Ruhrgebiet darf wählen

Haus der Ruhrgebiets
Haus der Ruhrgebiets

Heute ist ein guter Tag für das Ruhrgebiet. Der Landtag hat auf Antrag von SPD, CDU und Grünen das „Gesetz zur Stärkung des Regionalverbandes Ruhr“ verabschiedet. Der Kernpunkt: Das Ruhrgebiet wird ab 2020 sein eigenes Parlament direkt wählen. Das ist ein historischer Fortschritt – zum ersten Mal gibt es eine von den Bürger gewählte Instanz die Politik für das Ruhrgebiet macht.

Bis zuletzt hatten Lobbyisten und Provinzpolitiker aller Parteien vor allem aus Westfalen gegen das Gesetz geschossen – vergebens. Das Gesetz eröffnet neue Möglichkeiten für das Ruhrgebiet, ob sie genutzt werden, hängt von den Wählern und den künftigen Abgeordneten ab.

Dortmund darf weiter träumen

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Auch Sebastian Kehl hat jetzt die Chance sich mit einem Titel zu verabschieden. Foto: Robin Patzwaldt

Der BVB hat das zuvor unwahrscheinlich erscheinende am Ende also tatsächlich Realität werden lassen. Durch einen letztendlich glücklichen 3:1-Erfolg nach Elfmeterschießen gegen den großen Favoriten aus München, setzte sich die Borussia am Dienstagabend gegen den hochgewetteten Rekordmeister von der Isar durch, zerstörte damit die Triple-Träume des frisch gebackenen deutschen Meisters, und das auch noch auswärts. Herzlichen Glückwunsch!
Dass das Spiel dabei fußballerisch gar nicht so besonders gut war, die Bayern dabei das deutlich aktivere Team stellten, der BVB sich auch über die Schiedsrichterentscheidungen an der ein oder anderen Stelle nicht beschweren durfte, sei an dieser Stelle zwar auch kurz erwähnt, eine große Analyse spare ich mir aber hier einfach mal. So ist halt der Pokal! Man braucht eben auch ein Wenig Glück, wenn man das große Finale in Berlin erreichen will. Und das hatten die Schwarzgelben gestern tatsächlich auf ihrer Seite, an diesem emotionalen Abend in der bayerischen Landeshauptstadt.

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„Die neue Gartenlaubengeneration suhlt sich in dumpfer Selbstgenügsamkeit“

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Heute wird der Mensch immer häufiger als krank, mangelbehaftet und lenkungsbedürftig beschrieben. Günter Ropohl hebt hervor, dass vielfältige politische und gesellschaftliche Tendenzen wie Medikalisierung und Sanitarismus die Freiheit im Namen der Gesundheit beschränken. Von unserem Gastautor Günter Ropohl.

Eine gewaltige Gesundheitsbewegung ist aufgekommen, die man, weil übersteigert, ideologisch und paternalistisch, wohl als Sanitarismus bezeichnen muss. Der Sanitarismus äußert sich vor allem in drei Tendenzen. Da ist erstens die Medikalisierung der Gesellschaft, die Tendenz, die Menge behandlungsbedürftiger Krankheiten über die Massen zu erweitern. Zweitens gibt es eine zunehmende Diskussion über die medizintechnische Verbesserung der menschlichen Leistungsfähigkeit („human enhancement“). Drittens schließlich nimmt eine Gesundheitspolitik überhand, die darauf aus ist, alle nur denkbaren, besonders auch die lebensstilbedingten Gesundheitsrisiken mit mehr oder minder sanftem Zwang zu beseitigen („public health“).

Medikalisierung

Gesund ist, wer keine Beschwerden hat, hieß es früher. Gesund ist, wer noch nicht gründlich genug untersucht worden ist, sagen heute böse Zungen. Scherz beiseite: Dank der Fortschritte in der medizinischen Technik haben sich die Untersuchungsmöglichkeiten außerordentlich verbessert. Doch wie bei den meisten menschlichen Fortschritten kommt es, neben dem vermutlich überwiegend guten Gebrauch, auch hier zu missbräuchlichen Entartungen, deren Umfang nicht so ohne weiteres abzuschätzen ist. Beispielhaft will ich das an der

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Update: Abschiebungsgegner und Neonazis: Eine irre Nacht in Dortmund-Eving

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Abgedrängt: Linke Blockierende am Mittwochmorgen im Dortmunder Stadtteil Eving.

Ungewöhnliche Szenen haben sich heute Nacht in Eving abgespielt: Dort haben um 4 Uhr morgens etwa 20 Linke gegen eine geplante Abschiebung protestiert. Auch knapp ein Dutzend Neonazis protestierten – gegen die Evinger Unterkunft. Am Ende gab es Verwirrung, eine Festnahme und eventuell ein juristisches Nachspiel.

Der Reihe nach: In den Abendstunden verbreitete sich auf Twitter die Nachricht, dass in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch eine Abschiebung aus der Notunterkunft im Dortmunder Norden stattfinden soll – und binnen kurzer Zeit fanden sich Menschen, um den Rechtsakt zu verhindern. Das bekamen auch Dortmunder Neonazis mit und meldeten daraufhin kurzfristig eine Kundgebung in der Evinger Osterfeldstraße an.

Auch von linker Seite gab es eine Kundgebung, doch hier biss die Anmelderin, Iris Bernhert-Leushacke, bei der Polizei auf Granit. Nach ihrer Anmeldung per Mail seien ihr ein falscher Ort und eine falsche Zeit bestätigt worden, dann wurde ihre Anmeldung nicht akzeptiert. Nachdem Bernert-Leushacke einem Platzverweis nicht nachkam und sich aus Protest auf den Boden setzte, wurde sie von der Polizei vorübergehend Ingewahrsam genommen. Auch die Abschiebegegner gingen nicht freiwillig: Sie wurden unter Schubsereien gut 100 Meter weit vom Eingang der Geflüchtetenunterkunft verdrängt.  Die Neonazis protestierten derweil, ohne ein Wort zu sagen, einige hundert Meter entfernt. Über die Person bzw. die Personen, die abgeschoben werden sollte/n, ist im Moment noch nichts bekannt.

Die nächtlichen Demonstrationen dürften zu den kuriosesten Ereignissen gehören, die Eving in seiner Geschichte erlebt hat.

Update: Die Polizei stellt gegenüber diesem Blog das Geschehen anders da. Ziel sei es in der Nacht gewesen, Nazis und Linke aus Sicherheitsgründen räumlich zu trennen, so dass beiden Demonstrationen die Wunschplätze versagt wurden.  Die Spontandemonstration der Rechten hätte dann auf dem ihnen zugewiesenen Platz stattgefunden, die Linken hätten auf dem ursprünglich angemeldeten Demonstrationsort bestanden. In diesem Zusammenhang sei es dann zu der vorübergehenden Ingewarsamnahme gekommen.

Update 2: Nach Informationen der Ruhrbarone wurde die am Morgen geplante Abschiebung nicht durchgeführt. Die Person befindet sich weiter in Dortmund. Mit einer Abschiebung muss allerdings jederzeit gerechnet werden.

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Frühstück für Dortmund

Envio-Chef Dirk Neupert (links) vor Gericht
Envio-Chef Dirk Neupert (links) vor Gericht


Envio: 
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Nepal: „Unfassbar bitter“ – Dortmunderin hilft nach Beben…Der Westen
Streit: Ex-Airport-Chef erhält kein nachträgliches Ruhegehalt…Der Westen
Jubiläum: Flughafen Dortmund feiert sein 90-jähriges Bestehen…Austrian Wings
Nordstadt: Auftakt für Dekadenprojekt „Nordwärts“…Nordstadtblogger
Kriminalität: Fangprämie für Diebe – Minister Jäger bremst IHK-Vize aus…Der Westen
BVB: Jürgen Klopps großartiger Schlussakkord gegen die Bayern…Welt
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BVB: Rutsch-Bayern schenken Klopp das Finale…Bild
BVB: BVB euphorisch, Bayern demontiert…Spiegel
BVB: Bayern rutscht aus, der BVB fährt nach Berlin…FAZ
BVB: „Katastrophaler Abend für uns, das kotzt mich an!“…tz

Der Ruhrpilot

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Ruhrgebiet:
 Sperrungen rund um Neonazi-Demo in Essen und Gelsenkirchen…Der Westen
NRW: BGH lässt Verfahren wegen Zinswetten neu aufrollen…Welt
NRW: Schwerpunkt im Kitastreik…FAZ
NRW: Rohstoffe und Energie – So plant Rot-Grün die Zukunft…Der Westen
Debatte: Auch Knackis haben ein Recht auf Pornografie…Welt
Debatte: „Fuck you, I won’t do what you tell me“…Novo Argumente
Debatte: Nervöse SPD…FAZ
Debatte: Religiöse Rechte und ihre unheiligen Allianzen…Cicero
Bochum: Nazi-Hetze gegen Flüchtlinge…Bo Alternativ
Dortmund: Ex-Envio-Arbeiter weisen Zellveränderungen auf…Der Westen
Duisburg: Müllgebühren – Rückzahlung für alle…Der Westen
Duisburg: Wie Gabriel ein Kraftwerk rettet…Der Westen
Essen: Chemie-Händler Brenntag will weiter wachsen…Der Westen

DFB-Fußballmuseum und TV-Sender ‚Sky‘ kooperieren in Dortmund

Foto: Sky
Foto: Sky

Das derzeit in Dortmund im Bau befindliche ‚Deutsche Fußballmuseum‘, das im Sommer 2015 eröffnet werden soll, und der Pay-TV-Anbieter ‚Sky‘ haben nun eine langfristige, gemeinsame Kooperation bekanntgegeben.
‚Sky‘ wird als einziger TV-Sender, und zudem als exklusiver ‚Entertainment Partner‘ im Fußballmuseum des DFB vertreten sein. Unter anderem wird auf der geplanten 60 qm großen LED-Bande an der Außenfassade des Dortmunder Museums das Live-Programm des 24-Stunden-Sportnachrichtensenders ‚Sky Sport News HD‘ zu sehen sein.
Auch im Museumsbereich und im Restaurant wird der Pay-TVB-Anbieter präsent sein: Besucher können z.B. im Rahmen der Ausstellung in zwei Sprecherboxen ihr eigenes Talent als TV-Kommentator auf die Probe stellen. Das Museumsrestaurant „N11“ ist außerdem ebenfalls zukünftig mit Sky ausgestattet, so dass Gäste dort alle Spiele der Bundesliga und des DFB-Pokals, der UEFA Champions League sowie weitere Wettbewerbe und Sportarten verfolgen können.

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FC Schalke 04: Es werden neue Fanclub-Banner für die Arena gesucht

Die Arena auf Schalke. Foto: Michael Kamps
Die Arena auf Schalke. Foto: Michael Kamps

Aktive und kreative Schalke-Fans hier unter unseren Lesern? Wenn ja, dann haben wir hier heute einen Tipp für ebendiese: Bereits zum vierten Mal bietet der FC Schalke 04 zusammen mit dem Fan-Club Verband der ‚Knappen‘ nämlich aktuell seinen Fan-Clubs die Möglichkeit, sich zukünftig mit einem repräsentativen Banner unter dem Dach der Gelsenkirchener Arena stolz zu präsentieren.
Zum Start der neuen Saison im August 2015 sollen in diesem Sommer, hoch oben über der Nord- und Südkurve des Stadion, neue (14 x 3 Meter große) Fan-Banner aufgehängt werden.
In einem nun vom Bundesligisten ausgerufenen ‚Kreativ-Wettbewerb‘ haben alle Fans der Königsblauen in den kommenden Wochen die Möglichkeit, ihre entsprechenden Entwürfe beim Verein einzureichen. Um dabei jedoch auch zukünftig ein möglichst einheitliches Erscheinungsbild zu wahren, ist bei der kreativen Gestaltung jedoch bitte zu beachten, dass sich die Grundfarben des Banner-Entwurfs tatsächlich auf die Vereinsfarben Blau und Weiß beschränken mögen.

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Raus aus der Armutskomfortzone – Ein Kommentar zum Wechsel von Anselm Weber ans Schauspiel Frankfurt

Anselm Weber (Foto: Diana Küster)
Anselm Weber (Foto: Diana Küster)

Anselm Weber verlässt das Bochumer Schauspielhaus und geht nach Frankfurt. Glaubt man den Kommentaren auf Facebook oder Nachtkritik, ist das erst einmal eine gute Nachricht für Bochum. Das Haus, das Kulturdezernent und Stadtdirektor Michael Townsend in seiner Verlautbarung noch als „eines der ersten Häuser der Republik“ bezeichnet, spielt längst im nationalen Theaterdiskurs keine Rolle mehr. In seinem Text auf derwesten.de bringt Jürgen Boebers-Süßmann die finanziellen Engpässe des Hauses in Stellung. Sie seien dafür verantwortlich, dass Weber eher „Buchhalter als Künstler“ gewesen sei. Es sind jene Engpässe, die Weber von seinem Vorgänger Elmar Goerden übernommen hat, die wahlweise in der Argumentation sich plötzlich wie ein Bergschaden aufgetan haben, oder über Jahre hinweg entwickelten. Dass am Schauspielhaus Bochum schon in den letzten Jahren

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