
Wie weiter in Berlin? Über die Bedeutung der gestrigen Wahl sprachen wir mit Markus Hesselmann, Ressortleiter Berlin und Redaktionsleiter Online beim Tagesspiegel.
Ruhrbarone: Was ist für Sie die zentrale Botschaft des gestrigen Wahlabends? Das Ausscheiden der FDP, der gestoppte Höhenflug der Grünen oder der Einzug der Piraten ins Abgeordnetenhaus?
Markus Hesselmann: Der Einzug der Piraten, der aber durchaus mit den anderen beiden Botschaften zusammenhängt.
Hatte die Wahl der Piraten vor allem kommunalpolitische Gründe oder sehen sie darin ein Signal, das über Berlin hinausreicht?
Ein positives Signal ist, dass über diese Partei womöglich junge Menschen wieder an die Politik herangeführt werden, die sonst vielleicht für den demokratischen Prozess verloren wären. Vor allem bei Erstwählern hatten die Piraten ja auch bei anderen Wahlen zuletzt Erfolge.
Früher wären die zu den Grünen gegangen. Die haben zwar zugelegt, blieben aber weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Woran hat es gelegen?
Die Frage ist, ob die Erwartungen nicht zu hoch waren. Während die schwäbischen Grünen in den Mühen der Ebene ankamen, verflüchtigte sich die Euphorie ja bereits. Dazu kommt berlinspezifisch eine miesepetrige Spitzenkandidatin, die gegen Wowereits Dauerlächeln, den kernig-authentischen Henkel und den naiven Charme der Piraten nicht ankam. In ihren Kernkiezen allerdings konnten sich die Grünen behaupten.






