Eishockey im Ruhrgebiet – unterklassig aber trotzdem schön!

Spielszene des Finalspiels zwischen EHC und HEV 2008 Foto: Martina D. Makosch Lizenz: Gemeinfrei

Am kommenden Wochenende beginnt für die Eishockeyvereine aus dem Ruhrgebiet die neue Saison. Ein guter Grund, sich einmal einen Überblick über die Geschichte und Gegenwart dieses Sports im Revier zu verschaffen. Von unserem Gastautor Sebastian Weiermann.

Ende der 1980er Jahre galt Eishockey als zweitbeliebteste Sportart in Deutschland. Ihren Teil dazu trugen auch Clubs aus Nordrhein-Westfalen bei. Die Kölner Haie und die Düsseldorfer EG spielten die Meisterschaft mehrere Jahre untereinander aus und waren die erfolgreichsten Vereine im Land. Um Karten für die Spiele an der Kölner Lentstraße und der Brehmstraße in Düsseldorf zu bekommen, musste man sich damals wirklich anstrengen.

Auch im Ruhrgebiet wurde damals schon Eishockey gespielt, bis auf den Fahrstuhlclub vom Essener Westbahnhof zwar in der zweiten und dritten Liga, aber auch hier war der Sport damals schon beliebt und die Hallen oft gut ausgelastet.

Leider hatte der Eishockeysport schon damals ein Problem, das ihn bis heute begleitet. Viele Clubs wurden unprofessionell geführt, und bei der Finanzierung des Spielbetriebs traten mehr oder weniger große Löcher auf. Auch aus diesem Grund wurde zur Saison 1994/1995 die Deutsche Eishockey Liga (DEL) gegründet. In dieser fanden sich die bisherigen Erst- und Zweitligisten in einer geschlossenen Profiliga, die nach nordamerikanischem Vorbild ohne Auf- und Abstieg auskommen sollte, zusammen. Die unterklassigen Ligen sollten reinen Amateursport bieten, da man sich auf Seiten des Deutschen Eishockey Bundes (DEB) erhoffte, so zumindest eine durchfinanzierte Profiliga aufzubauen und nicht in jedem Jahr mit der Insolvenz von mehreren Vereinen rechnen zu müssen.

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Wuppertal: Offener Brief an das Carl Duisberg Gymnasium

Carl Duisberg Foto: Nicola Perscheid Lizenz: Gemeinfrei

Der Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal setzt sich für eine Umbenennung des Carl Duisburg Gymnasiums ein. Wir dokumentieren den offenen Brief an die Schulkonferenz und an die Fraktionen im Wuppertaler Rathaus:

Für die Umbenennung des Carl Duisberg Gymnasiums in Wuppertal! 

Am 24.9.2011 starten die Feierlichkeiten des Carl Duisberg Gymnasiums zu ihrem 150. jährigen Bestehen. Am 29.9.2011 jährt sich zum 150. Mal der Geburtstag des Chemikers und Industriellen Carl Duisberg. Diese Feierlichkeiten sind eine gute Gelegenheit, erneut die Umbenennung des Carl Duisberg Gymnasiums in Wuppertal anzuregen. Bereits 1985 forderte die Ratsfraktion der Grünen (allerdings vergeblich) einen neuen Namen für das städtische Gymnasium: Carl Duisberg sei als Erforscher und Produzent von Giftgas und als Mitinitiator der Zwangsdeportationen von belgischen Zivilisten während des Ersten Weltkrieges als Namensgeber nicht tragbar.

In den letzten Jahren hat sich erfreulicherweise eine neue politische Sensibilität in der Wuppertaler Öffentlichkeit entwickelt, das zeigen beispielsweise die offenen Debatten um Eduard von der Heydt und auch um Paul von Lettow-Vorbeck. Ausdruck dieser neuen Debattenkultur sind die Empfehlungen, die die vom Stadtrat einberufene „Kommission zur Kultur des Erinnerns“  2008 erarbeitet hat, auf die wir uns auch im Fall Carl Duisberg beziehen wollen:

„Neubenennungen von Straßen und Plätzen erfolgen grundsätzlich nach Menschen, die sich in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Sport, auf sozialem oder sonstigem Gebiet Verdienste erworben haben. Wenn es sich um politische Persönlichkeiten handelt, ist ihre demokratische Gesinnung dafür Voraussetzung. Straßen oder Plätze werden nach gründlicher Aufarbeitung und Diskussion dann umbenannt, wenn der bisherige Namenspatron an Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligt war oder durch eine antisemitische, rassistische oder andere militant-totalitäre Haltung zu Volksverhetzung oder Gewaltbereitschaft beigetragen hat.“  

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Der Ruhrpilot

CDU-Fraktionsvorsitzender Laumann

NRW: „CDU ist auf Neuwahlen gut vorbereitet“…RP Online

Internet: Offener Brief an Siegfried Kauder…Digitale Gesellschaft

NRW II: Hochburg des Menschenhandels…Der Westen

Bochum: Haushalt 2011 in Arnsberg nicht genehmigt…Der Westen

Bochum II: Zwischenfall – Ungewisse Zukunft und große Solidarität…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Erste Verurteilungen nach Neonazi-Angriffen…Ruhr Nachrichten

Dortmund II: So soll das Fußballmuseum aussehen…Ruhr Nachrichten

Dortmund III: Brutaler Nazi-Überfall auf Afrikaner…Ruhr Nachrichten

Dortmund IV: Staatsanwaltschaft ermittelt nach Anschlag auf Linke-Büro weiter…Der Westen

Duisburg: Teurer Persilschein…taz

Duisburg II: Das Wahrzeichen Stadtwerketurm wankt…Der Westen

Gelsenkirchen: Tag der Integration auf Consol…Gelsenkirchen Blog

Hamm: Neonazi-Demo in Heessen…NRWREX

Recklinghausen: UBP-Frau hilft neuer Partei „Die Freiheit“…NRWREX

Internet: Anonymität im Netz gewährleistet Meinungsfreiheit…Netzpolitik

Blogs: Wiesaussieht weissgarnix oder umgekehrt …Zoom

TV: Elf neue TV-Sender bei T-Home Entertain ab 4. Oktober 2011…Pottblog

 

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Kulturspuk in Duisburg

Das Ruhrgespenst hat wieder zugeschlagen, im Namen der Kultur
Das Ruhrgespenst hat wieder zugeschlagen, im Namen der Kultur
Wer hinter dem Ruhrgespenst steckt, bleibt geheim

Übersehen konnte man es nicht, dazu hätte man blind sein müssen, und selbst dann wäre man noch dagegen gelaufen. So groß war das Transparent, das kürzlich mitten vor der schweren Eingangstür des Duisburger Rathauses hing, mit dem gesprayten Schriftzug: „Kunst braucht keine Genehmigung! Ruhryork is where your heart is. Das Ruhrgespenst!“

Dieses Ruhrgespenst spukt, in Begleitung seines Affen, seit einiger Zeit nächtens durch Duisburg und andere Ruhrstädte. Sein Schabernack mit dem Transparent allerdings blieb unbemerkt. Der Hausmeister sah es gegen 1 Uhr nachts, als er mit seinen Hunden rausging, schüttelte den Kopf, hing es ab, und dachte sich nichts weiter. Er wartete sogar eine Woche, ob jemand das Transparent abholen kommen würde. Dann wanderte der Gespensterstreich in den Müll. Informiert hat er im Rathaus auch niemanden über seinen Fund, heißt es bei der Pressestelle. Die Adressaten der gespenstischen Botschaft, insbesondere Kulturdezernent Karl Janssen (CDU), haben nichts von der Aktion mitbekommen. Und dem Rathaus ist mit der Beuys’schen Erklärung der verschwundenen Kritik an Duisburgs

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Das Kammerunwesen oder die Wiederauferstehung der mittelalterlichen Zünfte

Monika Konitzer, Präsidentin der Psychotherapeutenkammer NRW. Foto: ptk-nrw/PR

Der Erfolg der Piratenpartei in Berlin hat die Problematik des deutschen Kammerwesens wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Eine der Punkte des Parteiprogramms der Piraten, und nicht der angeblich liberalen FDP, ist die Abschaffung der Zwangsmitgliedschaft in den Kammern. Leider erwähnen sie nur die IHK und die Handwerkskammern, haben aber offensichtlich nicht auf dem Schirm, dass auch Ärzte, Apotheker und Psychotherapeuten dem Kammerzwang unterworfen sind. Von unserer Gastautorin Eva Neumann

 

Im Jahr 2000 erhielt ich einen Brief von einer Frau Konitzer. Die mir unbekannte Dame teilte mir darin mit, dass sie gemeinsam mit anderen mir ebenfalls unbekannten Personen beabsichtige, eine Einrichtung namens Psychotherapeutenkammer zu gründen. Ich war erstaunt, dass die Dame es für nötig hielt, mir dies mitzuteilen, denn meine Tätigkeit als Psychotherapeutin hatte ich zu diesem Zeitpunkt bereits beendet. Ich war schon seit drei Jahren in der Forschung und Lehre in der Sozialpsychologie tätig und hatte mit Psychotherapie nichts mehr zu tun. Zuvor hatte ich jahrelang versucht, eine Anstellung als Psychotherapeutin zu finden, war jedoch entweder mit unterbezahlten, befristeten Tätigkeiten abgespeist worden oder arbeitslos. Schließlich sah ich ein, dass in diesem Bereich keine Arbeitskräfte gebraucht werden. Die Gründung einer Kammer für einen Beruf, den ich halb gezwungen, halb freiwillig aufgegeben hatte, hatte für mich daher keinerlei persönliche Bedeutung.

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NRW: Piraten in Lauerstellung

Der Einzug der Piratenpartei in das Berliner Abgeordnetenhaus sorgt auch bei ihren Parteifreunden in NRW für Aufbruchstimmung. 

Kai Schmalenbach wirkt kein Stück müde an diesem Montag. Gestern noch hat der stellvertretende Vorsitzender der Piratenpartei NRW mit seinen Parteifreunden in Berlin den sensationellen Einzug in das Abgeordnetenhaus gefeiert und heute eilt er von Interview zu Interview.

„Das Berliner Ergebnis gibt uns Auftrieb.  Jetzt wird niemand mehr verwundert die Augen reiben wenn er uns sieht und fragen „Die Piratenpartei gibt es wirklich?“

Schmalenbach hat , wie viele Piraten aus NRW, den Berlinern im Wahlkampf geholfen: „Uns wurden die Flugblätter zum Teil aus der Hand gerissen. Ich habe so etwas noch nie erlebt.“ Euphorie schwingt in der Stimme des 41jährigen mit. Sein Beruf? „Systemadministrator“, sagt er mit lautem Lachen. „Ich erfülle das Klischee.“

1917 Mitglieder hat die Piratenpartei in Nordrhein-Westfalen und nach den Erfolgen des Jahres 2009 – fast ein Prozent bei der Europawahl und zwei der Bundestagswahl – war es ruhig um die Partei geworden. Sie galt als Ein-Themen-Partei, ein Zusammenschluss von Computerfreaks, die sich vor allem für das Recht auf Raubkopien und ein Internet ohne Sperren einsetzen. Schmalenbach kennt diese Meinung über die Piraten: „Es stimmt schon, wir sind sehr engagiert, was Bürgerrechte im Internet betrifft und haben sicher auch mehr als andere Parteien im Blick, wie sich die Digitalisierung auf alle Bereiche der Gesellschaft auswirkt, aber das st längst nicht alles was wir zu bieten haben.“

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Der Ruhrpilot

Angela Merkel - Foto: Armin Linnartz

Dortmund: Angela singt…Pottblog

Wuppertal: 15 Neonazis festgenommen…NRWREX

Bochum: Symphoniker starten erfolgreich in die Konzertsaison…Ruhr Nachrichten

Dortmund II: Ein Theater ist schnell leer gespielt…Der Westen

Essen: Bente Varlemann gewinnt „Grend Slam Slam“…Der Westen

Essen II: Krawalle und Festnahmen nach Demos von Türken und Kurden…Der Westen

Essen III: „Twitterer“ aus ganz Deutschland trafen sich zum „Twessen“…Der Westen

Online: Das WordCamp 2011 in Köln war (leider doch) kein BarCamp…Pottblog

Bochum: Kommunale Luftschlösser: 2 plus 2 gleich 3

Bochum. Foto: Sabine Michalak

Wie plant man eigentlich Stadtgestaltung? In den meisten Fällen auf Grundlage einer systematischen Fehlkalkulation. Die Kosten für die Projekte werden absichtlich zu niedrig angesetzt. Von unserem Gastautor Hanno Jentzsch.

Dass öffentliche Bauvorhaben in der Regel teurer werden als angekündigt, ist weniger mangelnden Rechenkünsten geschuldet, als der Tatsache, dass die Anreize für alle Beteiligten groß sind, die Kosten öffentlich niedrig darzustellen. Ein aktuelles Beispiel gibt es in Bochum: Dort werden bis zum Jahr 2013 elf Millionen Euro in das Projekt Stadtteilumbau West gesteckt. Jetzt hat die Stadtverwaltung mitgeteilt: Zehn Einzelprojekte werden deutlich teurer als ursprünglich geplant. Die Projekte kosten teilweise mehr als sieben Mal so viel wie ursprünglich angegeben. Für diverse Vorhaben bedeutet dies das Aus, denn weder das Gesamtbudget noch der Zeitrahmen dürfen überschritten werden.

Kostensteigerungen um 700 Prozent – das klingt drastisch. Aber: Sowohl die Stadtverwaltung als auch das zuständige Planungsbüro nehmen die Kostenexplosion gelassen hin. Diese Entwicklung sei „nicht absolut gewöhnlich, aber auch nicht spektakulär,“ sagt Jens Hendrix vom Bochumer Stadtplanungsamt auf Nachfrage zu den Entwicklungen im Stadtumbau. West. Auch wenn alle Ansätze nicht eingehalten werden können? Auch dann. Kostenverschiebungen seien bei einem solchen Projekt „völlig normal“ Das verwundert nur auf den ersten Blick. Für Professor Dr. Lars Holtkamp, Verwaltungswissenschaftler aus Hagen, ist das nichts Neues.

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