Heute fand die Stichwahl der OB-Wahl in Duisburg statt. Teilgenommen haben knapp 25 Prozent aller Wahlberechtigten. Gewählt wurde mit etwas weniger als 72 Prozent der Stimmen der paar Leute, die an der Wahl teilgenommen haben, Sören Link (SPD). Sören Link hat sechs Wahlversprechen abgegeben. Eins davon: „Sie rufen an, wenn Sie Dreck auf städtischem Gelände finden – 48 Stunden später ist der Dreck weg.“ Immerhin – der Mann hat sich große Ziele gesetzt. Was man sonst noch über ihn weiß? Innenminister Ralf Jäger ist sein Ziehvater und Link mag die Dire Straits und liest gerne „ein gutes Buch“. Duisburg blickt einer wunderbaren Zukunft entgegen.
Am kommenden Dienstag werden an 3142 Stellen in NRW während des zweiten Blitz-Marathons Autofahrer gejagt. Tausende Bürger gaben begeistert den Hilfs-Sheriff.
Am Dienstag findet in NRW der zweite Blitz-Marathon statt. An 3142 Stellen wird die Polizei die Autofahrer kontrollieren, 2.673 wurden von Bürgern vorgeschlagen – die Pressestelle des Innenministerium erfand für sie den Begriff „Wutpunkte“.
Die Erfolge des ersten Blitz-Marathons waren, was die Verkehrssicherheit betrifft, eher kläglich: 17.200 Autofahrer wurden kontrolliert – 250 verloren ihren Führerschein. In Zahlen offenbart sich die ganze Lächerlichkeit der Aktion:
3,77% waren zu schnell.
0,0673% ohne Gurt
0,0548% droht ein Fahrverbot
0,0068% waren berauscht und
0,00175% mussten den Lappen abgeben
Ein voller Erfolg war die Aktion vor allem für Innenminister Ralf Jäger. Es war seine Neuerfindung. Zuvor war Jäger eher
Wenn mich später jemand fragt, wo ich das Halbfinale der Fußball-Europameisterschaft erlebt habe, kann ich umfassend Auskunft geben. Ich habe im Bus gesessen und in der Bahn. Ich habe versucht, diesem Spiel zu entgehen, im öffentlichen Nahverkehr.
20:48 Uhr. Der Bus ist pünktlich. Die UEFA ist es nicht. Als der SB 20 den Busbahnhof verlässt, fängt das Viertelfinale in Warschau gerade an. Die Verbindung zwischen Recklinghausen und Herne ist die einzige Strecke, mit der die Vestische Straßenbahnen AG Gewinn erzielt. Mögen die Straßen menschenleer sein, der Gelenkbus ist es nicht. Er muss schon nach hundert Metern einen Umweg nehmen, der Wall ist gesperrt für das Public Viewing. Busse haben zum Glück kein Autoradio. Unter den Fahrgästen dominiert die U20. Männer mit Migrationshintergrund, MMH. Gibt es die Abkürzung schon? Spätestens jetzt. Neulich hörte ich im WDR-Fernsehen erstmals das Fachkürzel MILF. Ich sitze also im Gelenkbus mit Menschen, die sich wohl auch deshalb nicht für die EM interessieren, weil ihre Herkunfts-Nationalmannschaft erst gar nicht dabei ist.
Der Berliner Rapper Bushido absolviert ein Praktikum beim schwäbischen CDU-Abgeordneten Christian Freiherr von Stetten. Neulich wurde er gar auf der Besuchertribüne im Bundestag gesichtet. Eigenen Angaben zufolge will Bushido eine eigene Partei gründen und das Amt des Oberbürgermeisters von Berlin anstreben. Die Verknüpfung von Rap und Politik ist derweil nicht neu. Schaut man sich allerdings die Anfänge des (politischen) Raps in Deutschland an, scheint es in den letzten Jahren eine hundertachtzig-Grad-Wende gegeben zu haben.
„Wie kommt es, dass du (…) als Immigrant / sogenannter Ausländer konstant hast einen schlechten Stand? / Zum Beispiel Artikel 12 Bundeswahlgesetz / sorgt dafür dass du bei der Wahl zu Hause sitzt / zum Beispiel Artikel 3 Staatsangehörigkeitsgesetz / der deine Rechte genauso verletzt“. So rappten es 1994 die Deutschrap-Pioniere der Heidelberger Rap-Gruppe Advanced Chemistry. Der Song „Operation § 3“ und andere Stücke, wie etwa der legendäre Aufschrei „Fremd im eigenen Land“, gaben denjenigen eine Stimme, die gerade in der Nachwendezeit in Deutschland gefährlich und prekär lebten. Asylheime brannten, „Ausländer“ wurden gejagt, unverhohlener Rassismus und Nationalchauvinismus hatten Konjunktur. Gruppen wie Advanced Chemistry, aber auch Anarchist Academy und später die Absoluten Beginner ergriffen Partei für die „Gastarbeiter“ und ihre Nachkommen. Rap und Politik – seit jeher eng miteinander verwandt, mal explizit, mal implizit. Immer aber schwang die Kritik an eklatanten Missständen in Staat, Polizei und Gesellschaft mit. Und heute?
"DAS ist nicht Jan auf einer heimlich eröffneten Ausstellung mit neuen Werken, DAS ist Jan vor dem dreistesten Plagiat, das ich je sah. Ein Andreas Heinze, der sich selbst vorahnend "flauteboy" nennt, besitzt nicht nur die Frechheit, haargenau Jans Strich, Typo, Aufbau und - Gott sei Dank ohne Erfolg - auch seinen Humor zu kopieren, er hat auch noch die Chuzpe, seine 'Werke' auszustellen." Bild und Text via Facebook
Peinlicher geht es nicht. Andreas Heinze aus Oberhausen macht nach, zeichnet ab und nennt sich Comic-Künstler. Er plagiiert Jamiri. Und macht mit den Plagiaten eine Ausstellung in Oberhausen in der VHS. Und diese lächerliche Internetseite labkultur.tv, die sich Kulturseite nennt, merkt das nicht und schreibt einen Jubel-PR-Artikel über die Ausstellung der Plagiate. XX Update ganz unten: Perik Hillenbach von labkultur.tv hat auf Vorwürfe reagiertXX
Ich schäme mich fremd. Andreas Heinze ist eigentlich kein schlechter. Er bemüht sich in Oberhausen um so was wie Comickultur. Das ist schwer. Sicher. Und das ist lobens- und unterstützenswert.
Aber deswegen darf man nicht abmalen. Das geht einfach nicht. Andreas Heinze plagiiert bis ins Detail. Die Figuren: Vom Hund über den Freund bis zur Freundin – identisch, bis auf kleinste Änderungen. Seine Bartstoppeln sind blond. Selbst die Schriften, die Überschriften, die Bildaufteilung, die Farben. Alles abgekupfert.
Dass eine VHS das nicht merkt, kann ich mir ja noch vorstellen. Da sitzen halt Leute, die keine Ahnung haben. Die fallen auf die Plagiate rein, weil der Plagiator Andreas Heinze ein netter ist. Die VHSler lassen sich so eine Ausstellung mit peinlichen Plagiaten aufschwatzen.
Aber ich hätte nicht gedacht, dass eine Seite, die sich Kulturseite nennt, wie labkultur.tv, die Plagiate nicht bemerkt. Natürlich wusste ich, dass labkultur.tv nur Staatskohle abziehen will. Aber eine Art Mindestqualifikation hätte ich zumindest für mein Steuergeld erwartet.
Die Autorin Sandra Anni Lang schreibt für labkultur.tv blind wie eine Schleiche über die Ausstellung des Plagiators Andreas Heinze. Sie schreibt schleimige Public Relations, und merkt das nicht mal. Sie schreibt:
Die fotorealistischen Hintergründe seiner Arbeiten ähneln denen des Essener Zeichners Jamiri
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