Der Kulturnekropole Ruhr fehlt es an Ritualen

Ralf Rothmann liest - Foto: Jörg Briese

Nach dem Zechensterben darf das Kultursterben nicht sang- und klanglos vonstattengehen

Gerade eben habe ich drei Tage an der zeeländischen Küste verbracht, um Kopf und Herz durchzulüften und ein wenig Distanz zum Alltag zu gewinnen.
Ganz allerdings konnte ich auf die samstägliche Frühstückslektüre der WAZ nicht verzichten und las dort unter der Überschrift „Theater und Festival in Moers bedroht“ die einleuchtenden Zeilen:
„Es ist eine Liste der Grausamkeiten, die derzeit in Moers kursiert, und wenn sie exekutiert wird, ist die bis jetzt so charmante Niederrhein-Stadt tot …“ Und dann berichtet die WAZ von einer möglichen Schließung des Schlosstheaters, einem Ende des Moers Festivals, des Comedy Arts Festivals, von Schließungen bei den Stadtteilbibliotheken oder Altentagesstätten und Kürzungen bei der Sportförderung.
Alles todtraurig, doch nicht neu. Aus anderen Ruhr-Städten treffen solche Hiobsbotschaften regelmäßig ein (die Ruhrbarone berichteten). Und was 2012 nicht abgeholzt wird in der Kunst und Kultur, das kommt eben 2013 ff. an die Reihe, mein Wort darauf.

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Initiative RuhrStadt: Wenn Freunde Recht behalten

Anfang 2008 gründete sich die RuhrStadt-Initiative. Gestern veröffentlichte sie ein Papier, das ein guter Grund ist, sich aufzulösen.

Auf dem ersten Treffen der RuhrStadt-Initiative sagte mir ein alter Freund: „Am besten ist Du gehts. Ich hab schon ein paar Mal erlebt wie sich solche Gruppen gründen. Es kommt nichts dabei rum und Du verschwendest nur Deine Zeit.“ Ein Jahr später merkte ich, dass er Recht hatte. Nach einem pompösen ersten Treffen in einem Lokal im Essener Süden in dem es eine versalzene Kartoffelsuppe gab, passierte erst einmal nichts mehr: Man redete über ein Logo, beschloss eine alberne Aktion, bei der in verschiedenen Städten  Ruhrstadtfahnen gehisst wurden und umging jeden politischen Konflikt. Ich plädierte damals, man solle als Gegenstück zur Westfalen-Initiative auftreten. Die tat alle, um CDU und FDP davon abzuhalten, in der Landesregierung ihr Wahlversprechen, einen Ruhrgebiets-Bezirk umzusetzen. De RuhrStadt-Initiative sollte nun Druck auf die Parteien ausüben, genau dies zu machen.

Als ich merkte, das  in diese Richtung keine Initiativen kommen würden, aber immer mehr PR-Leute in der sogenannten „Kreativgruppe“ aufliefen, ging ich ab Anfang 2009 nicht mehr zu den Treffen. Ich arbeitete, vor allem aus Wertschätzung zu Klaus Tenfelde und Uwe Knüpfer, noch an einem kleinen Buch mit, dass die Situation im Ruhrgebiet beschrieb und verschiedene Lösungsvorschläge wie ein Zusammenlegen der Nahverkehrsunternehmen vorschlug, aber das war es dann auch. Das ganze schien mir immer belangloser zu werden. Es ging immer mehr, das ist  heute mein Eindruck, um Kontaktpflege auf niedrigem, Niveau und nicht mehr um das Ruhrgebiet und Politik.

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Der Ruhrpilot

NRW: Koalitionsverhandlungen vor dem Durchbruch…Focus

Ruhrgebiet: Evonik kommt an die Börse – oder auch nicht…FAZ 

Ruhrgebiet II: Ruhrgebietsstädte planen neue Nutzungen für Industriebrachen…Welt

Bochum: Stiftung Bochumer Symphonie kann 14,3 Mio Euro für das Musikzentrum Bochum rechtssicher garantieren…Pottblog

Bochum II: Verzögerungen beim Musikzentrum Bochum durch die Landtagswahlen? …Pottblog

Bottrop: 350 Rocker bei Bandido-Beerdigung…Welt

Datteln: Neuer Prozess um Steinkohlekraftwerk in Datteln…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Muss Ex-OB-Langemeyer Wahlwiederholung zahlen?…Ruhr Nachrichten

Dortmund II: Piraten halten ihre Listenplätze geheim…Ruhr Nachrichten

Dortmund III: Erstes PCB-Opfer bekommt Rente…Der Westen

Duisburg: Pirat Winkler als Kronzeuge moralisch zweifelhaft?…Xtranews

Essen: Streit um Flughafen-Gutachten…Der Westen

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„Antifaschist“ als Redner auf Pro NRW-Demo

Daniel K., Foto: Screenshot youtube/nogocologne

Markus Beisicht steht im Hintergrund und feixt. Nur schwer kann der Chef der rechten Pro NRW-Truppe seinen Triumph verbergen. Die bräunlichen „Islamkritiker“ sind an diesem 9. Juni nach Köln-Deutz gekommen, um das christliche Abendland vor der islamistischen Gefahr in Gestalt des kölschen Salafisten Pierre Vogel zu erretten. Dabei erhalten sie Verstärkung von ungewohnter Seite: Ein Mann im T-Shirt der linksradikalen Tierrechtsbewegung „Antispeziesistische Aktion“, der sich selbst als „bekennenden Homosexuellen“ vorstellt, ergreift das Wort.

Damit hat Beisicht den Jackpot im Meinungskrieg abgeräumt: Zuspruch vom (vermeintlich) politischen Gegner. Daniel K., eigenen Angaben zufolge

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Der Ruhrpilot

NRW: Entscheidung im Beichtstuhl…Saarbrücker Zeitung

NRW II: Rot-Grün streitet um die Zukunft des Dattelner Kraftwerks…Der Westen

NRW III: Der Kampf um die Trödelmärkte in NRW…Der Westen

Ruhrgebiet: Evonik-Börsengang steht vor dem Aus…Zeit

Dortmund: Piraten stellen ihre Kandidaten auf…Der Westen

Dortmund II: H-Bahn soll nach Unfall nachgerüstet werden…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Guerilla-Gärtner kämpfen mit frischem Grün gegen das Grau der Bahnhofsplatte…Der Westen

Gelsenkirchen: „Karl vom Kanal“ ist tot…Lokalkompass

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