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Polizei Berlin entdeckt Twitter und sorgt für Spott

PolizeiBerlinEinsatz (PolizeiBerlin_E) auf Twitter 2014-03-23 13-07-03Die deutschen Behörden gehen mit der Zeit. Auf Facebook und Twitter informieren uns Stadtverwaltungen, Polizeidienststellen und diverse Ämter. Anlässlich einer Demonstration aus dem autonomen Spektrum begleitete die Berliner Polizei gestern auch erstmals einen Einsatz per Twitter.

Ein linkes Bündnis hatte gestern zu einem Aktionstag gegen Repression aufgerufen. In Berlin wurde mit Ausschreitungen und Verkehrsbehinderungen gerechnet. Eigentlich ein guter Zeitpunkt für die Polizei, um ihren Einsatz im Netz zu begleiten und interessierte Bürger zeitnah zu informieren. Andere Polizeibehörden wie z.B. die Dortmunder machen es vor. Bei Demonstrationen und Fußballspielen informieren sie über Umwege und teilen mit, wenn Sperrungen wieder aufgehoben werden.

Die Polizei Berlin geht andere Wege und versuchte, die direkte Ansprache der Demo-Teilnehmer per Twitter. Dabei nutzte sie auch das von den Demonstranten gewählte Hashtag #antirep14 und erntete einiges an Spott: „Ist es postmodern, wenn die Berliner Polizei via Twitter unter Hashtag #antirep14 zum Ablegen von Vermummung aufruft? “ oder auch „Ihr habt mir garnichts zu sagen. Ihr seid nicht meine Mutti!“.
PolizeiBerlinEinsatz (PolizeiBerlin_E) auf Twitter 2014-03-23 13-08-06
Am späten Abend planten die Autonomen noch eine unangemeldete Demonstration, auch hier versuchte sich die Polizei wieder in der Ansprache der Demonstranten. Per Twitter forderte sie dazu auf, einen Anmelder für die Demonstration zu benennen. Die wohl nicht ganz ernst gemeinten Anmeldeversuche per Twitter kommentierte die Polizei sehr trocken und teilte mit, dass über Twitter keine Demo-Anmeldungen möglich seien.

Bei mir Zuhause hat die Kommunikation zwischen Polizei und „normalen Twitter-Nutzern“ gestern Abend jedenfalls für einiges an Vergnügen gesorgt. Wir wünschen uns mehr davon! Wie wäre es mit „An den Einbrecher in der Schloßallee, bitte verlassen Sie die Villa“ oder „An den Raser auf der Herner Straße, bitte halten Sie sich an die Geschwindigkeitsbeschränkung.“

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Petra
Petra
10 Jahre zuvor

Manchmal macht eine Twitter-Sperre ja doch Sinn.

😉

Manuel
Manuel
10 Jahre zuvor

Wie es auch gemacht wird, ist es falsch.

Persönliche Ansprache, Antikonfliktteam, Aufforderungen per Twitter -> Spott. Unmittelbarer Zwang -> Empörung.

Vermummung innerhalb einer Versammlung ist strafbar, die Polizei als Garant für die Versammlungsfreiheit ist daneben auch dem Legalitätsprinzip verpflichtet, Maßnahmen MÜSSEN also erfolgen.

Peinlich sind da nur Personen, die sich Subkulturen mit der Vorsilbe ANTI verpflichtet fühlen. Und Spott haben diejenigen verdient, die sich von derlei Gruppierungen und Strömungen instrumentalisieren lassen.

Guten Tag, liebe Ruhrbarone.

keineEigenverantwortung
keineEigenverantwortung
10 Jahre zuvor

Müssen offizielle Stellen wirklich die großen privaten sozialen Netzwerke nutzen?

Aus meiner Sicht sollte das nicht sein.

Wenn Firmen/Organisationen Erwfahrungen sammeln, muss Lehrgeld gezahlt werden, dass kann auch komisch sein.

Chris
Chris
10 Jahre zuvor

Ach Manuel <3

So lange eine Unverhältnismäßigkeit besteht, welche den eingesetzten Polizist_innen erlaubt, sich komplett zu vermummen und in kompletter Anonymität zu agieren, ist dieses beharren auf einem Verbot der Vermummung mehr als lächerlich. Ebenso Kommentare wie deiner ^^

Anti-Anti
Anti-Anti
10 Jahre zuvor

Ja die bösen Polizisten agieren vollkommen anonym, was ich bloß immer nicht verstehe warum die immer so eine Nummer auf dem Rücken haben… ist bestimmt so ein Geheimcode…Illuminaten stecken doch dahinter… ich geh der Sache auf den Grund, wenn ich mehr weiß sag ich dir bescheid Chris…

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