subrosa – Erlebnisse aus dem Paralleluniversium


Otto von Bismarck hat behauptet, dass niemals so viel gelogen wird, wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. Das ist komplett falsch, denn am meisten wurde immer noch im subrosa gelogen. Stimmt nicht? Doch! Hier kommt der Beweis.

Als ich mich umdrehe steht Siegerlandelvis in der Tür. Es ist Spätsommer 1995, die Stimmung ist gut. „Wo ist Otze?“ fragt Lothar. „Der kommt sicher gleich, der musste heute noch zur Uni.“ Ach so, sage ich. Wir versammeln uns wie eigentlich jeden Samstag um den großen Stammtisch herum, der in der Mitte vom subrosa steht. Das ist gut für die Getränkeversorgung. Ein Fingerzeig und Menne stellt die nächste Runde hin. Wenn es ausufert, noch eine Runde Sauren dazu, das ist ein Mischschnaps mit Limettenjuice, Korn und noch ein paar anderen feisten Spezialitäten. „Der wirkt wie ein isotonisches Sportlergetränk, danach kannst du einen Marathon laufen – und kommst locker unter die ersten drei“, sagt Siegerlandelvis und geht rüber um noch eine Runde zu bestellen. „Die blöde schwüle Hitze, da hat man gleich noch mehr Durst“, sagt ein Typ, der sich noch nicht vorgestellt hat.

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Ein Prosit auf Jean-Claude Juncker

Jean-Claude Juncker Foto: EU2016 SK – DOORSTEP_BRATISLAVA SUMMIT 16 SEPTEMBER 2016 Lizenz: Gemeinfrei


Rechte Hetzseiten zerreissen sich das Maul über eine Szene, die angeblich EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker dabei zeigt, wie er angetrunken an einer Treppe scheitert. Wir sollten uns Sorgen machen, wenn ein Schwips zum Skandal wird.  

Ich habe keine Ahnung,  ob  EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ein Rückenproblem hat oder ob gestern leicht angetrunken an einer Treppe scheiterte.  Die Ablehnung des Rausches gehört zu den verbindenden Merkmalen autoritären Denkens. Rechte, Islamisten und Grüne propagieren ein puritanisches Menschenbild und von dem gehen deutlich mehr Gefahren aus als von ein paar Gläsern Gin, Bier oder Wein. Wir sollten uns freuen, Politiker zu haben, die wissen wie man genießt und sich nicht penibel dem verbiesterten puritanischen Zeitgeist unterordnen. Die Präsidenten Erdogan, Rouhani und Putin verschmähen Alkohol, geißeln den Exzess und gehören zu den zur Zeit größten Verbrechern mit politischer Macht. Sie träumen von Gesellschaften, in denen die Menschen nüchtern ihren Befehlen folgen. Die Träume des Rausches, das unbedachte Wort, das Gefühl des Aufruhrs,  die sich Bahn brechende Wut, das alles wollen sie unterdrücken. Wer gegen den Rausch ist, den Exzess verbieten will, ist gegen die Freiheit der Menschen. Vor dem, der schon am hellen Tag leicht schwankt, müssen wir uns nicht fürchten.

Heute Abend beginnt das Wochenende. Prost!

 

Der Ruhrpilot

Kippa Foto: Jonn Leffmann Lizenz: CC BY 3.0


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Jüdischer Professor antisemitisch beleidigt – Polizei schlägt ihn…Welt
NRW: Polizei hält Opfer eines antisemitischen Übergriffs für den Täter…FAZ
NRW: Innenminister Reul entschuldigt sich für Fehler der Polizei…WA
NRW: Dieser Mann griff den jüdischen Professor an…Bild
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Warum sich Laschet  bei Thyssen-Krupp einmischt…Handelsblatt
NRW: Polizei soll ab Oktober Elektroschock-Pistolen testen…KStA
Debatte: Zustimmung für Rechtspopulisten in Deutschland am geringsten…Welt
Debatte: Er wollte den Krieg, und er bekam ihn…FAZ
Debatte: 
Seehofers 69 Abschiebungen – Wie man zum Mittäter wird…Spiegel
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Streit um Zeit-Politikaufmacher über Flüchtlingsrettung…Meedia 
Debatte: Was versteht der Arbeitsminister von unserer Arbeitswelt?…Bild
Debatte: Die Union streitet sich zugrunde…Post von Horn
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Debatte: Facebook erbt nicht alles…FAZ
Ruhrtriennale: „Es ging um meine Glaubwürdigkeit“…Nachtkritik
Bochum: Ex-Leibwächter von Osama bin Laden abgeschoben!…Bild
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Dortmund: Rekorder-Club feiert fünften Geburtstag…Nordstadtblogger
Duisburg: The Curve – Blindgängersuche nicht nur nach Bomben…WAZ
Essen: Verwaltungsgericht rüffelt laxe Gehälter-Praxis…WAZ

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#WM2018: Mit England und Belgien scheiden die Teams mit der attraktiveren Spielanlage aus

Der WM-Pokal. Foto: Robin Patzwaldt

Die Fußball Weltmeisterschaft 2018 in Russland hat nach knapp vier Wochen Turnierverlauf inzwischen also ihr großes Finale gefunden. Frankreich gegen Kroatien lautet das Endspiel, das am Sonntag weltweit die sportinteressierte Öffentlichkeit in ihren Bann ziehen wird.

Sicherlich grundsätzlich eine durchaus würdige Begegnung, doch mit Belgien und England sind, zum Bedauern vieler Fußballfreunde, die beiden attraktiver spielenden Teams in den beiden Halbfinalspielen jeweils auf der Strecke geblieben. Garantiert kein Zufall!

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Ruhrtriennale: Kommt Ministerpräsident Laschet nicht zur Eröffnung?

Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp Foto: Edi Szekely/Ruhrtriennale 2018


Stefanie Carp wird Intendantin der Ruhrtriennale bleiben. Auch eine Ablösung nach der ersten Spielzeit im Herbst gilt als unwahrscheinlich – wenn es zu keinen neuen Zwischenfällen kommt.

Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp hat es geschafft: Sie hat eines der größten Kulturfestivals des Ruhrgebiets  für die antisemitische BDS-Bewegung geöffnet, einen internationalen Skandal ausgelöst, wurde zum Darling der Israelhasser und behält trotzdem ihren Job. Hört man sich in Düsseldorf um, gibt es dafür eine Vielzahl von Gründen:  Vor allem in den Kreisen des Regionalverbandes  Ruhr und der Landtagsfraktionen von CDU und SPD war man zwar nicht damit einverstanden, dass Carp der Öffentlichkeit eine Ausladung der BDS-Band Young Fathers vorspielte und die Band dann erneut einlud. Auch Carps Auftritt vor dem Landtag, bei

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Niema Movassat und die Shoa

Niema Movassat Foto: Presse/Niema Movassat

Am 6. Juli 2018 postete der Linken-Politiker Niema Movassat ein Foto zum Gedenken an die Evian-Konferenz und ihre Folgen, dabei konnte Herr Movassat eine deutsch-europäische Unsitte nicht unterlassen und verglich die damals von der Welt verratenen Juden mit Flüchtlingen und Migranten, welche heute die Mittelmeerroute für ihre Flucht/ Migration nach Europa benutzen. Von unserer Gastautorin Anastasia Iosseliani.

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Der Ruhrpilot

Altbau des Gymnasiums am Ostring in Bochum Lizenz: CC BY-SA 3.0


NRW:
Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren…RP Online
NRW: Harte Gangart in der Asylpolitik…Welt
NRW: Schuldentilgung ab 2019…WAZ
NRW: Ist das Sozialticket zu teuer?…NRZ
Debatte: Die große Illusion vom Triumph der liberalen Ordnung…Welt
Debatte: „Es gab eine Logik in dem Wahnsinn“…Cicero
Debatte: Kerzengerade und ohne jede Regung…FAZ
Debatte: AfD-Abgeordneter nennt NSU-Verfahren „Schauprozess“…Welt
Debatte: Danke, SPD!…Jungle World
Debatte: Ludwig Erhard und die Roboter…FAZ
Debatte: Ich will mein Auto!…Zeit
Debatte: Deutschlands unsolidarisches Verhalten in der Nato…NZZ
Debatte: „Wir haben alle in den Abgrund geschaut“…Zeit
Debatte: Neue Regelungen rücken den Sex in die Nähe des Verbrechens…NZZ
Ruhrtriennale: Nein, dies ist keine Zensur…Süddeutsche
Ruhrgebiet: 
Psychoterror im Hause Thyssen-Krupp?…FAZ
Ruhrgebiet: Chaos bei Essener Industriekonzern Thyssenkrupp…General Anzeiger
Bochum: Ärger um Chefposten im Rechnungsprüfungsamt…WAZ
Bochum: Personalauswahl darf nicht nach Parteibuch gehen…WAZ
Dortmund: Opfervertretern geht NSU-Urteil nicht weit genug….WAZ
Duisburg: Marina dümpelt weiter…WAZ
Essen: Aus für den Innogy-Campus…WAZ

Angewidert schaue ich auf den Irrsinn

Deutschland 2018 – Subjektives Symbolfoto. (Foto: SurFeRGiRL30/ Flickr/ CC BY SA 2.0)

Gerne würde ich irgendwas Witziges, Ausdrucksstarkes und überraschend Frisches darüber schreiben, wie ich die Situation in Deutschland derzeit erlebe, und darin dann auch auf das heutige Urteil im NSU-Prozess, das Überholen der SPD durch die AfD, den Suizid eines jungen Afghanen, Horst Seehofer und die allgemeine überhitzte Situation zu sprechen kommen. Allein: mir fällt nichts mehr ein.

Ich sitze jeden Tag immer geschockter da. Komme aus dem Kopfschütteln nicht heraus. Habe immer mehr und plastischer den Eindruck, dass diese Demokratie mit großem Geschrei und ein wenig tätlicher Gegenwehr auf einen Abgrund zurast, den alle sehen und sich bemühen zu beschreiben, wie groß, wie tief, wie vernichtend er ist, aber nicht willens sind, wirklich etwas dagegen zu tun. Dann sind da die, die sich auf den Abgrund freuen, die ihn als Aufstieg sehen, auf eine neue Ebene. Des Deutschseins, des nationalen Selbstbewusstseins.

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