BVB: „Tag gegen das Vergessen“ im Borusseum

Westfalenstadion DortmundAm 27. Januar 2014 wird sich wieder an zahlreichen Orten und bei diversen Veranstaltungen in der Region anlässlich des Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz im Jahre 1945 durch die Alliierten erinnert.

Auch bei der Dortmunder Borussia wird an diesem Tag erneut den Opfern des Nationalsozialismus gedacht.

Das BORUSSEUM, welches in der Nordtribüne des Westfalenstadions untergebracht ist, lädt am 27. Januar 2014 um 19:09 Uhr zu einer Veranstaltung anlässlich dieses Erinnerungstages ein:

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Messe Essen: Stellungskriege des Misstrauens

Messe-Essen-LogoEssens Bürgerbegehren gegen den Ausbau der Messe ist ein Symptom für den Vertrauensverlust gegenüber den Eliten in Wirtschaft und Politik. Von unserem Gastautor Thomas Hüser.

Aus der Perspektive von so genannten „kleinen Geistern“ ist alles auf der Welt zu groß: Da kann eine kleine Messe schnell zu große Hallen haben. Und 123 Millionen sind ein riesiger Haufen Geld. Schier erschlagen von soviel Größe rotteten sich die vermeintlich „Kleinen“ gegen die ach so „Großkopferten“ zusammen: Schluss mit dem Wahnsinn: Geld für Kitas, also für die „Kleinen“, müsse her. Die „Großen“ hätten ja schon genug davon.

Essen, einstmals stolze Ruhrmetropole mit starken Unternehmen wie RWE, Thyssenkrupp oder Ruhrgas, steckte „Zwergenaufstände“ früher lässig weg: Das Aalto wurde gebaut, die Philharmonie renoviert, das größte Rathaus hatte man ohnehin. Aber nun wanken die Riesen: Stellenkürzungen, Compliance-Skandale, Zukunftsängste. Die Konzerne machen die Schotten dicht, kämpfen selbst ums Überleben. Die Größe des Rathauses wird vom städtischen Schuldenberg längst in den Schatten gestellt. An Essens Bürgern nagt der Zweifel.

Die Kulturhauptstadt im Jahr 2010 war der große Beweis des Zusammenhalts aus Bürgern, Wirtschaft und pragmatischer Politik. Der große Beitz spendierte das großartige Folkwang, die Bürger, „der kleine Mann“ ging auf die Straße und demonstrierte seine Heimatliebe auf der sonst staugeplagten Autobahn 40. Heute, keine vier Jahre später, sind die Bilder blass geworden. Die Stadt hat sich verkämpft in banalen Protestabstimmungen gegen preußische Straßennamen oder zu große Messehallen. Die populistischen Bürgerkämpfe in der „Hauptstadt der direkten Demokratie“ (WAZ)  sind Stellungskriege des Misstrauens. Kleinmut wächst aus Unsicherheit.

Die Großen in Politik und Wirtschaft bieten keine klaren Perspektiven mehr in einer sich verändernden, globalisierten Welt. Warum sollen wir dann unsere pittoreske Gruga verkleinern und neue, größere Messehallen bauen? Essen ist zur Metropole des Kleinmuts geworden. Die Jubelschreie über den Segen der direkten Demokratie werden schnell verklingen, wenn die Menschen feststellen, dass ihr Widerstand gegen scheinbar große Veränderungen nur kleine Wirkung zeigen wird. Die Prosperität wird leiden, die Investitionsbereitschaft ebenso. Wer investiert schon in einer Stadt, die aus jeder kleinen Veränderung ein Fanal für direkte Demokratie machen möchte? Die Bürger wehren und begehren nicht wirklich. Sie misstrauen. Den Eliten in der Stadt und den Unternehmen. Es gibt nur einen Weg: Die „Großen“ müssen wieder das Vertrauen der „Kleinen“ gewinnen. Diese müssen Vertrauen in Veränderung erzeugen. Eine kraftvolle Vision für Essens Zukunft entwickeln. Für Ideen werben und Veränderungen möglich machen. Sonst wird der Wandel weiter stocken und misslingen. Es wird höchste Zeit für Essens Eliten, die Begehren der Bürger rechtzeitig zu erkennen, bevor diese ein weiteres Mal zum kollektiven Misstrauensvotum aufrufen.

Der Autor ist Unternehmer und Mitglied des Rates für Wirtschaft und Soziales im Bistum Essen

Messe: Eine reicht für das Ruhrgebiet

Messe Dortmund Foto: Tbachner Lizenz: CC
Messe Dortmund Foto: Tbachner Lizenz: CC

Die Essener haben gestern gegen den Ausbau der Messe gestimmt. Zeit, sich Gedanken über die Zukunft des Messestandortes Ruhr zu machen.

Die Messe Essen wird nicht ausgebaut – es ist den Befürwortern nicht gelungen, die Bürger von dem wirtschaftlichen Sinn der 123 Millionen Investition zu überzeugen. dafür gibt es gute Gründe: Die Messe Essen steckt seit langer Zeit in der Krise, macht Verluste und verlor attraktive Messen wie die FIBO oder die Caravan. Never catch a falling Knife – warum mehr Geld in ein Unternehmen stecken, das im Niedergang ist, vor allem wenn die Hoffnung auf bessere Zeiten eher vage ist?

Denn auch in Dortmund, dem zweiten größeren Messestandort, knallen nicht die Sektkorken: Dort ist man froh über eine schwarze Null – und das nach mehr als zehn Jahren in der Verlustzone. Betrachtet man die Situation realistisch, ist das Ruhrgebiet kein starker Messestandort. Darin spiegelt sich der wirtschaftliche Bedeutungsverlust der Region ebenso wieder, wie das mangelnde internationale Prestige. Zwei Messestandorte sind für das Ruhrgebiet offenbar zu viel – das ist nicht weiter tragisch, auch andere Städte und Regionen wie Köln, Hannover, Frankfurt oder München kommen mit einem aus. Und mit Köln und Düsseldorf liegen zwei starke Wettbewerber in der direkten Nachbarschaft, Frankfurt und Hannover sind auch nur gut zwei Stunden entfernt. Und der sollte nach dem gestrigen Entscheid Dortmund sein. Ihn auszubauen, seine Attraktivität zu steigern ist eine sinnvolle regionale Aufgabe. Der Standort Essen könnte mittelfristig aufgegeben werden, es sollte versucht werden, die wenige attraktiven Essener Messen – Security, Energy&Water, Spiel und Motor Show in die Dortmunder Messe zu integrieren. Der Verkauf der Flächen am Standort Rüttenscheid dürfte auch finanziell lukrativ sein. Büros, Wohnungen – man kann sich dort viele vorstellen.

Es macht regional mehr Sinn, einen starken Messestandort zu haben als zwei schwache.

Frühstück

Australische Truppen: Credit: British Official Photographer Lizenz: PD
Australische Truppen: Credit: British Official Photographer Lizenz: PD

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Der Ruhrpilot

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„Hätten wir Marktwirtschaft gehabt, hätten wir keine Krise!“

Tobias Huch (32) tritt für die FDP ein. Ein Einzelfall? (Foto: privat)
Tobias Huch (32) tritt für die FDP ein. Ein Einzelfall? (Foto: privat)

Die FDP war eine Partei, die bis zur letzten Bundestagswahl stets im bundesdeutschen Parlament vertreten war.

Nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag will sich die Partei erneuern, aktuell versucht sie dies auf ihrem Parteitag zur Europawahl anzugehen. Veränderung fängt oft unten an.
Aber eine Graswurzelbewegung in der FDP? Ernsthaft?

Ja, meint zumindest Tobias Huch (32) und über 6200 Menschen sagen auf Facebook „gefällt mir“ zu „FDP Liberté“.
Zum Liberalismus. Aber ist das noch zeitgemäß? Oder nur politische Reminiszenz? Und wieso gab der Jungunternehmer mit Freude Millionen für verlorene Prozesse aus?

Tobias Huch stellt sich unseren Fragen in einem ausführlichen Gespräch.

Sebastian Bartoschek (SB):
Hallo Tobias. Ich habe gelesen, du bist Honorarkonsul von Liberia, oder habe ich das falsch verstanden?

Tobias Huch (TH):
Nein, nicht ganz. Ich stehe im diplomatischen Dienst von Liberia und bin Diplomat bei den UN in Genf.

SB: Das ist also ernsthaft dein Job?

TH: Es ist eher mein Hobby. Ich habe eines Tages den liberianischen Botschafter kennengelernt und kam mit ihm ins Gespräch. Er beklagte, daß der Botschaft politische Verbindungsleute in Deutschland fehlten, auch personelle Zuarbeiter. Da ich mich schon immer aktiv für Afrika engagieren wollte, statt nur Geld zu spenden, habe ich dann vor knapp fünf Jahren angefangen, mich zu engagieren und für die liberianische Botschaft politische Kontakte hergestellt. Irgendwann meinten sie dann zu mir: Kannst du uns helfen? Wir müssen unsere ständige Vertretung bei den Vereinten Nationen in Genf neu aufbauen. Da habe ich mich dann eingbracht und war ich eine maßgeblichen Personen, die dafür gesorgt haben, dass diese ständige Vertretung heute wieder existiert.

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Fußball: Krawalle in Köln erweisen den Teilnehmern am Fankongress in Berlin einen Bärendienst

Screenshot Twitter
Screenshot Twitter

Da findet an diesem Wochenende in Berlin ein groß angelegter Fankongress mit über 700 Teilnehmern statt, wo sich die Vertreter der diversen Teams darum bemühen u.a. ihr Verhältnis zur Polizei zu verbessern, und ausgerechnet am gestrigen Samstagnachmittag kommt es am Rande des sportlich völlig bedeutungslosen Freundschaftsspiels zwischen dem 1. FC Köln und dem FC Schalke 04 zu schweren Ausschreitungen, bei denen u.a. auch ein Schwerverletzter zu beklagen ist.

Schlechter hätte es für die engagierten Teilnehmer am Fankongress kaum kommen können, wie u.a. auch bereits bei Twitter intensiv diskutiert wurde.

Unabhängig von den ‚Vereinszugehörigkeiten‘ der an der Randale beteiligten ‚Fans‘ zeigt diese Aktion doch sehr eindeutig, dass die Krawallmacher von diesen durchaus gut gemeinten Kongressen, Diskussionen und Treffen eben im Zweifelsfall gar nicht wirklich erreicht werden.

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