Der Ruhrpilot

NRW: Hannelore Kraft unter Rechtfertigungsdruck…Süddeutsche

NRW II: CDU stellt zehn Fragen an Kraft-Regierung…RP Online

NRW III: Vorwurf von Gefälligkeitsaufträgen…Kölner Stadtanzeiger

NRW IV: NRW zensiert Piratenpartei…Netzpolitik

NRW V: Im Wahlkampfzug nach Nirgendwo…FAZ

NRW VI: Lindners Chance, Röttgens Niedergang…Welt

NRW VII: Neonazi-„Kameradschaft Walter Spangenberg“ verboten…NRWREX

NRW VIII: Sylvia Löhrmann im Interview…Ruhr Nachrichten

NRW IX: Das entscheidende Prozent…taz

Debatte: Gute Mitte, böse Nazis…Publikative

Ruhrgebiet: Das Revier entscheidet, wer regiert…Der Westen

Ruhrgebiet II: Den deutschen Opel-Standorten droht ein Kahlschlag…Spiegel

Ruhrgebiet III: Die neuen Ruhrbarone…Badische Zeitung

Ruhrgebiet IV: Wie das Ruhrgebiet sich selbst ruiniert – Erklärungen des ZDF…Der Westen

Bochum: Was kostet das Konzerthaus wirklich?…Bo Alternativ

Bochum II: Anselm Weber stellt seinen dritten Spielplan vor…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Umweltminister Remmel empört über Envio-Anwalt…Der Westen

Dortmund II:  Tweets rund um das DFB-Pokalfinale von Borussia Dortmund vs. FC Bayern München…Pottblog

Dortmund III: Stadtwerke-Chef geizt beim Geld mit Offenheit…Der Westen

Duisburg: Angetreten im Notstandsgebiet…Spiegel

Duisburg II: Bündnisgrüner Sprengstoff um Dieter Kantel…Der Westen

Essen: Abschied von einer Ruine…Der Westen

Debatte: Gute Mitte, böse Nazis…Publikative

Update: NRW-Landesregierung erwirkt Einstweilige Ver­fügung gegen den „Stern“

Jetzt wird es turbulent. Die Pressemitteilung kam gerade rein:

Das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport teilt mit:

Das Ministerium hat heute beim Landgericht Köln eine Einstweilige Verfügung gegen die aktuelle Berichterstattung des Magazins STERN zu angeblichen Zusammenhängen zwischen dem Blog „Wir in NRW“ und Auftragsvergaben des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen erwirkt (Landgericht Köln 28 O 201/12).

Damit darf das Magazin STERN nicht mehr den Verdacht erwecken, die Erteilung von fünf Aufträgen des Familienministeriums an Karl-Heinz Steinkühler und das Unternehmen steinkuehler-com stehe im Zusammenhang mit der unter dem Pseudonymen „Theobald Tiger“ und „Leo Loewe“ in dem Blog „Wir in NRW“ veröffentlichten Berichterstattung. Das Verbot bezieht sich auf die Berichterstattung im Stern Nr. 20/2012 vom 10.05.2012, Seite 52.

„In der Konsequenz bedeutet das, dass die Berichterstattung rechtswidrig war. Der Artikel hätte so nicht geschrieben werden dürfen. Wir fühlen uns in dem bestätigt, was wir von Anfang an gesagt haben“, erklärte Pressesprecherin Stephanie Paeleke-Kuhlmann.

Was das Land schreibt ist Unsinn. Eine einstweilige Verfügung sagt noch nichts darüber aus, ob ein Text rechtswidrig war oder nicht.

Update: Dem Stern liegt die Einstweilige Verfügung der Landesregierung bislang nicht vor.


 

CDU-Funktionär widerruft Kraft-Druck auf WAZ bei „Wir in NRW“ Berichterstattung

In einer Rundmail an Funktions- und Mandatsträger vom gestrigen Tag behauptete der Recklinghäuser CDU-Kreisgeschäftsführer Ludger Samson im Hinblick auf die STERN-Enthüllungen zum Wir-in-NRW-Blog. Von unserem Gastautor Thomas Meiser.

Um diese Mail geht es:

„Die WAZ beispielsweise hat auf die Veröffentlichung nach einem Anruf von Frau Ministerpräsidentin Hannelore Kraft beim Chefredakteur Ulrich Reitz verzichtet.“

Diese Mail wurde gestern auch von Marco Wirtz, dem Essener Landessekretär der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft weiterverbreitet.

Und der CDU-Funktionär widerruft nun. Auf Aufforderung der WAZ.

„Liebe Kolleginnen, Liebe Kollegen,

in der von mir weitergeleiteten Mail des CDU-Kreisverbandes Recklinghausen wurde eine unwahre Tatsachenbehauptung aufgestellt, die ich hiermit widerrufe.
Ich zitiere hierzu aus einem Schreiben des Justiziariats des
Zeitungsverlag Ruhrgebiet GmbH & Co. Essen KG vom 09. Mai 2012,

„…Sehr geehrter Herr Wirtz,
in einer Mitteilung an den CDA-Bezirksvorstand stellen Sie in Bezug auf die von uns verlegte Tageszeitung „WESTDEUTSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG“ folgende Behauptung auf:
„Die WAZ beispielsweise hat auf die Veröffentlichung nach einem Anruf von Frau Miniosterpräsidentin Hanelore Kraft beim Chefredakteur Ulrich Reitz verzichtet.“

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Envio-Prozess: PCB verseucht? Selbst schuld!

Gestern begann vor dem Landgericht Dortmund der Envio-Prozess. Der Hauptangeklagte, der ehemalige Envio-Chef Dirk Neupert (Foto, links), wies in einer von seinem Anwalt verlesenen Erklärung einen Großteil der Anschuldigungen von sich. 

Körperverletzung in 51 Fällen, Betrieb einer Entsorgungsanlage ohne Genehmigung, illegale Behandlung von krebserregende Stoffen – was die Anklageschrift  der Dortmunder Staatsanwaltschaft  Dirk Neupert und seinen leitendem Mitarbeiter Uwe K. vorwirft könnte beiden eine langjährige Gefängnisstrafe einbringen. Dem externen Emissionsschutzbeauftragten Thomas M. und dem ehemaligen Envio-Werkstattleiter Michael Paul P. wirft die Staatsanwaltschaft vor, Neupert und K. bei ihren Taten vorsätzlich unterstützt zu haben. Über Jahre hinweg wurden in dem Unternehmen im Dortmunder Hafen illegal mit dem Umweltgift belastete Transformatoren zerlegt, wurden schlechtbezahlte Arbeiter Giften wie PCB oder PER ausgesetzt, wurden Teile der Dortmunder Nordstadt und das Hafengelände verseucht.

Neupert vollzog während des Vortrags der Staatsanwaltschaft keine Miene. Die Vorwürfe schienen ihn so wenig zu berühren, wie die Leiden seiner ehemaligen Mitarbeiter. Viele von ihnen sind stark mit PCB belastet, oft sind ganze Familien betroffen. An Sicherheitskleidung wurde gespart, Leiharbeitern war es untersagt, ihre Arbeitskleidung im Betrieb zu waschen – das PCB gelang dann bei ihnen Zuhause über die Wäsche in den Körper ihrer Frauen und Kinder. Auch M., der noch immer auf der Homepage

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Ein Leben als Exhi

Dies ist die Geschichte von Alfred Esser. Seit er denken kann, zeigt er seinen Penis Frauen gerne aus einiger Entfernung, erigiert und am Schaft rasiert. Pervers, finden die meisten. Normal, fand Esser eines Tages und gründete einen Selbsthilfeverein für Exhibitionisten. „Es geht um Anerkennung“, sagt er. Von unserem Gastautor Ralf Grauel.

– Der Text ist im Ruhrbarone-Magazin#2 erschienen. Mit unseren Printprodukten versuchen wir langen Lesegeschichten, Foto- und Grafikstrecken den Raum zu geben, den sie verdienen. Aktuell ist unsere vierte Ausgabe zum Oberthema GRENZEN auf dem Markt. Reinschauen lohnt sich! –

Alfred Esser steht im Gebüsch und onaniert. Zwei Meter von ihm entfernt hockt die Fotografin und fummelt an der Kamera herum. Esser ist Rechtshänder, sein Arm pumpt hektisch. Ständig rutscht die Hose herunter, mit der linken Hand hält er sie fest, die rechte reibt. Er wollte sich nur von einer Frau fotografieren lassen. Jetzt wechselt sie den Film, guckt nicht mal hin und er wichst einfach weiter.

Ein Feldweg neben einer Autobahn mitten im Ruhrgebiet. Der Himmel ist blau, vom Feld her weht ein kalter Wind. Das Laub schimmelt, mittendrin steht Alfred Esser und ist ganz aufgekratzt. Doch aus der Erektion wird trotzdem nichts. „Lampenfieber”, meint er später. Er habe es noch nie vor der Kamera gemacht oder vorher mit der betreffenden Frau geredet. Esser steht vor seinem Auto. Ich sage, „ich mach mal so” und winke ihm aus einem halben Meter zu. Esser versteht. Der Fotografin streckt er die Hand hin und sagt, es hätte ihm sehr gut gefallen, schließlich zeige er sich nicht

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Der Ruhrpilot

NRW: Gute Aufträge für Blogger dank Wahlkampfhilfe?…Der Westen

NRW II: SPD soll Blogger für CDU-Kritik belohnt haben…Welt

NRW III: Vom Jäger zum Gejagten…Post von Horn

NRW IV: Rüttgers, der Tiger und die Folgen…Zeit

NRW V: Wir in NRW-Blog, der Stern und der Versuch einer Kampagne…Pottblog

NRW VI: Eine öffentliche Ohrfeige – Röttgen soll allein verlieren…Welt

NRW VII: Der kleine Westerwelle…Zeit

NRW VIII: Piraten lernen ihre „Schnauze-voll-Wähler“ kennen…Welt

Blogs: Nachrichtenagenturen mahnen Blogger ab…NDR

Ruhrgebiet: Ruf nach einem deutschen «Aufbau West»…NZZ

Ruhrgebiet II: Nichts im Pott…Focus

Ruhrgebiet III: Das Ruhrgebiet in der Vergeblichkeitsfalle…Welt

Bochum: Opel Vorstand: „Ich kann keine Hoffnung machen“…Der Westen

Bochum II: Sozialticket – Neukunden oder Altlasten?…Ruhr Nachrichten

Dortmund: BVB-Meisterfeier in Dortmund – alle Infos für die Fans…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Stadt kämpft für Mathematik am Uni-Standort Duisburg…Der Westen

Essen: Piraten kontern SPD-Strategiepapier zum Umgang mit Piraten-Partei…Der Westen

Essen II: Essener Bücherfreunde formieren sich…Der Westen

Oberhausen: Papas Kino stirbt…Jungle World

 

PayPal & Co: Der Euro rollt zunehmend elektronisch

PayPal gehört zu den führenden Bezahlsystemen im Internet Foto: PayPal

Online-Shopping ist für viele Deutsche mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Die moderne Form der Katalogbestellung erwirtschaftete 2011 einen Gesamtumsatz von rund 21 Milliarden Euro. Der größte Anteil entfiel dem Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) zufolge auf Bekleidung, Textilien und Schuhe. Bessere eCommerce-Plattformen und schnellere Internetverbindungen haben das Einkaufen per Internet für die breite Masse attraktiv gemach. Praktische Bezahlsysteme mit Käuferschutzmechanismen geben auch den Verbrauchern das notwendige Sicherheitsgefühl, die dem Internet eher skeptisch gegenüber stehen. 36 Prozent der Bundesbürger vertrauen bereits den modernen Bezahlmethoden und nutzen PayPal, Click&Buy oder sofortüberweisung.de für den Geldtransfer. Vor allem die jüngere Generation und Männer lassen den Euro elektronisch rollen, statt per Überweisung oder auf Rechnung zu zahlen.

Mit PayPal beispielsweise lässt sich das Bezahlen im Internet schnell und sicher erledigen. Die De-facto-Standardbezahlmethode bei ebay lässt sich nur von Anwendern nutzen, deren Identität durch ein spezielles Verfahren verifiziert wurde. Modernste Sicherheitsmechanismen wie 128-Bit-Verschlüsselung und ein Sicherheitsschlüssel für die Anmeldung im Benutzerbereich von PayPal machen jeden Vorgang so sicher wie möglich. Erhält der Käufer keine oder eine mangelhafte Lieferung, bemüht sich das Unternehmen um eine Schlichtung des Falles und der Verbraucher erhält über den sogenannten Käuferschutz sein Geld zurück. Bis auf den Geldeingang oder Währungsumrechnungen sind die Dienstleitungen von PayPal für den Endverbraucher kostenlos. Über eine App lässt sich das Bezahlsystem auch auf dem Smartphone nutzen und selbst einige Offline-Händler akzeptieren Zahlungen per PayPal.

Der bvh prognostiziert eine Fortsetzung des Trends weg von der Kreditkarte und der Zahlung auf Rechnung hin zu PayPal und Co. Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer: „Die großartige Entwicklung der elektronischen Bezahlsysteme verdeutlicht, wo die Zukunft des Bezahlens liegt. Immer mehr Kunden probieren das Bezahlen über die Bezahldienstleister aus und erkennen auch, wie sicher, professionell und bequem der Vorgang ist“. Die neueste Art, Geld zu übertragen, mutet in der Tat bereits futuristisch an. So genügt es mit der passenden App, wenn sich zwei iPhones oder Android-Smartphones berühren – schon wechselt das Geld den Besitzer.

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Wir in NRW: So verdient man Geld mit Blogs

Im Landtagswahlkampf 2010 veröffentlichte das Blog  „Wir in NRW“ mehrere Enthüllungsgeschichten über die damalige Landesregierung unter Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU). Das scheint sich für einige der Autoren wirtschaftlich gelohnt zu haben – folgt man einer Vorab-Meldung des Sterns:

Anonyme Blogger im NRW-Wahlkampf 2010 profitierten mutmaßlich nach dem Wahlsieg durch Aufträge aus einem SPD-Ministerium und der Staatskanzlei

Hamburg (ots) – Das Wir-in-NRW-Blog spielte im Landtagswahlkampf 2010 in Nordrhein-Westfalen eine entscheidende Rolle. Anonyme Blogger enthüllten über Monate hinweg Interna aus der CDU, die dem damaligen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers schadeten („Rent-A-Rüttgers“) und ihn schließlich das Amt kosteten. Der stern enthüllt in seiner neuen Ausgabe, wie die mutmaßlichen Hintermänner des Blogs von dem Wahlsieg der SPD profitierten. Sie erhielten Aufträge der Landesregierung in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro.
Nach Informationen des stern veröffentlichte ein ehemaliger Magazin-Journalist unter diversen Pseudonymen (zum Beispiel „Theobald Tiger“) für die CDU schädliche Dokumente im Wir-in-NRW-Blog. Gemeinsam mit einem engen Geschäftspartner, der anscheinend ebenfalls für den Blog tätig war, ergatterten die beiden Unternehmer nach dem Wahlsieg von Hannelore Kraft lukrative PR-Aufträge von der Staatskanzlei und dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport.
Gegenüber dem stern wollte der Ex-Journalist seine Identität als Blogger „Theobald Tiger“ weder bestätigen noch dementieren. Außerdem bestreiten sowohl die beiden Unternehmer als auch Staatskanzlei und Ministerium einen Zusammenhang zwischen den womöglich wahlentscheidenden Enthüllungen und in der Folge erteilten Aufträgen.

Auf Wir in NRW findet sich bislang keine Reaktion zu dieser Meldung.

Update: Jetzt hat Wir in NRW reagiert:

Keine Sternstunde des Magazins

Der Stern ist auf den Hund gekommen.