Captain Capa, Mittwoch, 29. Mai, 21.00 Uhr, Druckluft, Oberhausen
„Europa ist es egal, was mit dem Geld passiert“

Die Landesregierung und die Europäische Union geben Milliarden aus, um Nordrhein-Westfalen wirtschaftlich zu erneuern. Das Geld ist nicht immer gut angelegt.
Der Aufbruch in ein neues Energiezeitalter sollte von Herten ausgehen: In einem großen, blauen Turm sollte aus Pflanzenresten und Biomüll bei hohen Temperaturen Wasserstoff entstehen. Der, so das Ziel, könne dann wie Gas Häuser beheizen oder Autos antreiben. Obwohl schon das kleine Vorgängerprojekt über einen Experimentalbetrieb nicht hinauskam, begann die mittlerweile insolvente Solar Millennium mit dem Bau einer großen Anlage, das Land NRW schoss über sieben Millionen Euro Fördermittel dazu. Die damalige Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) sagte 2009 bei der Übergabe des Förderungsbescheides „Mit der Realisierung des „Blauen Turms“ wird eine innovative Verfahrenstechnologie umgesetzt, die einmal mehr die Spitzenstellung Nordrhein-Westfalens in der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie untermauert.“
Geblieben sind von den hochtrabenden Plänen ein leerstehendes Bürogebäude, durch das der Wind pfeift und ein graues Betongerüst, das einmal ein Turm werden wollte. Ein blauer Zaun umgibt das Millionengrab. Längst will das Land sein Geld zurück, aber es kann sich nur in die lange Schlange der Solar-Millennium Gläubiger einreihen.
Kevin Devine
Kevin Devine, Dienstag, 28. Mai, 21.00 Uhr, Druckluft, Oberhausen
Jonas & The Massive Attraction
Jonas & The Massive Attraction, Montag, 27. Mai, 20.00 Uhr, FZW
Nick Waterhouse
Nick Waterhouse, Montag, 27. Mai, 20.30 Uhr, Gleis 22, Münster
Pornoladen: Sexuelle Selbstbestimmung im ,Sauspiel Essen‘!

„Pornoladen“ heißt das neue Bürgerprojekt des Schauspiel Essen, das am Freitagabend umjubelt Premiere feierte. Sexarbeiter sowie Sozialarbeiter berichten über ihre Geschichten rund um das älteste Gewerbe der Welt. Regisseur Marc-Oliver Krampe beweist dabei mit seinem Laien-Ensemble und den beiden Profis Lisa Jopt und Johann David Talinski, wie authentisch und unterhaltsam eine Bühnenreise in den tabuisierten und stigmatisierten „Unterleib der Stadt“ sein kann. Ein Beitrag von unserem Gastautor Tim Walther mit Fotos von Diana Küster.
Es war eine kleine Meldung, die manchen Essener Zeitungsleser von WAZ und NRZ am 7. September 2012 am Frühstückstisch wohl erst einmal schlucken ließ. „Schauspiel Essen will über Sex reden – Interviewpartner für Theaterprojekt gesucht“ lautete es noch harmlos in der Überschrift. In der Meldung selber ging’s dann zur Sache: „Gemeinsam mit Huren, Escorts, Strichern und Pornodarstellern, aber auch Freiern sowie Mitarbeitern und Besuchern von Sexshops, Erotikkinos oder Swinger- bzw. Sauna-Clubs will Regisseur Marc-Oliver Krampe ein Stück mit dem Titel „Pornoladen – Aus dem Unterleib der Stadt“ erarbeiten.“ Es solle „um die Arbeitsbedingungen von Sexarbeitern gehen, aber auch die ganz individuellen Gedanken und Gefühle von Sex-Anbietern und deren Kunden sollen zur Sprache kommen.“
The Late Call
The Late Call, Sonntag, 26. Mai, 20.00 Uhr, Zentrum Altenberg, Oberhausen
Proton – Chaosdimension feat. DJ Dier
Was kommt dabei heraus, wenn ein irrer Bottroper mitsamt DJ durchs Ruhrgebiet zieht und Krawall macht? Ein verdammt geiler Song mit einem noch geileren Video! Der gute Mann hat gestern übrigens seine neue Free-EP „Eklipse“ released (Download hier). Aber… Was ist in dem Koffer?
Der 8. Mai – kein Tag der Befreiung?
Ein Stadtverband der CDU in Sachsen übt sich in peinlichem Geschichtsrevisionismus. Die Landespartei schweigt dazu.

Es war ein Schlussstrich unter 12 Jahre Terror und Schrecken. Das Ende des 2. Weltkrieges in Europa. Und des schrecklichsten Verbrechens, das Menschen anderen Menschen angetan haben: des Holocausts. Am 8. Mai 1945 kapitulierte Nazi-Deutschland bedingungslos. Alle demokratischen Parteien stimmen darin überein, was der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker (CDU) 40 Jahre später wie folgt formulierte:
„Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.“
Alle demokratischen Parteien? Nein, leider nicht ganz. Ein sächsischer Stadtverband der CDU stellt auf seiner Homepage unmissverständlich klar: „Kein Tag der Befreiung.“ Wer glaubt, dies sei nur eine unglücklich gewählte Überschrift von Pressesprecher Mirko Krawczyk, der wird im Folgenden eines besseren belehrt. Es wird gemeint, was getitelt wird. Denn der 8. Mai sei „für die meisten Menschen in Ost- und Mitteldeutschland kein Tag der Befreiung, kein Tag der Freude oder der Zuversicht“ gewesen.
Im Folgenden findet sich eine Darstellung des Leides der deutschen Flüchtlinge aus den Ostgebieten und die These, dass in „der sowjetischen Besatzungszone (…) die nationalsozialistische Diktatur nahtlos abgelöst (wurde) durch die Tyrannei unter den roten Stern.“ Nach weiteren Ausführungen dazu wird dann noch gedacht. Und zwar der Opfer des Krieges. Zumindest teilweise. Denn gedacht wird da
Mighty Oaks
Mighty Oaks, Samstag, 25. Mai, 19.00 Uhr, Folkfest, Duisburg
