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Radikales Rauchverbot in NRW?

Neospießerikone Barbara Steffens

SPD und Grüne planen nun auch in NRW ein radikales Rauchverbot.

Das Neospießertum kann sich freuen: Auch in NRW wird wohl bald das Rauchen ohne Ausnahme in Kneipen verboten. So steht es in einem Bericht der Rheinischen Post. Treibende Kraft: Gesundheitsministerin Barbara Steffens. Die hat früher selbst einmal geraucht, aber der Satz, die schlimmsten Kritiker der Elche waren früher selber welche trifft wohl auch hier zu.

Mir ist zwar nicht klar, warum der Staat in die Rechte einzelner Unternehmer, der Wirte, eingreifen soll. Und ich verstehe den heiligen Zorn nicht, mit dem gegen die Raucher vorgegangen wird, aber so ist das wohl in einer Zeit des Neopuritanismus, in dem jede Abweichung von der Norm, jede Form von Exzess abgelehnt und zunehmend diskreditiert wird. Lustig: In Dortmund fordern die Grünen in Saufraum für Alkoholiker in der Nordstadt. Gleichzeitig sollen alle Raucher vor die Türen getrieben und diskreditiert werden.

Ich würde mir ja eine Landesregierung wünschen, die sich weniger darum kümmert, ob ich im Intershop eine Kippe am Tresen rauche, sondern darum, zum Beispiel die Landesfinanzen in Ordnung zu bringen. Die sich um die kommenden Pensionslasten sorgt. An einer vernünftigen Infrastruktur arbeitet. Die Bürger entlastet. Aber das ist wohl alles zu anstrengend. Da ist es leichter, ein paar Raucher vor die Tür zu treiben.

Bei den Grünen gibt es etliche, die diese Politik für Unsinn halten. Bis hinein in die Landtagsfraktion. Aber den Mut gegen den Rauchverbotsquatsch den Mund aufzumachen haben sie nicht.   Und die SPD, die bislang eher für Ausnahmen war? Macht bei dem Versuch, die besseren Grünen zu werden, alles mit. Darf ich bitte Neuwahlen haben? Ich will eine Landesregierung, die mir nicht vorschreibt, wie ich zu leben habe.

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Chris
Chris
13 Jahre zuvor

Naja es wird schon Zeit für eine einheitliche Regelung und damit ein Verbot ohne Ausnahmen und Sonderregelungen. Ich würde es begrüßen endlich mal irgendwo Essen zu gehen oder ein Cocktail zu trinken ohne danach wie ein Aschenbecher zu stinken.

boleone
boleone
13 Jahre zuvor

Vorschlag: Rauchen komplett verbieten bei komplettem Verzicht auf die Erhebung der Tabaksteuer. Nee, auch Mist, das würde zu einem Tabakgebot in allen öffentlichen Gebäuden führen. Doofe Bigotterie.

Oliver Wich
Oliver Wich
13 Jahre zuvor

Mehr „Neo“ passte nicht in den Text?

Lynsey
Lynsey
13 Jahre zuvor

Ich bin auch Nichtraucherin und staune manchmal, wie sehr ich nach dem Kneipenbesuch nach Aschenbecher rieche, aber ich bin dennoch gegen ein striktes und einheitliches Rauchverbot. Stinkt dann halt überall nach Schweiß und Pups, freu ich mich jetzt schon drauf..

Thomas Kurtenbach
Thomas Kurtenbach
13 Jahre zuvor

Sollte das wirklich das Vorhaben der Landesregierung sein, kann ich es nur ohne jeden Vorbehalt begrüßen. Wer sich giftigen Qualm in die Lungen ziehen will, soll das tun, aber draußen – und nicht da, wo er andere belästigt und schädigt, ohne dass die sich wehren können – außer zu Hause zu bleiben. Das hat mit Neospießertum weniger zu tun als mit gesundem Menschenverstand.

Lynsey
Lynsey
13 Jahre zuvor

@Thomas: Naja, auch draußen wird man ständig von Rauchern „belästigt“, zB an der Straßenbahnhaltestelle und da stört es mich eigentlich noch viel mehr, denn da könnte jagute Luft sein.., im Gegensatz zu geschlossen Räumen mit vielen Menschen.. Ich hoffe sehr, die Regelung bleibt, wie sie ist.

Barbara Underberg
Barbara Underberg
13 Jahre zuvor

Zu dem Thema ist ja nun wirklich alles gesagt. Überraschenderweise sehen Nichtraucher das meist anders als Raucher. Ich freu mich schon auf den rotgrünen Neospießerneopuritanismus. 🙂

Thomas Kurtenbach
Thomas Kurtenbach
13 Jahre zuvor

Die Regelung, wie sie ist, ist leider ein totaler Witz, die nur dazu dient, den Nichtraucherschutz raucherfreundlich zu machen. In meiner Stadt (80000 Einwohner) gibt es keine einzige Nichtraucherkneipe. Es gibt nach meiner Kenntnis nicht einmal eine Kneipe, in der Nichtraucher am Tresen sitzen könnten und Raucher in einen Raucherraum gehen. Wenn ich scharf nachdenke, fallen mir ein paar Restaurants ein, in denen die geltenden Regeln für den Nichtraucherschutz eingehalten werden. Es ist die Minderheit. Und in Restaurants geht man üblicherweise nicht, wenn man was trinken will. Dazu: Die Regelungen sind so kompliziert, dass niemand sie kontrollieren mag oder kann – was auch nicht dazu führt, dass der bestehende Nichtraucherschutz, der eigentlich ein Raucherschutz ist, eingehalten wird. Der Nichtraucherschutz in der Lesart der alten Landesregierung ist vollständig gescheitert.

Was die Freiheit der Unternehmer angeht, die ausgerechnet hier so überraschend betont wird, so kann ich nur sagen: Schaffen wir die hemmenden Vorschriften für Gastronomen doch einfach ab. Hygiene in der Küche und auf dem Klo wird nicht mehr kontrolliert. Ob er seine Zapfanlage reinigen lässt, wird nicht mehr kontrolliert. Das kann doch der Markt und der Unternehmer entscheiden. Nein? Lieber nicht? Warum nicht?

Und was den Trinkerraum für Alkoholiker angeht, der als Argument für Qualm in Kneipen herangezogen wird, kann ich nur sagen: Lieber Raucher, wenn Du ernsthaft eine Fixerstube für Raucher willst, dann bist Du auf dem besten Weg der Selbsterkenntnis. Gratuliere, jetzt musst Du nur noch die richtigen Schlüsse daraus ziehen.

Thomas Kurtenbach
Thomas Kurtenbach
13 Jahre zuvor

Barbara: Ich freeue mich auch darauf. Und Stefan Laurin wird dann wohl beim nächsten Mal FDP wählen müssen. Oder den Bund mündiger Bürger. Ob das im Intershop so gut ankommt?

Barbara Underberg
Barbara Underberg
13 Jahre zuvor

@Stefan: Wer schreibt mir denn irgendwas vor? Die Regierung erweitert, wenn sie es denn nun hoffentlich neu regelt, meinen Aktionsradius, weil ich an mehr Orte gehen kann, ohne hinterher zu husten und zu stinken.

Thomas Kurtenbach
Thomas Kurtenbach
13 Jahre zuvor

„Meine Freiheit nimmt ab.“

Sag das mal einem Ägypter.

Wie sagte einst der große bayerische Philosoph Hans Söllner: Von allen Freiheiten ist die Freiheit, überall rauchen zu dürfen, die allerunwichtigste.

Thorsten
13 Jahre zuvor

@Stefan Rauch dir erst mal eine. Bald ist wieder Frühling und an der frische Luft rauchen ist viel gesünder…

Freidenker
Freidenker
13 Jahre zuvor

Ich weiß nicht, ob mein Kommentar angekommen ist. Sicherheitshalber poste ich ihn erneut:

Ich stimme dem Autor vollkommen zu. Aber was hast du von einer Volksfront anderes erwartet? Das Ergebnis kann doch nur linke Politik sein. Wie man an den Reaktionen im Bürgertum (und an einigen Kommentaren hier) erkennen kann, trägt die Jahrzehnte lange Gängelung ihre Früchte. Der Deutsche war, ist und bleibt offensichtlich Etatist und Egalitarist. „Die Neigung unserer Zeitgenossen, obrigkeitliche Verbote zu fordern, sobald ihnen etwas nicht gefällt, und die Bereitwilligkeit, sich solchen Verboten selbst dann zu unterwerfen, wenn sie mit ihrem Inhalt durchaus nicht einverstanden sind, zeigt, dass der Knechtsinn ihnen noch tief in den Knochen steckt. Es wird langer Jahre der Selbsterziehung bedürfen, bis aus dem Untertan ein Bürger geworden sein wird. Ein freier Mensch muss es ertragen können, dass seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muss es sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.“ sagte schon Ludwig von Mises 1927 völlig richtig. Bis heute hat sich offensichtlich wenig geändert – im Gegenteil; die Gleichschalterei wird immer ausgeprägter.

Es gibt doch fast nur noch Gesellschaftsklempner, die eine bürgerliche Ordnung am Reißbrett planen und den perfekten Menschen erziehen wollen. Unterschiede darf es nicht mehr geben (vgl. Antidiskriminierung, Einheitsschulen, Genderwahn, Rauchverbote, Klimaschutz, …) Das absurde Gerechtigkeitsideal, das dieser Regulierungswut zugrunde liegt, orientiert sich ausschließlich am Ziel der Herstellung von Gleichheit. Die fundamentale Frage, ob Gleichheit auch Gerechtigkeit ist, wird dabei erst gar nicht gestellt. Bin ich der Einzige, der sich bei alledem unwohl fühlt?

Dass Politik und Staat lediglich Rahmenbedingungen für eine freie Bürgergesellschaft bieten sollten, kommt offenbar niemandem mehr in den Sinn. Es handelt sich um ein großes Missverständnis: Demokratie war ursprünglich beabsichtigt, um die Macht der Regierung zu beschränken; tatsächlich hat sie deren Macht unbeschränkt gemacht.

Rosinante
Rosinante
13 Jahre zuvor

In Restaurants kann ich ein Rauchverbot nachvollziehen, aber in Kneipen?
Hier sollte der Chef entscheiden. Einen Intershop ohne Raucher kann und mag ich mir gar nicht vorstellen.
Übrigens: ich bin Nichtraucher und kann mich und meine Klamotten waschen wenn sie nach Aschenbecher müffeln!

Thomas Kurtenbach
Thomas Kurtenbach
13 Jahre zuvor
Thomas Kurtenbach
Thomas Kurtenbach
13 Jahre zuvor

Freidenker, netter Versuch, die Qualmerei mit einem ideologischen Überbau zu versehen. Wir reden dennoch nur über eine Sucht.

Angelika
Angelika
13 Jahre zuvor

„New York extends smoking ban to parks and beaches“ (via BBCworld, twitter)

Freidenker
Freidenker
13 Jahre zuvor

Die Sucht liegt ganz woanders. Die Sucht der nur scheinbar links-fortschrittlichen Elite (die in Wahrheit erzreaktionär und moralisch verkommen ist) nach Meinungs- und Deutungshoheit ist neben dem religiösen Irrsinn die zweite große geistige Pest unserer Zeit. Das freie Denken wird unterbunden; stattdessen fröhnt man einem gefährlichen, Hirn tötenden Dogmatismus. Frei nach Max Liebermann: „Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.“

Egon Franke Fan
Egon Franke Fan
13 Jahre zuvor

Barbara Steffens ist halt die typische Vertreterin eines lustfeindlichen, bigotten Zeitgeistes. Die Raucherpartei SPD wird in NRW hoffentlich Schlimmeres verhindern. Alles andere wäre Verrat an Helmut Schmidt.

Besonders absurd finde ich die Pläne, in den (mit einem ausfahrbaren Dach versehenen) Fußballstadien in Düsseldorf und Gelsenkirchen das Rauchen zu verbieten. Frau Steffens war garantiert noch nie in einem Fußballstadien. Vermutlich hält sie alle Fans für Hooligans. Wer die Raucher aus den Blöcken vertreiben will, tötet ein weiteres Stück des alten Fußballs. Mein erstes Fußballspiel habe ich Ende der 70er/Anfang 80er in der damaligen Zweiten Bundesliga Nord erlebt. Es war ein Auswärtsspiel von RWO (wo wird nicht verraten). 10 bis 12.000 zuschauer waren im stadion. es war ein sonntag. fast durchweg männer verfolgten das spiel. die meisten trugen anzüge und dicke mäntel. ALLE haben geraucht. Auf den Stehplatzrängen gab es derbe Schlägereien. Es war ein unvergessliches Erlebnis – mit viel Rauch.

Ratisbona
Ratisbona
13 Jahre zuvor

Ich kann die ganze Aufregung nicht wirklich verstehen. Lebe selbst in Bayern und komme aus der Gastronomie. Unser striktes Rauchverbot gehört nach nur wenigen Monaten zur Normalität. Von dem befürchteten Kneipensterben ist weit und breit keine Spur. Klar schließen einige Lokale weil sie unwirtschaftlich sind und es ist jetzt ein leichtes es auf das Nichtraucherschutzgesetzt zu schieben. In 99% der Fälle liegt es jedoch wohl am Missmanagement der Wirte. Wenn die „Raucherkneipe“ ums Eck nicht mehr rentabel ist, muss man sich eben ein neues Konzept ausdenken und nicht am ewig gestrigen festhalten. Das Nichtraucherschutzgesetzt ist ein riesiger Gewinn. Vor allem für den Gesundheitsschutz der Beschäftigten in der Gastronomie

Stefan Burger
Stefan Burger
13 Jahre zuvor

Die Freiheit eines einzelnen endet da, wo andere belästigt oder geschädigt werden. Ich persönlich habe keine Lust immer nach Aschenbecher zu stinken, wenn ich mal ein Bierchen zischen will. Ebenso habe ich keine Lust auf brennende Augen und trockenen Husten wenn ich weg gehe. Ich konnte bis jetzt auch noch kein einziges mal feststellen, daß irgendjemand so penetrant nach Schweiß riecht, wenn man in einer rauchfreien Kneipe ist. Ganz im Gegenteil, die Luft ist wesentlich besser und es macht viel mehr Spaß und das Bier schmeckt besser in einer rauchfreien Kneipe!
Außer zur Suchtbefriedigung kenne ich kein Argument, was für das Rauchen sprechen würde. Wenn ihr ein Argument für das kennt, dann sagt ihn mir bitte!
Teilweise tut ihr so als ob man das Rauchen komplett verbieten will. 🙂

Falkin
Falkin
13 Jahre zuvor

Es gibt mittlerweile genügend Lokale, die eine toll funktionierende Be- bzw. Entlüftungsanlage haben. Da wird geraucht, aber es kratzt nicht im Hals und die Klamotten riechen nach dem Kneipenbesuch auch noch mehr oder weniger normal (Beispiel Fcuk Yoga in Essen).

Wenn man hingegen aber (ein Beispiel von vielen) ins Gentle M in Essen geht, da hat man schon nach einer halben Stunde eine Raucherlunge, dass man den Lungenkrebs förmlich kommen sieht… Und sowas finde ich muss einfach nicht sein.

Vielleicht sollte man als Kompromiss also eine solche Belüftung zur Pflicht machen.

Arnold Voß
Arnold Voß
13 Jahre zuvor

@ Stefan Burger # 30

„Die Freiheit eines einzelnen endet da, wo andere belästigt oder geschädigt werden. Ich persönlich habe keine Lust immer nach Aschenbecher zu stinken, wenn ich mal ein Bierchen zischen will.“

Nicht dass ich nicht verstehe was sie meinen, Stefan. Ich bin Nichtraucher. Aber jemand der aus gutem Grunde Antialkoholiker ist, würde diesen Satz nicht akzeptieren. Alkohol kann genauso süchtig machen wie Zigaretten. Ganz abgesehen davon , dass Menschen die (zu) viel Bier trinken aus dem Mund stinken, häufig rum brüllen, auch mal gerne randalieren und bevorzugt an Hausecken und Hauseinfahrten pissen, die dann wiederum erheblich und dauerhaft stinken.

Peter S.
Peter S.
13 Jahre zuvor

Ich bin kein strikter Nichtraucher, mich stört allerdings zum einen in Kneipen gehen zu müssen, bei denen ich als Nichtraucher erst einmal durch den Raucherraum durchgehen muss; zum anderen und das stört mich noch viel mehr, wenn Leute zum überwiegenden Teil unkontrolliert ihre Sucht befriedigen müssen und das noch mit einer Miene machen, als ob sie dazu gezwungen würden. Genussraucher sind mir angenehme Zeitgenossen, von denen gibt es aber eindeutig zu wenig! Aber diese angestrengte Nikotingesauge ist doch einfach stil-los und lächerlich.

Arnold Voss
Arnold Voss
13 Jahre zuvor

@ All

Die Diskussion um das Rauchverbot hat einen geradezu lächerlichen Grad an Irrationalität erreicht. Jeder Nichtraucher der weiterhin regelmäßig ein brennstoffbetriebenes Fahrzeug steuert vergiftet die Lungen aller anderen mehr als es je ein Raucher tun kann, und das flächendeckenend und ganzjährig. Auch seine eigene.

Empfohlener Eigentest. Auspuffabgase des eigenen Fahrzeuges einfach mal für eine Minute per Schlauch in den Innenraum des eigenen Wagens blasen lassen. Und selber drinn bleiben. Aber bitte nicht mehr als eine Minute!

robert
robert
13 Jahre zuvor

Ich würde es befürworten, wenn dem Rauchen endlich der Schein des Freien und der Verwegenheit genommen wird, und als das erkannt wird, was es ist: eine tödliche Sucht! Raucher sollten Gesellschaft ähnlich geächtet werden wie Alkoholiker und andere Junkies!

Natürlich steht es jedem frei, seinen Körper zu misshandeln wie er möchte, man kann ja auch so viel fressen und saufen wie einem beliebt, aber genau wie der ungewaschene Penner in der Supermarktkasse stören Raucher mit ihrem Gestank mein Bedürfnis nach freiem atmen.

Ganz zu schweigen davon, dass sie durch ihre Ignoranz eine Industrie am Leben erhalten, welche durch den Verkauf von todbringenden Suchtstoffen Milliarden erwirtschaftet und für den Tot Tausender Menschen verantwortlich ist.

Und das ganze wird unter dem Deckmantel der Freiheit versucht zu legitimieren.

Auch wenn ich kein Freund der Regulierungswut bin, finde ich es ein positives Signal, wenn eine Regierung versucht sich gegen die übermächtige Tabaklobby zu behaupten, hat es so doch wenigstens den Anschein, sie ist nicht komplett gekauft.

himynameis
himynameis
13 Jahre zuvor

Der Artikel könnte glatt von einem Tea-Party-Mitglied sein, so hasserfüllt ist er. 😀 Nur die Hitlervergleiche fehlen leider.. in den Kommentaren gabs aber immerhin schon einen DDR-Vergleich. Ist noch ausbaufähig!

teekay
teekay
13 Jahre zuvor

Ein Italiener ohne Zigarette beim Espresso? Oder der Franzose im Bistro?? Und in Grossbritannien werden alle Pubs dichtmachen muessen…Warum in Deutschland nicht moeglich sein kann, was in so ziemlich allen EU-Laendern funktioniert ist mir ein Raetsel…

Peter Podewitz
Peter Podewitz
13 Jahre zuvor

Liebe Leute
Zunächst einmal würde ich es so sehen, daß die Radikalisierung dieser Debatte insonderheit von fanatischen Nichtrauchern betrieben wird. Besonders schön läßt sich das am verkrampften Verbeißen in den Sucht-Begriff erkennen, der – und das läßt sich leider nicht verleugnen – dazu dienen soll, die Raucher als fremd-, nämlich suchtgesteuert und mithin unmündig zu diskreditieren.
Auch wird mir wohl ewig verschlossen bleiben, welche Geisteshaltung Menschen innewohnt, die an einer Gaststätte vorbeigehen, die sie niemals betreten haben oder würden, feststellen, daß dort geraucht wird und diesen Umstand – na sagen wir mal nachsichtig: den Behörden zur Kenntnis bringen. Vielleicht sollten wir Blauhelme den Nichtraucherschutz überwachen lassen? Das bringt mich zu
@Thomas Kurtenbach
Berufsbedingt bin ich bundesweit viel unterwegs und ÜBERALL ist die Suche nach einem Raucherlokal aufwendiger, denn die Suche nach einer rauchfreien Gaststätte. Dein Raucherbeherschtes 80.000-Einwohner-Örtchen würde ich gerne mal sehen! Viel mehr neige ich zu der Annahme, daß in den Kneipen, IN DIE DU GERNE GEHEN WÜRDEST, geraucht werden darf. In diesem Falle nach dem Gesetzgeber zu krakelen wäre allerdings schwer bedenklich.
Sollte Deine Darstellung jedoch zutreffend sein, so hast berechtigten Grund zur Klage, allerdings mehr über das Ordnungsamt, welches die bestehende Regelung unzureichend durchsetzt. Deshalb eine landesweite Brechstange zu fordern, auch für jene Städte und Kommunen, in denen Rauchern wie Nichtrauchern ihren Wünschen oder Ansprüchen gemäße Gaststätten vorhanden sind, halte ich für übersteigert bis cäsarenhaft vermessen.
Was die armen rauchgeknechtete Kellnerschaft angeht, so findet sich zunächst einmal im großen, dicken Buch der Berufskrankheiten für diese Berufsgruppe so mancherlei Schmankerl, eine passivrauchbedingte Lungenschädigung ist aber interessanterweise dort nicht verzeichnet. Im übrigen meine ich, solange Arbeitgeber von ihren Angestellten eine konfessionelle Bindung verlangen, sollte es den Inhabern von Raucherlokalen vorbehalten sein dürfen, ihr Personal unter den Kippenjüngern zu rekrutieren oder zumindest solchen Personen, die dem Einatmen von Tabakqualm weniger furchtsam gegenüberstehen.
Fasele ich wieder zuviel?
Tschulligung, bin ja schon still.

Peter S.
Peter S.
13 Jahre zuvor

@ Arnold Voss:

Stellen Sie einfach mal vor: Ich habe gar kein Auto. Fahrradfahren macht mehr Spaß, ist gesünder, günstiger und attraktiver 🙂

Peter Podewitz
Peter Podewitz
13 Jahre zuvor

@36
Appropos haßerfüllt: haste den Kommentar von #35 gelesen? Der Mann, der, wenn ich es recht verstanden habe, den „ungewaschenen Penner an der Supermarktkasse“ gleich mitverbieten möchte. Ich gratuliere zur aufrechten Gesinnung. Zum aufrechten Gang allerdings kann ich wohl leider nicht gratulieren.

Thomas Kurtenbach
Thomas Kurtenbach
13 Jahre zuvor

Lieber Arnold Voss, ein ziemlich kruder Vergleich, aber einverstanden, behandeln wir Kippen wie Autos. Dürfen Autos mit Verbrennungsmotoren in Gebäuden betrieben werden? Nein? Gut so. Halten wir es also mit Kippen genauso.

himynameis
himynameis
13 Jahre zuvor

@40
36 ist recht bizarr, aber irgendwo müssen sich die nicht mehr anonymen derwesten-User ja austoben.. Der Artikel ist nichtsdestotrotz sehr hysterisch geschrieben. Genausowenig wie die Gesundheitsreform in den USA den Kommunismus bringt, werden demnächst OMGNeopuritanerspießer uns alle terrorisieren und der Freiheit berauben.

himynameis
himynameis
13 Jahre zuvor

Nachtrag: „35 ist recht bizarr“ natürlich…

robert
robert
13 Jahre zuvor

Nein, ich (von #35) will den Penner nicht verbieten, genau so wenig wie das Rauchen.

Es war eine hysterische Reaktion auf einen hysterischen Artikel, der so auch aus der Propagandaabteilung der Tabaklobby kommen könnte.

der, der auszog
der, der auszog
13 Jahre zuvor

An der Diskussion um ein strengeres Rauchverbot in NRW wird deutlich, dass sich die Grünen immer mehr zur Volkspartei entwickelt und mitunter versuchen, auch gegensätzliche Interessen unter einen Hut zu bekommen. Ob das funktioniert oder irgendwann ins grüne Höschen geht, steht dabei auf einem anderen Papier.

Da sind nämlich zum einen die Gesundheitsapostel um Barbara Steffens, die sich einbilden, durch politisches Missionieren der Volksgesundheit einen Gefallen zu tun. Da sind auf der anderen Seite die politischen Bewußtseinserweiterer, die in den gut dreißig Jahren, in denen es die Grünen gibt, immer mal wieder fordern, dass in Deutschland der Handel und Konsum von Cannabis erlaubt werden muss. Als Beispiel verweisen die Grünen dabei immer gerne auf die Coffeeshops im Benachbarten Holland. Die jüngste Aufforderung zu einer entsprechenden Gesetztesinitiative eines Grünen Landesverbandes an den Bundesverband ist gerade einmal zwei Jahre alt. Besonders auffällig in Sachen Por-Cannabis in NRW ist in diesem Zusammenhang immer wieder die Grünen Jugend, beispielsweise in Bonn, Köln, Aachen und anderswo.

Ich weiß nicht, wie Barbara Steffens in einer Bundesrepublik, in welcher der kontrollierte Handel mit Cannabis und der Komsum von Haschisch, Gras und Co. erlaubt sein soll, einen Joint zu sich nehmen will. Wahrscheinlich kifft sie sogar gar nicht. Aber auch einer Gesundheitsmissionarin, die sich einbildet, ein Volk erwachsener Menschen erziehend bekehren zu müssen, sollte sich klar darüber sein, dass man das Zeug nicht spritzen oder schnupfen kann und eine Abgabe besser in geschlossenen Räumen als auf öffentlichen Plätzen oder Bahnhofsklos erfolgen sollte…

Thomas Kurtenbach
Thomas Kurtenbach
13 Jahre zuvor

War ja klar, dass irgendwann die Nazikeule geschwungen wird. Wie peinlich.

https://www.stupidedia.org/stupi/Nazikeule

Freidenker
Freidenker
13 Jahre zuvor

@Peter Podewitz: treffend formuliert. Grundlage des Verbotswahns soll ja der Nichtraucherschutz sein. Gilt denn die schädliche Wirkung des Passivrauchens tatsächlich als erwiesen, sind Maßnahmen deshalb alternativlos (wie es immer so schön heißt)? Wissenschaftlich gesehen ist der Zusammenhang aber längst nicht eindeutig. Es gibt Kritiker, darunter Prof. Dr. Beda M. Stadler, Direktor des Instituts für Immunologie an der Universität Bern – er hat eine ganz andere Perspektive.

https://www.achgut.com/dadgdx/index.php/spotlight/und_jetzt_tief_luft_holen/

(der link zum mp3-file funxt wohl nicht mehr, glücklicherweise hatte ich mir den hörenswerten Beitrag damals runter geladen).

Ich wünsche all denen, die aus der Mehrheit heraus Verbote fordern (ein merkwürdiges Rechtsstaatsverständnis), dass sie beim nächsten Mal zur Minderheit gehören. Ich wiederhole mich gern, der Staat soll sich gefälligst aus dem Leben der Menschen heraushalten.

Martin Böttger
Martin Böttger
13 Jahre zuvor

Steige ich auch noch in den Kommentarsturm ein. Ich bin Nichtraucher. Mich stört wie Stefan jeder Versuch der politischen Obrigkeit, das Volk erziehen zu wollen – geht eh meistens schief und ist auch gut so. Diese Versuche, das wissen auch Lüsten durchaus zugeneigte NichtraucherInnen, werden beim Rauchen nicht aufhören.
Was mich aber auch stört ist, dass ich morgen in einer Sky-Kneipe BVB-S04 gucken will, und in meiner Stadt einfach keine für NichtraucherInnen finde. Ich habe den Sky-Heinis vorgeschlagen, das auf ihrer Internetseite zu regeln, aber die wollen ja lieber, dass ich ihr Programm zuhause gucke …..
Und irgendjemand da oben meint, Barbara Steffens sei „lustfeindlich“? Ist sie nicht 😉

Roland Dittmar
Roland Dittmar
13 Jahre zuvor

Als Betroffener eines Bundeslandes mit dem schärfsten Rauchverbot in der Gesamtgastronomie darf ich Euch in NRW nur vor einer Spaltung des gesellschaftlichen Konsenz warnen. In den Medien wird nur immer berichtet, das klappt ja auch in Bayern. Die Bayrische Gesellschaft ist seit dem Volksentscheid (undemokratische Entscheidung) gespalten wie seit dem Sendlinger Bauernaufstand nicht mehr. Viele Wähler, die sich für ein Rauchverbot durch falsche Tatsachen Gesundheitsfanatiker wie z.B. errn Frankenberger, hinreißen ließen, merken erst jetzt, was sie mit Ihrer Stimme angerichtet haben. Einige Wirte (Bayernweit über 100, aber die langjährigen Verträge in der Gastronomie laufen erst noch aus und nach dem strengen Winter wird man die erste wirkliche Bilanz über das Kneipensterben errechnen können. Bei denen kleinen Wirten, die sich an das Rauchverbot hielten, khrten die Nichtraucher auch nicht ein. Jetzt haben diese Wirte 2 verschiedene Kundengruppierung erloren: die Raucher wollen nicht vor die Türe gehen und bleiben lieber zuhause und die Nichtraucher kommen auch nicht, wel sie mit niemanden sich in dieser Kneipe unterhalten können. Als der 1. Frost kam, wurden viele kleine Wirte „erfinderisch“. Das oberste Bayrische Verfassungsgericht bestätigte in einem Urteil, das geschlossene Gesellschaften vom Rauchverbot ausgeschlossen sind. Also werden in den typischen Kneipen, wo immer geraucht wurde, geschlossene Gesellschaften (täglich wechselnder Grund)gegründet und der Nichtraucher muß jetzt vor der Türe bleiben. Bei denjenigen Gastronomen, die ihre Raucher vor die Türe stellen, müssen wegen erhöhter Lärmbelästigung der Anreiner ebenfalls um Ihre Existenz fürchten, da man vielerorts durch Politker erfährt, das man durch die Belästigung der Anwohner nun gedenke, die Sperrzeit für die Gastronomie zu verlängern. Soweit von der gesellschaftlichen Spaltung in Bayern. Ich kann Euch nur davor warnen in NRW: Wehret den Anfängen. -der bayrische Kommentar-

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