Update: Essen: Staatsschutz ermittelt wegen Hakenkreuz auf Friedensdemo

hakenkreuz_frieden
Wahnwichtel, Esoteriker, Antiimperialsten und mittendrin Abgeordnete und Funktionäre. In Essen kamen die alte und die neue Friedensbewegung zu einem Stelldichein zusammen.

 

Update: Wegen des auf dem Foto zu sehenden Plakats mit einem Hakenkreuz hat der Staatsschutz der Essener Polizei ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Zugleich prüft die Staatsanwaltschaft ob eine Straftat vorliegt. das bestätigte ein Sprecher der Polizei gegenüber diesem Blog. 

Was macht eigentlich die Friedensbewegung? Natürlich geht sie nicht gegen die Massacker an der Bevölkerung in Syrien durch das Assad-Regime und seine russischen Helfer auf die Straße, stellt sich nicht gegen die Mörderbanden des Islamischen Staates und selbst die Angriffe Erdogans auf die Kurden interessieren sie nur am Rande. Der Feind der Friedensbewegung ist der Westen, ist die Nato und sind die USA – so war es immer, so wird es immer bleiben, denn es geht ihr nicht um Frieden und schon gar nicht um Freiheit sondern um die Ablehnung des Westens und alles wofür er steht.

Das konnte man gestern wieder gut in Essen sehen, wo es auf der Kundgebung zum Thema „Kein Nato Kriegsrat in Essen“ zuging wie bei Rudis-Reste-Rampe:  Die Restposten der alten und der neuen Friedensbewegung gaben sich ein Stelldichein.

Die Gruppe „Assoziation wider die Verhältnisse“ war da und hat online einen Bericht veröffentlicht, der das Grauen, die Dummheit und Elend wieder gibt, welches sich den wenigen Essenern bot, die gestern dem Stelldichein beiwohnten:

„Als Redner_innen wurden „Sevim Dagdelen (Sprecherin für internationale Beziehung – Fraktion DIE LINKE und Mitglied im Ausschuss des Bundestages), Eugen Drewermann (…), Florian Kling (…), Bernhard Trautvetter (Essener Friedensforum, GEW), Willi Hoffmeister (Friedensversammlung Ostermarsch RheinRuhr, VVN-BdA)“ angekündigt, ebenso wie als „kulturelle/ musikalische“ Beiträge Morgaine und René Rebell, die durch die antisemitisch geprägten ‚Mahnwachen für den Frieden‘ zweifelhafte Bekanntheit in der Friedensszene erlangten.
So verwundert es nicht, dass der Aufruf auf den entsprechenden Seiten der Wahnwichtel sowie in sozialen Netzwerken geteilt wurde – und DIE Linke mittendrin statt nur dabei. Nicht zuletzt Trautvetter darf als verbindendes Glied angesehen werden, der immer wieder im Zusammenhang mit den Mahnwachen-Folgeinitiativen wie Friedenstournee oder Friedenskreis Wanfried auftrat oder sich engagierte.“

Eugen Drewermann, kaum jemand ist wie er so gut in der Lage hohle Phrasen so betroffen aufzubereiten, dass sie schlichte Gemüter begeistern, verstieg sich nach einem Bericht der Gruppe Friedensdemo-Watch zu der Feststellung, Deutschland habe im „Kalten Krieg seine Menschlichkeit verloren.“ Welche Menschlichkeit hat Deutschland denn im Kalten Krieg verloren, mag man da fragen. Die Menschlichkeit, mit der es 6 Millionen Juden ermordete und Angriffskriege gegen all Nachbarn führte?

Auch ein in das Logo der NAto eingebautes Hakenkreuz, was westlichen Staaten auf eine Stufe mit den Nazis setzte und eine kaum zu überbietende Verharmlosung der Nazis ist war zu sehen. Die Polizei soll es entfernt haben – auf eine Bestätigung warten wir noch.

Das alles störte niemanden, wie Assoziation wider die Verhältnisse berichtet:

Derweil schlenderten – vollkommen unbeeindruckt – Andrej Hunko (MdB Die Linke, bekannter „Israel-Kritiker“), Wolfgang Freye (DIE LINKE KV Essen, gescheiterter OB-Kandidat), Sonja Neuhaus (Sprecherin des KV Essen der DIE LINKE), Gabriele Giesecke (DIE LINKE, Ratsfrau der Linksfraktion im Rat der Stadt Essen), Jules El-Khatib (Mitglied im Landesvorstand der DIE LINKE NRW, Mitorganisator der Pro-Gaza-Kundgebung 2014, die in einen antisemitischen Mob ausartete), Peter Jüriens (vormals Mahnwache für den Frieden Bochum, heute u.a. Friedenskreis Wanfried, Mitorganisator der Friedenstournee), Merle Lindemann (ehemals Friedensmahnwache Bochum) und Wojna (Marcel Wojnarowicz von Die Bandbreite, die auch von der neonazistischen Partei ‚Die Rechte‘ Dortmund wegen ihrer „Anschlussfähigkeit an nationale Positionen“ empfohlen wurde) sich in unterschiedlichen aber überschneidenden Konstellationen freundschaftlich umarmend und händeschüttelnd über den Kundgebungsplatz. Derweil ein weiterer ehemaliger Aktivist der ‚Mahnwachen für den Frieden‘ für Regenbogen.tv filmte: Jürgen Lutterkordt, heute Friedenskreis Wanfried und Mitorganisator der Friedenstournee.

 

Geht da noch was? Bandbreite Sänger Wojna wirbt mit seinem Foto mit Linken-MdB Dadgelen auf Instagram Foto_: Screenshot Instragram
Geht da noch was? Bandbreite Sänger Wojna wirbt mit seinem Foto mit Linken-MdB Dadgelen auf Instagram Foto_: Screenshot Instragram

Mit der  Duisburger Band die Bandbreite mag selbst die Linke NRW nichts zu tun haben und dazu gibt es sogar einen Beschluss aus dem Jahr 2012, dessen Begründung eigentlich dafür sorgen sollte, das Linke-Politiker  auf Abstand gehen:

„Die Bandbeite“ tritt seit Jahren auf Veranstaltungen von Verschwörungstheoretikern auf und bedient bewusst auch ein extrem rechtes politisches Spektrum. Über längere Zeit wurde das innerhalb der LINKEN ignoriert, entsprechende Vorwürfe wurden den (auch meiner Meinung nach nicht Ernst zu nehmenden) „Antideutschen“ zugeordnet.
Aktueller Hintergrund meines Antrags ist nun der Auftritt der „Bandbreite“ am vorvorherigen Wochenende in Wittenberg, wo der rechtsesoterische Spinner Peter Fitzek sich zum neuen König von Deutschland weihen ließ.“

Für die Bundestagsanbgeordente Sevim Dagdelen alles kein Problem: Sie ließ sich gemeinsam mit Wojna fotografieren, der das Bild auf dem Instagram-Account der Kapelle postete.

Auch der Duisburger Initiativ e.V. war in Essen mit dabei, eine stramm anitiimperialistische und Gruppe mit guten Kontakten zur örtlichen Linkspartei, die immer dabei ist, wenn es gilt, gegen Israel zu hetzen und Islamisten im Kampf gegen den Westen die Stange zu halten.

Es war ein großes Querfront-Treffen in Essen. Alles, was gegen den Westen hetzt kam zusammen und kuschelte miteinander. Es wuchs zusammen, was zusammen gehört.

 

 

 

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Norbert Krambrich
Norbert Krambrich
7 Jahre zuvor

Die antisemitischen , linksnationalen Fußtruppen von Wagenknecht und Lafontaine, langsam müssen sich die Reformkräfte der Linken Gedanken machen, wie sie ihre Dämonen los wird, am besten an die AfD weiterreichen.Dann wächst endgültig zusammen, was zusammen gehört.

S Powalowski
S Powalowski
7 Jahre zuvor

Eugen Drewermann? Bin enttäuscht…

Gerd
Gerd
7 Jahre zuvor

Hab mir mal deren Webseite angesehen. Die planen am 08.10. eine Demo in Berlin:

"Kooperation statt NATO-Konfrontation:

Die aktuellen Kriege und die militärische Konfrontation gegen Russland treiben uns auf die Straße."

Gegen Russland? Obama und Kerry haben Putin bisher alles durchgehen lassen.

Serge
Serge
7 Jahre zuvor

Wozu sich noch aufregen? Ist doch alles sattsam bekannt. Das übliche Treffen von nationalen Sozialisten & sozialistischen Nationalen. Die eine Gruppe dieses Treffen, die Partei, die sich so nennt, wie sie nicht ist und handelt, wird zumindest in Berlin bald wieder (mit)regieren.

Hans Peter Leymann-Kurtz
Hans Peter Leymann-Kurtz
7 Jahre zuvor

Interessanter Beitrag. Nur eine Frage hätte ich dann doch noch. In dem Beitrag heißt es, es ginge den Versammelten um die "…Ablehnung des Westens, und alles wofür er steht."
Wofür steht er (Der Westen) heutzutage noch gleich, außer vielleicht dem Onlineauftritt der Funkes?

Hans Peter Leymann-Kurtz
Hans Peter Leymann-Kurtz
7 Jahre zuvor

Okay Stefan, und das alles in Gestalt von Merkel und Siggi, Trump und Clinton, Hollande und Sarkozy etc.pp.
Nichts leichter als das.

Yilmaz
Yilmaz
7 Jahre zuvor

DieLinke NRW ist tatsächlich unwählbar…

EinLipper
EinLipper
7 Jahre zuvor

@Hans Peter Leymann-Kurtz: ja genau, so isses, bis auf Herrn Trump sind die genannten gerade in ihrer wenig "Anführer"-mäßigen Art und aufgrund ihrer politischen Überzeugungen – auch wenn sie aus sehr unterschiedlichen politischen Lagern stammen – die Vertreter des Westens und seiner Werte. Das wird besonders dann deutlich, wenn man einige nennt, die nicht dazu gehören, zB Putin oder Erdogan, echte "Führer"gestalten eben. Schon sehr bedenklich, dass gerade dem erstgenannten in D sehr viele linke nachlaufen (darunter sogar unsere Top-Kabarettisten Pispers und Uthoff). Und jetzt mal so als NRW-Bürger: wenn SPD und Grüne mit DER Linken RRG machen, dann tret ich doch echt noch aus bei den Sozis.

Bernhard Trautvetter
7 Jahre zuvor

Wir haben ohne Anregung durch die Polizei das Plakat aus der Kundgebung entfernt.
Bernhard Trautvetter Initiator und Motor der Aktion.
Die Spaltungs- und Denunziationsabsichten gegen die Friedensbewegung sind ein bedauerlicher Prozess des Versuchs, Kräfte zu schwächen, die sich gegen den Krieg und für das Leben stellen.

Arthur Harris
Arthur Harris
7 Jahre zuvor

Wenn ich angesichts solcher Figuren bedenke, dass die SPD immer ernsthafter auf rot-rot-grüne Bündnisse schielt, wird mir speiübel.

EinLipper
EinLipper
7 Jahre zuvor

@ B. Trautvetter: eine Friedensbewegung, die derart einseitig nur gegen den Westen und insbesondere gegen die USA und Israel agitiert, braucht niemanden mehr, der sie denunziert, das hat sie dann schon selbst besorgt; bezeichnend, dass sie zu diesem Teil des Artikels kein Wort verlieren, sondern nur vom "bedauerlichen Prozess des Versuchs, Kräfte zu schwächen, die sich gegen den Krieg und für das Leben stellen" schwadronieren.

thomasweigle
thomasweigle
7 Jahre zuvor

Dunkel erinnere ich mich, dass einige von denen, die sich um Trautvetter und Konsorten scharen, Mitte der 80er nicht bereit waren, auch gegen sow. SS20 zu demonstrieren. Das war mehr oder weniger das Ende der damaligen Friedensbewegung, denn v.a. die Kirchen und christliche Gruppen wollten sich nicht einseitig nur gg. Persing, also westl. Waffen positionieren.

Bernhard Trautvetter
7 Jahre zuvor

In den 80er Jahren stand die Friedensbewegung so stark auf, da die Nato für den Erstschlag ausgelegte Waffen mit der Lüge des Nach-Rüstungsbedarfs nach Westeuropa brachte und das Risiko des Atomkriegs aus Versehen durch die Eigenschaften der Pershing II bei einem evtl. Fehlalarm auf einem sowjet. Monitor heraufbeschwört hatte. Man kann das in den Reden zum 10.10.81 in Bonn sehr gut lesen, auch in anderen Texten von damals, auch von Mechtersheimer, H.Böll,…. So falsch wie dieser Vorwurf von Thomas Weigle ist, so falsch ist die Kritik an der Friedensbewegung, sie würde z.B. Erdogans diktatorisches Vorgehen und Spiel mit dem Feuer nur am Rande wahrnehmen usw… Ich sehe keinen Anlass, zu Vorwürfen, die ihrer faktischen Grundlage entbehren, die zudem teils in einer Sprache daherkommen, die gelinde gesagt die Würde der Aktiven in der Friedensbewegung wenig respektiert, mehr zu schreiben. Ich wundere mich nur, wo Kräfte landen, die sich eigentlich für anderes als solches einsetzen.

Andreas
7 Jahre zuvor

@ Bernhard Trautvetter #15

Danke für Ihren Einsatz für den Frieden !

Ich finde es schon gut, wenn man es überhaupt versucht.

Statt ins übliche Kriegsgebrüll einzustimmen …

thomasweigle
thomasweigle
7 Jahre zuvor

Um sich nicht gg. die sow. Atomraketen zu positionieren, stellten führende Köpfe der "Friedensbewegung die These auf, dass man sich in der Hauptsache um die Atomraketen im eigenen Land kümmern müsse. Dies war eine dreiste Schutzbehauptung u.a. des von Ostberlin finanzierten sog. Krefelder Appells, der ja zumindest auch von Ostberlin mit formuliert wurde. Spätestens mit dem Bekanntwerden der Repressionen der SED gegen die Mitglieder der DDR-Friedensbewegung SCHWERTER ZU PFLUGSCHAREN hatte die bundesdeutsche Friedensbewegung ihre "Unschuld" verloren, indem sie sich weigerte auch gegen die sowj. Atomraketen zu demonstrieren, sozusagen in Vertretung für die von massiven staatlichen Repressionen bedrohten DDR-Friedensaktivisten.

Norbert Krambrich
Norbert Krambrich
7 Jahre zuvor

Herr Trautvetter, was hat es eigentlich mit einer Friedensbewegung zu tun, wenn Gruppen wie Duisburg Initiative e.V. mitmachen? Oder gehört es für Sie zum guten Ton einer Friedensbewegung, wenn Hamas, irakische Guerilla-Gruppen oder die syrischen Assad-Parteigänger unterstützt werden? Wenn ja habe ich das mit den " Schwerter zu Pflugscharen" gründlich missverstanden und Thomas Z. Ist mir bisher auch nie sehr friedensbewegt vorgenommen oder begegnet.

Bernhard Trautvetter
7 Jahre zuvor

Lieber Stefan Laurien, hier ist die ANtwort auf die von Ihnen bewerteten Aktionen der Friedensbewegung in den 80er Jahren: Andreas Zumach beweist, dass Sie sich irren:
https://www.youtube.com/watch?v=8lF8IDhggio
Lieber Norbert Krambrich, es freut mich, dass Sie fragen, ohne gleich wie andere das Kreuz über uns zu brechen oder uns mit herabwürdigenden Vokablen zu belegen; danke! Ganz ehrlich: Was ich alles um die ohren hatte, bei diesem Programm, und ich war am Morgen des Aktionstages natürlich auch mit in Kalkar, das war grenzwertig. Bei der Entfernung des Hakenkreuzplakates hatte ich Hilfe von GenosssInnen aus der Essener Linkspartei. Niemand hat mich auf die Duisburger hingewiesen. Es wäre für mich befremdlich, wenn wir in die Ecke gestellt worden wären, nur weil sie sich einzuschleichen versuchten. Wir, die mit ein ander anders als einige hier auf dieser Website, nämlich würdevoll, umgehen, müssen uns mehr solidarisch tragen. Mein Professor Leo Kofler entwickelte für die alternative Bewegung der Zeit der Studentenbewegung, wenn das der Fall war -und ich habe es damals oft erleben dürfen- den Begriff Der asketische Eros. Weil wenn einer des anderen Last trägt, dann entsteht eine ausstrahlungsfähige Attraktivität der Bewegung.

JR
JR
7 Jahre zuvor

" Der asketische Eros. Weil wenn einer des anderen Last trägt, dann entsteht eine ausstrahlungsfähige Attraktivität der Bewegung."
Irgendwo rollen sich gerade ein paar KSK-Soldaten vor Lachen auf dem Boden.

Arthur Harris
Arthur Harris
7 Jahre zuvor

Eine "ausstrahlungsfähige Attraktivität" hatten Fahnen mit Hämmern und Sicheln, Conterfeits von Mao, Lenin und Stalin und die Symbole zu "Befreiungsgruppen" umgelogener Terroristen Gott sei Dank noch nie. Deshalb dümpeln Sekten wie SAV, MLPD, KPD und wie die "Massenorganisationen" zur Errichtung des "echten, wahren Sozialismus" nicht alle heißen seit Jahrzehnten im nullkommaeinsstelligen Bereich herum. Das war immer so und wird zu recht auch immer so bleiben. Deshalb wanzt sich die sog. "Friedensbewegung" neuerdings an die Verschwörungsideolog_innen und an Sekten aus dem rechten Spektrum heran – einfach widerlich! Die simplifizierenden Konzepte und die Naivität à la "Wer wird denn schon was gegen Frieden haben?", mit der Leute wie Trautvetter, Jebsen, Elsässer und Konsorten bei manch Unbedarftem andocken und jeden halbwegs kritisch denkenden Geist zum Bellizisten stempeln, verfangen bei mir nicht.

thomasweigle
thomasweigle
7 Jahre zuvor

Leider hat der "asketische Eros" der sog. Friedensbewegung nicht ausgereicht, die Last der DDR-Friedensbewegung "Schwerter zu Pflugscharen" mitzutragen. Was ich schon 82/83, als ich mich selbst noch in dieser Bewegung zurechnete, über diese Menschen zu hören bekam, war nicht sehr fein, irgendwie störten deren Forderungen das kuschelige Friedensgefühl der hiesigen Aktivisten.

Achim
Achim
7 Jahre zuvor

Nach Mitteilung "gewöhnlich gut unterrichtetet Kreise" wurde das Plakat mit der
"Hakenkreuznachzeichnung" des offiziellen NATO Symbols nach "fünfmailigen Hinsehen" bereits an einem anderen Veranstaltungsort gesehen und als "unpassend auf einer Friedensdemo" bewertet.
Nach seiner Wiederentdeckung in Essen wurden die Propagandisten vom Veranstalter gebeten das Plakat zu entfernen.
Man verweigerte sich dieser höfflichen Bitte und wählte einen Standort etwas am Rande der Friedensdemo.
Dies war noch viel zu nah dran.
Die Polizei wurde auf das Plakat aufmerksam gemacht.
Dann trat der gewünschte Effekt ein.
Das unpassende Plakat verschwand von der Friedensdemo.

Über die strafrechtliche Bewertung des Plakates lässt sich sicherlich streiten.

Selbstverständlich ist die Präsentation von Hakenkreuzen und Hakenkreuzabwandlungen auf Demos verboten.

Nur wie sichtbar war das Hakenkreuz?

In ein paar Monaten oder Jahren werden wir klüger sein.

Achim

Bernhard Trautvetter
7 Jahre zuvor

In der Tat problematisierte die Nato in der 2015er Konferenz in der Messe Essen, dass auch die Friedensbewegung dazu beiträgt, Unterstützung für ihre Aktivitäten zu untergraben. Sie nannten uns"Entities hostile to Nato". Sie bekämpfen unseren Einfluss mit 'Strategischer Kommunikation'. Schade, dass einige Äußerungen hier dafür Flankenschutz bieten.
Ich kommuniziere gerne im offene Ohren. Wer uns / mich als Konsorten begrifflich entmenschlicht, da stelle ich die Kommunikation ein. Ich mag mir die Welt nicht vorstellen, in der es nur Kaltherzigkeit gibt, keine Bewegung für den Frieden und die Solidarität.

Achim
Achim
7 Jahre zuvor

BTW:
Der recht bekannte aber ungeliebte "Friedenskämpfer" polemisiert zur Zeit
an bekannten Stellen wie NRhZ und Russia Today deutsch gegen den Unwillewn
weiter Kreise der klassischen Friedensbewegung sich instruentalisieren zu lassen.

Es gibt da seit Jahren eine lange Kette von Zumutungen.
Natürlich darf Sarah Wagenknecht auf Querfrontpfaden wandeln und so oft mit der
AfD reden wie sie will.

Aber muss man undedingt mit Sarah Wagenknecht reden?

Die 2.5 Prozent für die Linkspartei bei der letzten Landtagswahl in NRW waren
schon ein gewisses Qualitätsurteil der Bevölkerung des Landes.

Ob die Linkspartei bei der nächsten Landtagswahl diees Ergebnis noch einmal toppen kann?

Achim

Ralf Fischer
Ralf Fischer
7 Jahre zuvor

Zur allgemeinen Information sind vielleicht ein paar Fakten hilfreich. Denn ich war derjenige, der als Vertreter der Versammlungleitung auf dem Willy-Brandt-Platz am 3.10. dafür sorgte, dass das Anti-NATO-Plakat mit dem stilisierten Hakenkreuz von der Kundgebung verschwand.

Der Träger des Plakats sagte mir zur Begründung, dass die NATO eine faschistische Organsation sei. Diese Relativierung des tatsächlichen Faschismus konnten und wollten wir auf dieser Kundgebung nicht dulden. Denn nicht alles, was wir bekämpfen, ist gleich faschistisch, nicht einmal die Kriegsverbrecher von der NATO.

[Exkurs: Die NATO nenne ich "Kriegsverbrecher" seit der Bombardierung der Brücke von Vavarin im Jugoslawien-Krieg, die vorwiegend – und zielgerichtet – Zivilisten bei einer kirchlichen Prozession traf, strafrechtlich leider nicht verfolgt. Und bevor mich der Vorwurf der Einseitigkeit trifft: Ob Ost oder West, ob Nord oder Süd, jeder, der Krieg führt, ist ein Kriegsverbrecher. Kriege führen ohne Verbrechen gegen die Menschheit, das geht nämlich gar nicht. Der Krieg als solches ist das Verbrechen! Genau deswegen bin ich – ich weiß, das ist etwas aus der Mode – Pazifist.]

Der Träger des Plakates zeigte sich im Gespräch nicht bereit, das Plakat an die Seite zu legen oder das Hakenkreuz zu überkleben. Daraufhin bat ich ihn, die Kundgebung zu verlassen. Weil er kein Einsehen hatte, bat ich die Herren in Blau um Unterstützung. Der Träger des Plakats, der sich zwischenzeitlich an den Rand des Willy-Brandt-Platzes begeben hatte, rechnete offensichtlich nicht damit, dass ich konsequent bleiben würde. Eine Strafanzeige habe ich aber nicht erstattet, das nur zur ersten Behauptung hier bei den "Ruhrbaronen" – da haben sie nicht sauber recherchiert -, sondern "nur" das zeitweilige Hausrecht auf dem Kundgebungsplatz ausgeübt.

Also gegen wen und warum richtet sich welche Kritik hier in diesem Forum? Es ist doch wohl sehr seltsam, die Kundgebung in eine Reihe mit allen möglichen Kriegsverharmlosern zu stellen und zum "Beweis" dann dieses Plakat anzuführen, dass wir doch gerade entfernt haben. Da stimmt doch was nicht in den "Argumenten". Es ist wirklich schade, dass hier so viel behauptet wird, für das die Verfassenden die Belege schuldig bleiben, einschließlich Herrn Laurien, der sich doch so gern als seriöser Journalist darstellt. Ansonsten streite ich gern über die Bedeutung der Friedensbewegung der 1980er Jahre und gern auch über ihre inneren Widersprüche. Lassen Sie uns doch hier in den "Ruhrbaronen" mal eine Seite mit Pro und Contra aufmachen, wo wir uns dann mal sachlich darüber streiten, statt nur irgendwelche Vorurteile in die Runde zu werfen. Davon abgesehen ist der Hinweis auf die 1980er Jahre neben der Sache, wenn wir über die Kundgebung vom 3.10. dreißig Jahre später reden, oder? Genauso irgend ein Wahlergebnis meiner Partei, das hier ein Kommentarschreibender anführt. Sorry, aber ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, was die letzte Landtagswahl mit der Frage pro oder contra Friedensbewegung zu tun haben sollte.

Wirklich schade finde ich, dass einige der Kommentarschreibenden andere persönlich angreifen. Die Gleichsetzung von Herrn Trautvetter mit einem gewissenlosen Herrn Elsässer, der offen rechtsradikale Politik betreibt, wie ich sie hier lesen muss, ist eine schlichte persönliche Diffamierung, mit der nicht nur objektiv die Wahrheit, sondern auch subjektiv der menschliche Anstand beiseite gelegt wird. Das muss doch nicht sein! Kritik geht auch sachlich, dann höre ich auch gerne zu und streite gerne mit.

Dagegen bestreite ich entschieden, die "Fußtruppe" von irgendwem zu sein. Wenn ich zu Fuß unterwegs bin, bin ich meine eigene "Fußtruppe"!

Ralf Fischer
Mitglied im Kreisvorstand DIE LINKE. Essen

nussknacker56
nussknacker56
7 Jahre zuvor

Sie behaupten, die NATO hätte „zielgerichtet“ Zivilisten bombardiert. Abgesehen von der Unverfrorenheit, eine solche Lüge aufzustellen stellt sich ausgerechnet ein Vertreter der sogenannten Friedensbewegung, die in diesem Konflikt nicht einmal den Arsch hochgekriegt hat, hin und behauptet im Brustton der Überzeugung, die Moral für sich gepachtet zu haben: Die NATO ist der Kriegsverbrecher.

Ohne die Einsatz der NATO wäre im damaligen Jugoslawien das Morden in großem Stil weitergegangen. Soviel zu den Fakten. Die Friedensbewegung hat nichts – aber auch gar nichts – für die Beendigung dieses Krieges getan. Ein Anlass, mal in sich zu gehen? Fehlanzeige.

Sie schreiben weiter: „Ob Ost oder West, ob Nord oder Süd, jeder, der Krieg führt, ist ein Kriegsverbrecher.“ Also waren im Krieg gegen Hitlerdeutschland die Amerikaner, Engländer, Franzosen, Russen usw., alle Kriegsverbrecher.

Alles dasselbe, behauptet einer, der dies nur sagen kann, weil diese „Kriegsverbrecher“ in Deutschland die Demokratie wieder hergestellt haben.

Solche Aussagen sind an scheinheiliger Selbstgerechtigkeit und politischer Beschränktheit nicht zu überbieten.

Arnold Voss
7 Jahre zuvor

Mit Jemandem der sagt, dass jeder ,der einen Krieg führt, ein Kriegsverbrecher ist, mit dem werde ich nicht über den Krieg diskutieren, Herr Fischer.

Helmut Junge
7 Jahre zuvor

@Ralf Fischer,
1. wer angegriffen wird und sich wehrt, führt zwangsläufig auch einen Krieg und ist nach Ihrer Aussage ein Verbrecher. So einseitig ist Ihre Aussage: "Kriege führen ohne Verbrechen gegen die Menschheit, das geht nämlich gar nicht. Der Krieg als solches ist das Verbrechen!"
2. was ist mit denen, die zu Ihrer Aussage, daß jeder, der einen Krieg führt, ein Verbrecher ist, eine abweichende Meinung hat? Helfer von Verbrechern?
Sorry @Fischer, da reagiert Arnold Voß folgerichtig. Auf dieser Basis ist eine Diskussion vermutlich hoffnungslos, denn wo wäre da die Kompromißlinie? Die gibt es dann nicht. Sie haben sich mit dieser Undurchdachten Position selbst ins "Out" plaziert. Schade eigentlich.

thomasweigle
thomasweigle
7 Jahre zuvor

@ Nußknacker Das Problem der linken "Friedensfreunde" im Jugoslawienkrieg war, dass die Serben aus der Geschichte heraus, einen Sympathiebonus hatten, auch bei mir damals, während die Kroaten und tw. auch die Bosnier als Helfer Hitlers und v.a. die Kroaten als Faschisten galten, woran diese ja nun wirklich nicht schuldlos waren, insofern wurde den Serben vieles nachgesehen, selbst Sebrenica. Dagegen ist natürlich der oben erwähnte Natoangriff nur eine schlimme Fußnote der Geschichte. Bezeichnend ist, dass Sebrenica bei unserem "Friedensfreund" oben keine Erwähnung findet. Obwohl man da nun wirklich nicht von einem "Versehen" sprechen kann.
Allerdings haben die "Friedensfreunde" in diesem Konflikt sehr wohl den "Arsch hochgekriegt:" Von März 99 bis zum Waffenstillstand Belgrads mit der Nato.

nussknacker56
nussknacker56
7 Jahre zuvor

@thomasweigle
Habe es ganz ähnlich gesehen, bis zu Sebrenica. Dauert halt immer etwas, bis alte Gewissheiten am Realitätstest scheitern oder sich die Erkenntnis durchsetzt, dass die Grundlagen sich fundamental geändert haben. Ob unsere "Friedensfreunde" sich von historischen Verläufen leiten ließen, bezweifle ich allerdings etwas, hier scheinen dumpfe Ressentiments die deutlich größere Rolle zu spielen.

walterscheid
walterscheid
7 Jahre zuvor

Hervorragender Bericht hier. Ich bin seit soeben Fan dieser Seite und werde sie regelmäßig besuchen.
Sage mir mit wem du umgehst und ich sage dir wer du bist. Das sollten sich diese verkappte braunen mal hinter die Ohren schreiben. Ich kann diese nat8hetze einfach nicht mehr ertragen. Für mich 7st die Nato die größte friedensinitiative der welt. Da braucht es diese friedenswichtel mit rechter Gesinnung nicht. Danke an die ruhr Barone für diesen augenöffner. Ich denke, jetzt wird sich der wi e oder andere 3 x überlegen, ob er noch mal bei diesen "friedwnsdemos mit hakenkreuz" mitzieht. Einfach nicht zu fassen,dass Menschen diesen Symbolen wieder hinterherlaufen.
Danke danke danke und nochmals danke liebe ruhr Barone.

DerDoktor
DerDoktor
7 Jahre zuvor

Ohje. Was ist das denn für ne Seite hier? Tatsachenverdrehung und Diffamierung der Friedensbewegung noch und nöcher. Ich hoffe, niemand glaubt euch diesen Schwachsinn hier.

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