Nein, noch muß das knuddelige „Absinth“ nicht schließen, aber auch hier zeigen sich die Folgen des Raucherumerziehungs-Erlasses unserer grünen Volkskommissarin für Wohlverhalten und Gesundheit, Barbara Steffens.
Wenn nicht geraucht wird, dann wird eben gelesen und zwar laut und lustig und angestiftet vom „Treibgut“-Kollektiv, einer Literaturgruppe, die man entweder schon kennen darf oder notfalls eben kennenlernen sollte, zum Beispiel heute ab 20 Uhr im vorgenannten „Absinth“ in der Rottstrasse 24. Es ist ja für einen guten Zweck.
Die lust’ge Leserschar ist nämlich bis über beide Ohren entschlossen „ein solidarisches Zeichen“ zu setzen gegen das Aussterben einer Kneipenkultur, forciert bis verursacht durch rauchverbotsbedingte Umsatzrückgänge, welche es in Volkskommissarin Steffens bunter Welt natürlich gar nicht gibt – aber in dieser Welt sind ja auch Globuli Wundermittel, die Flüsse fließen rückwärts und am Ende jedes Regenbogens wartet ein Kobold mit einem Topf Gold.
Was und wer findet denn statt?
Allerlei und von vielen: handgemachte Texte werden gegeben, Prosa protestiert, auch von Lyrik wird gemunkelt, Hauptsache lustig und in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Gelistet sind Carsten Marc Pfeffer, Ulrich Schröder, Johannes Opfermann, Jules Cachecouer, Philipp Dorok, Marek Firleij und der Künstler RedMovingTree, der an freien Tagen mit dem Namen Julius Kühn Gassi geht. Na, wie klingt das? Eben: gut bis prima, ungemein unterhaltsam, das wird sicher ein rundum schöner Abend.



Steiger-Award, Atriumtalk – nachdem die Stadtwerke Bochum vor einem Jahr mit ihrer Sponsoringpraxis bundesweit in die Schlagzeilen kamen und weithin kritisiert wurden, hat das Unternehmen in diesem Jahr alles anders gemacht – und steht wieder in der Kritik.


