Warten auf bessere Zeiten… (4) – oder: Ist das wirklich unsere Zukunft?

Als ich Ende 2012 begann den Verfall eines WAZ-Schaukastens hier am Ort zu bemerken, und kurz darauf auch mit Fotos zu dokumentieren (ältere Fotos folgen weiter unten), da ahnte ich noch nicht, wie symbolträchtig dies wirklich einmal werden würde.

Im Januar 2013 folgte zunächst das angekündigte und inzwischen auch umgesetzte Ende für die Redaktion der Westfälischen Rundschau in Dortmund, welche ebenfalls zum WAZ-Konzern gehört. Der Kasten verfiel unterdessen ungehindert weiter. Im März und April dann sogar die Diskussionen über das Ende der eigenständigen Lokalberichterstattung der WAZ-Vest, im Zuge einer weiteren Spar- und Entlassungswelle im Konzern.
Nachdem der Schaukasten dann seit Ende März faktisch völlig ‚leer‘ und ‚abgeräumt‘ war, hielte ich die Sache eigentlich für abgeschlossen. Irgendwann würde er wohl komplett abmontiert, vermutete ich.
Doch nun, Anfang Mai 2013, plötzlich die überraschende Wende! 🙂

Der Schaukasten am Waltroper Marktplatz im Mai 2013.
Der Schaukasten am Waltroper Marktplatz im Mai 2013.

Steht das nun ebenfalls wieder symbolisch für unsere Zukunft hier?

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Werbespektakel: Seifenkistenrennen auf der Halde Hoheward am 14. Juli 2013

Blick von der Halde 'Hoheward'.
Blick von der Halde ‚Hoheward‘.

Ihr habt am 14. Juli bisher noch nichts Spezielles vor, habt häufiger mal Lust auf ordentlich ‚Action‘, liefert vor vielen Leuten gerne eine Show, und es macht Euch auch nichts aus dabei Teil einer gigantischen Werbeveranstaltung eines Softdrinkherstellers zu sein? Dann hab ich vielleicht heute einen passenden Tipp für Euch:

Denn am besagten 14. Juli veranstaltet der Brausehersteller ‚Red Bull‘ auf der Halde Hoheward (zwischen Recklinghausen und Herten gelegen, also quasi mitten im Revier) sein drittes, großes Seifenkistenrennen in Deutschland.

Das erwartet Euch: 70 Teams dürfen in selbstgebauten Gefährten versuchen, die 500 Meter lange Rennstrecke, mit 10-15% Gefälle, zu bezwingen.

Zu gefeierten Siegern werden am Ende des Tages dann diejenigen unter den Startern

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Auch ich bin ein Totengräber der hiesigen Innenstädte.

Inzwischen traurige Realität in vielen Innenstädten: Leerstand
Inzwischen traurige Realität in vielen Innenstädten: Leerstand

Das der Versandhandel in Zeiten des immer noch wachsenden Internets natürlich eine der wenigen verbliebenen Boombranchen des Landes ist, diese Nachricht ist ja nicht neu. Neu ist auch nicht, dass Kaufleute in den Innenstädten der Region seit Jahren mit der neuen Konkurrenz notgedrungen leben müssen, was vielen immer schwerer fällt.

Der Internethandel hat inzwischen halt große, negative Einflüsse auf die Entwicklung unserer Innenstädte und dieser wird zukünftig wohl auch eher noch weiter zunehmen.

Die Veränderungen in meinem eigenen Einkaufsverhalten der letzten Jahre ist dafür auch ein recht gutes Beispiel. Ich war früher ein ziemlich begeisterter Schaufensterbummler. Mindestens einmal in der Woche fuhr ich über etliche Jahre hinweg regelmäßig in die ‚große Stadt‘ zum ‚Shoppen‘. Habe ich es mal in einer Woche aus irgendwelchen Gründen dann mal nicht nach Dortmund, Recklinghausen, oder Bochum geschafft, dann fehlte mir gleich regelrecht etwas.

Im Laufe der letzten ca. 15 Jahre entdeckte ich dann nach und nach immer mehr das Internet zum Einkaufen für mich. Heutzutage kaufe ich bis auf Lebensmittel und einige Kleidungsstücke, die bei denen man doch sicherheitshalber besser einmal vor dem Kauf die genaue Passform testet, eigentlich nahezu alles ‚im Netz‘. Die gigantische, weltweite Auswahl und die in der Regel günstigeren Preise sind ja auch nahezu in allen konkreten Fällen schlicht unschlagbar.

Inzwischen bin ich sogar schon an einem Punkt angekommen, wo ich mich

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Musik: ‚Sebel‘ plant Heimspiel am 23. März in Recklinghausen

Sebastian Niehoff, vielen wohl besser als ‚Sebel‘ bekannt, kommt zu einem Konzert ins ‚Moondock‘ nach Recklinghausen.

Aufgewachsen im Herner Stadtteil Wanne, wohnt der 32-jährige Musiker (und Fotograf) inzwischen in der Vest-‚Metropole‘ Recklinghausen.

Am 23. März 2013 spielt er nun quasi direkt vor der eigenen Haustür. Einlass ist ab 19 Uhr.

Eintrittskarten gibt es nur an der Abendkasse für jeweils 8 Euro.

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Halde Hoheward – Toller Ausblick über das Ruhrgebiet

Das Wetter gibt sich noch einmal richtig Mühe uns am kommenden Wochenende mit angenehmen Temperaturen und viel Sonnenschein zu verwöhnen.
Wer die Gelegenheit nutzen möchte, und das Wetter im Freien ausnutzen mag, dem empfehle ich einen Ausflug an die Stadtgrenze zwischen Recklinghausen und Herten, zur Halde Hoheward!

Die vom RVR verwaltete Anlage bietet den Besuchern einen tollen Panoramablick über quasi das komplette Ruhrgebiet. Zwar ist der Aufstieg auf die gut 150 Meter hoch gelegene Aussichtsplattform auf der Spitze nicht ganz ohne Mühe

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Samstags in der City: Doitsche Doppelmutti mit Umschnalldildo

Nazis in Recklinghausen Foto: Indymedia/PD
Nazis in Recklinghausen Foto: Indymedia/PD

Irgendwo ist Schluss, Nationaldemokraten, Autonome Nationalisten und unter welchem Namen Ihr sonst noch durch Recklinghausen marschiert.

Als Ihr am Samstagnachmittag mit 36 Leuten an meiner Wohnung vorbeilatschtet, begleitet und beschützt von Polizeihundertschaften aus Osnabrück und Gelsenkirchen, war ich schon etwas sauer. Der Wohnwert dürfte jetzt erheblich gesunken sein. Da müsstet Ihr Euch doch auskennen, das ist doch immer ein Thema für Euch und Eure Gesinnungskameraden, Stichwort: Flüchtlingsheime in der Nachbarschaft. Gut, andere klagen über Straßenstriche, Kohlekraftwerke oder Jazzclubs.

Dabei war ich gegen 14 Uhr wirklich wohlgelaunt zu der Versammlung am Hauptbahnhof erschienen, bereit zwei, drei Stunden meines Wochenendes für eine unbedeutende Veranstaltung zu opfern. Ich habe mich auch gerne vor Start der Nazidemo von einem Teilnehmer fotografieren lassen, nur getrennt durch ein Polizeiabsperrgitter. Die Frage: „Bist du auch Autonomer?“, war zwar etwas unbedacht,

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Gelsenkirchen und Recklinghausen streiten um Einkaufszentrum

In Recklinghausen soll ein neues Einkaufszentrum entstehen. Es gefährdet nicht nur die Recklinghäuser Altstadt, sondern könnte auch andere Innenstädte im nördliche Ruhrgebiet schwächen. Gelsenkirchen wehrt sich.

Recklinghausen besitzt etwas, was im Ruhrgebiet selten ist: Eine schöne Innenstadt. Innerhalb eines Wallrings finden die Besucher verwinkelte
Gassen, Fachwerkhäuser und zahlreiche Kneipen, Restaurants und Cafés. Es gibt mehrere Kaufhäuser, und viele der Geschäfte werden noch von ihren Inhabern geführt. Aber immer weniger Kunden scheinen das Ambiente Recklinghausens zu schätzen. “Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat unsere Innenstadt sieben Prozent Kaufkraft verloren”, sagt Wolfgang Pantförder (CDU), der Bürgermeister der Ruhrgebietsstadt. Der Trend setzt sich fort: Um ein – bis zwei Prozent sinken die Umsätze in der Stadtmitte jährlich. Ein schleichender Niedergang. Ein Grund: Viele ehemalige Kunden zieht es in die Einkaufszentren nach Essen, Oberhausen oder sogar ins niederländische Roermond.

“Uns fehlt es an passenden Angeboten für die 16- bis 40jährigen.” Pantförder will das ändern. Seit Jahren setzt er sich für den Bau eines neuen Einkaufszentrums am Rand der Innenstadt ein. Die Recklinghausen-Arcaden sollen das alte, heruntergekommene Löhrhof-Center ersetzen. Geplant wird es von dem Essener mfi – Management für Immobilien AG (mfi), die zahlreiche Einkaufszentren in Deutschland entwickelt hat und auch betreibt. Mit dem Bau der Arcaden sollte eigentlich noch in diesem Jahr begonnen werden.

Verhindert hat das Gelsenkirchen. Die Stadt hat im vergangenen Jahr vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster einen Normenkontrollantrag gestellt, der noch immer anhängig ist. In der Begründung macht Gelsenkirchen seine Sorgen wegen des 180 Millionen Euro Projektes deutlich: “Es ist zu befürchten, dass mit der vorgesehenen Dimensionierung der Recklinghausen-Arcaden ein sich ansatzweise abzeichnender Trading Down Prozess im Zentrum Gelsenkirchen Buer verschärft wird…”

Gelsenkirchen Buer, das war einmal eine der besten Einkaufsadressen im nördlichen Ruhrgebiet. Das ist lange her: in den vergangenen 20 Jahren hat Buer viel von seiner Attraktivität eingebüßt. Lehrstände und Ramschläden sind keine Seltenheit. Doch Gelsenkirchen kämpft um seine einstige gute Stube. Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD): “Wir versuchen seit zehn Jahren die Innenstadt von Gelsenkirchen-Buer attraktiver zu machen. Dabei haben wir darauf vertraut, dass unsere Nachbarn sich an die Regeln halten.” In Buer wurde eine Standortgemeinschaft gegründet, Bausünden der 60er und 70er Jahre beseitigt sowie Plätze erneuert. Erste Erfolge zeigen sich: Im ehemaligen Hertie-Kaufhaus hat H&M eine Filiale eröffnet, und das drohende Aus von SinnLeffers konnte verhindert werden.

Gelsenkirchens Sorge ist, dass gerade das Textilangebot der Recklinghausen-Arcaden diese Arbeit zunichte macht. Zwar haben sich Recklinghausen und Gelsenkirchen in drei Gesprächsrunden geeinigt, die Verkaufsfläche der Arcaden von 29.500 Quadratmeter auf 27.500 Quadratmeter und das Textilangebot um 1.200 Quadratmeter zu verringern, aber der von Recklinghausen angebotene städtebauliche Vertrag mit Ratsvorbehalt reicht Gelsenkirchen nicht. In einem Schreiben an die Stadt Recklinghausen lehnte Gelsenkirchen ein solches Angebot ab. Die Stadt will, dass Recklinghausen die verringerten Einkaufsflächen in einem Bebauungsplan festschreibt.

Pantförder setzt weiter auf Verhandlungen: Die Stadt Recklinghausen hat Gelsenkirchen in der vergangenen Woche angeboten, eine Grunddienstbarkeit für das Einkaufszentrum im Grundbuch eintragen zu lassen um so sicher zu stellen, dass die beschlossenen Einschränkungen auch Bestand haben, wenn die Eigentümer wechseln oder sich die Mehrheitsverhältnisse ändern sollten. Eine Grunddienstbarkeit lässt sich nur ändern, wenn beide Seiten sich einigen – zum Beispiel über Entschädigungszahlungen. Den Bebauungsplan will er nicht ändern: “Dadurch verlieren wir zu viel Zeit.” Frank Baranowski lässt den Recklinghäuser Vorschlag nun prüfen: “Uns geht es um Rechtssicherheit. Wir haben uns auf einen Kompromiss geeinigt und wollen ihn möglichst gut absichern. Wie das erreicht werden kann, werden wir sehen.” Vor der Sommerpause wird es aber keine Entscheidung geben. Der Rat wird sich mit dem Vorschlag Recklinghausens erst im Spätsommer beschäftigen können.

Arcaden-Entwickler mfi hofft auf ein Gelingen des Kompromisses. Zur Not will man aber auch das Ergebnis einer Klage abwarten. mfi-Sprecher Thorsten Müller: “Wir stehen hinter dem Projekt und wollen es umsetzen.” Gemeinsam mit Henderson Global Investors, sagt Müller, wurde ein Fonds aufgelegt, der den Bau der Arcaden finanzieren soll.

In den anderen Ruhrgebietsstädten hat man in der Zwischenzeit begonnen, sich auf das Center in Recklinghausen vorzubereiten. So soll auch in Bochum ein Einkaufszentrum in der Innenstadt gebaut werden. Ein Grund: Die drohende Konkurrenz durch die Recklinghausen-Arcaden. Das Center-Wettrüsten geht weiter.

Der Artikel erschien auch in der Welt am Sonntag

Oje, oje – der erste Schnee…

 

Ich habe mir eine neue Kamera gekauft. Sie hat 14 Megapixel, für eine Kompaktkamera ziemlich viel – leider macht sie nur unscharfe Bilder.

Monate lang habe ich damit fotografiert. Leider ist bisher kein Bild wirklich scharf geworden. Doch heute Nacht schlug ihre Stunde: Umher fliegende Schneeflocken bildet sie sehr gut ab. Hier also ein paar Impressionen aus dem Ruhrgebiet von heute Morgen.

 

Duisburg, Lehmbruck Museum Innenstadt um 3:17 Uhr.

Essen, Hauptbahnhof um 4:00 Uhr.

Recklinghausen, Busbahnhof um 6:28 Uhr.

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