Die Türkische Regierung als Ülkücü (Graue Wölfe) in gelebter Symbiose mit der Muslimbruderschaft in Hamburg.


Seit geraumer Zeit warnen Verfassungsschutz, auch mancher Politiker und Experten, vor einer radikalisierten von Deutschland entfremdeten türkischen Jugend. Auch wird die derzeitige Bewegung um AKP-Anhänger bis hin zu stramm rechten Grauen Wölfen, als „Türkische PEGIDA“ bezeichnet. Und dies zu Recht. Von unserem Gastautor Richard Schüll.

Aggressiv gewalttätig, völkisch, und islamistisch.

Der Verfassungsschutz in Hessen schreibt in Bezug auf die Grauen Wölfe dazu:

Wiedervereinigung“ aller Turkvölker

Ein weiteres Element der Ülkücü-Ideologie* bildet die Idee einer „Großtürkei“ in den Grenzen des ehemaligen Osmanischen Reichs. Die damit einhergehende Forderung nach der „Wiedervereinigung“ aller Turkvölker (Panturkismus) zeigt zum einen, welches Verständnis von Völkerverständigung Ülkücü-Anhänger* propagieren, und zum anderen, dass sie völkerrechtlich gültige Staatsgrenzen in Frage stellen. Die Verherrlichung der kriegerischen Vergangenheit des Osmanischen Reichs impliziert eine latente Neigung zur gewalttätigen Durchsetzung ideologischer Ziele. Diese Haltung kommt im „Ülkücü-Eid“ zum Ausdruck:

„Ich schwöre bei Allah, dem Koran, dem Vaterland, bei meiner Flagge. Meine Märtyrer, meine Frontkämpfer sollen sicher sein, wir die idealistische türkische Jugend, werden unseren Kampf gegen Kommunismus, Kapitalismus, Faschismus und jegliche Art von Imperialismus fortführen. Unser Kampf geht bis zum letzten Mann, bis zum letzten Atemzug, bis zum letzten Tropfen Blut. Unser Kampf geht weiter, bis die nationalistische Türkei, bis das Reich Turan erreicht ist. Wir, die idealistische Jugend, werden niemals aufgeben, nicht wanken, wir werden siegen, siegen, siegen. Möge Allah die Türken schützen und sie erhöhen.“

Begriffe wie „Märtyrer“, „Frontkämpfer“, „Kampf“ oder die Formulierung „bis zum letzten Tropfen Blut“ zeigen eine kämpferische Komponente, die allzu oft an Männlichkeits- und Selbstbehauptungsvorstellungen unter türkischen Migranten bzw. (jugendlichen) Personen mit türkischem Migrationshintergrund anknüpft und latent gewaltbefürwortend ist.

Islam ist unsere Seele, Türkentum ist unser Leib“

Neben dem Türkentum räumt die Ülkücü-Ideologie* dem Islam eine besondere Bedeutung ein. Diese Denkweise hat eine „türkisch-islamische Synthese“ geschaffen, wobei das Türkentum die stärkere Komponente darstellt. Mit ihrem Leitspruch „Islam ist unsere Seele, Türkentum ist unser Leib“ unterstreichen die Anhänger der Ülkücü-Bewegung* die für sie untrennbare Verbindung zwischen Islam und Türkentum.“ (https://lfv.hessen.de/sites/lfv.hessen.de/files/Bericht2013/html/03_Allgemeiner_Auslaenderextremismus/02_Beobachtungsobjekte/02_Uelkuecue_Bewegung/03_Ideologie_und_Ziele.html )

 

Diese Kombination mit einer rassistischen Selbstüberhöhung und imperialistischen Gehabe erhält, vermeintlich, ein politisches Gewicht in Deutschland.

Das merken sie, aber auch wir, die Demokraten. Egal aus welcher Ecke dieser Welt sie auch stammen mögen, die Demokraten müssen sich zusammenschließen.

An dieser Stelle sei eine Bitte an jeden Leser herangetragen.

Lasst die demokratisch gesinnten Türken in Deutschland nicht alleine! Wendet Euch Ihnen nicht ab! Sie kämpfen gegen diese von Nationalismus und Islamismus zerfressenen und getriebenen (ja ich glaube das passt ganz gut) Verblendeten. Ich weiß das, weil ich das beobachte und bei mancher Aktion mit dabei bin. Genau an dieser Stelle, an der es allen auf oberster Ebene erscheinen mag, dass wir nicht zusammenfinden können, positionieren und organisieren sich Bürger türkischer Abstammung, um sich auf demokratischen Wege zu wehren. Einige sind Vollblutpolitiker, wie Turgut Yüksel aus der SPD und MdL in Hessen und andere wiederum politische „Laien“. Das Ziel ist das gleiche. Ein demokratisches Miteinander.

Das Bild im Hamburger Abendblatt vom 08. März (http://www.abendblatt.de/hamburg/article209871713/Diese-Gesten-alarmieren-den-Verfassungsschutz.html) zeigt es ganz deutlich was sich da, seit langer Zeit, in der türkischen Regierung und der hier lebenden Community zusammenbraut. Ein Zusammenschluss von Ülkücü und Islamisten, wie den Muslimbrüdern. Dieser Zusammenschluss von Grauen Wölfen und Mili Görüs, welche durch Erbakan, dem ehemaligen Ministerpräsidenten der Türkei, nach dem Vorbild der Muslimbruderschaft gegründet worden ist, ist nahezu perfekt.

Wir stecken mitten in einem Kulturkampf und in einem Kampf um das Individuum. Auch gegen deutsche Rechte. Die jetzt die vermeintliche Chance haben, alle Türken und Muslime in diesen Topf zu werfen. Auch dieses Denken ist genauso einfältig, wie das der türkischen PEGIDA.

Wir haben es also, und ich nutze dieses Wort nicht inflationär, mit offenem Faschismus zu tun. Die türkische Regierung ist dem Faschismus erlegen. Genauso, wie es ihre Repräsentanten um die ATIB und der ADD sind. Zumindest sind sie ihm dienlich.

Man kann das auch an anderer Stelle erkennen. Der UETD.                                                       Eine Vereinigung türkischer Politiker und Unternehmer in Europa.

Letztes Jahr offenbarte Bülent Bilgi die wirkliche Ideologie des AKP-Regimes.
Die Absicht zur Implementierung eines Vasallenstaates. In der Kölner Universität während einer Veranstaltung von Dein Köln e. V. erklärte er, dass der Staat aus Staatsregierung und der Staatverwaltung bestünde. Nichts mit Souveränität des Volkes.

Zur folgender Aussage, habe ich dennoch eine Frage an ihn. Sie drohen ja immer, dass Parteien wie die SPD und Bündnis 90 die Grünen ihr Wunder bei den nächsten Wahlen erleben werden. Wen, wenn nicht von CDU, FDP, SPD oder Grünen schlagen sie denn vor? Die AFD? Alleine an dieser Stelle kann man erkennen, dass ihr Herumposaune nichts als heiße Luft ist.

Jeden Tag präsentieren uns die Vertreter der AKP-Regierung in Deutschland und sie selbst ihre Abscheu gegenüber Pluralismus und Rechtsstaatlichkeit. Dies aber von allen Demokraten in Deutschland einzufordern, rückt Deutschland für eben jene wieder in die Nazi-Ecke.

Die Absicht ist klar. Eine gesteuerte Entfremdung der türkisch-stämmigen Bürger von der Bundesrepublik Deutschland. Mittlerweile geben viele in der Türkei wahlberechtigte Bürger zu, gar nicht wählen zu wollen, weil sie sich um ihre Familie und Freunde sorgen, wenn sie mit Hayir (Nein) stimmen. Dieses Klima erzeugt Erdogan gezielt. Mein Aufruf: „Lasst Euch davon nicht beeindrucken. Geht abstimmen.“

Und was heißt das jetzt für uns in Deutschland?

  1. Wir können bei manchem Teil der türkisch-stämmigen Bürger nicht darauf vertrauen, dass sie sich ihrer Verantwortung für ein demokratisches Miteinander bewusst sind. Auch sie sind verantwortlich dafür, ob ein friedliches demokratisches Miteinander weiterhin möglich ist. So, wie es bei uns allen gefordert werden kann. Die Pflicht dazu nehmen viele nicht wahr.

 

Ja, das ist eine harte und notwendige Kritik.

 

  1. Lasst uns die Chance nutzen und mit denen stärker zusammenrücken, die an diesem Miteinander ein ernsthaftes Interesse haben.

 

  1. Wer gehört nicht dazu. Da wären die oben genannten Organisation und federführend in diesen Remzi Aru, Ramazan Akbas und Bilgili Üretmann genannt. Ich weiß sie sind stolz darauf. Das beweisen sie jeden Tag mit beleidigenden Posts und oder aber auch über das Online-Magazin NEX.

Nein, wir sollten ihnen nicht nachgeben. Das Verhalten derer ist eine gezielte Spaltung innerhalb einer Minderheitengruppe, aber auch gegenüber der Mehrheitsgesellschaft.

Wer Spionage durch Imame der DITIB nicht anprangert sondern in die Opferrolle verfällt und Erdogan weiterhin zujubelt, obwohl er ja die DITIB in diese Lage überhaupt bringt, wer versucht 6000 MIT-Spione und Helfershelfer nicht zu thematisieren oder vielleicht sogar zu legitimieren, kann kein Partner und Mitglied der deutschen und europäischen Gesellschaft sein. Er exkludiert sich selbst. Nicht die Mehrheitsgesellschaft macht sich hier schuldig, sondern diese Vertreter ganz persönlich.

Zur DITIB. Sie hätte um Hilfe bitten müssen und nicht so tun, als ob man davon nichts wusste. Schließlich gehört es auch zur Selbstreflektion, von wem man politisch und finanziell abhängig ist um dann die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, dass man in Gefahr gerät ein Helfershelfer zu sein. Gesetzt den Fall, es gäbe kein Eigeninteresse an der Verfolgung von Gülen- oder weiteren Anhängern. Ich glaube nicht, dass nur Gülen-Anhänger hier systematisch ausspioniert wurden.

Dieser Erdoganische Weg führt in die eigene Isolation. So wie sich die Türkei derzeit in die eigene Isolation führt, machen sie es ihr, gesamtgesellschaftlich, manche Vertreter der türkischen Mitbürger in Deutschland gleich.

Russland wird als Ausweg und möglicher Partner gesehen. Gut, es gibt auch Menschen, die den Zusammenschluss von Peugeot und Opel als große Errungenschaft feiern.

Erdogan ist derzeit im Begriff alles abzuschaffen, was die Türkei in den letzten Jahren an Reputation aufgebaut hat. Die Zerstörung von Städten wie Nusaybin und weiteren in der Türkei, sind für den oben angeprangerten Faschismus ein Zeugnis. Erdogan selbst treibt die türkische Gesellschaft in die Extreme. Teile und Herrsche ist die Devise. Das wird nicht gut gehen. Auch wenn ich persönlich kein Fan der PKK bin, da sie selbst auch vor Kindersoldaten, Drogenhandel und Anschlägen nicht zurück schreckt, so treibt Erdogan die Kurden regelrecht in diesen Kampf und legitimiert damit für manchen sogar wieder die PKK. Auch die HDP, die eine demokratische Antwort von Kurden und Türken gleichermaßen war, ist eine demokratisch legitimierte Partei im Türkischen Parlament. Das wird natürlich gerne vergessen, da es so schön einfach ist sie in die PKK-Ecke zu stellen um dann letzten Endes die Präsidialdiktatur eines Herrn Erdogan für notwendig zu erklären.

Nur leider ist die HDP ein Zusammenschluss von liberal bis sozialistisch denkenden Mitgliedern und somit keine reine Arbeiterpartei. Das heißt im Umkehrschluss, dass ideologisch betrachtet, die HDP nicht zu sehr in die PKK-Ecke zu rücken ist. Das war die Antwort auf und für ein demokratisches Miteinander in der Türkei.

„Mist“ dachte sich Erdogan, damit bekomme ich meine Verfassungsänderung nicht durch, also zerstöre ich die kurdischen Städte und mache die PKK selbst wieder zum Thema um auf eine Gefahr hinzuweisen, die es verglichen zu ihrer früheren Intensität gar nicht mehr gab. Auch der IS erforderte enorm an militärischen Ressourcen verschiedenster kurdischer Organisationen, sowie die bloße Selbstverteidigung unabhängiger Kurden, um sich gegen diese Schlächter zur Wehr zu setzen.

Mit der Abschaffung der Pressefreiheit, der Suspendierung und Inhaftierung von freien Bürgern in der Türkei versucht Erdogan Angst zu schüren. Und es gelingt ihm auch. Folter ist zu einem legitimen Mittel geworden. Was unsere Freunde der AKP in Deutschland aber nicht verstehen ist, Erdogan ist abhängig von den Türken, nicht umgekehrt. An diejenigen gerichtet, die Zweifel haben, ob sie mit Evet! Oder Hayir! abstimmen sollen. Jede Diktatur führt dazu, dass am Ende nur noch ein sehr geringer Prozentsatz in das Raster und die Schablone fallen, die ein Diktator sich für jeden einzelnen erdacht hat. Am Ende frisst diese “Revolution“ ihre Kinder selbst.

Was bleibt noch zu sagen?

Gerade weil Deutschland seine Erfahrung in der Geschichte gemacht hat, kann es hier als warnender Partner der Menschen in der Türkei, Position beziehen. Unsere heutige Gesellschaft braucht sich für sich selbst nicht zu schämen. Ganz im Gegenteil. Wir haben es zu einem der erfolgreichsten Wirtschaftsnationen, aber auch in vielen Fällen als Vorbild für Menschenrechte und persönlicher Freiheit, die in vielen Bereichen mir noch nicht vollendet scheint, gemacht. In manchem Bereich wie der gleichgeschlechtlichen Ehe und die Verteidigung von Bürgerrechten kann es besser und sicherlich liberaler sein und dennoch, unsere Elterngeneration und meine haben dieses Land zu einem der lukrativsten Länder der Welt gemacht. Und das haben wir eben auch mit den Menschen aus der Türkei und vielen europäischen Ländern geschafft. Ein gemeinsamer Verdienst. Wir brauchen von Erdogan keinerlei Belehrungen in puncto Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und Demokratie.

Ob die AKP´ler an dieser Erfolgsgeschichte letzten Endes weiterhin beteiligt sein wollen, bleibt ihnen überlassen. Ihr könnt Teil dieser Gesellschaft sein, aber das bedeutet eine Kehrtwende um 180°.

Den Anschuldigungen und Beleidigungen können wir sehr selbstbewusst einen Spiegel vorhalten.

Angriffe gegen Minderheiten, ob Armenier, Juden oder Kurden, oder gegen die Mehrheitsgesellschaft, zeugen vielmehr von geistiger Unreife und intellektuellem Versagen, als von Stärke und der großen Türkei.

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Gutso
Gutso
7 Jahre zuvor

warum sollte ich die türkische Pegida bekämpfen, wenn ich die deutsche Pegida gut finde?
Wenn der Vergleich korrekt ist, bin ich eher auf Seite der türkischen Pegida.

schmalle
7 Jahre zuvor

Exzellenter Artikel! Danke

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