Bärendelle-Besetzer fragen nach den Plänen der Stadt Essen

baerendelleDie Stadt Essen wirft den Besetzern der Bärendelle vor, keine Forderungen gestellt zu haben. In ihrer Abschlusserklärung drehen die nun den Spieß um.

Die Abschlusserklärung des Plenum Bärendelle endet mit einem traurigen und wütenden Ausblick auf die Zukunft: „Die Scherben des Plenums Bärendelle existieren weiter, geraten in die Hände von Anwohnerinitiativen, wachsenden Netzwerken und sich radikalisierenden Gruppen. Die Stadtpolitik wird hier an der einen Stelle noch den Spiegel vorgehalten bekommen und sich an der anderen Stelle schneiden.“

Die Räumung am letzten Mittwoch, das Verhalten der Stadt – all das hat Spuren hinterlassen. Und sie spielen die Kritik der Stadt, sie hätten keine konkreten Forderungen gestellt, zurück: „Wir fragen uns nun, was wollen die dafür Verantwortlichen eigentlich mit diesem Haus? Was sind ihre Forderungen und Vorstellungen? Können wir als Bürger_innen der Stadt Essen unser Eigentum einer extremistischen Minderheit wie der städtischen Immobilienverwaltung überlassen, die sich rücksichtslos über die Interessen der Anwohner_innen, der Kunst- und Kulturschaffenden und der Jugend hinwegsetzt?“

Währen die Stadt sich noch eine schlüssige Antwort zu den Fragen überlegen kann, haben Anhänger der Besetzer eine Petition auf den Weg gebracht. Sie richtet sich an Kulturdezernent Andreas Bomheuer:

In Essen fehlen Freiräume – das ist so gut wie jedem Kunst- und Kulturschaffenden klar, der Stadt Essen und derer Verantwortlichen anscheinend

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Straßenmagazin bodo im August: Nordstadt, Charleroi und ein ehemaliger Nazi-Treff

bodo_Titel_08Morgen kommt die August-Ausgabe des Straßenmagazins bodo heraus. Und wieder gibt es viele gute Gründe sich das Heft zu kaufen:

In der am Mittwoch erscheinenden Sommerausgabe des Straßenmagazins spricht VfL-Trainer Peter Neururer über die „Traineruhrzeit“, eine alternative Tenniskarriere, die Unmöglichkeit eines Lebens ohne Fußball und den nie endenden Traum Deutsche Meisterschaft.

Die Redaktion umrundet den Dortmunder Phoenix-See und fragt nach nach Schein und Sein des neuen Naherholungsgebiets. Wer trifft sich hier, wer meidet den See? Und was kann, was muss sich noch ändern?

„bodo“ besucht einen Quartiershausmeister in der Dortmunder Nordstadt und das ehemalige Nazizentrum „R135“ an der Rheinischen Straße, das nach dem Kauf durch die Stadt Dortmund nun Raum für eine Jungendkultureinrichtung und das städtische „Respekt-Büro“ bietet.

In Witten verbringt „bodo“ einen Tag mit den Gästen einer Tagespflegeeinrichtung im Sinnesgarten, bei Gedächtnisspielen und beim Kaninchenfüttern: Ein schöner Tag.

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Frühstück

Juicy Beats 18 Foto: Juicy Beats  H&H
Juicy Beats 18 Foto: Juicy Beats H&H

Festival: 8 Nachberichte zum Juicy Beats 2013…Coolibri

Innenstadt: Westenhellweg ist Deutscher Shopping-Meister…Ruhr Nachrichten

Erfahrung: Nachts als Frau allein durch die Nordstadt? Kein Problem!…Ruhr Nachrichten

Sport: Dortmunder erobert im Rollstuhl weltweit die Skate-Parks…Ruhr Nachrichten

BVB: Watzke nimmt Lewandowski-Frust gelassen…Sportal

BVB II: Dortmund macht sich Mut…RP Online

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Der Ruhrpilot

Nobert Lammert
Nobert Lammert

Bochum: Plagiatsvorwurf gegen Bundestagspräsident Lammert…Welt

NRW: Zahlt sich Vorsorgepolitik aus?…Welt

Ruhrgebiet: Wie schön ist die Autobahn?…Coolibri

Dortmund: Westenhellweg ist Deutscher Shopping-Meister…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Traumzeitretter lassen den Hirsch platzen…Coolibri

Duisburg II: Stadtfenster-Bauherr Multi hat keine Zahlungsengpässe…Der Westen

Essen: Die Kunst der Entschleunigung…Der Westen

Zwischenfragen: Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium?

Es ist Montag. Und normalerweise würde heute ein neuer Teil unserer Reihe „Wie esoterisch ist mein Gesundheitsminister?“ erscheinen. Würde. Denn wir haben Probleme.

Halten wir für einen Moment inne. Wir haben fast die Hälfte der Gesundheitsminister unserer Republik abgearbeitet, genauer liegen die Wertungen für Hamburg, Baden-Württemberg, das Saarland, Sachsen-Anhalt, Berlin, Bayern und Brandenburg vor. Überall vergaben wir insgesamt 0 bis 15 Globuli für die ministerialen Antworten auf unsere Fragen zur Paramedizin – je mehr Globuli, desto esoterischer.

Das Zwischenfazit:.

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Ete Zabel, Doping und die Moral der Moralisten…

Autogramm Ete Zabel, stilecht auf Intershop Bierdeckel, dat. ca. 2000
Autogramm Ete Zabel, stilecht auf Intershop Bierdeckel, dat. ca. 2000

Seit ein paar Tagen geistert durch die Medien das, womit die „Süddeutsche“ heute ihren Sportteil aufmachen würde, Erik Zabel hat gedopt, nicht nur einmalig 1996, sondern auch 1998 und dann darüber hinaus, bis ca. 2003, vielleicht auch bis 2005. Schlimmer als die Tatsache der Verwendung unerlaubter Methoden an sich scheint es für viele zu sein, dass er im Jahr 2007, bei seiner gemeinsamen Beichte mit Rolf Aldag, nicht ganz aufrichtig gewesen ist. Eine Gegenmeinung.

Seit ein paar Tagen teasern Medien wie SPON oder Zeit, dass Erik Zabel heute in der Süddeutschen, exklusiv, gestehen würde, länger und umfassender verbotene Methoden verwendet zu haben, als 2007 unter Tränen eingeräumt. Hat er, also gestanden, ich bin extra zum Kiosk gelaufen und habe mir ein Exemplar gekauft und es, exklusiv, nachgelesen: Erik Zabel hat von 1996 bis etwa 2003 gedopt! Cortison, Epo, Eigenblut, vielleicht auch Persantin und Alupent. Die gesamte Thematik des Einsatzes von unerlaubten Methoden, von Doping, ist zu komplex, um sie hier in einem kleinen Meinungsartikel auseinanderzuklamüsern, dazu wird, wenn andere nicht sowieso eher dazu berufen sind, an anderer Stelle Zeit sein, hier geht’s mir heute nur um einen kleinen Aspekt.

Erik Zabel wird vorgeworfen, immer nur das eingestanden zu haben, was er eh nicht mehr hätte leugnen können. 2007, nach der Veröffentlichung des Buches von Jef D’hont, die kurzzeitige und einmalige Verwendung von Epo im Jahr 1996 und heute, kurz bevor die Kommission des französischen Senats zum Thema Anti Doping die Ergebnisse der nachträglich getesteten Tour-Proben von ’98 endgültig veröffentlichen würde, dass er auch dort positiv gewesen ist. Hier bei uns, da ist Robin enttäuscht, das ist noch halbwegs in Ordnung.

Woanders, da werden Zeigefinger erhoben, so von wegen Vorbildfunktion und so, signierte Trikots wahlweise zurückgeschickt oder gleich in den Müll geworfen. Man denkt sich Strafen aus, was man mit „so einem“ am liebsten machen würde, wenn man denn dürfte… leider darf man nicht. 1000 Jahre Arbeitsdienst stehen da noch am unteren Ende der Skala… Ich hingegen sage: Ja und? Erik Zabel hat das getan, was so ziemlich jeder von uns tun würde, wenn der Arsch mit Grundeis geht.

Doping ist im Sport, im Radsport, verboten. Wird man erwischt, ist man dran, wird angeklagt und verknackt. Alkohol und überhöhte Geschwindigkeit im Straßenverkehr sind ebenfalls verboten, wird man erwischt, ist man ebenfalls dran und wird ebenfalls verknackt. Beides ist sowohl akzeptiert als auch richtig und in Ordnung. Von einem Sportler zu verlangen, bei einem Geständnis über Regelverstöße mehr einzuräumen als zum jeweiligen Zeitpunkt nachweisbar ist in etwa damit vergleichbar, von einem Autofahrer zu verlangen, vor dem Verkehrsrichter einzugestehen, die rote Ampel nicht nur überfahren zu haben, wie auf dem Blitzer Bild zweifelsfrei nachweisbar, sondern bei Begehung dieser Tat auch noch besoffen gewesen zu sein, was bislang anhand eines Bildes noch nicht zwingend nachweisbar ist… kommt vielleicht noch.

Ein Angeklagter hat, so weit ich weiss, ein paar Rechte und zu diesen Rechten gehört es, wenn man glaubt damit besser aus der Nummer rauszukommen, zu lügen oder zumindest kreativ mit der Wahrheit umzugehen. Im Gegensatz zu Zeugen ist er nicht zur Wahrheit verpflichtet. Die Halbwahrheiten von 2007 waren ein legitimer Versuch, glimpflich aus der Sache herauszukommen, dass er heute von der Geschichte eingeholt und in den Hintern gebissen wird ist zugleich ein anderes Thema und ein Treppenwitz, schließlich hat Zabel seine ersten Erfahrungen mit verbotenen Substanzen durch Sitzcreme gemacht, aber das soll jeder selbst im Interview der Süddeutschen nachlesen.

Ich jedenfalls werde mein Autogramm von Erik Zabel behalten, ich hab’s heute sogar extra noch abgestaubt!

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Heinz in neuen Händen

heinz_magazinIm März meldete das Heinz-Magazin Insolvenz an. Nun hat es einen neuen Besitzer.

Stadtmagazine gehen im Moment weg wie warme Semmeln. Erst kaufte die Ruhr-Nachrichten-Tochter Überblick Coolibri, nun hat Heinz einen neuen Besitzer. Nachdem Heinz im März insolvent war, ist nun der Essener Unternehmer Frank Dittmann eingestiegen. In einem Editorial gibt er sich, was die Heinz-Zukunft betrifft optimistisch:

Facebook und Twitter sind die Medien unserer Zeit, aber nicht immer liegt die Würze in der Kürze. Wenn ich meine kostbare Freizeit verbringe, mit meiner Frau Essen gehe, ein Theater oder Museum besuche oder auf ein Konzert möchte, dann brauche ich kompetente Unterstützung. Dann brauche ich zusätzliche Informationen, dann brauche ich jemanden, auf dessen Urteil ich mich verlassen kann. Diese Aufgabe wird auch in Zukunft besser von einem Printmedium erledigt, das ist jedenfalls meine feste Überzeugung und auch der Grund dafür, warum ich in das HEINZ investiert habe. Ich glaube daran, dass sich das Magazin neu erfinden kann, ohne dabei seinen wichtigen Kern über Bord zu werfen.

Dittmann hat Erfahrung mit Stadtmagazinen: 2001 übernahm er das damals schon wirtschaftlich schwer angeschlagene Marabo, konnte es allerdings trotz vieler Mühen nicht retten: 2005 wurde der Titel endgültig eingestellt.

Frank Dittmann ist Inhaber des Druck-Dienstleisters Merlin, besitzt die Pomp-Druckerei in Bottrop und gibt auch die Titel  Nordis und Rhein-Ruhr-Magazin heraus. Beide Magazine verfügen über eher schlichte Online-Angebote.

Thema Doping: Lieber Erik Zabel!

Erik Zabel. Quelle: Wikipedia, Foto: Heidas, Lizenz: C
Erik Zabel. Quelle: Wikipedia, Foto: Heidas, Lizenz: CC

Ich wende mich heute einmal mit dieser kurzen Stellungnahme an Sie ganz persönlich, da mich Ihr (erneutes) Dopinggeständnis vom Wochenende, im Anschluss an die jüngsten Veröffentlichungen zu dem Thema, doch auch persönlich sehr getroffen hat.

Sie, Herr Zabel, haben nun offenbar gegenüber der ‚Süddeutschen Zeitung‘ ganz offiziell eingeräumt in den Jahren 1996 bis 2003 mehr oder weniger regelmäßig zu leistungssteigernden Mitteln gegriffen zu haben. Das stimmt mich, ehrlich gesagt, sehr traurig und auch (nach all den Jahren noch immer) etwas wütend.

Ich gehörte in den Jahren als Sie noch einer der Top-Stars der internationalen Radrennszene waren, nämlich zu ihren Sympathisanten, man könnte sogar sagen Fans.

In ihren großen Jahren im Radsport, speziell auch immer bei der ‚Tour de France‘, machte ihre natürliche, sympathische  Art Sie für mich zu meinem ‚Liebling‘ in den Profi-Startfeldern des Radsports. Auch die Tatsachen, dass Sie hier in der Region (nämlich in Unna) wohnen, und wir beide faktisch ein Jahrgang sind, brachten Sie mir damals rasch deutlich näher als andere Radprofis.

Ihre 12 Etappensiege auf der Frankreichrundfahrt, jedes gewonnene und /oder verteidigte ‚Grüne Trikot‘ habe ich Ihnen von Herzen gegönnt. Da konnte z.B. ein Jan Ulrich mit seinen Leistungen anstellen was er wollte, mein ‚Radsportheld‘ in diesen Jahren waren immer Sie!

Als Sie dann im Jahre 2007 erstmals unter Tränen einräumten bei der Tour 1996 einmalig mir ‚Epo‘ ‚experimentiert‘ zu haben, da war ich, im Nachhinein muss man wohl sagen naiver Weise, gewillt Ihnen das auch so zu glauben, dass es sich eben tatsächlich ‚nur‘ um einen einmaligen Ausrutscher handelte.

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