Ackermann, Stoiber und ein PR-Unternehmen

Josef Ackermann Foto: Flickr / World Economic Forum Annual Meeting Davos 2008 Lizenz: CC 2.0

In Bochum wird heftig darüber diskutiert, ob Deutsche Bank Chef Josef Ackermann und der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber im Schauspielhaus bei einer Diskussionsveranstaltung im September auftreten dürfen oder nicht.

Sollen Josef Ackermann und Edmund Stoiber am im September im Rahmen der Reihe ,Herausforderung Zukunft’ im Bochumer Schauspielhaus auftreten? Das wird gerade aufgeregt diskutiert. Der ehemalige Bochumer Intendant Frank-Patrick Steckel hat sich mit einem Brief an Bochums OB Ottilie Scholz gewandt und sie aufgefordert, die Veranstaltung zu verhindern. Der Grund: Ackermann sei eine „stockreaktionäre hochverderbliche Person“. Das reicht für Steckel, ein Redeverbot zu fordern.

Protest liegt in der Luft. Eine Gegenveranstaltung ist wohl in Planung. Denn wie kann es ein, dass das Schauspielhaus von Ackermann und Stoiber entweiht wird? Für Tom Thelen ist heute in der WAZ klar, das

„Der Auftritt provoziert, weil er genau dort passieren wird, wo die bürgerliche (Stadt)Gesellschaft einen bewussten Freiraum geschaffen hat, um in künstlerischer Weise über die Gegenwart nachzudenken. Um Ideen vorzuführen und diese zu befragen über das, was sie mit Menschen machen. Josef Ackermann fragt nicht die Kunst bei seinem Tun, er fragt höchstens seinen Anwalt. Warum sollten die Künstler ihn also willkommen heißen in ihrem Zuhause? Es ist ihr Recht, und vielleicht sogar ihre Pflicht, ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen.“

Continue Reading

Der Ruhrpilot

Josef Ackermann Foto: Flickr / World Economic Forum Annual Meeting Davos 2008 Lizenz: CC 2.0

Bochum: Streit um Ackermann Auftritt…Der Westen

Ruhrgebiet: Wie gut ist das Revier in Sachen Elektromobilität?…Der Westen

Ruhrgebiet II: Slutwalk im August…Ruhr Nachrichten 

Ruhrgebiet III: Städtekampf ging Uni-Gründung voraus…Ruhr Nachrichten

Bochum II: General Motors will Opel nicht verkaufen…Der Westen

Bochum III: Musiksommer macht Bahnhof zur Bühne…Ruhr Nachrichten

Bochum IV: 3G -Store schließt…Pottblog

Dortmund: TÜV Nord spart bei Bildung und kündigt Mitarbeitern…Der Westen

Kreis Recklinghausen: Kleinkrieg auf dem rechten Sektor…NRWREX

Umland: Fachhochschule kommt nicht nach Bayenthal…Meine Südtstadt

Überwachung: Möglichkeiten…Kaffee bei mir

 

Wann startet Pro NRW die Opfermasche?

Markus Beisicht

Pro NRW und die anderen rechtspopulisten Gruppen haben im Augenblick eine schlechte Presse. Nazi-Kontakte werden aufgedeckt und immer mehr Menschen fragen sich, wer denn hinter den extrem rechten Politsekten steht. Wie werden sie auf diesen Druck reagieren?

Natürlich könnte Pro NRW mit der Hetze gegen Andersdenkende oder Minderheiten aufhören, aber das scheint nicht ihre Taktik zu sein. Heute noch wurde der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach von Pro NRW als „Hassprediger“ bezeichnet, gestern ging es gegen Sinti und Roma.

Continue Reading
Werbung
Werbung


Premiere: „Die Rückkehr“ im Rottstr5Theater

Jean (Maximilian Strestik) und Gabrielle (Dagny Dewath) haben einiges zu besprechen. Foto: Rottstr5Theater

Wenn Sie heute Abend nach Hause kommen und einen Brief Ihres Partners finden, muss das kein gutes Zeichen sein. Vielleicht teilt er Ihnen auf fünf Zeilen mit, dass er Sie verlassen hat. Sie kennen Ihren Partner? Ihre Beziehung ist intakt und ihre Instinkte wach, sagen sie? Das dachte Jean auch und weiß es nun besser: Denn es bedeutet gar nichts.

Für ihn kommt es jedoch noch schlimmer. Denn während er ungläubig und fassungslos vor den Scherben seiner Beziehung steht, kehrt seine Frau Gabrielle plötzlich zurück. Damit ist der Boden bereitet für ein Beziehungsarmageddon in emotionaler Endzeitstimmung. Charlene Markow gibt heute Abend mit „Die Rückkehr“ nach Joseph Conrad und Patrice Chéreau ihr viel versprechendes Regiedebüt im Bochumer Rottstr5Theater. Mitgebracht hat sie ein explosives Gefühlsgebräu und einen der heikelsten Konflikte überhaupt. Es ist die vielleicht reifste Fragestellung, die bisher in der Rottstraße bearbeitet wurde: Beruht die Beziehung, die ich führe, wirklich auf Liebe oder sind es doch die pragmatischen Überlegungen, aus dem der Stoff meiner Beziehungsträume gemacht ist? Woran erkenne ich das? Wann ist es wahres Gefühl und wann nur Täuschung?

Continue Reading

Blackberry-Kündigungen: Bochum könnte auch betroffen sein

Research in Motion (RIM) der Hersteller der Blackberry-Smartphones wird 2000 seiner weltweit 17.000 Mitarbeiter entlassen. Auch der Entwicklungsstandort Bochum könnte betroffen sein.

Die große Zeit der Blackberrys ist vorbei und auch das RIM-Tablet „Playbook“ ist kein Erfolg: Das vor kurzem noch erfolgreiche Smartphone-Unternehmen RIM steckt in der Krise. Und reagiert darauf mit Entlassungen: 2000 der 17.000 Mitarbeiter des Unternehmens sollen gekündigt werden. Auf Nachfrage dieses Blogs konnte RIM keine Entwarnung für den Standort Bochum geben, wo gut 200 Ingenieure Blackberry-Smartphones entwickeln: „Es gibt bislang nur die globale Zahl von 2000 Mitarbeitern und keine Aussage zu Standorten oder Berufsgruppen,“ sagte ein Sprecher des Unternehmens. Es gäbe für keinen Standort eine Sicherheitsgarantie. Welche Standorte von den Entlassungen betroffen sein werden, wird das Unternehmen am 15. September bekannt geben.

Ruhrgebiet und Rheinland – was der Herr getrennt hat, soll der Mensch nicht fügen

Ruhrgebiet und Rheinland - was der Herr getrennt hat, soll der Mensch nicht fügen

Die Industrie- und Handelskammern des Rheinlands wollen mit dem Ruhrgebiet nichts mehr zu tun haben und setzen sich für eine „Metropolregion Rheinland“ ein. Blöder Name, richtiger Weg.

Was hat Düsseldorf mit Duisburg zu tun? Ausser der Nachbarschaft nichts. Und es ist vernünftig, wenn sich nun Düsseldorf und Köln samt ihrer Vororte wie Leverkusen, Bonn oder Wuppertal zusammenschließen, um sich künftig gemeinsam zu vermarkten oder Aufgaben zusammen zu bewältigen. Das sind zumindest die Pläne der Kammern der Region, wie das Bundesstadt-Blog berichtet. Sie sind nicht neu, aber sie werden nun konkreter. Noch gibt es eine Metropolregion Rhein-Ruhr. Sie existiert nur auf dem Papier. Gelebt wird sie nicht.

Eine enge Kooperation der beiden rheinischen Großstädte mit ihrem Umland erhöht zudem die Trennschärfe: Duisburg soll nicht zum neuen rheinischen Bund gehören. Und  der Kreis Wesel wurde noch nicht einmal gefragt. Warum auch? Beide gehören zum Ruhrgebiet und sollten sich allmählich von der Lebenslüge verabschieden, sie hätten mehr mit Köln als mit Dortmund gemeinsam. Sie gehören zum westlichen Ruhrgebiet und durch das fließt nun einmal der Rhein. Die Ruhr fließt auch durch Winterberg, ohne dass der Ort damit zum Ruhrgebiet gehört.

Und noch einen Vorteil sehe ich in der engen Kooperation des Rheinlandes: Wenn sich erfolgreiche Städte dieser Region zusammenschließen, steigt der Konkurrenzdruck auf das Ruhrgebiet. Und diese noch immer verschlafene Region kann Druck gut gebrauchen.  Nur auf den peinlichen Metropolennamen sollte das Rheinland verzichten. Es gibt doch schon einen schönen und weltweit bekannten Namen: Köln! Auf gute Nachbarschaft!

Werbung
Werbung


Der Ruhrpilot

NRW: Keine Ex-Stasi-Mitarbeiter im NRW-Landtag…RP Online

NRW II: Trotz Schulden – Staat stellt ein…RP Online

NRW III: Erstes Therapiezentrum für gefährliche Ex-Häftlinge…Ruhr Nachrichten

NRW IV: Land richtet eigenes Cybercrime-Zentrum ein…Gulli

Bochum: Erneut PCB-Verdacht in Gymnasium…Der Westen

Dortmund: Software bremst Studienplatz-Vergabe bei ZVS-Nachfolger aus…Der Westen

Duisburg: Video der Gedenkfeier ein Jahr nach dem Loveparade-Unglück in Duisburg…Pottblog

Gelsenkirchen: THS beurlaubt Geschäftsführer Petzinka…Der Westen

Umland: Weg von den Schmuddelkindern der Ruhr…Bundesstadt-Blog

Aktion: Sprich dich gegen die Vorratsdatenspeicherung aus!…Netzpolitik

Debatte: Anders Breivik als Theoretiker und Propagandist der Neuen Rechten…Starke Meinungen

Debatte II: Der Terror & die Verschwörungstheorien…Reflexion

Internet: Was Google+ uns über Deutschland verrät…Indiskretion Ehrensache

Norwegen: Amoklauf oder Terroranschlag oder was?

Gibt es“,  fragt die Financial Times Deutschland (FTD) in einem Leitartikel, „angesichts der Unbegreiflichkeit der  Mordtaten von Oslo und Utøya irgendeinen sinnvollen Gedanken, der über die  ersten Reflexreaktionen hinausgehen kann?“ Eine rhetorische Frage, deren  Antwort wir bereits vor der Lektüre in der Überschrift zur Kenntnis genommen  hatten: „Kein Schutz vor Wahnsinn“.  Und deswegen, so schreibt heute Falk Heunemann in derselben Zeitung, solle man „einfach mal die Klappe halten“. Der Linie des FTD-Leitartikels ist nämlich nicht Folge geleistet worden; stattdessen meldeten sich alle möglichen  Politiker mit ihren „Reflexreaktionen“ zu Wort.

Continue Reading