
Zum 55. Mal seit dem 15. März 2020 unterhalten sich die Ruhrbarone mit Magnus Memmeler. Bis heute sind 54 Interviews entstanden, die auf den Katastrophenschutz blicken und die Corona-Krise nachzeichnen. Im 55. Interview geht es um die „Bundesnotbremse“, um den Notstand in den Krankenhäusern, um die niederländische Lockerheit, um exekutive Ignoranz und Totalversagen und einiges mehr.
Ruhrbarone: Die „Bundesnotbremse“ des neugefassten Infektionsschutzgesetzes wurde von Bundestag und -rat beschlossen und trat umgehend in Kraft. Vornehmlich gegen die dort normierten Ausgangsbeschränkungen wird das Bundesverfassungsgericht von oppositioneller Seite bemüht. Währenddessen erklärt der Virus allen, was unter exponentiellem Wachstum zu verstehen ist. Demgemäß droht der Kollaps der Intensivmedizin des bundesdeutschen Gesundheitswesens. Wie sehen Sie das?
Memmeler: Mit „nur“ eineinhalb Monaten Verspätung wurden durch den Bund Maßnahmen auf den Weg gebracht, die leider deutlich hinter dem zurück bleiben, was zwischen Bund und Ländern eigentlich Anfang März vereinbart und niemals umgesetzt wurde. Eigentlich tragisch, dass wir uns trotzdem glücklich schätzen müssen, dass überhaupt etwas geschieht.
Gestern haben die Ruhrbarone mir vorgegriffen, als sie im Beitrag „Traurige Corona-Bilanz – ein ganzes Westfalenstadion voller Toter“ die bildhafte Darstellung sehr gut rüber gebracht haben, die ich heute nutzen wollte. Über 81.000 Todesopfer sind eine Katastrophe und bedeuten nicht nur 81.000 Einzelschicksale, sondern auch 81.000 Familienschicksale. Hinzu kommen etliche tausend Long-Covid erkrankte Menschen, die leider auch zu selten erwähnt werden, uns und das Gesundheitswesen aber langfristig fordern werden.
Traurige Corona-Bilanz: 81.158- Ein ganzes Westfalenstadion voller Toter









