Das bange Warten auf eine Einreisegenehmigung ins Gefahrengebiet

Foto: Polizei Hamburg
Foto: Polizei Hamburg

Ulli W. (Name geändert), wohnhaft in Köln, macht sich Sorgen. Um die Gesundheitslage der Tante, die in unmittelbarer Nähe der Hamburger Gefahrenzonen lebt und um die Sicherheitslage in der derzeit nicht ganz so freien Hansestadt. Aus diesen Gründen hat W. sich an mehrere Behörden gewandt, um Informationen über die Situation vor Ort zu erhalten, sowie eine Einreisegenehmigung, die vor Repressionsmaßnahmen der Polizei schützen soll.
Zwar lässt beides fast eine Woche nach der ersten Anfrage weiter auf sich warten, doch hat W.s Vorstoß große mediale Beachtung hervorgerufen. Nach eigenen Angaben klickten u. a. mehr als 100 000 User das im Netz hochgeladene Antragsdokument.
Obwohl grundsätzlich sehr medienscheu – „Ich bin sehr froh, meinen Namen im letzten Moment noch geschwärzt zu haben“ – hat sich Ulli W. bereit erklärt, uns für ein Exklusivinterview zur Verfügung zu stehen.

Die wichtigste Frage vornweg: wie geht es Ihrer Tante in Einsbüttel?
Nicht gut, sie hat gerade große gesundheitliche Probleme und würde sich über meinen Besuch sehr freuen.

Sie haben im Hinblick auf einen geplanten Besuch bei Ihrer Verwandtschaft um eine Einschätzung der Sicherheitslage und der Zusendung von Infomaterial gebeten? Während das Auswärtige Amt sich für nicht zuständig erklärte, hat das Innenministerium des Bundes Sie zunächst nicht ganz ernst nehmen wollen. Können Sie diese Reaktion nachvollziehen?
Über die Ausdrucksweise einer Antwort kann ich auch bei einer Behörde hinwegsehen, wenn mir geholfen wird. Dies ist leider bei keiner von bisher drei Ministerien, an welche ich mich gewendet habe, der Fall gewesen. Von Einrichtungen des Bundes und Landes erwarte ich hier mehr Professionalität.

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Zurück zur Operette

Der Graf von Luxemburg

Am Samstag, 11.1. hat im Dortmunder Opernhaus Franz Lehárs Operette „Der Graf von Luxemburg“ Premiere. Nach der Csardasfürstin in der vergangenen Spielzeit die zweite Inszenierung einer Operette der zweiten Wiener Generation.

Bis in die 1980er Jahre hinein, war eine Operetten-Inszenierung pro Spielzeit an deutschen Opernhäusern normal. Allzuoft wurden die „kleinen Opern“ dabei jedoch nur als Auslastungsgaranten gesehen und eher stiefmütterlich behandelt. Humorvolle Storys und jede Menge Walzer- und Polkahits garantierten volles Haus. Da reichten für die Ausstattung ein paar hübsche Wiener Salons und jede Menge Tüllkleider. Das Dirigat überließ man dem zweiten Kapellmeister, auf der Bühne durften sich die Neuzugänge im Ensemble oder ein paar Gäste von den Musikhochschulen ausprobieren und die Inszenierung war eigentlich egal. Selbstverständlich war das in Österreich immer anders, wo eine große Operettentradition das Genre ernst nahm, eine hervorragende Soubrette oder ein genialer Spieltenor nicht weniger gilt als ein Heldentenor oder ein hochdramatischer Sopran, die sich im Wagner-Ring schlagen.

Die steifmütterliche Behandlung des Genres in Deutschland blieb nicht ohne Spuren. In den vergangenen zwanzig Jahren haben sich die Spielpläne unter wachsenden wirtschaftlichen Druck massiv verändert. Die Pflege des klassischen Musical-Repertoires wurde durch die Andrew-Lloyd-Webber-Konfektionsware zerstört, Uraufführungen wurden zu heikel und verschwanden fast völlig von den Spielplänen und die langweilig ausstaffierten Operetten konnten sich ebenfalls nicht halten. Sie wurden ersetzt durch ihr tragisches Pendant: Puccini. Die

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Hochschulzukunftsgesetz-NRW: „Wandel von Kultur zur bevormundenden Unkultur“

Klaus Kaiser, MdL, CDU
Klaus Kaiser, MdL, CDU

Zunächst kann man gelassen sein: Auch in zehn oder zwanzig oder in hundert Jahren wird es Wissenschaft und Forschung geben. Selbstverständlich auch in Nordrhein-Westfalen. Die menschliche Neugier und das Bedürfnis nach Wahrheit lassen sich nicht unterdrücken. Von unserem Gastautor  Klaus Kaiser.

Doch im Augenblick haben es Wissenschaft und Forschung in Nordrhein-Westfalen schwer. Sie müssen leiden. Sie werden angegriffen durch eine Ministerin, die mit ihrem staatsgläubigen Kaderdenken die Freiheit von Wissenschaft und Forschung gefährdet.

Der vorgelegte Entwurf zum Hochschulzukunftsgesetz ist Ausdruck dieses Denkens: Kader kennen grundsätzlich die Wahrheit und wollen ihre Wahrheit durchdrücken. Und so handelt auch Ministerin Schulze: Aus ideologischen Gründen will sie ihre Kader-Denke den Hochschulen aufdrücken.

Was in einem Gesetz nur indirekt zum Ausdruck kommt, wird an anderer Stelle umso deutlicher: In einem von ihr persönlich verfassten Artikel in der Sonderbeilage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 30.10.2012 fordert Wissenschaftsministerin Svenja Schulze mit Nachdruck „einen Kulturwandel in Wissenschaft und Forschung“.

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Das mutige Coming-out von Thomas Hitzlsperger zeigt die noch immer vorhandene Problematik im Fußball

Thomas Hitzelsperger. Quelle: Wikipedia; Foto: Stefan Baudy; Lizenz: CC-BY-SA-2.0
Thomas Hitzelsperger. Quelle: Wikipedia; Foto: Stefan Baudy; Lizenz: CC-BY-SA-2.0

Eine wahrlich beachtenswerte Aktion von Thomas Hitzlsperger: Der 31-jährige Ex-Nationalspieler hat sich als einer der ersten Fußballprofis überhaupt zu seiner Homosexualität bekannt.

In einem Gespräch mit der Wochenzeitung ´Die Zeit` hat er nun, wenige Monate nach dem offiziellen Ende seiner aktiven Laufbahn im letzten Sommer, das allgemeine Schweigen unter den Profis in der Branche zu diesem Thema gebrochen.

Er ist damit ab sofort der erste prominente Fußballspieler in diesem Lande, der öffentlich als Schwuler bekannt ist. Welche Konsequenzen das für ihn haben wird, das kann man derzeit wohl nur schwer einschätzen. Für diesen Mut gebührt ihm zweifelsohne großer Respekt und Anerkennung!

Zuletzt war Hitzlsperger in der englischen Premier League für den FC Everton aktiv gewesen. Zwischen den Jahren 2005 und 2010 stand er beim VfB Stuttgart unter Vertrag, wo er im Jahre 2007 auch Deutscher Meister wurde (siehe Foto). Über die Stationen Lazio Rom, West Ham United und den VfL Wolfsburg verschlug es ihn 2012 wieder auf die britische Insel. Für die deutsche Nationalmannschaft absolvierte Hitzlsperger zwischen 2004 und 2010 insgesamt 52 Spiele.

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Überraschung: Pro NRW sieht Armutseinwanderung lässig

pro-armut

Gesinnungswandel bei Pro NRW? Neues Jahr, neue Einsichten? In den  heutigen „Pro NRW Kurznachrichten“ überrascht die rechte Splittergruppe mit der Überschrift: „NRW-Kommunen können weitere Armutseinwanderung verkraften.“ Ob sie auch mehr Zuwanderung geistiger Armut durch Pro NRW Mitglieder in den Räten verkraften können, ist allerdings zweifelhaft.

Armutseinwanderung: Eine schäbige Debatte

Horst Seehofer
Horst Seehofer

Nicht nur die Union, sondern auch die SPD traut sich die Integration armer Einwanderer und die Vermittlung einer weltoffenen Einstellung nicht zu. Es fehlt eine politische Kraft, die aktiv für eine liberale Einwanderungspolitik wirbt. Von unserer Gastautorin Sabine Beppler-Spahl.

Zeigt sich in der Debatte über Armutseinwanderung ein Kulturbruch, bei der die eine Seite populistisch, platt argumentiert, die andere liberal und weltoffen? Horst Seehofer hält fest an seinem Motto, „Wer betrügt, fliegt“ während SPD-Chef Sigmar Gabriel davor warnt, die Einwanderungsproblematik mit „Wahlkampfparolen“ lösen zu wollen.

Ganz so einfach ist es nicht. Denn Gabriel ist leider kein überzeugender Verfechter einer liberalen Einwanderungspolitik. Statt offensiv und mit guten Argumenten für die längst überfällige Grenzöffnung zu streiten, macht die „GroKo“, mit ausdrücklicher Zustimmung der SPD, die Armutseinwanderung zur Chefsache. Ein „Staatssekretär-Ausschuss“ soll Maßnahmen gegen „Sozialbetrug“ prüfen (Bild Zeitung). [1] Bedarf es bei so viel Aktionismus einer CSU, um Angst vor ärmeren Einwanderern zu verbreiten? Da hilft es wenig, wenn einzelne Wirtschaftsvertreter mit harten Fakten auf den Beitrag hinweisen, den Rumänen und Bulgaren bereits leisten und weiterhin leisten werden.
Wer die Debatten der letzten Tage verfolgt hat, muss fast zwangsläufig den Eindruck gewinnen, unser Land werde in der nächsten Zeit von armen Menschen überschwemmt. Tatsächlich werden die meisten Bundesbürger kaum etwas von der Grenzöffnung spüren (wir sprechen übrigens, nur zur Erinnerung, von Ländern die zusammen nicht mehr als 29 Millionen Einwohner haben). Gewiss, in einigen Vierteln weniger Städte sind technische Probleme zu lösen, wie z.B. die Müllentsorgung oder die Gesundheitsversorgung für die Ärmsten der

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Gefahrenzone: Das Hamburger Modell


Erneut hat die SPD gezeigt, dass der damalige Bundesinnenminister Otto Schily richtig lag, als er 2001 verkündete „Law and Order sind SPD-Werte“. Die „Gefahrenzone“  Hanburgs hat die Chance zum Modell für Deutschland zu werden.

Nach einem Beschluss der Polizei sind weite Teile der Hansestadt seit wenigen Tagen offiziell eine Gefahrenzone: Kontrollen können nun ohne Anlass erfolgen, Platzverweise werden schneller vergeben als sonst üblich. Es gibt kaum feste Regeln, vieles liegt im Ermessen der Beamten. Es kann durchgegriffen werden in der Hansestadt – und das wird Begehrlichkeiten wecken.

Ordnungspolitiker in ganz Deutschland schauen im Moment sicher schon ganz neidisch auf Hamburg. Sowas wollen sie auch – in Köln oder Dortmund, wo die Oberbürgermeister einen Sheriffstern tragen,  aber nicht nur dort wird man sich so etwas wünschen. Es gibt Politikern eine wunderbare Möglichkeit, sich   als stark und durchsetzungsfähig zu zeigen – und große Teile der Bevölkerung zu begeistern. Wenn der Abbau von Bürgerrechten auch noch eine große PR-Nummer ist, ist für viele ein Traum in Erfüllung gegangen. Das Hamburger-Beispiel wird Schule machen. Ordnungsrecht als Repressionsinstrument – es ging noch nie besser. Dass die Gesellschaft noch nie so sicher und friedlich war wie heute, interessiert dabei kaum.