Ich liebe diese gemütlichen Sonntagmorgen.

 

(Hund der Autorin, Foto: Autorin)

Einen wunderschönen mittlerweile guten Mittag, ihr Menschen!

Heute morgen ging ich mit dem Hund spazieren, so wie jeden anderen Morgen auch. Ich habe lange geschlafen, habe mir Zeit gelassen, wollte mir die Gemütlichkeit keiner anstehenden Verpflichtung, anschließend mit Bäckerzeugs, Kaffee und Serie so richtig gönnen. Ich schlenderte also so durch Bochum Ehrenfeld Richtung Bäcker, ließ den Hund laufen, im übrigen ein Chihuahua mit heftigen 2,5 kg Kampfgewicht und erfreute mich des blauen Himmels und der schönen Glitzersonne. Mit hochgekrempelten Ärmeln blieb ich ab und an stehen und ließ mein Gesicht wärmen. Wie friedlich! Im Ernst.

Ich kaufte dann meine Backwaren und ging weiter. Mein Hund entledigte sich auf einem Grünstreifen (ich sammelte es als gute Bürgerin natürlich mit einem Kotbeutel (ich nenne es eigentlich Kacktüte) auf, so wie immer!) und machte mich auf den Weg nach Hause. Auf dem Weg kamen wir auf wundersame Weise noch an einem riesigen Haufen gelber Säcke vorbei: siffige, große, alte gelbe Säcke; solche gelben Säcke, in denen die Kacke und das Einstreu von Katzen zu sehen ist und Joghurt oben heraus läuft. Nam. 

Mhmmm. Jedenfalls roch das für Hundi wohl ganz gut und er markierte einen dieser Säcke als seinen Besitz, woraufhin ich aus nächster Nähe hörte: „Eyyyyy!“. Ich drehte mich irritiert um und sah einen älteren, beleibten Mann mit Schirmmütze, Brille und Hosenträgern. Ich entgegnete: „Ja, bitte?“ „Müssense den Hund da so dran pissen lassen?“, fragte der Mann laut und energisch und schaute mich mit zusammengekniffenen Augen extrem grumpelig an. „Ja, warum nicht?“, fragte ich und lächelte. „Na, die müssen das dann doch anpacken, das geht doch nich“, wies Herr Grumpel mich in die Schranken. „Mhm, DIE tragen ja immerhin Handschuhe, das wird schon gehen“, sagte ich und dachte eigentlich die Sache wäre damit erledigt und ich könnte mich endlich dem weiteren Nachhauseweg widmen und dann letztendlich auch unserem Essen (der Hund wartete inzwischen auch schon irritiert und guckte zu mir hoch). „Unverschämtheit!!!!!!!, Sie kennen auch gar keine Gesetze, ne??“, erkundigte sich der Mann und erlag seiner Wut eine weitere Minute meines Lebens. „Dann rufen Sie bitte jetzt die Polizei oder das Ordnungsamt oder was auch immer und ich werde meine Strafe akzeptieren, annehmen und absitzen, bitte machen Sie das jetzt“, antwortete ich mittlerweile tatsächlich auch ein wenig gereizt, aber belustigt. Wer ist denn dieser Mensch mir meinen Humor zu nehmen. Ich drehte mich erneut langsam um und ging zwar ohne ein Lächeln, aber zufrieden nach Hause, nachdem ich ein lautes, aggressives „Frechheit!!!!!!!!“ hinterhergerufen bekam.

Eigentlich gehören neben die ganzen Ausrufezeichen der wörtlichen Rede noch sehr viele Einsen (!!!111!!!!111!!1!1!1), um seine echt außerordentliche Unausgeglichenheit zu verdeutlichen. Das ist mir nicht das erste Mal passiert. Es gibt eine weitere Dame, die man sich ähnlich vorstellen kann mit typischen weiteren Klischee-Attributen einer älteren Frau, die das auch sehr schwer ertragen kann, wenn gelbe, eklige Säcke angepinkelt werden. Ich glaube die beiden sind ein Paar. Wie Romantisch. 

Jedenfalls habe ich immer noch nicht gefrühstückt und werde das jetzt erstmal machen. Danke für eure Aufmerksamkeit.

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Beppo
Beppo
6 Jahre zuvor

Bauarbeiter tragen einen Helm.
Damit zu rechtfertigen diese mit kleinen Steinchen zu bewerfen, wäre aber schon ziemlich weit hergeholt, oder?
Daran ändert auch nix, dass sie das berufsbedingte Risiko haben, dass ihnen ab und an was auf den Kopf fällt.

Klar suppt mal etwas aus einem Müllbeutel, jedoch versüßt das keinem Beschäftigten der Müllentsorgung den Tag.
Und so ein Pissepfützchen, welches sich in einer Falte des Müllsacks gesammelt hat und dann an die Arbeitskleidung spritzt, riecht auch für einen Müllmann die restliche Schicht eben nach Pisse und nicht nach Rosen.
Die Autorin hat wohl keine Ordnungswidrigkeit oder gar ein Verbrechen begangen, aber die Nebenprodukte eigenen Luxusschoßtierchen auf dem Rücken von Minderpriviligierten abzuladen ist echt nicht die feine Art.
Oder um es anders zu sagen, es ist ziemlich arroganter Scheiß.
Das absolute Unverständnis darüber, dass mehrere Passanten darüber Unmut äußern, finde ich befremdlich.
Dabei ist es doch gar nicht so schwer und klappt ja auch schon bei den Kackwürsten.
Man will einen Hund besitzen. Klasse!
Man sammelt den Hundekot auf, damit andere es nicht machen müssen. Super!
Man lässt den Hund nicht an Dinge pinkeln, mit denen andere Leute noch hantieren müssen.
Auch, wenn man meint für andere Leute entscheiden zu können, dass es für sie nicht schlimm sei, mit dem Pipi des eigenen Hündchens besudelt zu werden, obwohl man selber, dank Privilegien, niemals in diesem Job gearbeitet hat und arbeiten wird. Die haben ja Handschuhe!
Ist das so schwer?

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