Das extreme Unwetter vom Anfang der Woche, welches weite Teile des Ruhrgebiets noch immer stark beeinträchtigt, ist sicherlich vielen Lesern noch gut in Erinnerung.
Trotzdem möchte ich hier an dieser Stelle ein kleines Youtube-Video vorstellen, welches auf recht eindrucksvolle Art und Weise den Ablauf des Unwetters in Recklinghausen dokumentiert. Das hat man so in dieser Art auch noch nicht allzu häufig sehen können….
Es gibt Projekte die begleiten einen als Beobachter scheinbar über das halbe Leben hinweg. So auch der sogenannte ‚NewPark‘ in Datteln.
Über Sinn oder Unsinn des geplanten gut 500 Hektar großen Industrieparks im Kreis Recklinghausen wird bereits seit gefühlten Ewigkeiten diskutiert.
Nachdem die Landesregierung im Vorjahr einer notwendigen 17 Mio. Euro-Landes-Bürgschaft endgültig eine Abfuhr erteilte, kamen Lokalpolitiker im Kreis Recklinghausen auf die Idee das Projekt selber realisieren zu wollen. Und das trotz der bekannt katastrophalen Finanzlage des Kreises.
So langsam geht der Wahlkampf für die Europawahl und die Kommunalwahlen am 25. Mai 2014 in NRW in die entscheidende Phase. Tagtäglich wird man inzwischen mit dieser Tatsache konfrontiert, ob man mag, oder nicht.
Im Kreis Recklinghausen sorgt dabei die relativ unbedeutende UBP (Unabhängige-Bürger-Partei), welche auf Facebook nicht einmal 190 ‚Fans‘ für sich verzeichnen kann, aktuell für reichlich Unruhe und viel Ärger. In einigen Städten des Kreises werden ihr Unregelmäßigkeiten bei der Kandidatenfindung vorgeworfen, in anderen Orten geht die UBP aktiv und recht aggressiv gegen diverse politische Gegner und auch Ämter und Behörden vor. Insgesamt formt sich so ein reichlich zweifelhaftes Bild von der Partei, die doch eigentlich als umstrittener Rechtsausleger schwerpunktmäßig für die Einhaltung von ‚Recht und Gesetz‘ eintreten will.
Vor knapp zwei Wochen habe ich hier im Blog über Bestrebungen von Jägern berichtet offiziell als Tierschützer anerkannt zu werden. Ein Bestreben welches ich inhaltlich so nicht teilen konnte, da Jäger meiner Meinung nach keine Tierschützer im klassischen Sinne sind.
Nun jedoch, dreht sich die Sache um. Die Tierschutzorganisation ‚Peta‘ schießt aktuell (mal wieder) deutlich über das Ziel hinaus, wenn sie verhindern möchte, dass Kinder in Recklinghausen in den Osterferien einen Angelkurs besuchen.
Auf der Peta-Homepage heißt es dazu:
„Freizeitbeschäftigung für Kinder sollte nicht mit Tierleid verbunden sein: Im Rahmen des Oster-Ferienprogramms bietet der Arbeitskreis Schulsport der Stadt Recklinghausen in Kooperation mit Sportvereinen und weiteren Partnern zahlreiche Kurse für Kinder an – so auch den Schnupperkurs „Fischen“. PETA Deutschland e.V. macht vor diesem Hintergrund darauf aufmerksam, dass „Fischen“ keine Freizeitbeschäftigung ist, sondern Tierquälerei.
Die Gründungsveranstaltung vom neuen ‚Aktionsbündnis gegen Datteln 4‘. Foto(s): Robin Patzwaldt
Im Vorfeld war ich wenig von der Sinnhaftigkeit der Idee überzeugt, bin auch nur in der Erwartung einer mäßig interessanten Veranstaltung ins ‚Agora‘-Kulturzentrum in den Castrop-Rauxeler Stadtteil Ickern gefahren, wo am gestrigen Abend das neue Aktionsbündnis gegen Datteln 4‘ gegründet werden sollte.
Doch sowohl die doch relativ große Teilnehmerzahl von über 100 Personen, als auch die vorherrschende emotionale Stimmung und die vielen Diskussionen in den gut 150 Minuten der Veranstaltung boten an diesem Abend am Ende der Gründungsveranstaltung des neuen ‚Aktionsbündnisses‘ überraschend viele unterschiedliche Diskussionsansätze. Aber der Reihe nach…
Das zukünftige ‚Palais Vest‘ in Recklinghausen. Foto: Robin Patzwaldt
Erst zu Beginn der letzten Woche hatte ich hier bei den Ruhrbaronen über die Neuerrichtung der ‚Recklinghausen Arcaden‘ berichtet, welche im Herbst 2014 offiziell eröffnet werden sollen, und welche bereits seit Monaten für viel Unruhe in der Vest-Metropole sorgen.
Damals konnte ich noch nicht erahnen, dass sich das diesbezügliche Getöse in und um Recklinghausen nur wenige Tage danach noch einmal deutlich steigern sollte.
Als nämlich der Investor, die mfi-AG, zwei Tage nach der Veröffentlichung meines Textes hier, dann völlig überraschend ankündigte den bereits vertrauten Namen des längst im Bau befindlichen riesigen Projektes plötzlich von ‚Recklinghausen Arcaden‘ in ‚Palais Vest‘ abändern zu wollen, was auch bei mir zunächst ein ungläubiges Schmunzeln hervorrief, da kannten kurze Zeit später bereits Hohn und Spott für diesen Plan bei vielen Bürgern der Region kaum noch Grenzen.
Dass die jüngsten politischen Entwicklungen rund um das 2009 juristisch gestoppte Kohlekraftwerk Datteln 4 an der Basis, vor allem im Kreis Recklinghausen, für einige Furore sorgen würden, das war wohl zu erwarten. Doch dass die dazugehörigen Rechtfertigungsversuche vom Grünen NRW-Landeschef Sven Lehmann auf Facebook gleich so barsch und öffentlich von einigen Parteifreunden der Basis kritisiert werden würden, das hat dann sicherlich doch nicht jedermann in dieser Heftigkeit erwartet.
Klar, die Basisgrünen im direkten Umkreis des fast fertigen E.On-Meilers sehen nach den nichteingehaltenen Wahlkampfaussagen aus dem Jahre 2010 natürlich mit Sorge auch dem nahenden Kommunalwahlkampf in wenigen Monaten gegenüber, doch die harten und eindeutigen Formulierungen wie ‚dummes Geschwätz‘ und der Vorwurf an die Landesspitze auf Landesebene die ‚gerühmte Glaubwürdigkeit verspielt‘ zu haben, das liest man in öffentlich ausgetragenen, innerparteilichen Auseinandersetzungen so wohl eher selten. Das Ganze gipfelt in der Formulierung ‘Es scheint so, dass man als Konzern wohl alles kaufen kann, auch grüne Unterstützung‘. Wahrlich harter Tobak für öffentliche Kritik unter grünen Parteifreunden!
In den vergangenen Wochen erhielten mehr als 50 Graffitikünstler Zugang zu temporären Freiflächen auf drei Etagen in den alten Klassenräumen der ehemaligen Paulus-Canisiusschule in Recklinghausen.Das Gebäude wird demnächst abgerissen. Hier konnten sichSprayer aus der Stadt, aus Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und Griechenlandnochmal so richtig austoben. Herausgekommen ist eine beeindruckende, zweitägige Ausstellung zum Thema „Back to School“. Sie umfasst unter anderem Installationen, Collagen und mehrdimensionale Bilder im Großformat.
In Waltrop diskutierte man am Dienstag über die möglichen Auswirkungen von ‚Datteln 4‘ Foto: Robin Patzwaldt
Die Nachbarstädte Waltrop und Datteln pflegen seit Jahren eine erbitterte Rivalität. Als Waltroper mag man in der Regel Datteln nicht, Dattelner hingegen schauen ebenfalls häufig verächtlich auf das etwas kleinere Waltrop nebenan. Doch nun scheint diese Rivalität in Kürze eine neue, eine juristische Ebene zu erreichen. Die Stadt Waltrop wehrt sich nämlich inzwischen per Rechtsanwalt gegen die Pläne der Stadt Datteln in Sachen Kraftwerksneubau ‚Datteln 4‘, erwägt inzwischen sogar ganz konkret eine entsprechende Klage.
Dies wurde am gestrigen Dienstag im Waltroper Rathaus auch öffentlich bekanntgegeben.
Die Stadt Waltrop wird aktuell von Kraftwerksneubauten der Nachbarstädte Lünen (Trianel) und Datteln (E.On) quasi eingekreist. Das stört viele Waltroper. Aus ganz unterschiedlichen Gründen übrigens. Auch die Ratsmehrheit der Stadt Waltrop steht gerade dem Projekt in Datteln doch sehr kritisch gegenüber. Aus aktuellem Anlass hat man sich nun im örtlichen Rathaus juristisch verstärkt, statt dem Stadtjuristen Stefan Schlarb, den Fachanwalt Thomas Tyczewski mit der Vertretung der Interessen der Stadt Waltrop in Sachen ‚Datteln 4‘ beauftragt.
Neu sind die nun ausführlich formulierten Bedenken dabei nicht, sah man Waltrops Bürgermeisterin Anne Heck-Guthe doch auch in den vergangenen Jahren schon bei einigen Protestaktionen gegen die Dattelner Kraftwerkspläne. So war die Verwaltungschefin u.a. auch bei den Demos vor der Kraftwerksbaustelle im Jahre 2010 und auch beim sogenannten ‚Heimleuchten‘ im Jahre 2012 zusammen mit einigen anderen Politikern aus Waltrop unter den versammelten Demonstranten.
Was am gestrigen Tage im Waltroper Rathaus aber vorgestellt wurde, dass setzt den Waltroper Protest nun auch auf eine ganz neue, eine offizielle Schiene.
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