Die Blätter fallen. Draussen ist es definitiv Herbst. Zeit für Festivals in geschützten Räumen.
Klickt auf die Blätter des Baums unten und verschafft euch einen Eindruck über die Bands des New Fall Festival, das am 3. Oktober mit dem Konzert von Notwist in der Tonhalle Düsseldorf startet.
Fähnchenschwenken? Nestbeschmutzung?

Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link ist aus dem Häuschen:
„Für jeden von uns sollte der Tag der Deutschen Einheit ein Feiertag im Herzen sein, an dem wir uns an die Wiedervereinigung unseres Vaterlandes in Frieden und Freiheit am 3. Oktober 1990 zurückerinnern. Was war das für ein großer Tag für unser Land!“
Ein beschissener. Der „Wiedervereinigung“ genannten Einverleibung der DDR folgten die Pogrome. Erst Hoyerswerda, dann Rostock und Mölln. Ein kraftvolles Zeichen: „Wir sind wieder da!“ peitschte es der Weltöffentlichkeit ins noch ungläubige Gesicht. Migrantenhatz, Wessi-Chauvinismus, Exportweltmeister, die neue deutsche Flexibilität zahlte sich aus. Die Neunziger waren ebenfalls beschissene Jahre. Der Alltagsrassismus grassierte nicht nur in der ostdeutschen Prärie, auch im Westen war der politische Klimawandel auf den Straßen deutlich spürbar. Ich war Mitte der Neunziger zwar erst im Grundschulalter, die subtile Xenophobie aber entging mir nicht.
Industriekultur – 50 Jahre ‚neues‘ Schiffshebewerk in Waltrop/Henrichenburg

Als Kind und als Jugendlicher war ich in ein glühender Lokalpatriot!
Und was erzählt man neuen Bekanntschaften und Verwandten in der Fremde bzw. im Urlaub über seine Heimat, wenn man aus dem beschaulichen Örtchen Waltrop stammt?
Richtig, man erzählt den Leuten vom dort beheimateten Schiffshebewerk!
Denn das Hebewerk kannten immer schon relativ viele Leute, egal ob sie aus Süd- oder Norddeutschland stammten.
[Ruhrpuls – Music and Art Festival in der Rotunde]
Und wieder ist es soweit.
Das „Ruhrpuls – Music and Art Festival“ startet heute in die nächste Runde und verwandelt die Rotunde in Bochum wieder zu einer Plattform für Kunstschaffende mit Bezug zum Ruhrgebiet.
Zusammen mit Ingo Busch, Anna Lohs, Janwillem Huda, Philipp Budde und Kevin Kuhn haben es an die 30 Künstler geschafft, für uns ein tolles und umfangreiches Festivalprogramm auf die Beine zu stellen, das sich über Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Live-Acts, Theater, Musik und Tanz erstrecken wird.
Den Auftakt macht heute Abend um 20 Uhr die Vernissage, wo ein großer Teil der künstlerischen Arbeiten zum ersten Mal zu sehen sein wird.
Ab 22 Uhr wird das Ganze dann von fünf Bands und Electro-Acts auf der Live-Bühne abgerundet, und da morgen ja ein Feiertag ist, darf noch bis in die frühen Morgenstunden weitergefeiert werden.
Ambulanz für Medienabhängige – Geschäftsmodell Pathologisierung
Mein neuer Nachbar ist ganz groß in den Medien rausgekommen. Die Ambulanz für Medienabhängige in der Bochumer Landesklinik leistet einen großen Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen für Psychologen.
Psychische Krankheiten sind kein Spaß. Es ist wichtig, dass es ein dichtes Netz an Betreuungseinrichtungen gibt und den Betroffenen geholfen wird. Es wäre allerdings auch nicht schlecht, wenn Psychologen und Psychotherapeuten wie Dr. Bert te Wildt, der Leiter der gestern eröffneten Ambulanz für Medienabhängige, sich mehr mit der Hilfe für Kranke als mit der Erfindung neuer Krankheitsbilder beschäftigen würden, aus denen sich dann interessante Geschäftsmodelle entwickeln lassen.
Gestern eröffnete in Bochum eine Ambulanz für Medienabhängige. Ein angeblich sehr großes Problem: Menschen spielen World of Warcraft oder hängen lange auf Facebook rum. Denen muss natürlich geholfen werden, denn ein Verhalten, das von der Norm abweicht, kann nicht einfach nur ein Verhalten sein, das von der Norm abweicht sondern es muss krank sein. Dem Vorschub leistet die Definition der Weltgesundheitsorganisation was denn Gesundheit ist: „Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.“ In anderen Worten: Wir sind fast immer alle krank. Eine Krankheit zu erfinden ist lukrativ, auch die angebliche Krankheit noch gar nicht anerkannt ist. Der Landschaftsverband finanziert die Medienambulanz , es gibt Stellen, Aufmerksamkeit in den Medien, die Chance Ratgeber zu schreiben, Vorträge zu halten und vielleicht einmal einen Lehrstuhl zu ergattern. Die Pathologisierung, das beständige Ausmachen neuer Krankheiten, die Diskreditierung der verschiedensten Verhaltensweisen, ist ein großes Geschäft. Und auch der Unterstützung der Politik können sich die engagierten Mediziner sicher sein: Es wird Forschungsmittel geben und bald werden die ersten Politiker mehr Kontrollen fordern. Wir werden noch viel von Medienabhängigen hören – und sehr viel zahlen dürfen.
Der Ruhrpott sucht seinen Weg
Home of the Lame – Abschiedskonzert
Home of the Lame, Mittwoch, 3. Oktober, 20.30 Uhr, FFT, Düsseldorf
Der Ruhrpilot
Debatte: Das geheime Gutachten, das strengere Gesetze gegen Abgeordnetenbestechung fordert…Netzpolitik
NRW: SPD einflussreich wie in der Ära Rau…RP Online
NRW II: Drei neue Stromtrassen…RP Online
NRW III: Streit um Anhörung für das Klimaschutzgesetz…RP Online
Bochum: So arbeitet ein großes Schauspielhaus…Spiegel
Bochum II: Ambulanz für Medienabhängige eröffnet…Ruhr Nachrichten
Dortmund: Prozess um Envio-Skandal wird wohl heute gestoppt…Ruhr Nachrichten
Dortmund II: Empörung über Freilassung von Neonazi Sven K….Der Westen
Duisburg: Grillo-Werke und FOC – Bestandsschutz oder „Gefahr für Leib und Leben“?…Der Westen
Essen: Stadt stellt Ultimatum für die Marina-Pläne…Der Westen
Essen II: Folkwang-Museum eröffnet Ausstellung „Im Farbenrausch“…Der Westen
Umland: Dirk Bach – Immer ein großes Kind geblieben…Kölner Stadtanzeiger
Umland II: Düsseldorf läuft Sturm gegen Nacktwette vor Landtag…Welt
[Bilderrätsel47]
Schon lange nicht mehr gerätselt…;)
Wünsche euch allen einen schönen guten Morgen und eine tolle Woche!
1982: Als Helmut Kohl Kanzler wurde und die Welt fast unterging

Der 1. Oktober 1982 war ein schöner Tag. Ich hatte unterrichtsfrei. Der Grund war die Wahl Helmut Kohls zum Buneskanzler.
Fast alle schauten sie betroffen, ängstlich und auch ein wenig wütend, nur der dicke Müller nicht, der war in der CDU. Als Geschichtslehrer! Für die Lehrer meines Gymnasiums, die meisten waren sozialdemokratischer Gesinnung, war der 1. Oktober 1982 ein schwerer Tag: Nun ging sie endgültig zu Ende, die sozialliberale Koalition. Die CDU würde mit Hilfe der verräterischen FDP die Macht zurück erringen, die sie 13 Jahre zuvor an Willy Brandt verloren hatte. Zwar pappten noch zwei Jahre zuvor, als Franz Josef Strauß als Kanzlerkandidat gegen Helmut Schmidt antrat, auf dem Schulklo überall „Schmidt oder Strauß = Pest oder Cholera“-Aufkleber, doch das war eher ein Spaß. Der war vorbei. In den Tagen vor der entscheidenden Kanzlerwahl wurde uns Schülern in fast allen Fächern vermittelt, was nun auf Deutschland zukommen würde: Eine finstere Zeit der Restauration, soziale Härten ungeahnten Ausmasses, ein neuer, noch eisigerer kalter Krieg, ja vielleicht sogar ein heißer. Die SPD war die




