Rauchen: Zwischen Kunst und Widerstand

130430-rauchposter-SBEigentlich wollte ich einen Film zum Thema machen und habe bis zuletzt gezögert, es aufzuschreiben. Ich suchte die Bühne, und suche sie noch, um das ungläubige Kopfschütteln in Szene zu setzen, die Doppelmoral auszudrücken, den beißenden Zynismus, ein Rest Selbstbewusstsein und ein Augenzwinkern. Von unserem Gastautor Tino Buchholz.

Ich finde Text nicht das richtige Medium, um das zu transportieren, worum es hier geht: die radikale Entmündigung von Rauchern  und Raucherinnen im Namen der Vernunft. Ohne Mimik geht das nicht.

Es sind, wie so oft, die kleinen Freiheiten – die Freizügigkeit und die Kultur –, die sich am ehesten einschränken und am schwersten verteidigen lassen. Bei der derzeitigen Wirtschaftslage wähnt sich die NRW Landesregierung selbstbewusst – die Massen über die Arbeitslosigkeit im Würgegriff – nun soll der Volkskörper gestählt werden. Also gesünder werden. Ein Treppenwitz. Während uns die Produktionsweise weiterhin krank macht, soll die Maschine leistungsfähiger werden. Was kommt als nächstes? Die Prohibition von Alkohol?

Meine zentrale Behauptung geht davon aus, dass die wirtschaftliche Depression sehr viele Menschen sehr viel mehr krank macht und Rauchen nicht das Problem unserer Zeit ist. Zugegeben, Rauchen kann tödlich sein. Das sind

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„Nichtraucherschutzgesetz bevormundet Raucher, zerstört Existenzen und wird Unfrieden stiften“

Kai Schmalenbach, Pirat und NRW-Landtagsabgeordneter
Kai Schmalenbach, Pirat und NRW-Landtagsabgeordneter

Ab morgen tritt in NRW das von SPD und Grünen beschlossenen radikale Rauchverbot in Kneipen und Clubs in Kraft. Und besser als Piraten-MdL Kai Schmalenbach kann man es kaum sagen:

„Das neue Nichtraucherschutzgesetz ist ein Paradebeispiel, wie die rot-grüne Landes-regierung die Menschen in NRW bevormundet. Anstatt auf Respekt und Toleranz zu setzen, anstatt an die Vernunft der Bürger zu appellieren, haben SPD und Bündnis90/Die Grünen ein Gesetz durchgepeitscht, das vor Diskriminierung der Raucher nur so strotzt.

Wir hatten den Prozess zum neuen Nichtraucherschutzgesetz mit zahlreichen Ideen und Änderungsanträgen z. B. gegen ein Verbot von E-Zigaretten und Shisha-Bars begleitet. Selbst eine vom Gesundheitsministerium beauftragte Studie und viele weitere Gutachten belegen, dass die chemische Zusammensetzung des Dampfes der E-Zigarette mit der des Tabakrauches nicht vergleichbar ist.

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Lasst „Brigitte“ in Ruhe!

Traditionsreich: Brigitte-Vorgängerin "Blatt der Hausfrau". Bild: (CC BY-NC-SA 2.0) flickr/diepuppenstubensammlerin
Traditionsreich: Brigitte-Vorgängerin „Blatt der Hausfrau“. Bild: (CC BY-NC-SA 2.0) flickr/diepuppenstubensammlerin

Igitt, eine Frauenzeitschrift!“ tönt es aus den Redaktionen der Männerzeitschriften. Die Illustrierte „Brigitte“ konnte bei der Auslosung um Presseplätze im NSU-Prozess einen Platz ergattern. Na und?

„Ich erwarte, dass Sie Ihrer Verantwortung in der Presselandschaft gerecht werden und den Platz an Reuters, AFP oder die FAZ abtreten. (…) ‚Schuster, bleib‘ bei deine Leisten!’“ So und so ähnlich klingt es, wenn die Herren der Schöpfung ihre Pole-Position bedroht sehen. Und die (männliche) Ordnung wieder hergestellt wissen wollen.

Neben der Brigitte werden auch Medien wie RTL2, die BILD-Zeitung und die junge Welt in München vertreten sein. Dass ausgerechnet auf die „Frauenzeitschrift“ eingehauen wird, spricht Bände. Man kann dem Magazin einiges vorwerfen. Aber doch nicht, dass es in einem transparenten Losverfahren gewonnen hat. Erst war das Geschrei groß, das Oberlandesgericht München möge doch bitte für Fairness bei der Vergabe sorgen. Das ist passiert, und jetzt passt es wieder keinem.

Bei aller Kritik: Die Brigitte schafft es im Gegensatz zur BILD, mehr als 200 Zeichen in einem Artikel unterzubringen

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Lehrer und Hartz IV: Im kleinen Tal

Sylvia Löhrmann Foto: Privat/PR
Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne)  Foto: Privat/PR

Hunderten angehenden Gymnasiallehrern in NRW droht der Fall in Hartz IV. Normales Berufsrisiko oder Folge von Fehlplanungen des Schulministeriums?

Christina Mühlig hat ihren Traum gelebt  und ihr Traum war es, Lehrerin zu werden. Nach der Ausbildung machte sein ihr Abitur machte, danach fing sie an Sozialwissenschaft, das damals als Mangelfach galt, Germanistik und Pädagogik auf Lehramt für das Gymnasium zu studieren. Die junge Mutter hat den Spagat aus Kindererziehung und Studium bewältigt, gute Noten bekommen und freute sich darauf, in diesem Sommer ins Berufsleben zu starten.

Denn aller Wahrscheinlichkeit nach wird Mühlig im Sommer keine Stelle als Gymnasiallehrerin bekommen. Ab  Mai droht ihr Hartz IV. Die angestrebte Karriere fällt – zumindest erst einmal – aus.

Denn Mühlig hat doppelt Pech: In diesem Jahr machen Dank des doppelten Arbiturjahrgangs so viele Schüler wie noch nie in Nordrhein-Westfalen Abitur. Und ab dem kommenden Schuljahr  haben die Gymnasien im Land dann auf einen Schlag deutlich weniger Schüler. Abitur nach Zwölf statt 13 Jahren bedeutet, dass ein ganzer Jahrgang künftig an den Schulen fehlt.

Und auch Mühlig selbst gehört zu einem doppelten Jahrgang, denn auch die Ausbildungszeit der Referendare wurde verkürzt: Zwei Referendarsjahrgänge sind in diesem Jahr auf den enger gewordenen Lehrer-Arbeitsmarkt gekommen: Einer mit der alten Ausbildungsdauer zum Februar und Mühligs Jahrgang im Mai.

Wenn Mühlig und die anderen Referendare, die am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung in Essen ihre Ausbildung absolvierten, am Dienstag ihre Zeugnisse bekommen, wollen sie keine normale Feier veranstalten und gut gelaunt und festlich gekleidet mit einem Glas Sekt auf den Beginn eines neuen Lebensabschnitts anstoßen. Sie wollen protestieren, alle schwarz gekleidet zur Feier kommen,  haben die Presse eingeladen und in der vergangenen Woche ein Transparent gemalt: „Ein schwarzer Tag für uns – ein schwarzer Tag für die Bildung in NRW.“ steht darauf.

Von über 240 Referendaren am Zentrum in Essen hat nur ein knappes Dutzend einen Job in Aussicht. Und Essen ist nur eines von über 30 Zentren für schulpraktische Studien für Gymnasiallehrer landesweit.

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Eishockey: NHL-Playoffs starten in diesem Jahr mit allen ‘Original 6’-Teams

Welches Team gewinnt 2013 den begehrten 'Stanley Cup' in der NHL? Foto: Robin Patzwaldt
Welches Team gewinnt 2013 den begehrten ‚Stanley Cup‘ in der NHL? Foto: Robin Patzwaldt

Während die Deutsche Eishockeyliga (DEL) ihre Profis bereits alle in den Sommerurlaub entlassen hat, starten in Nordamerika in der NHL nun erst die Playoffs.

Und das besonders Schöne daran, zumindest für die Traditionalisten unter den Fans, ist: In diesem Jahr haben alle sechs NHL-Gründungsmitglieder aus dem Jahre 1926 mal wieder die KO-Runde in der besten Eishockeyliga der Welt erreicht (Chicago Blackhawks, New York Rangers, Detroit Red Wings, Montreal Canadiens, Toronto Maple Leafs und Boston Bruins).

Eine hoffentlich besonders spektakuläre Jagd nach dem Stanley Cup steht uns Beobachtern und Fans daher in den nächsten ca. zwei Monaten ins Haus.

Dabei kommt es nun zu folgenden Erstrundenbegegnungen (in Klammern die jeweilige Vorrundenplatzierung der Teams:

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Hört Frei.Wild auf?

Frei.Wild Foto: Pakeha Lizenz: GNI/CC
Frei.Wild Foto: Pakeha Lizenz: GNI/CC

Vielleicht sind wir die heimattümelnde Band Frei.Wild bald los. Das zumindest suggeriert ein kürzlich veröffentlichtes Statement auf der Band-Seite. Der Text wirkt – trotz Comeback-Versprechen – wie ein schnulziger Abschiedsgruß. Man wolle „die Segel lichten“ und „an Land ziehen“. Latscht die Band nun den Jakobsweg? Macht sie eine Opium-Diät auf Goa? Man weiß es nicht, ihrer Grauzonerei bleiben die klampfenden Südtiroler allerdings treu. Frei.Wild schließt ihre Erklärung mit dem Satz: „Danke für all die ganzen Jahre, es ist kein Abschied für die Ewigkeit. Wir kommen wieder, keine Frage.“ Ein Schelm, wer da an Paulchen Panther denkt…

Die Erklärung in Auszügen:

Keine Herbsttour, keine X Mas-Tour, keine anstehende Konzerte für 2014, kein geplantes Album, auch sonst kein Projekt. Was ist los im Hause Frei.Wild? Untergangsstimmung, Faulheit oder clevere Strategie? Nein, nichts davon trifft zu, vielmehr werden wir uns selbst das zollen, was in den letzten Jahren zwischen unzähligen Veröffentlichungen und Touren auf der Strecke geblieben ist. Wir lassen die Seele baumeln, machen Pause, holen uns Inspiration, wollen die Welt bereisen und uns auch mal wieder richtig intensiv um unsere Freunde und Familien kümmern. Die letzten Jahre

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“generation 13“ in Berlin – das etwas andere Museum

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Was ist ein Museum? Was darf ein Museum ausstellen? Was zählt noch zur Kultur und wo beginnt das Konsumgut? Diese Fragen stehen offen im Raum, findet man den Weg in das Museum “generation 13“ in Berlin. Von unserem Gastautor Nicolas von Lettow-Vorbeck.

Zentral im Touristen-Hotspot Hackescher Markt gelegen, doch versteckt und unscheinbar, hat sich hier der Kindertraum erwachsener Männer materialisiert. In dem überraschend weitläufigen, schick renovierten Kellergewölbe hängen keine Ölgemälde, werden keine Speerspitzen aus der Steinzeit, Tonscherben aus dem antiken Griechenland und keine Dinosaurierskelette ausgestellt, sondern ausnahmslos Plastikspielzeug, Sneaker und Videospiele.

Unter Federführung des Schauspielers Oliver Korittke entstand Ende 2012 im Herzen der Hauptstadt ein Ausstellungsort für Kindheitserinnerungen. Dem verwunderten und staunenden Besucher des “generation 13“ eröffnet sich eine ganze Lebenswelt, eine

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