Ruhrtriennale: Stefanie Carp wird Aufpasser an die Seite gestellt

Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp Foto: Edi Szekely/Ruhrtriennale 2018


Der Aufsichtsrat der Ruhrtriennale hat auf einer ausserordentlichen Sitzung heute Schlüsse aus Diskussion um BDS gezogen. Der künstlerischer Betriebsdirektor Jürgen Reitzler wird Intendantin Stefanie Carp als Stellvertreter zur Seite gestellt.

Die Aufsichtsratsvorsitzende, Frau Ministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen, teilt zu den dort gefassten Beschlüssen Folgendes mit:

„Nach der Kritik an der Einladung einer der BDS-Bewegung nahestehenden Band durch die Intendantin der Ruhrtriennale Dr. Stefanie Carp hat der Aufsichtsrat der Kultur Ruhr GmbH in einer außerordentlichen Sitzung verabredungsgemäß die erste von drei Spielzeiten der Ruhrtriennale bewertet und intensiv über die Zukunft der Ruhrtriennale diskutiert.

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Nachweispflicht umgekehrt: Das Jobcenter ist jetzt dran!

Ilias Uyar,


Unser Gastautor Ilias Uyar ist Rechtsanwalt aus Köln und vertritt die Rechte von Hartz4-Empfängern gegen das Jobcenter. Mit der Plattform
hartz4control.de bietet RA Uyar bundesweit die kostenlose Überprüfung von Hartz4-Bescheiden an. Er gibt außerdem Fortbildungen und hält Vorträge zu den Themen Hartz4, Sozialrecht, Schuldnerberatung und Datenschutzrecht.

In dem zweiten Teil der Goldenen Regeln gebe ich Tipps, wie Sie sich bei verschwundenen Unterlagen gegenüber dem Jobcenter unangreifbar machen und wie Sie sich vor Sanktionen des Jobcenters effektiv schützen können.

Dass eingereichte Unterlagen beim Jobcenter verschwinden, kommt sehr häufig vor.  Die Jobcenter befinden sich noch in der Umstellung auf die sogenannten E-Akte, so dass mit Papierakten und der elektronischen Akte parallel gearbeitet wird. Das macht die Arbeitsprozesse kompliziert und die Gefahr, dass Unterlagen nicht auffindbar sind, wird dadurch nicht geringer.

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Der Ruhrpilot

Thomas Kutschaty Foto: SPD-Fraktion Lizenz: Copyright


NRW: 
Rivalität unter Genossen…RP Online
NRW: Zahl der Ermittlungsverfahren gegen Mafiagruppen gestiegen…RP Online
Debatte: Die Grünen und ihr rätselhafter Erfolg…Welt
Debatte: Die Luft ist raus…FAZ
Debatte: CDU will Diesel-Fahrverbote per Gesetz erschweren…Zeit
Debatte: Ist der Westen noch zu retten?…Spiegel
Debatte: In Freundschaft entkoppeln…Jungle World
Debatte: Religion vergiftet alles…NZZ
Debatte: „Wenn sich die Menschen weigern, nennt man das Demokratie“…Welt
Debatte: Merkel warnt CDU vor Ende als Volkspartei…FAZ
Ruhrgebiet: Aufsichtsrat der Ruhrtriennale tagt…WZ
Ruhrgebiet: „Die Entwicklung wurde sträflich vernachlässigt“…RNZ
Ruhrgebiet: Musiktheater im Revier zeigte zwei Tage lang „Rote Erde“…WAZ
Ruhrgebiet: Was aus dem Ruhrgebiet ohne die Kohle geworden wäre…NRZ
Bochum: Was heißt es, auf der Flucht zu sein?…Bo Alternativ
Bochum: Sportschule wird für fast 13 Millionen Euro gebaut…WAZ
Dortmund: Trotz Emscher und Kanal – Deusen geht das Wasser aus…RN
Duisburg: Radwege-Netz wird ausgebaut…WAZ
Essen: Hohe Asbestbelastung – Pünktlicher Schulstart ist in Gefahr…WAZ
Essen: Initiative „Steele bleibt bunt“ macht Polizei Vorwürfe…WAZ

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Bananen-Bild mit Erdogan: Gut, dass Duisburg nicht einknickt

Auf seiner Webseite präsentiert Baumgärtel auch seine politischen Arbeiten – zum Beispiel die Erdogan-Banane

Drohungen, Proteste und eine Mini-Demonstration türkischer Rechtsradikaler. Das alles wegen eines Bildes des Künstlers Thomas Baumgärtel,  das den türkischen Präsidenten Erdogan mit einer Banana im Po zeigt. Man muss Baumgärtel, der seinen Bekanntheit gesprühten Bananen verdankt, die arg an die Banane Andy Wahrhols auf dem Cover der ersten  Velvet Underground LP erinnern, als Künstler nicht schätzen, um gut zu finden, dass das Bild aus der bis zum 25 November laufenden Ausstellung in der Cubus-Kunsthalle in  Duisburg nicht verschwindet.

Selbstverständlich ist das nicht: Auf eine Kunstmesse in  Karlsruhe wurde das Erdogan-Bild zu Beginn des Jahres nach Drohungen entfernt. Duisburg knickt nicht ein und bricht eine Lanze für die Kunst. In einer Zeit, in der das Bauhaus in Dessau sich nicht traut, Feine Sahne Fischfilet auftreten zu lassen, um die zarten Seelen von Rechtsradikalen nicht zu belasten, ist das einen gute Nachricht. Rechtsradikale, ob türkische oder deutsche, haben nicht zu bestimmen, was an Kunst öffentlich gezeigt werden kann und was nicht.

Sven Pistor: ’50 Dinge, die man über den Fußball-Westen wissen muss‘

Länderspielpausen in der Fußball-Bundesliga eignen sich ja bekanntlich immer bestens dazu, sich einmal wieder etwas ausführlicher mit einem aktuellen Fußball-Buch zu beschäftigen. So eben auch die gerade zu Ende gegangene Unterbrechung des Ligabetriebs.

Diesmal habe ich mich in den vergangenen knapp zwei Wochen unter anderem mit dem neuen Buch des WDR-Moderators Sven Pistor beschäftigt, der im Vormonat „50 Dinge, die man über den Fußball-Westen wissen muss“ veröffentlicht hat.

Wie der Name seines Werkes bereits verrät, beschäftigt sich Pistor auf den hier vorgelegten 192 Seiten ausschließlich mit Geschichten, die im Fußball-Westen, sprich in Nordrhein-Westfalen spielen. Den geneigten Leser erwartet dabei eine recht bunte Mischung aus persönlichen Erinnerungen und zum Schmunzeln anregenden Anekdoten, zwischen Dortmund und Ahlen, von Köln bis Münster.

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Der Ruhrpilot

Erdogan-Anhänger demonstrieren gegen Ausstellung Foto: Sebastian Weiermann


Duisburg: 
Türken protestieren lautstark gegen Erdogan-Spottbild…RP Online
NRW: Schlag gegen kriminelle Clans!…Bild
NRW: SPD-Chef warnt vor Flucht aus der GroKo nach Umfragetief…HA
Debatte: Wer spielt den Königinnenmörder?…Welt
Debatte: Kohleausstieg – Schneller wird teurer…FAZ
Debatte: Die Volksparteimenschen…Welt
Debatte: Die Idee des Datenschutzes steht auf dem Spiel…FAZ
Debatte: Das Ende der westlichen Illusionen über Saudiarabien…NZZ
Debatte: Welteroberung durch den Kreißsaal…Jungle World
Bochum: Jugendliche aus Europa führen Dialog…WAZ
Bochum: Schauspielschüler stellen sich vor…WAZ
Dortmund: Ämterphobie und Obdachlosigkeit…Nordstadtblogger
Dortmund: Bausünden oder „Big Beautiful Buildings“…Nordstadtblogger
Duisburg: Wenige Demonstranten bei Protestzug gegen Erdogan-Bild…WAZ
Essen: Polizei postet Demo-Fotos – und wird verklagt…WAZ

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‚Being Mario Götze‘: Ein guter Streifen, aber nicht so herausragend wie ‚Tom meets Zizou‘

Premiere von ‚Being Mario Götze‘ in Köln. Foto(s): Robin Patzwaldt

Am vergangenen Donnerstag, den 18. Oktober 2018, war ich Gast bei der Kinopremiere von ‚Being Mario Götze‘, dem neuesten Streifen von Filmemacher Aljoscha Pause, in Köln. Jetzt, mit zwei Tagen Abstand, ist es Zeit hier ein paar Gedanken über den Streifen zu teilen.

Bevor ich ein paar kritische Anmerkungen mache, möchte ich betonen, dass die Sport-Doku sehenswert ist. Wie bisher alle Filme von Aljoscha Pause, die ich gesehen habe, ist der Film handwerklich gut gemacht, versprüht eine gewisse Magie, zieht den Zuschauer in seinen Bann.

Die Fahrt nach Köln hat sich für mich gelohnt, auch wegen des anschließenden Gesprächs über den Film zwischen ARD-Kommentator Tom Bartels und Ex-Fußballprofi Thomas Broich, der Hauptdarsteller von Pauses Film ‚Tom meets Zizou‘ aus dem Jahre 2011 war und als ‚gescheitertes‘ ehemaliges Top-Talent des Fußballs, in seiner Biographie gewisse Parallelen zu Götzes Karriereverlauf aufweist.

Doch das bringt mich auch gleich zum ersten Kritikpunkt: ‚Being Mario Götze‘ kann mit der großen Faszination von ‚Tom meets Zizou‘ leider nicht mithalten. Woran das liegt? Schwer zu sagen.

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Alles außer Pop – Slave to the Grind

Der Film “Slave to the Grind” läuft zur Zeit auf einigen Festivals und hier und da im Programmkino. Es handelt sich um eine Dokumentation über Grindcore. Sie kennen keinen Grindcore? Aber Sie kennen doch bestimmt die erste Napalm Death? Auch nicht? Also … Sie haben eine Waschmaschine und die läuft doch sicher manchmal im Schleudergang. Und Sie waren mal auf einem Bauernhof und haben gehört, wie sich die Schweine dort artikulieren. Nun bringen Sie beides zusammen: Grindcore.
Für jeden, der in dieser Musik mehr als das hört, ist der Film sehr aufschlussreich. So erfährt man, wie der typische Blastbeat entstanden ist, dessen synkopische Snare-Schläge eigentlich ein Trick waren, um mit der Hälfte der Anschläge die volle Geschwindigkeit spielen zu können. Man erfährt, wie Repulsion in den USA und Napalm Death in England Anfang der 80er Jahre den bestehenden Hardcore-Punk zu neuen Geschwindigkeitsgefilden getrieben haben und so ein ganz neues Genre erfanden. Wie sich die verschiedenen Spielarten (etwa Gore-Grind) entwickelten, wo überall auf der Welt Grindcore gespielt wird (überall) und dass es auch weibliche Grindcore-Bands gibt.
Viel Raum nimmt der Tod mehrer Protagonisten ein, etwa von Mieszko Talarczyk, Sänger der Band Nasum, der 2004 beim Tsunami in Thailand ums Leben kam. Oder der von Seth Putnam von der Band Anal Cunt, einem Provokateur vor dem Herrn, von dem die eine Hälfte der Zeitzeugen sagt, er sei völlig gestört gewesen, während die andere ihn privat eigentlich als ganz normal empfunden hat.
Viele Momente sind lustig, z.B. wenn Tim Morse von Anal Cunt erzählt, wie er seiner Mutter die neue Band vorgestellt hat, samt ihrer ganzen Obszönität, und einfach nichts und wieder nichts als Argument vorbringen konnte, wieso man so eine Band gründen wollen sollte. Wie die meisten Herrschaften in dem Film ist Morse ein äußerst sympathischer, intelligenter Typ und es wäre eine nähere Betrachtung wert, warum nette und aufgeweckte Leute eigentlich so eine Freude daran haben, derartige Primitivität zu vertonen.
Wie heutzutage üblich ist alles schnell geschnitten, mit vielen kurzen Statements, vielen Bildern und wenig Ruhemomenten. Das könnte man natürlich auch als Parallele zur vorgestellten Musik interpretieren, aber so extrem ist es nun doch wieder nicht. Ich hätte mir den Mut gewünscht, einfach mal ein ganzes Stück einer Band zu spielen (so lang dauernd Grindcore-Lieder nun wirklich nicht) und darauf zu vertrauen, dass die Zuschauer auch mal mehr als 30 Sekunden bei einer Sache bleiben können.
Der Film ist trotzdem empfehlenswert, präsentiert eine bemerkenswerte Fülle an Material, an Zeitzeugen, Bildern und Skurilitäten. Für Freunde dieses Genres ein Muss, für Menschen, die sich für einen Blick in eine fremde Welt offen zeigen, ein Anlass zum Wundern.

Der Autor schreibt hier alle zwei Wochen über Musik. Über Musik redet er auch im Podcast Ach & Krach – Gespräche über Lärmmusik.