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Düsseldorf: DÜGIDA Demo abgesagt – Besuch bei kritischer Anwältin angekündigt

Rechts am Transparent Melanie Dittmer, bei einer Kundgebung in Köln (Foto: S.Weiermann)
Rechts am Transparent Melanie Dittmer, bei einer Kundgebung in Köln (Foto: S.Weiermann)

Die rechte DÜGIDA Demonstration am kommenden Montag ist von der Anmelderin Melanie Dittmer abgesagt worden. In einer Videobotschaft teilt Dittmer mit, dass man am Rosenmontag doch lieber Bier trinken wolle und dies bei einer Demonstration nicht möglich ist. Melanie Dittmer ruft ihre Anhänger allerdings auf, die gegen Rechts engagierte Anwältin Gülşen Çelebi zu besuchen.

Çelebi und Freunde protestieren seit dem ersten Aufmarsch von DÜGIDA gegen die rechtsextreme Demonstration, die vor der Kanzelei vorbei zieht. Sie sind laut, sie rufen den Rechten Sprüche entgegen und demonstrieren für ein weltoffenes Deutschland. Den Rechten um Dittmer passt das gar nicht, seit Wochen wird Gülşen Çelebi von ihnen bedroht. Ihre Telefonanlage fiel aus, nachdem Rechtsextreme die Nummer ihrer Kanzelei veröffentlichten. Über diese und weitere Drohungen sprach die Anwältin mit der Süddeutschen Zeitung.

Heute dann der Aufruf von Dittmer, am kommenden Montag die Kanzelei zu besuchen. Çelebi sagt: „Natürlich nehme ich das als Bedrohung wahr, nach allem was in den letzten Wochen passiert ist.“ Besonders brisant, am kommenden Montag stehen Dittmer und ihre Rechtsextremen Gesinnungsgenossen nicht unter intensiver Beobachtung der Polizei, wie bei den Demonstrationen. Im Düsseldorfer Straßenkarneval ist viel los, eine kleine Gruppe, die die Kanzelei attackiert wird kaum auffallen.

Melanie Dittmer, fordert in ihrer Videobotschaft, ihre Anhänger dazu auf, der engagierten Anwältin doch ein Liedchen zu singen. Sie schlägt den unbedenklichen Kanervalsschlager „Heute fährt die 18 bis nach Istanbul“ vor. Aus Dittmers Mund hört sich dies allerdings gar nicht so unbedenklich an. (Die Kollegen der Lotta berichteten über Dittmers Karriere in der extremen Rechten.) Bei einer Frau, die schon in der frühesten Jugend in der neonazistischen Bewegung aktiv war, erinnert diese Aufforderung doch eher an das „U-Bahn Lied“ oder neonazistische Parolen wie „Ali, Mehmet, Mustafa – Geht zurück nach Ankara!“.

Gülşen Çelebi wird den polizeilichen Staatsschutz über Dittmers Videobotschaft informieren.

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