Matthias Sammers BVB-Rückkehr als Berater wäre toll – jedoch wäre ein Spieler seines Typs wichtiger

Matthias Sammer. Quelle: Wikipedia Foto: Harald Bischoff Lizenz: CC BY-SA 3.0

Es war die spektakulärste Nachricht vom Karfreitag aus der Sportszene in diesem Lande: Matthias Sammer kehrt offenbar in Kürze als Berater zum Bundesligisten Borussia Dortmund zurück.

Der BVB benötige einen wie ihn, sagte Geschäftsführer Aki Watzke im Gespräch mit den Kollegen der WAZ, „seine Analyse-Fähigkeit, seine Leidenschaft, seine Identifikation, seinen klaren Blick von außen“.

Sammer war mit Dortmund bekanntlich 1995 und 1996 höchstselbst deutscher Meister sowie 1997 Champions-League-Sieger. Zudem führte er den BVB 2002 als Trainer noch einmal zum Meistertitel. Aktuell steht Sammer als TV-Experte bei Eurosport unter Vertrag, sorgt dort dafür für viel positives Feedback.

Auch wenn der ehemalige ‚Feuerkopf‘ dem Verein zukündtig erneut und unzweifelhaft zu mehr Profil und Charakter verhelfen dürfte, was dem BVB in letzter Zeit bekanntermaßen schon häufiger mal tatsächlich sehr gut getan hätte, seine Hinzunahme also somit unbestritten grundsätzlich ein Gewinn wäre, wird er an die Glanzzeiten als Führungsspieler auf dem Platz so naturgemäß nicht anknüpfen können.

Und gerade hieran hakt es ja derzeit im Team des Pokalsiegers von 2017. Die Schwarzgelben haben offenkundig in diesen Tagen eine unzureichende Struktur im Kader. Schön, wenn die Dortmunder hinter den Kulissen mit Sammer demnächst mehr Profil aufzuweisen haben. Doch wird das auf Dauer so alleine nicht weiterhelfen. Der Kader selber ist halt die größte Baustelle in diesen Monaten und hauptverantwortlich dafür, dass die Saison doch eher enttäuschend abgelaufen ist.

Durch die indirekte ‚Aufrüstung‘ der Führungsriege durch die Beratung Sammers, und wie man hört demnächst vielleicht auch noch mit der Unterstützung von Sebastian Kehl, bekäme der Bundesligist zweifelsohne deuutlich mehr Fachwissen und auch starke Meinungen in die Führungsriege. Doch wird das Watzke und Zorc nicht grundsätzlich aus der Verantwortung entlassen, möglichst kurzfristig einen mit dem FC Bayern konkurrenzfähigen Kader zu präsentieren.

Denn die Zeiten als ein Sammer einem Andy Möller auf dem Platz sprichwörtlich und tatsächlich noch höchstpersönlich in den ‚Hintern‘ treten konnte, wenn dieser einmal wieder nicht engagiert mit zurück arbeiten wollte, die sind halt unwiederbringlich längst vorbei.

Der BVB muss sich einen neuen Sammer auf dem grünen Rasen suchen. Ein Berater kann dabei im Idealfall helfen, er kann es nicht noch einmal selber sein…

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Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
6 Jahre zuvor

Ich hab's fast befürchtet, dass das so kommt. Die Magnettafel-Schieberei von Matthes bei eurosport hatte bei den BvB-Spielen so was Verklärtes, Sehnsüchtiges;) "Positives Feedback" für seinen Job wirst Du von mir nicht hören, Robin.
Ich glaube auch nicht, dass uns seine beständig vom Hölzchen aufs Stöckchen springende Schwafelei, die er sich wahrscheinlich abends auch noch 5 mal selbst anhört, weil er sie toll findet, irgendwie weiterbringt.

Bin mal gespannt, wie er sich mit Zorc verträgt und ob Susi das Ganze auf Dauer nicht als Kompetenzbeschneidung auffasst und seinen Hut nimmt. *Dann* hätte Matthes allerdings was Positives bewirkt;)

Walter Stach
Walter Stach
6 Jahre zuvor

Ich habe hier 'mal vor einigen Wochen "meinen Wunsch" geäußert: Sammer als Trainer und Kehl als Trainer-assistent.
Nun sind die Beide da, aber….

Ich meine, Beide könnten, auch weil sie als Menschen und Fußballfachleute sehr unterschiedliche Charaktere sind, dem BVB helfen, sich dauerhaft in der Bundesliga – Spitze zu etablieren -also auf einem Champ.lig-Platz.
Da ich nicht genau weiß, was sie konkret machen sollen und demnächst machen werden und ich zudem nicht weiß, ob die Beiden menschlich miteinander klar kommen, bleibt bei mir ein gewisses Maß an Unsicherheit ob der Effektivität dieser "Neuverpflichtungen".

Zwei Fragen habe auch ich:
1.
Bedeutet die Verpflichtung dieser Beiden nicht eine wesentliche Reduzierung der Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten von Zorc und sollte mit der vorher bekanntgemachten Vertragsverlängerung mit ihm als "sportlicher Direktor" möglicherweise Zorc davor schützen, als "Degradierter" dazustehen?
2.
Sammer, Kehl. Zorc und der Trainer -der jetzige oder ein neuer. Kann das gutgehen? Wer wird "das Sagen haben" -Sammer oder? Der Trainer oder….? Wenn nicht mit Stöger verlängert wird, dürfte sich jeder mögliche neue Trainer-Kandidat über diese neue personelle Situation beim BVB seine Gedanken machen müssen.

Im übrigen:
Zumindest, so scheint mir, scheint Watzke verstanden zu haben, daß er sich mangels Kompetenz aus dem "Fußballerischen" zukünftig weitestgehend heraushalten und daß er sich nicht mehr wie bisher dieserhalb im wesentlichen auf Zorc verlassen sollte.
Insofern .
"Eingeständnis eigener Defizite durch Watzke und Zorc" , die ja auch nicht mehr zu leugnen sind.
Oder, um es positiv zu formulieren: Sie haben aus gemachten Fehlern gelernt!

KlausW
KlausW
6 Jahre zuvor

"Der BVB muss sich einen neuen Sammer auf dem grünen Rasen suchen. Ein Berater kann dabei im Idealfall helfen"

Also, es ist Samstag, 19.34 Uhr. Als ich das letzte Mal nach dem Spielstand sah, war gerade Halbzeit und es stand 5 (fünf) zu 0 (null) für die Bayern gegen den BVB.

Der BVB braucht demnach ca. 11 neue Sammers auf dem Platz, ein neues Trainerteam und eine neue Vereinsspitze. Dann könnte eventuell noch was gehen in der nächsten Saison. Schmelzer und Sahin schaffen es nicht mehr alleine. Die haben sich zwsr nicht auf dem Platz, wohl aber bei der Absetzung von Tuchel
zu sehr verausgabt.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
6 Jahre zuvor

Robin, Sammer hat als Münchener Frühstücksdirektor – außer medialer Präsenz – nix gerissen und Jeder hat sich damals gefragt, für was er eigentlich fix und teuer engagiert wurde. Ich sehe mit Watzkes nichtssagenden "Erläuterungen" seiner neuen Rolle bei uns noch weniger "Fleisch" als bei den Bayern.

Und richtig – heute abend hat sich eher gezeigt, dass es eigentlich schon zu spät ist, wenn *jetzt* erst überlegt und mit "externem Sachverstand" nachgedacht wird, was da seit längerem komplett falsch läuft.
Eine qualifreie CL-Teilnahme 18/19 sehe ich absolut nicht gesichert und mit dieser desolaten Truppe auch noch nicht annähernd in Sicht. Ich wüsste auch nicht, was wir da wollen würden…

trackback

[…] Matthias Sammers BVB-Rückkehr als Berater wäre toll – jedoch wäre ein Spieler seines Typs wicht… von Robin Patzwaldt in Dortmund, Sport […]

Walter Stach
Walter Stach
6 Jahre zuvor

6: o……
Ganz, ganz schlimm.

Aber
nicht nur ganz, ganz schlimm, sondern ganz, ganz erbärmlich war die von allen Spielern demonstrierte Einstellung gegenüber dem Gegner -Laufbereitschaft, unbedingter Einsatz in jedem Zweikampf statt "Herumtraben auf dem Platz und jammervolle Ängstlichkeit in jedem Zweikampf -symptomatisch Götze, den allen Ernstes immer noch einige seiner BVB-Fans für einen WM-Kanidaten halten -er vermutlich auch. Im übrigen ist Götze symptomatisch für die erschreckenden Fehlentscheidungen von Watzke zu Beginn der Spielzeit, der ihn unbeding gegen den Willen von Tuchel haben und Letzteren los werden wollte.

Ob jeder Spieler des BVB mittlerweile begriffen hat, daß er gemessen an den Bayern-Spielern nur zweite Wahl ist -in der Bundesliga- und nur dritte Wahl auf europäischer Ebene? Wenn nicht, dann wird es Zeit, daß ihnen das 'mal nachdrücklich klar und zugleich bewußt gemacht wird, daß sie aufgrund ihres begrenzten spielerischen Potentials nur mit überdurchschnittlicher Laufbereitschaft und Zweikampfhärte im oberen Tabellenbereich das Saisonende erreichen werden.
, u
Mir bleibt heute nur noch zu fragen, wie es diese Truppe auf den 3. Tabellenplatz geschafft hat. Ganz sicher kein Beweis ihrer Qualitäten, ehe wohl ein Beweis für das miese Niveau in der Liga hinter dem FCB.

Watzke und Zorc sind auf dem Wege , sich als vermeintliche und für ihr Unternehmen verantwortlichen Führungspersönlichkeiten, u.a. wegen ihrer immer wieder zur Schau gestellten Überheblichkeit gegenüber den Mitkonkurrenten; damit meine ich nicht die Bayern, den für die es der BVB kein Konkurrent, sondern nur noch ein trauriger Sparringspartner.

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