Eine Rolle rückwärts wird den BVB nicht nach vorne befördern!

Sven Bender (Mitte) einst als Spieler in Dortmund. Archiv-Foto: BVB

Bei Borussia Dortmund lief es sportlich zuletzt nicht. Das Jahr 2023 wird insgesamt als ein verlorenes in die Geschichte des Ruhrgebietsklubs eingehen. Nicht nur, dass im Mai die Meisterschaft auf tragische Art und Weise verpasst  wurde, obwohl doch der FC Bayern München über Monate hinweg auf ungewohnte Art und Weise geschwächelt hatte, in der sportlichen Entwicklung tat sich in Dortmund insgesamt fast nichts.

Vergleicht man die Tabelle nach dem 16. Bundesliga-Spieltag der Saison 2022/23 mit der von 2023/24 liegt der BVB mit 27 statt 28 Zählern auf dem Konto sogar um einen Punkt schlechter. Und das, obwohl die Hinrunde im Vorjahr als eine brutale Enttäuschung in die Vereinsgeschichte einging.

Kein Wunder also, dass Trainer Edin Terzic zuletzt immer stärker in die Diskussion geriet. Eine sportliche Weiterentwicklung ist unter ihm schlicht nicht zu erkennen gewesen. Trotz gegenteiliger Bekundungen zu Beginn seiner zweiten Amtszeit in Dortmund.

Der BVB benötigt zweifelsohne einen sportlichen Neuanfang, einen Impuls, der das Jahr 2024 mit neuem Optimismus beginnen lässt. Nach einer internen Krisensitzung entschieden sich die Verantwortlichen gegen einen Wechsel des Cheftrainers, wohl auch aufgrund fehlender Alternativen.

Stattdessen machte der BVB die eine oder andere Rolle rückwärts.

Mit Nuri Sahin und Sven Bender holten die Borussen zum Jahresbeginn 2024 jetzt zwei ehemalige BVB-Spieler neu in das Trainerteam, die sich bei den Schwarzgelben einst als Spieler große Verdienste erwarben (u.a. Deutscher Meister 2011), als Trainer aber noch vergleichsweise unerfahren sind. Zumindest in der Verantwortung bei echten Spitzenklubs.

Der Plan dahinter wurde rasch offensichtlich: Die Fanlieblinge sollen das kritische Beäugen von Cheftrainer Terzic beenden, die Aufmerksamkeit zumindest für ein paar Wochen stattdessen auf sich lenken, den Hauptverantwortlichen für die Performance der Mannschaft aus der Schusslinie nehmen.

Dass jetzt offenbar auch noch die Rückkehr des einstigen Fanlieblings Jadon Sancho von Manchester United ins Ruhrgebiet bevorsteht,  verstärkt diesen Effekt der durchgeführten Rückwärtsrollen, wenn auch auf anderer Ebene. Der in England schon lange völlig ohne Form agierende Kicker soll dem angeschlagenen BVB zurück zu altem sportlichen Glanz verhelfen und zugleich auch die eigene Karriere an alter Wirkungsstätte wieder neu befeuern.

Über Sinn und Unsinn der einzelnen Maßnahmen in der Winterpause mag man diskutieren, fest steht aber, dass vergleichbare Rückholaktionen den Dortmundern in der Vergangenheit nur selten gut getan haben. Genannt seien hier nur die Namen Götze, Kagawa, Hummels oder schon einmal Sahin (als Spieler).  Sie alle konnten nach einigen enttäuschenden Erfahrungen in der Fremde nach ihrer mit hohen Erwartungen verbundenen Rückkehr ins Ruhrgebiet nicht mehr an die glorreichen Zeiten beim BVB anknüpfen. Hummels von den Genannten wohl noch am ehesten…

Es steht daher zu befürchten, dass es sich auch in den jüngsten drei Fällen um reine Ablenkungsmanöver handelt, die zwar Balsam für die geschundene Fan-Seele  darstellen, dem BVB auf Dauer aber nicht helfen werden, wieder zu einem echten Spitzenklub zu werden.

Eine Rolle rückwärts hat eben noch keinen nach vorne befördert….

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