
In der Linkspartei ausserhalb Nordrhein-Westfalens wächst die Kritik an der gestrigen Veranstaltung des Jugendverbandes Solid-Ruhr in Essen. Vor allem dass NRW-Linken Chef Ralf Michalowsky jede Verantwortung für die späteren Angriffe auf eine pro-israelische Kundgebung sowie antisemitische Äusserungen und Plakate zurückweist, stößt auf Ablehnung.
Für Ralf Michalowsky ist die Welt in Ordnung: „Wenn es nach Beendigung unserer Kundgebung auf dem Rückweg der 3000 Demonstranten kam, liegen diese Vollständig in der Verantwortung der Polizei“, schrieb Michalowsky auf Facebook. Das die „Probleme“ antisemitische Hetze und Angriffe auf Teilnehmer eine proisraelischen Demonstration waren, scheint ihn weder zu irritieren noch zu interessieren.
Andere in der Linkspartei sehen das anders:
Bodo Ramelow, der Fraktionsvorsitzender der Linken im Thüringer Landtag schrieb auf Facebook:
„Ich bin erschüttert,dass in Essen Jüdische Mitmenschen als „angebliche“ Opfer verhöhnt werden und in Berlin skandiert wird:“Jude,Jude,feiges Schwein,komm heraus und kämpf alleine!“
Wenn Mitglieder der Linken oder der Linksjugend dass schweigend akzeptieren,dann verlieren sie jedes Recht,sich Antifaschisten zu nennen oder gar zu Behaupten gegen Rassismus und Faschismus zu kämpfen. Für solches Ohrenbetäubende Schweigen empfinde ich tiefe Scham!“
Der Bundesgeschäftsführer der Linken, Matthias Höhn, veröffentlichte eine Pressemitteilung unter der Überschrift „Es ist beschämend“:
Ereignisse auf und im Nachgang der Kundgebung „Stoppt die Bombardierung Gazas - Für ein Ende der Eskalation im Nahen Osten“ heute in Essen machen mich tief betroffen.
Dass im Vorfeld einer Veranstaltung, zu der auch LINKE aufgerufen hatten, der Schutz jüdischer Einrichtungen verstärkt werden musste, dass auf und nach einer solchen Kundgebung antisemitische Parolen skandiert wurden, dass die Essener Synagoge erklärtes Ziel israelfeindlicher Teilnehmer dieser Kundgebung war, dass Flaschen und Steine auf pro-israelische Demonstranten geworfen wurden – das alles beschämt mich zutiefst.








