Gaza: Linke schreien, Trump handelt

Gaza ohne Hamas – Trumps Ziel. Foto Dana Bondarenko / Sergey Gavrilov cc 3.0

Zehntausende demonstrierten am Wochenende gegen Israel und für eine Ende des Gazakriegs. Der ihnen verhasste US-Präsident legt derweil ein Plan vor, der ihn tatsächlich stoppen könnte und eine Friedensperspektive aufzeigt. Er hat alle Unterstützung verdient.

Donald Trump ist immer für eine Überraschung gut. Manchmal sogar eine positive. Nach einem Treffen mit Israels Premier Netanjahu breitete er in Washington seinen 21-Punkte-Plan für einen Frieden in Gaza aus, der im Gegensatz zu seiner zynischen „Riviera“-Idee realistisch ist und eine Zukunftsaussicht für die Menschen dort beinhaltet – ohne Hamas. Die wird höchstwahrscheinlich anders als Israel nicht zustimmen. Aber das Gute an dem Plan: Er geht auch ohne sie, auch wenn die Kämpfe dann noch eine Weile weitergehen dürften.

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Israels Sieg gegen die Welt

Niederlage auch für Russland: Ayatollah Khamenei im Gespräch mit Vladimir Putin Foto: english.khamenei.ir Lizenz: CC BY 4.0

Trump reagiert nicht auf den symbolischen Gegenschlag Irans und verkündet das Ende des Zwölftagekampfs mit dem islamischen Regime. Er und Netanjahu beweisen, dass sie klüger handeln als ihre zahllosen Kritiker glauben wollen.

Kriege enden, wenn beide Seiten erkennen, dass sie auf dem Schlachtfeld nichts mehr gewinnen können, und der Aggressor begreift, dass er durch Fortsetzung der Kampfhandlungen sich mehr schadet als dem Feind. Diese alte Regel, die Pazifisten beharrlich ignorieren, gilt sowohl für Putins Krieg gegen die Ukraine als auch für den verhinderten iranischen Atomkrieg gegen Israel.

Friedensverhandlungen und die offizielle Kapitulation des Angreifers (oder des Opfers) sind nicht erforderlich. Faktisch hat der Iran nach den vernichtenden Schlägen Israels und der USA gegen sein Nuklearwaffenprogramm aufgegeben. Die Welt ist dadurch sicherer geworden.

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Tyrannen wanken

Irans oberster Terrorführer Ali Chamenei Foto (Ausschnitt) : Khamenei.ir Lizenz: CC BY 4.0

Nach dem Sturz Assads droht den Mullahs im Iran dank Israel das gleiche Schicksal. Es wäre ein weiterer Rückschlag für Putin. Und ein neues Hoffnungszeichen für die freie Welt.

Seit Jahren geben sich liberale Demokraten der kollektiven Depression hin angesichts des Vormarschs der Autoritären: Putin überzieht die Ukraine seit 2022 mit verbrecherischem Krieg und bedoht Europa – im Verbund mit dem chinesischen Diktator Xi. Trump erhebt sich über die US-Verfassung und bringt die Welt in Unruhe. Quer durch Europa sind Rechtsnationalisten erstarkt. Aber es gibt nicht nur im Nahen Osten Gegenbewegungen, die darauf hindeuten, dass die freiheitliche Demokratie keineswegs dem Untergang geweiht ist. Man muss sie nur richtig deuten.

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„Hamas vernichten, die Palästinensische Verwaltung zerschlagen“

Gaza 2023 Foto Fars Media Corporation Lizenz: CC BY 4.0 DEED


Wenn ich wissen will, was in Palästina wirklich los ist, fahre ich zu meinem palästinensischen Friseur und Freund. Der hat an der FU Politikwissenschaft studiert und kennt sich da bestens aus. Nun war es wieder mal soweit: Die Haare mussten ab, meine Neugier war groß.

Manchmal gibt es im Leben schöne Zufälle. Jahrelang wohnte ich neben einem Friseursalon. Das war sehr praktisch, auch für meine Information über den Nahen Osten. Denn der Inhaber wurde in Jordanien geboren, ist also Palästinenser, weil die Briten das Königreich 1946 aus ihrem Mandatsgebiet Palästina gebildet haben. Palästinenser sind dort aber nur Bürger zweiter Klasse, erklärte mir Mohammed schon vor Jahren. „Das Sagen hat die arabische Elite um das aus Mekka stammende Könighaus. Die arabischen Herrscher interessieren sich für uns Palästinenser einen feuchten Dreck. Der Hass auf Israel dient ihnen nur dazu, von ihrem eigenen Versagen abzulenken.“

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Margot Friedländer kann nichts dafür

Margot Friedländer Foto: Martin Kraft Lizenz: CC BY-SA 4.0

Nach ihrem Tod wurde Margot Friedländer noch einmal das ganze Mitgefühl der Deutschen zuteil – wunderbare Entlastung von der Verstrickung der eigenen Eltern und (Ur)Großeltern in die Nazi-Barbarei – Während der Judenhass fröhlich Urständ feiert. Eine Polemik

Margot Friedländer war eine faszinierende Frau. Sie ist 103 geworden – allein das ein Sieg über die Nazis, die sie als junges Mädchen umbringen wollten wie sechs Millionen andere Jüdinnen und Juden. Im biblischen Alter von 88 Jahren ist sie dennoch ins Land der Täter zurückgekehrt, um sich in den Dienst einer überaus wichtigen Sache zu stellen: der Aufklärung als Zeugin über die Verbrechen, die Deutsche vor allem Juden angetan haben. Und sie machte ihnen keinen schlechtes, sondern ein gutes Gewissen: „Menschen bleiben“ – ja, wer möchte das nicht gerne?

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Aleppo? Israel!

Aleppo 2013
Nicht so schlimm wie israelische Siedlungen: Trümmer in Aleppo – Quelle: Foreign and Commonwealth Office, Lizenz

Vergangene Woche konnte die Welt unter dem Hashtag #aleppoisburning live und in Farbe dabei zusehen, wie sich die Schlinge der syrischen und russischen Streitkräfte sowie der vom Iran unterstützten Milizen um die Rebellengebiete in Aleppo zuzog. Grausamkeiten aller Couleur wurden berichtet, Zivilisten abseits militärischer Strategie auf offener Straße abgeschlachtet, Evakuierungsbusse in Brand gesteckt. Aktivisten und Helfer verabschiedeten sich auf Facebook und Twitter von ihren Followern. Was sich für uns in Europa wie ein trauriger Film anfühlte, war in Syrien entsetzliche Realität.

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