NRW: Keine erhöhte Sterblichkeit im März 2020

Im Gegensatz zu Regionen wie Norditalien, Wales, New York oder London konnte in NRW trotz Corona eine erhöhte Sterblichkeit verhindert werden. Die Mühen der vergangenen Monate, sie haben sich gelohnt. Nach vorläufigen Informationen starben im März 2020 in Nordrhein-Westfalen etwa 18 800 Menschen. Wie „Information und Technik Nordrhein-Westfalen“ als Statistisches Landesamt  mitteilt, liegt die Zahl der Gestorbenen damit voraussichtlich niedriger als im März 2019 (damals: 19 100). Hinweise auf eine durch die COVID- 19-Pandemie erhöhte Sterblichkeit sind aus diesen Daten für März 2020 nicht abzulesen.

Auch für das erste Quartal 2020 zeigen die vorläufigen Sterbefallzahlen keine Auffälligkeiten im Vergleich zu den Vorjahren: Von Januar bis März 2020 starben mit 53 900 rund drei Prozent weniger Menschen als im ersten Vierteljahr 2019 (55 600). Generell ist die Zahl der verstorbenen Personen saisonalen Schwankungen unterworfen. Insbesondere während der Grippesaison (jeweils von Dezember bis März) sind die Sterbefallzahlen höher als im Rest des Jahres. Für März 2018 ermittelten die Statistiker mit 24 000 Sterbefällen beispielsweise den höchsten Monatswert der letzten fünf Jahre.

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C. Karpus
C. Karpus
4 Jahre zuvor

Welch ein statistischer Unsinn!

In NRW sind laut den Zahlen des RKI in NRW bisher ca. 1.100 Menschen gestorben, davon ca. 1.000 im noch laufenden April. Nach den offiziellen Statistiken sind bis heute Vormittag im März 2020 lediglich 117 Menschen an COVID-19 getorben. Selbst wenn die Dunkelziffer 5-mal so hoch wäre, würde ein solcher Anstieg in der Statistik noch nicht signifikant auffallen.

Wer sich die Zahlen vorher angeguckt hat, hätte da auch nichts anderes erwartet. Interessanter wird es erst, wenn die Zahlen für den April ausgewertet werden. In diesem Jahr hatten wir, das kann man ja an den Todeszahlen für Januar und Februar ablesen, wohl eine relativ milde Grippewelle. Diese dürfte dann im April vorbei sein und Am Ende des Monats wird man sehen, ob die Zahlen in die Höhe schnellen.

Was man aus den Zahlen, die dem Bericht zugrunde liegen, wäre z. B. auch folgende Meldung gewesen:

"Im Vergleich zu den Monaten Januar und Februar 2020 hat sich die Zahl der Gestorbenen in NRW um 7,12 Prozent erhöht. Im Jahr 2019 betrug dieser Anstieg lediglich 4,66 Prozent. Eine Steigerung um mehr als 65 Prozent."

Wer rechnen kann, möge das nachprüfen. Die Meldung wäre genauso mathematisch korrekt und genauso sinnlos wie die Meldung von IT.NRW.

Arnold Voss
4 Jahre zuvor

"Die Mühen der vergangenen Monate, sie haben sich gelohnt. Nach vorläufigen Informationen starben im März 2020 in Nordrhein-Westfalen etwa 18 800 Menschen."

Aber der Lockdown begann erst am 23. März.

Günter Rense
Günter Rense
4 Jahre zuvor

"Übersterblichkeit deutlich gewachsen"
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/corona-uebersterblichkeit-101.html

"Die jüngsten Angaben zur sogenannten Übersterblichkeit in 24 europäischen Staaten zeigen, wie drastisch die Zahl der Toten zwischen dem 16. März bis zum 12. April in Europa zugenommen hat. Besonders dramatisch ist die Entwicklung bei Menschen, die älter sind als 65: Die Übersterblichkeit lag Angaben von EuroMomo (European Mortality Monitoring, https://www.euromomo.eu/graphs-and-maps) zufolge in den ausgewerteten europäischen Staaten bei fast 50.000 Personen innerhalb von vier Wochen. Das heißt, in diesen vier Kalenderwochen sind Zehntausende Menschen über 65 Jahre mehr gestorben als sonst durchschnittlich in diesem Zeitraum.
Für Deutschland ist aber bislang keine Übersterblichkeit festzustellen. Nach offiziellen Angaben starben hier etwa 5000 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19."

ke
ke
4 Jahre zuvor

Im März war fast jeder erkältet. Dies führte zu vielen Tests, weil die Menschen Symptome hatten.
Es bleibt zu hoffen, dass sich jetzt keine verdeckte Infektionswelle mit angesteckten Menschen, die keine/kaum Symptome zeigen, aufbaut.
Hier würden nur Stichproben helfen, dies zu überprüfen. Evtl. ein dichtes Screening bei Krankenhausaufnahmen etc.

Stefan Laurin
Admin
4 Jahre zuvor
Reply to  Arnold Voss

@Arnold Voss: Die Menschen haben bereits vorher ihr Verhalten geändert – und sich wie im Lockdown benommen.
Mehr dazu: https://www.welt.de/wissenschaft/article207456203/Coronavirus-Stefan-Homburg-und-die-Grafik-ueber-die-Deutschland-spricht.html

Helmut Junge
Helmut Junge
4 Jahre zuvor

Ältere, die schon im Februar als gefährdet bezeichnet wurden, haben sich sehr zahlreich in Selbstisolation begeben. Wir haben Ende Februar-Anfang März drei Geburtstage ausfallen lassen, oder diese Feiern sind abgeblasen worden.
Außerdem sind die 1000 Totenin NRW, , also 500 Tote pro verstrichenem Monat, auf diesem Diagramm überhaupt nicht erkennbar. Die monatlichen Todesfälle schwanken sowieso um mehrere 1000 Fälle. Die zusätzlichen fälle durch Corona fallen also gar nicht auf. Zumindest in Deutschland. Aber wo dieser riesige Aufwand, den wir betreiben, nicht betrieben wird, wird der Effekt in ein paar Monaten durchaus erkennbar sein. Das dauert eben.

Arnold Voss
4 Jahre zuvor

@ Stefan Laurin # 5

Das ist ein Behauptung für die es keine Nachweise gibt, weil es Niemand systematisch kontrolliert hat. Wissenschaftlich kann es deswegen höchstens als These gelten, nicht aber ale Beweis. Und wenn es wirklich sicher gewesen wäre, dass die Bevölkerung vorher ihr Verhalten geändert hat, warum war dann der Lockdown überhaupt nötig? Das alles ist nicht sehr überzeugend, tut mir leid.

Arnold Voss
4 Jahre zuvor

@ Helmut Junge # 6
Dein persönlichen Erfahrungen stimmen sicherlich, sind aber schwerlich zu generalisieren. Wissenschaft und Empirie hat da etwas höhere Ansprüche.

Stefan Laurin
Admin
4 Jahre zuvor
Reply to  Arnold Voss

@Arnold Voss: BIs zu den Lockerungen haben wir alles richtig gemacht. Schau Dir anderen Länder an.

Arnold Voss
4 Jahre zuvor

@ Stefan Laurin # 9
Ich habe nichts gegen den Lockdown geschrieben.

Berthold Grabe
Berthold Grabe
4 Jahre zuvor

Die Zahlen zeigen, das der Erfolg der Pandemie Bekämpfung dazu geführt hat, das die Todeszahlen bisher innerhalb der Schwankungsbreite bleiben.
Bei rund 18 Tausend Toten im Monat nur in NRW und 3500 Toten durch Corona bundesweit kann das kaum überraschen. Um messbar zu werden bräuchte es längere Zeiträume und um massgeblichen Einfluss zu haben deutlich höhere Todeszahlen, die wir bis jetzt verhindern konnten.

Arnold Voss
4 Jahre zuvor

@ Berthold Grabe # 11

Die Daten zeigen nur, dass die Todeszahlen innerhalb der Schwankungsbreiten liegen. Und das ist gut so. Inwieweit das genau ein Erfolg der Pandemiebekämpfung war, zeigen sie nicht und können es auch nicht zeigen, denn die Maßnahmen haben erst am 23. März begonnen. Das sagt wiederum nicht, dass sie falsch oder nicht nötig waren. Ich selbst habe sie für richtig gehalten. Aber mit einem wissenschaftlichen Nachweis hat das nichts zu tun. Deswegen bin ich ganz gespannt, wie die diesbezüglichen Daten für den Monat April lauten werden.

Helmut Junge
Helmut Junge
4 Jahre zuvor

Anfangs, wenn die Zahlen klein sind, neigen viele Menschen dazu, die Sache nicht ernst zu nehmen. Politiker sind auch Menschen, aber bei denen kommt noch dazu, daß sie irgendwie handeln müßten. Aber wie sollen sie das erklären? So war es anfangs auch in Deutschland. Mit dem heutigen Wissen würde man auch in Deutschland die ersten Ansteckungsherde abriegeln. Da bin ich sicher, daß das bei einer evtl. zweiten Welle auch geschehen wird.
Aber immerhin haben die Politiker in Deutschland schneller reagiert als anderswo. Da wo die Politiker sich anfangs sogar lustig gemacht haben, steigen die Infektionszahlen ins unermeßliche. Wenn die Zahl der Infizierten nämlich einmal bis zu einem gewissen Grad angewachsen ist, gibt es überhaupt keine Kontrollmöglichkeiten mehr. Und dann schadet es der entsprechenden Volkswirtschaft, die "geschützt" werden sollte erst Recht. Denn die Leute werden ja krank und können nicht arbeiten. Und wenn das erst einmal sehr viele sind, kollabiert die Volkswirtschaft. Homeoffice macht keine Produkte, die verkauft werden können. Wer jetzt über die derzeitigen Maßnahmen jammert, sollte doch mal einen, einen einzigen Blick auf die täglichen Zahlen von Johns-Hopkins werfen. Da drängen einige Länder ganz nach vorne in den Infektionszahlen. Und das schadet deren Volkswitschaft noch viel mehr als die berechenbaren Schäden, die entstehen, wenn alle gesund bleiben, aber befristet nicht arbeiten gehen.

Arno Nym
Arno Nym
4 Jahre zuvor

Liebe Leute, was Ihr alles wisst. Ganz sicher, wenigstens halb sicher, irgendwie gefühlt sicher. In Wirklichkeit weiß das kein Mensch genau, und einen Teil der Zahlen wird man auch nie sicher wissen können.

Schon aufgefallen, dass von der Medizin und den meisten Medien inzwischen immer "Tote in Zusammenhang mit dem Corona-Virus" gemeldet werden? Es gibt zweifellos Fälle, wo die Ursache praktisch sicher ist. Es gibt aber soweit berichtet auch eine Menge Fälle, wo gesundheitlich sehr stark angeschlagene Menschen sterben, und man findet das Corona-Virus bei ihnen. Sind sie nun am Corona-Virus gestorben oder mit dem Corona-Virus? Der erste "Corona-Tote" in Essen war, wenn ich es richtig erinnere, ein 89-jähriger auf der Palliativstation. Und man kann andererseits auch sicher davon ausgehen, dass nicht wenige gesundheitlich angeschlagene Menschen sterben, bei denen niemand eine Corona-Infektion untersucht. Will heißen: Die Corona-Sterbezahlen sind bestenfalls eine Näherung und keineswegs exakt ermittelt.

Und bei der Gesamt-Sterbestatistik sind die Einflüsse so zahlreich, dass Zahlen von einigen hundert bei einer Gesamtzahl von 16.000 bis 18.000 alles mögliche bedeuten können. Natürliche Schwankungen gibt es immer, wie man am Diagramm sieht.

Das einzige, was wir m.E. sicher sagen können, ist, dass es bis jetzt keine dramatische Erhöhung der Zahlen gegeben hat, wie in anderen Ländern. Darüber können wir froh sein, es wurde sicher nicht alles dramatisch falsch gemacht wie unter der Regie des obersten Horrorclowns in den USA. Für feinere Schlussfolgerungen eignet sich die Zahlenbasis nicht, und aufgrund der Schwierigkeiten bei der Erfassung wird sie sich vermutlich auch nur eingeschränkt für spätere genaue wissenschaftliche Analysen eignen.

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