Freiheit ist keine Metapher: Lesung in Bochum mit Vukadinović und Szympla


Kein Buch hat mich im vergangenen Jahr mehr begeistert als der „Freiheit ist keine Metapher“.  37 Autorinnen, Autoren und Gruppen stellen in dem Band sich gegen den postmodernen Kulturrellativismus und die Auswirkungen der Identitätspolitik. Sie zeichnen die antisemitischen Ausfälle der Gender-Ikone Judith Butler nach, zeigen, wie sich als links verstehende Akademiker  die  Genitalverstümmelung rechtfertigen und  der Queerfeminismus sich islamistischen Kleiderregeln unterwirft und das Kopftuch zum Symbol der Selbstbestimmung überhöht.

Meine damalige Besprechung fiel entsprechend euphorisch aus:

„In “Freiheit ist keine Metapher” werden die Argumente (…) der Feinde der Aufklärung nicht nur aufgegriffen und widerlegt, auch ihre Debattiermethoden und ihr Vorgehen werden analysiert und entlarvt. Das Buch ist ein starker Beleg dafür, dass es auch in diesem Land eine linke Szene gibt, die sich dem Wahnsinn und der Hegemonie der Postmodernen entgegenstellt. Dieses ebenso kluge und spannende Buch macht Hoffnung.“

Am kommenden Montag gibt es nun die Möglichkeit, mit Vojin Saša Vukadinović und Veronica Szympla gleich zwei aus dem Team der Autoren und Autorinnen von „Freiheit ist eine Metapher“ in Bochum live zu erleben. Sie werden das Buch vorstellen und uns aus ihm lesen.

Die beiden sind am kommenden Montag, den 8. April, um 18.30 Uhr im Blue Square 2/02 der Ruhr Uni auf der Kortumstraße 90 in der Bochumer Innenstadt.

Mehr zu dem Thema:

Ruhrbarone: Freiheit ist keine Metapher – Rezension
Jungle World: Am Abgrund der Freiheit
Distanz-Magazin:
Freiheit ist keine Metapher. Antisemitismus, Migration, Rassismus, Religionskritik
Literaturkritik: Eine Lanze für den Universalismus

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
5 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Rongji
Rongji
5 Jahre zuvor

Geschlechterforschung findet findet an Universitäten in Berlin, Berkeley, Bochum und München statt. In diesem Blog, der aus dem Ruhrgebiet kommt, möchte man Geschlechterforschung nicht als ganz normalen, eher kleinen Zweig der Geisteswissenschaften anerkennen, sondern gibt Thesen wieder, die Geschlechterforschung in die Nähe einer mächtigen Verschwörung rücken möchten. Welche Forschungsrichtungen wünschen sich denn die Menschen aus dem Ruhrgebiet statt Geschlechterforschung? Petromoderne? Energy Humanities? Transformationsforschung? Mir scheint, dass die männlich dominierte Kohle- und Stahlindustrie ihren Reichtum nicht mehr im Pott besitzt, dass aber die Linie weiter im Pott Anhänger hat, alles, was sich mit was Anderem beschäftigt als Männern, seien Randthemen.

Thorsten Stumm
5 Jahre zuvor

@Ronja
Sie sollten an Ihrer Lesekompetenz arbeiten…

Helmut Junge
5 Jahre zuvor

@Rongji, "dass aber die Linie weiter im Pott Anhänger hat, alles, was sich mit was Anderem beschäftigt als Männern, seien Randthemen."
So ein Quatsch, Männer unterhalten sich so gut wie nie über Männer.
Wer sich über Männer unterhält ist fast immer eine Frau, ob hetero, homo oder queer.
Daran hat sich seit meiner Großmutter nichts, rein gar nichts geändert. Meine Großmutter hatte nur 8 Jahre lang die Schule besucht, und in unserer Zeit sind es überwiegend akademische Frauen, die sich bei jeder Gelegenheit über Männer unterhalten.
Also bitte, die Bergleute, die ich noch gekannt hatte, haben sich über den Pütt, den Fußball manchmal über das Saufen, und über die Rente unterhalten. Frauen kamen kaum vor. Heute sitzen Frauen in den Redaktionen und schreiben. Worüber? Als wären sie besessen, schreiben sie über Männer, oder über Mütter, also andere Frauen, die nicht wissen, wie man Kinder richtig erzieht.
Frauen benutzen die Sprache fast zu 50%, um über männer zu sprechen oder zu schreiben, und der größte Witz ist, daß sie daß nicht einmal zu bemerken scheinen, und sich wie du darüber mokieren, daß "alles, was sich mit was Anderem beschäftigt als Männern,..Randthemen seien".

nussknacker56
nussknacker56
5 Jahre zuvor

Das Buch habe ich gelesen und finde es vom Inhalt her eines der besten Sachbücher, die ich in den letzten Jahren in den Händen gehalten habe.

Mit am meisten beeindruckt hat mich der Aufsatz von Marco Ebert, dem das Kunststück gelingt, den wohl angehimmeltsten Star dieser Szene – nämlich Judith Butler – durch die treffende Analyse eines ihrer Zitate nachhaltig zu demaskieren und ihre menschenverachtende Rhetorik aufzuzeigen.

Immer wieder fasst man sich unwillkürlich an den Kopf und fragt sich angesichts der vielen beschriebenen Desaster, ob es auch nur eine „Genderwissenschaftlerin“ gibt, die noch alle Tassen im Schrank hat.

Die größte Schwäche dieses Bandes ist, dass die Kritiker/innen ihre berechtigten Einwände für mein Empfinden noch viel zu „solidarisch“ formulieren, sie bleiben dem linken Milieu weiter verhaftet.

Trotzdem ist dieser Band als ein Lichtblick zu sehen: Er zeigt, wie eine progressive und glaubwürdige Linke aussehen könnte, für die Freiheit und Emanzipation keine bloßen Worthülsen sondern unteilbare Grundsätze sind.

Werbung