PayPal & Co: Der Euro rollt zunehmend elektronisch

PayPal gehört zu den führenden Bezahlsystemen im Internet Foto: PayPal

Online-Shopping ist für viele Deutsche mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Die moderne Form der Katalogbestellung erwirtschaftete 2011 einen Gesamtumsatz von rund 21 Milliarden Euro. Der größte Anteil entfiel dem Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) zufolge auf Bekleidung, Textilien und Schuhe. Bessere eCommerce-Plattformen und schnellere Internetverbindungen haben das Einkaufen per Internet für die breite Masse attraktiv gemach. Praktische Bezahlsysteme mit Käuferschutzmechanismen geben auch den Verbrauchern das notwendige Sicherheitsgefühl, die dem Internet eher skeptisch gegenüber stehen. 36 Prozent der Bundesbürger vertrauen bereits den modernen Bezahlmethoden und nutzen PayPal, Click&Buy oder sofortüberweisung.de für den Geldtransfer. Vor allem die jüngere Generation und Männer lassen den Euro elektronisch rollen, statt per Überweisung oder auf Rechnung zu zahlen.

Mit PayPal beispielsweise lässt sich das Bezahlen im Internet schnell und sicher erledigen. Die De-facto-Standardbezahlmethode bei ebay lässt sich nur von Anwendern nutzen, deren Identität durch ein spezielles Verfahren verifiziert wurde. Modernste Sicherheitsmechanismen wie 128-Bit-Verschlüsselung und ein Sicherheitsschlüssel für die Anmeldung im Benutzerbereich von PayPal machen jeden Vorgang so sicher wie möglich. Erhält der Käufer keine oder eine mangelhafte Lieferung, bemüht sich das Unternehmen um eine Schlichtung des Falles und der Verbraucher erhält über den sogenannten Käuferschutz sein Geld zurück. Bis auf den Geldeingang oder Währungsumrechnungen sind die Dienstleitungen von PayPal für den Endverbraucher kostenlos. Über eine App lässt sich das Bezahlsystem auch auf dem Smartphone nutzen und selbst einige Offline-Händler akzeptieren Zahlungen per PayPal.

Der bvh prognostiziert eine Fortsetzung des Trends weg von der Kreditkarte und der Zahlung auf Rechnung hin zu PayPal und Co. Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer: „Die großartige Entwicklung der elektronischen Bezahlsysteme verdeutlicht, wo die Zukunft des Bezahlens liegt. Immer mehr Kunden probieren das Bezahlen über die Bezahldienstleister aus und erkennen auch, wie sicher, professionell und bequem der Vorgang ist“. Die neueste Art, Geld zu übertragen, mutet in der Tat bereits futuristisch an. So genügt es mit der passenden App, wenn sich zwei iPhones oder Android-Smartphones berühren – schon wechselt das Geld den Besitzer.

Wir in NRW: So verdient man Geld mit Blogs

Im Landtagswahlkampf 2010 veröffentlichte das Blog  „Wir in NRW“ mehrere Enthüllungsgeschichten über die damalige Landesregierung unter Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU). Das scheint sich für einige der Autoren wirtschaftlich gelohnt zu haben – folgt man einer Vorab-Meldung des Sterns:

Anonyme Blogger im NRW-Wahlkampf 2010 profitierten mutmaßlich nach dem Wahlsieg durch Aufträge aus einem SPD-Ministerium und der Staatskanzlei

Hamburg (ots) – Das Wir-in-NRW-Blog spielte im Landtagswahlkampf 2010 in Nordrhein-Westfalen eine entscheidende Rolle. Anonyme Blogger enthüllten über Monate hinweg Interna aus der CDU, die dem damaligen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers schadeten („Rent-A-Rüttgers“) und ihn schließlich das Amt kosteten. Der stern enthüllt in seiner neuen Ausgabe, wie die mutmaßlichen Hintermänner des Blogs von dem Wahlsieg der SPD profitierten. Sie erhielten Aufträge der Landesregierung in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro.
Nach Informationen des stern veröffentlichte ein ehemaliger Magazin-Journalist unter diversen Pseudonymen (zum Beispiel „Theobald Tiger“) für die CDU schädliche Dokumente im Wir-in-NRW-Blog. Gemeinsam mit einem engen Geschäftspartner, der anscheinend ebenfalls für den Blog tätig war, ergatterten die beiden Unternehmer nach dem Wahlsieg von Hannelore Kraft lukrative PR-Aufträge von der Staatskanzlei und dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport.
Gegenüber dem stern wollte der Ex-Journalist seine Identität als Blogger „Theobald Tiger“ weder bestätigen noch dementieren. Außerdem bestreiten sowohl die beiden Unternehmer als auch Staatskanzlei und Ministerium einen Zusammenhang zwischen den womöglich wahlentscheidenden Enthüllungen und in der Folge erteilten Aufträgen.

Auf Wir in NRW findet sich bislang keine Reaktion zu dieser Meldung.

Update: Jetzt hat Wir in NRW reagiert:

Keine Sternstunde des Magazins

Der Stern ist auf den Hund gekommen.

Schalke, Sozialdemokraten, Gazprom und die Mafia

Wer sich für die Aktivitäten von Gazprom und der russischen Kleptokratie interessiert, hätte es schon vor vielen Jahren wissen können. Das gilt ausdrücklich für die Politiker und Funktionäre der SPD. Das Interview mit Jürgen Roth stammt aus dem Jahr 2012. Leider ist der Publizist 2017 verstorben.

Interview: Michael Voregger

Wie gefällt es Ihnen das Schalke in der nächsten Spielzeit in der Champions League spielt und quer durch Europa reisen wird?

Jürgen Roth: Auf der einen Seite ist es mir ziemlich egal, weil ich kein Schalke-Fan bin. Auf der anderen Seite ist es natürlich ein ziemlicher Imagegewinn für Gazprom. Damit machen die Schalke-Fans, ob sie wollen oder nicht, Propaganda für ein totalitäres System in Russland. Das halte ich für ziemlich zynisch. So gesehen wünsche ich mir, dass Schalke häufiger verliert.

Warum ist Gazprom kein normaler Konzern und damit auch kein normaler Sponsor?

Jürgen Roth: Gazprom ist eine politische, wirtschaftliche und geheimdienstliche Waffe der Kreml-Kleptokratie. Und Russland ist bis heute der korrupteste Staat in Europa. Von daher unterscheidet sich der Konzern von allen anderen Multis in der Welt. Natürlich gibt es auch bei denen Korruption – insbesondere bei den Energiekonzernen – und das Geld fließt in die Taschen der Aktionäre. Nur der zentrale Unterschied ist, dass sie in aller Regel in demokratischen Staaten beheimatet sind. Dort gibt es einen mehr oder weniger funktionierenden Rechtstaat, ein demokratisches System und es herrscht zumindest ein wenig Transparenz. All das trifft auf Gazprom beziehungsweise Russland nicht zu.

Die persönlichen Verbindungen des russischen Staatsapparats liegen aber doch in der Vergangenheit?

Jürgen Roth: Die liegen nicht in der Vergangenheit, sondern funktionieren bis heute. Putin und Medwedew wären ohne Gazprom nicht dort, wo sie heute stehen. Gazprom wäre auf der anderen Seite nicht der mächtige imperiale Konzern – diese

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Der Ruhrpilot

Envio: Ärzte fordern vor Prozessbeginn in Dortmund mehr Hilfe für Envio-Opfer…Der Westen

Envio II: Heute startet der Envio-Prozess…Ruhr Nachrichten

NRW: Befremden und Enttäuschung in der CDU über Röttgen…FAZ

NRW II: CDU hat Angst vor Wahldebakel…Post von Horn

NRW III: Warum die Piraten Zulauf haben…Post von Horn

NRW IV: Schuldenwahlkampf im Nichtschwimmerbecken…Welt

NRW V: Richter kippen NRW-Gesetz zu Einheitslasten…Welt

NRW VI: Zyniker in Nadelstreifen…FAZ

NRW VII: Röttgen und das Land NRW…Zoom

Ruhrgebiet: Sicheres Trinkwasser – Die Ruhr-Wasserwerke rüsten nach…Der Westen

Bochum: Die BSZ über mediale Deutungskämpfe…Bo Alternativ

Bochum II: Medienkunst als Hingucker…Der Westen

Bochum III: RAG spendet VfL Lore…Pottblog

Dortmund: Haushaltssperre – Kämmerer will bis zu 15 Millionen Euro einsparen…Ruhr Nachrichten

Dortmund II: BvB ruft zur Landtagswahl auf….Pottblog

Duisburg: Stadt soll für Haushaltssanierung Gesellschaften und RWE-Aktien verkaufen…Der Westen

Duisburg II: Stützung der Philharmoniker – aber wie?…Xtranews

Essen: Armin Rohde tappte bei Dreharbeiten für „Ausgerechnet Sibirien“ in die Wodka-Falle…Der Westen

Apples: Meisterschaftsrabatt…Pottblog

Einbruch ins „Waffenarsenal der Demokratie“

Markus Beisicht, Pro NRW Foto: (CC BY-NC 2.0) , Flickr via strassenstriche.net

Salafisten und Pro NRW bedienen sich beide der Mittel, die ihnen die offene Gesellschaft zur Verfügung stellt, um gegen sie zu kämpfen. Das zu ertragen, ist kein Zeichen von demokratischen Bewusstsein sondern von Dummheit.

Sie haben den gleichen Feind und sind Anhänger autoritärer Ideologien. Die Freiheit des Individuums zählt für sie nichts, die Toleranz, auch die Gleichgültigkeit dem anderen gegenüber, ist ihnen fremd, das friedliche  Zusammenleben der Menschen eine grauenhafte Vorstellung. Pro NRW und andere Rechtsextreme haben vieles mit den Salafisten und anderen autoritären Gruppen auf der Welt gemeinsam. Muss man den ideologischen Überbau ernst nehmen? Sicher, jeder Unterschied ist bei der Beurteilung wichtig, aber der Kern beider Ideologien ist Menschenverachtung und Unterdrückung des einzelnen.

Und ja, das ist bei den Salafisten und beispielsweise offen auftretenden Neonazis deutlicher als bei Pro NRW und anderen Parteien, die sich in Europa im „rechtspopulistischen“ Spektrum treffen. Und ja, diese die Freiheit des Individuums bekämpfende Haltung haben Rechte und Religiöse nicht für sich gepachtet. Feinde der offenen Gesellschaft gibt es auch auf der linken Seite. Aber bleiben wir bei Pro NRW und den Salafisten. Beide haben in den vergangenen Wochen geschickt agiert, fast wie Hooligan-Trupps, die sich zum gegenseitigen Vergnügen zur Schlägerei jenseits des Stadions verabreden.

Den Islamhassern aus dem Umfeld von Pro NRW erscheint der klägliche Haufen um Markus Beisicht, der kaum mehr als ein oder zwei Dutzend Anhänger pro Kundgebung mobilisieren konnte, nun als Stoßtrupp im Kampf gegen den Islam.

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8. Mai: Cпасибо! Thank you! Merci!

Bild: Facebook via achtermai

Zum Tag der Befreiung vor 67 Jahren

Befreiung? In den Jahren nach Kriegsende wurde dies in Deutschland ein wenig anders interpretiert. Mit der Niederlage der Nationalsozialisten war „Nazideutschland“ noch lange nicht befreit. Hitler war weg, die Nazis in den Köpfen aber blieben.

Die Deutschen verloren viel mehr als ihre Frauenkirche. Sie verloren die Grundlage ihrer Überzeugungen, es war, als wurde ihnen der braune Boden unter den Füßen weggezogen. Wie bereits nach Versailles stürzten sie sich in hemmungslosen Revanchismus. Selbst die SPD forderte bis in die Sechziger Jahre hinein die Rückgabe „deutscher Ostgebiete“. Willy Brandt, damals West-Berliner Bürgermeister, sagte 1963: „Deutsche Ostpolitik darf nie hinter dem Rücken der Vertriebenen gemacht werden. Wer die Oder-Neiße-Linie als Grenze betrachtet, die von unserem Volk akzeptiert ist, belügt die Polen.“

Ja, sie haben viel verloren damals. Den vielbeschworenen Nationalstolz zum Beispiel. Das jedenfalls warfen sie den Siegermächten vor. Schon bald löste das Narrativ vom vergewaltigenden, brandschatzenden Rotarmisten in der

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Salafisten und Pro NRW erreichen ihr Ziel: Gewalt

Pro NRW Chef Markus Beisicht

Die antimuslimisch-rassistische Kleinstpartei Pro NRW und die gewaltbereiten Gruppen innerhalb des radikalislamistischen Salafismus kommen nur mit Negativschlagzeilen aus ihrer jeweiligen Bedeutungslosigkeit heraus. Dies führte am Samstag zu schweren Ausschreitungen in Bonn, bei denen zwei Polizisten schwer und 27 weitere leicht verletzt wurden. Eine Aktuelle Stunde im WDR titelte: „Straßenkampf in Bonn“. Von unserem Gastautor Roland Sieber/Publikative

Pro NRW braucht bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 13. Mai offenkungig die Stimmen aus dem gewaltbereiten Neonazispektrum bis zu den isolierten antimuslimischen Verschwörungsanhängern, um überhaupt nur in die Nähe der Hürde zur Wahlkampfkostenerstattung von einem Prozent der Wählerstimmen zu kommen. Um nicht in die vollkommene Bedeutungslosigkeit abzurutschen, ist dies das erklärte Ziel. Für Pro NRW geht es dabei um eine jährliche Summe ab 80.000 Euro aufwärts. Dies soll mit einem Wahlkampf mit „maximaler Provokation“ und „bis an die Schmerzgrenze“ erreicht werden, so der Landesvorsitzende Markus Beisicht.

Die Strategie scheint klar: Solange provozieren bis es einen Zwischenfall gibt um sich als Opfer der angeblichen

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