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Linken-Abgeordnete Sevim Dagdelen erhält auf Twitter eine Nachhilfestunde in Geschichte

Sevim Dagdelen (DIE LINKE)
Sevim Dagdelen (DIE LINKE) spricht auf der Kundgebung des „Bochumer Friedensplenums“ am 1. März 2022 (Foto: Roland W. Waniek)

Sevim Dagdelen sitzt für die Linkspartei im Bundestag und ist in der Fraktion die Sprecherin für Internationale Beziehungen und Abrüstung. Vor dem 24. Februar bezweifelte sie die Möglichkeit eines Angriffs Russlands auf die Ukraine. Seitdem die Russen in dem Land einmarschiert sind, setzt sie sich dafür ein, dass sich die Ukraine nicht gegen die russische Armee wehren kann. Sie fordert Verhandlungen, an denen der russische Präsident Putin kein wirkliches Interesse hat, und ist strikt gegen Waffenlieferungen.

Gestern twitterte Dagdelen:

Daraufhin erteilten ihr zahlreiche ihrer Follower auf Twitter eine Nachhilfestunde in Geschichte, die Dagdelen offenbar dringen nötig hat:


Tatsächlich wurde die Sowjetunion nach dem Überfall durch die Wehrmacht massiv durch Waffenlieferungen durch Großbritannien und den USA unterstützt. Beim  Angriff der Wehrmacht auf Moskau im Winter 1941/42 kamen auf russischer Seite britische Panzer zum Einsatz.  Im Rahmen des Lend and Lease-Abkommens lieferten die USA an die Sowjetunion unter anderem 14.795 Flugzeuge, 7056 Panzer, 8218 Flakgeschütze, 131.633 Maschinengewehre
105 U-Boot-Jäger und 197 Torpedoboote. Dazu kamen noch 200.000 Studebaker-LKWs. Erst durch sie wurde die Rote Armee so mobil, dass sie die „Pferdearmee“ Wehrmacht schlagen konnte.

 

Durch die Appeasement-Politik vor allem der Briten unter Chamberlaine fühlte sich Hitler ermutigt, den zweiten Weltkrieg zu beginnen. Sowohl die Remilitarisierung des Rheinlandes als auch die Besetzung Österreichs und die Zerschlagung der Tschechoslowakei hatte für ihn keine militärischen Folgen.

Nur wenige Diktatoren überleben militärische Niederlagen. Oft leiten sie,  gute Beispiele sind Argentinien und Griechenland, ihr Ende ein.

Die militärische Hilfe des Westens an die Kurden war einer der Faktoren, der es ermöglichte, den IS in Syrien und dem Irak zurückzudrängen. Schon damals plädierten Politiker der Linkspartei gegen Waffenlieferungen aus dem Westen. Denn der Westen ist für die Linkspartei die Inkarnation allen Bösen.

Wer einen Krieg beginnt, will ihn gewinnen. Beenden tut er ihn erst, wenn er militärische geschlagen ist oder die sichere Niederlage vor Augen hat. Und die Insassen der Konzentrationslager wurden durch alliierte Truppen befreit. Waffengewalt und nicht Verhandlungen beendeten den Holocaust.

Dagdelen könnte von ihren Twitter-Followern etwas lernen. Aber dafür müsste sie bereit sein, klüger zu werden. Das ist kaum zu erwarten.

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Don Giovanni
Don Giovanni
1 Jahr zuvor

Ich erinnere mich noch zur Zeit der Hochkonjunktur der DKP und linker Maogruppen in D und vor allem (MSB) an den Unis, die die amerikanische und britische Hilfe schlichtweg leugneten oder zu marginalisieren suchten, wie übrigens auch die "Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges". Kein Wort über die Matrosen, die in den Geleitzugschlachten ihr Leben verloren.
Die "Sheridans" und "Grants" machten bei der Sowjetarmee den größten Teil der gepanzerten Aufklärungsfahrzeuge aus. Von Studebakern und "englischen Panzern" berichteten sowohl mein Vater als auch andere Kriegsteilnehmer.
Dass sich dieser von der Linkspartei verbreitete Schmarrn noch erhalten hat, verwundert mich (eigentlich gar nicht).

Reginald
Reginald
1 Jahr zuvor

İrgendwie habe ich das Gefühl viele linksorientierte Menschen sind der Meinung dass Putin für das Weltproletariat kämpft.Dann könnte man ja als Linker durchaus einiges an Verständnis aufbringen.Aber nein so ist das nicht.Putin lässt für simple Naziideologie kämpfen.Das ist Das ist faschismus in Reinkultur und noch dazu religiös verbrämt.Gerade als Linker sollte man das klar verstehen.Niemand kämpft mehr den Klassenkampf,nein die Proletarier aller Länder werden sich nicht erheben.Sonst hatte es hier in Europa und vor allem in den USA schon längst geknallt.

Robert Müser
Robert Müser
1 Jahr zuvor

Eine Funktionärin auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit durch eigenes Handeln gefangen auf der linken Titanic, wo ihre Genossen fröhlich die Schiffswand weiter kaputtschlagen.

Sie war, sie ist und sie wird immer sehr speziell in ihren Ansichten (sein). Allerdings verfangen ihre Thesen immer weniger, dies ist ein gutes Zeichen der Hoffnung.

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