Die beiden Journalisten Konrad Lischka und Frank Patalong sind im Ruhrgebiet aufgewachsen. Zu unterschiedlichen Zeiten und in verschiedenen Städten. Daraus haben sie ein Buch gemacht.
In Frank Patalongs Duisburg war es laut, schmutzig und dreckig – noch lauter, schmutziger und dreckiger als es heute noch in Duisburg ist. Die Männer arbeiteten in den 60er und 70er Jahren noch in der Hütte oder auf der Zeche und Patalong war als Arbeiterkind auf dem Gymnasium ein nicht gern gesehener Exot. Rotgesichtige Sozialdemokraten bestimmten das Leben im Stadtteil und griffen schon mal ein, wenn ein Genossenkind in der Schule sitzen zu bleiben drohte. Fußball spielte man auf einem schwarzen Aschenplatz und das größte Abenteuer war die Besteigung der brennenden Halde, von deren Gipfel aus einem Duisburg zu Füßen lag.
Konrad Lischkas Welt war dagegen ein Idyll. In den frühern 80er kam er als Spätaussiedler nach Essen und wohnte im Süden der Stadt. Nicht im edlen Bredeney, sondern in einer Sozialwohnungssiedlung, aber seine Welt war grün. Zechen und Stahlwerke waren Geschichte, ihre Überbleibsel fotogene Orte, in denen man Partys feiern konnte. Nur 17 Jahre sind die beiden Journalisten Frank Patalong und Konrad Lischka auseinander. Das Ruhrgebiet, dass sie so unterschiedlich als Kinder und Jugendliche erlebten, haben sie längst verlassen. Lischka ist Redakteur bei spiegel.de in Hamburg, Patalong war lange der Leiter des Ressorts Netzwelt bei spiegel.de und lebt heute als Autor in Siegburg.







