Uiiiii, der Merz schon wieder

Lautsprecher der Volksverführer: elektrisches Megaphon. Foto: Wikipedia, CC BY-SA 3.0

„Kleine Paschas“, „Sozialtourismus“, „Stadtbild“: Der Kanzler gilt seinen Gegnern als quartalsirrer Rassist. Dabei zeichnet es Politiker aus, gelegentlich den Volkstribun zu geben – im Wettstreit mit den wahren Volksverführern rechts und links. Eine Polemik

Helmut Kohl war ein Meister darin, dem Volk aus der Seele zu sprechen. Wenn der Pfälzer lästerte: „Manche bestreiten alles, nur nicht ihren Lebensunterhalt“ und die Angesprochenen schäumten, konterte er trocken: „Was schert es die deutsche Eiche, wenn ein Hund dran pinkelt?“ Politische Schönheitspreise gewann er damit nicht. Aber er führte noch wirklich eine Volkspartei, holte für sie einmal fast die absolute Mehrheit und überdauerte 16 Jahre als Kanzler der Einheit.

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Was Rassismus wirklich ist – und warum die aktuelle Definition gefährlich ist

Rassismus ist Mist. Ihn zu instrumentalisieren, allerdings auch. Grafik: erstellt mit Sora
Rassismus ist Mist. Ihn zu instrumentalisieren, allerdings auch. Grafik: erstellt mit Sora


Ein Kommentar über ideologische Scheuklappen, Opferhierarchien – und den Preis für ein falsches Weltbild.

Rassismus ist Mist. Aber: Rassismus ist kein neues Phänomen. Menschen haben sich schon immer abgegrenzt – Stamm gegen Stamm, Dorf gegen Dorf, Kultur gegen Kultur. Was heute „Rassismus“ heißt, war früher schlicht Feindbildpflege. Das ist ein evolutionäres Überbleibsel, das Zugehörigkeit stiften und Fremdes abwehren sollte. Später wurde daraus eine Ideologie: biologisch aufgeladen, systematisiert, tödlich. Doch so vielschichtig Rassismus historisch auch ist, eines ist er ganz sicher nicht: ein exklusives Problem irgendeiner Mehrheitsgesellschaft.

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