junge Welt vor dem Aus?

Teilnehmer der junge Welt-Veranstaltung "Rosa-Luxemburg-Konferenz" auf der anschließenden Luxemburg-Liebknecht-Demo in Berlin, Januar 2012. Foto: Martin Niewendick

Die überregionale Tageszeitung „junge Welt“ steht womöglich vor dem Aus. Am morgigen Samstag soll der Zeitung ein offener Brief der Mitarbeiter beigefügt werden. In dem Schreiben wird auf massive finanzielle Probleme des Blattes hingewiesen, heißt es laut einem Bericht auf presseportal.de. Demzufolge habe sich in allein in diesem Jahr bis August ein Fehlbetrag von 100.000 Euro gebildet. „Sparmaßnahmen sind nicht möglich, ohne die journalistische Qualität zu beeinträchtigen und kommen deshalb nicht in Frage“, wird Chefredakteur Arnold Schölzel in dem Bericht zitiert. Die Mitarbeiter verzichteten ohnehin schon auf Teile ihrer Bezahlung, andernfalls wäre der Fehlbetrag „deutlich höher“. 

In dem offenen Brief wird auch auf vermeintliche „Angriffe von staatlichen Stellen, Einzelpersonen und politischen Organisationen“ hingewiesen, wie presseportal.de berichtet. Die akuten Probleme der Zeitung sind wohl auch der Grund für das verstärkte Werben von Neu-Abonnenten in diesem Jahr. Geschäftsführer Dietmar Koschmieder sagte heute in Berlin: „Die Zeitung ist nur noch zu retten, wenn ausreichend zusätzliche Abonnenten gefunden werden können. Dazu müßte allerdings in den nächsten 10 Wochen einiges bewegt werden“. Die junge Welt

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ALIENS, METT UND SEX MIT KATZEN – UND EIN GLAS BLANCHET

– eine Nacht mit dem Lack-Nackt-Nerd-Model –

„Zimmer 101, einfach rein, links, professionell am Empfang vorbei, Aufzug 1. Etage.“ (Bambi Lovedoll)

– Der Text ist im aktuellen Ruhrbarone-Magazin „GRENZEN“ erschienen. –

 Schlange drückt die SMS weg und lässt das Handy in der Seitentasche seiner grau-geblümten Cargoshort verschwinden. Er und Joswig stapfen durch den Regen. Sommerregen. Es ist Samstagabend, die Luft steht gewitterschwer und klebrig in der Villenstraße zum Bochumer Marriott-Hotel.

Welcome to Bambiland, dem Land, in dem deine geheimsten Fantasien wahr werden – für Geld. Über 17 000 Bilder online. Lack und nackt, sexy, ironisch, verrucht. Tritt ein, Bambi rapes your Eyes.

„Mann, lass mich mal mit unter deinen Schirm.“ Joswig macht einen langen Ausfallschritt, rettet seine Chucks vor den dunklen Tiefen einer Pfütze, und taucht unter Schlanges Knirps ab. Wasser rinnt von seinen Haaren über die Nasenspitze in eine weiße Plastiktüte mit Bierflaschen. Gerade am Kiosk gekauft. Vorbereitungen fürs Hotelzimmer.

Das Bambiland spricht für sich: Titten und Tattoos, Piercings, Ponys und Pustekuchen. Alternative Porn für zahlungswillige Männer – angereichert mit ein wenig Literatur, Blog-Texten. 5000 Freunde bei Facebook, das doppelte bei Myspace. Bambis Pussy lächelte schon für Arte, RTL2, Hustler, FHM und Brigitte in die Kamera.

Schlange blinzelt durch seine blau-getönte Pornobrille. „Alter, wir solln direkt hoch aufs Zimmer. Erwartet die uns jetzt halbnackt im Fetisch-Fummel, oder was?“

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Apple: Ein Jahr ohne Steve Jobs

Vor einem Jahr starb Steve Jobs. Es zeigt sich: Es geht auch ohne ihn.

Seit 1991 bin ich Apple Kunde, doch schon früher, als ich noch meinen Atari 1040ST hatte, las ich die erste Biografie von Steve Jobs die ich in die Hand bekam. Sie erschien bei GFA und es gab sie im 2001-Laden in Essen im Ramsch. In den letzten 21 Jahren hatte ich nur ein einziges Mal einen PC und er war hässlich, virenverseucht und störanfällig. Ich lebe in einer Apple Welt: iPhone, iMac, MacBook und bald wohl noch das kleine iPad. Meine Musik kaufe ich bei  iTunes und leihe mir dort auch Filme. Und ja, als Jobs vor einem Jahr starb, was keine Überraschung war, war ich traurig, obwohl ich wusste, dass er menschlich wohl sehr unangenehm war.

Trotzdem: Das er, wie in vielen Berichten zu lesen ist, Apple fehlt, sehe ich nicht. Tim Cook macht einen guten Job. Apple ist als Unternehmen weniger brutal und zynisch als es unter Jobs war, der Scherze über der Selbstmorde bei Foxconn machte und eine Reihe veritabler Flops hinlegte. Sicher, er war ein Ausnahmeunternehmer, aber der gleissend helle Heiligenschein wurde auch von den Medien kräftig poliert.

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Der Ruhrpilot

Markus Beckedahl Foto: Euphoriefetzen Lizenz: CC

Online: Wird der Bundestagspräsident Markus Beckedahl verklagen?…Netzpolitik

NRW: CDU kritisiert Auftragsvergabe für Effizienzteam…RP Online

Ruhrgebiet: Initiative gegen Schrottimmobilien…Immobilien Zeitung

Bochum: Abgeordnete der Piratenpartei eröffnen Wahlkreisbüro…Pottblog

Dortmund: Misstöne und orchestrale Pracht – Die Jubiläumsgala der Dortmunder Philharmoniker…Revierpassagen

Dortmund II: Langemeyer klagt gegen Regress-Rechnung…Ruhr Nachrichten

Dortmund III: Stadt darf Namen von Neonazis veröffentlichen…Der Westen

Duisburg: Experten gestehen Fehler nach Großbrand in Krefeld ein…Der Westen

Essen: „Energetische Sanierung ist unrentabel“…Immobilien Zeitung 

Essen II: Unruhe an den Förderschulen…Der Westen

Essen III: Angsträume – die nächtliche City schreckt die Menschen ab…Der Westen

Umland: Eltern wollen keine Experimente – Sekundarschule in Meschede vorerst gescheitert…Zoom 

Medien: Warum können etablierte Medien keine Fehler korrigieren? Beispiel: Aktuelle Stunde…Pottblog

Debatte: Herbst in Deutschland – der Zeitgeist und Helmut Kohls geistig-moralische Wende…Publikative

 

 

Neues Mietrecht: Klimaschutz wird zum Gentrifizierungsbooster

 

Kreuzviertel Dortmund, Foto: Lucas Kaufmann Lizenz: CC

Die Bundesregierung plant die  Neuregelung des Mietrechts im Zeichen den Klimaschutzes. Für Normal- und Geringverdiener wird es immer enger in den Städten.

Frankfurt, München, Düsseldorf, Köln, Hamburg – in vielen Städten steigen seit Jahren die Mieten. Viele einstmals günstige Altbauquartiere sind heute schon für viele Grein- und Normalverdiener nicht mehr bezahlbar.  Köln-Ehrenfeld, der Prenzlauer-Berg in Berlin oder das Hamburger Schanzenviertel sind Beispiele für diese Entwicklung. Diese Gentrifizierung ist der Grund für viele soziale Spannungen und kann, wenn die Mischung eines Viertels kippt, zur Verödung führen. Durch die Pläne der Bundesregierung zur Änderung des Mietrechts, die zur Zeit im Bundestag diskutiert werden, wird sich diese Entwicklung beschleunigen.

Die Bundesregierung will den Energieverbrauch bei den Wohnimmobilien senken. Das ist Teil der Energiewende, dem Großprojekt der Regierung. Das Ziel, den Energieverbrauch von Neubauten zu senken, wird seit Jahren  seit Jahren verfolgt.Die Energieeinsparverordnung (EnEV), die Bauherren vorschreibt strenge Energieeinsparmaßnahmen vorschreibt, wird regelmäßig verschärft, was zu deutlich höheren Baukosten führt. Nun sind die Altbauten dran. 71 Prozent der Häuser in Deutschland wurden vor 1976 gebaut worden – werden sie energetisch saniert, kann viel Energie

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Rennsport: Michael Schumacher verkündet endgültiges Karriereende

Michael Schumacher (Foto: ph-stop@flickr, Lizenz: CC BY-SA 2.0)

Gerade kam es in den Hörfunknachrichten: Michael Schumacher hat gegenüber Medienvertretern sein, diesmal wohl endgültiges, Karriereende zum Saisonfinale der laufenden Formel 1-Saison bestätigt.
Damit erspart sich der inzwischen 43-jährige Kerpener den drohenden sportlichen Abstieg in ein noch weniger konkurrenzfähiges Auto zur neuen Saison.

Für mich ist Michael Schumacher, obwohl ich eigentlich gar kein großer Rennsportfan bin, einer der sportlichen ‚Helden‘ meiner Jugend.
In den 1990er-Jahren erlag auch ich zeitweise dem Trend zum sonntäglichen ‚Rudelgucken‘ von F1-Rennen im Freundeskreis, nur wegen ‚Schumi‘.
Sieben Titel in der Königsklasse des Rennsports sammelte der Mann mit dem spitzen Kinn, der bei seinen Gegner stets gefürchtet, aber wohl nie wirklich beliebt war, in den Jahren bis zu seinem ‚ersten‘ Rücktritt im Jahre 2006.

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Urheberrecht und Piraten: „Zu viele Leute leben in einer Filterbubble“

Mit der Piratenpartei werden in den Medien derzeit vor allem zwei Themen assoziiert: Urheberrecht und Diskussionskultur. Als Verleger an diesen Diskussionen innerhalb der Partei teilzunehmen, ist wie Topfschlagen im Minenfeld: Manchmal geht es gut, viel häufiger aber bricht die Hölle los. Die Spaltung zwischen „Realos“ und „Fundis“ zeigt sich hier sehr deutlich. Von unserem Gastautor Enno Lenze.

Wir können die Welt nicht über Nacht ändern, aber das wollen einige Schreihälse nicht verstehen. Offensichtlich wurde das zuletzt wieder bei der Diskussion um Julia Schramms Buch. Erneut wurden hier immer noch die gleichen Argumente bedient, die ich schon vor einem Jahr hörte. Dabei gelten die hierbei angelegten Maßstäbe häufig nur für andere.

Die Piraten treten für ein liberaleres Urheberrecht ein, vor allem für eine sehr umfangreiches Recht auf die nicht-kommerzielle Kopie. Und das finde ich gut. Ich sehe nicht, dass die privaten Kopien ein Problem für die Wirtschaft darstellen. Mit „privater Kopie“ meine ich die Weitergabe von Daten zwischen Privatpersonen, auch über das Internet. Dabei werden die Daten von einem privaten Computer zu einem anderen – z.b. über das BitTorrent-Protokoll – übertragen. Ich meine damit keine Seiten wie Piratebay und keine Dienste, bei denen die Daten auf schnellen Filehosting-Servern im Internet hinterlegt werden. Als Verleger konnte ich jedoch keinen meiner Autoren dafür begeistern, diese Freiheiten in seinen Vertrag mit aufzunehmen. Für e Tests gab es vereinzelt Interessenten. Und die Bildarchive, die mir Bildrechte lizenzieren, wollten von einer solchen Idee schon gar nichts wissen. Aber das hindert andere nicht daran auf die rückständigen Verlage zu schimpfen, die sich gegen die neuen Geschäftsmodelle

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