Sebel im Interview: „…keine Menschenseele…und der Himmel…der ist grau!“

Sebel single-coverMultitalent Sebastian Niehoff, alias ‚Sebel‘, ist ein klassisches Kind des Ruhrgebiets.  Ursprünglich aus Wanne-Eickel stammend, zog es ihn vor einigen Jahren nach Recklinghausen. Dort wohnt er aktuell in einer kunterbunten WG direkt über der dortigen Diskothek ‚Moondock‘. Der ambitionierte Musiker betätigt sich übrigens seit Jahren schon quasi ’nebenbei‘ auch noch als Fotograf und Filmemacher.

Für Mitte Februar 2016 hat ‚Sebel‘ aber nun ganz aktuell eine neue Single angekündigt.  Im Ruhrbarone-Interview wirft der Wahl-Recklinghäuser mit uns heute zudem einen kurzen Ausblick auf seine ganz persönlichen Pläne für das Jahr 2016, und es gibt von ihm auch eine kurze Einschätzung zur derzeitigen Lage im ‚Pott‘.

Ruhrbarone: Hallo Sebel! In wenigen Tagen erscheint also Deine neue Single `Nicht tot‘. Erzähl uns doch bitte einmal kurz etwas darüber. Was verbindest Du mit diesem Song?

Sebel: Vor ein paar Jahren sagte mal ein einflussreicher Mensch aus der Musikbranche zu mir: „Sebel…einen Song wie HEIMAT schreibt mal nur 1x in seinem Leben“. Ich liebe diesen Song, klar, und ich spiele ihn auch sehr, sehr gerne, doch ich konnte diese Aussage von Anfang an nie richtig nachvollziehen, weil ich persönlich (vielleicht sehen es andere anders) nie das Gefühl hatte mit „Heimat“ einen richtig großen Song geschrieben zu haben.
Mit „Nicht Tot“ hatte und habe ich dieses Gefühl endlich.

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Recklinghausen: Radrennen „Rund ums Rathaus“

Rathaus Recklinghausen Foto: Robin Patzwaldt
Rathaus Recklinghausen Foto: Robin Patzwaldt

Die ‚Tour de France‘ läuft bekanntlich aktuell noch auf Hochtouren. Wem das Radsportspektakel im Nachbarland in den letzten Tagen aber vielleicht durchaus schon Appetit auf mehr Radrennen gemacht hat, der kann sich am morgigen Freitag, den 17. Juli 2015, hier im Revier Spitzenradsport auch prima mal wieder vor Ort anschauen. Und da ja wohl auch das Wetter am Freitag entsprechend mitspielen soll, viel Sonnenschein und warme Temperaturen sind aktuell angekündigt, bietet sich ein Besuch der Recklinghäuser Altstadt da doch gleich doppelt an.
Ab 19.15 Uhr trifft sich die Radsport-Gemeinde der Region nämlich in der Altstadt von Recklinghausen zum sogenannten Nacht-Kriterium „Rund ums Rathaus“.
Start und Ziel ist dabei auf dem örtlichen Kaiserwall geplant, wie die Stadt Recklinghausen aktuell mitteilt. Dann geht es über den Rathausplatz in den Erlbruch, um das Rathaus herum, um dann wieder quer über den Rathausplatz auf den Kaiserwall zu gelangen. Von dort biegen die Fahrer links Richtung Löhrgasse ab, wo sie in einer großen Kurve wieder den Kaiserwall herunterfahren.
Dies ergibt so insgesamt einen rund 600 Meter langen Rundkurs, mitten in der City, welcher teilweise direkt über den großzügig angelegten Rathausplatz führt. Das Fahrerlager wird dabei entsprechend direkt vor dem historischen Rathaus aufgebaut, sodass die dort versammelten Radfans dann wirklich hautnah bei den Vorbereitungen der Rennfahrer mit dabei sind.

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Halde Hoheward: Gutachten liegt endlich vor – Die Geduldsprobe geht trotzdem weiter

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Blick auf die ‚Halde Hoheward‘. Foto: Robin Patzwaldt

Ist das jetzt eine gute Nachricht, oder doch eher genau das Gegenteil? Man weiß es einfach nicht. Jedenfalls hat das Landgericht Bochum nun eine aktuelle Stellungnahme zum bereits vor rund sechs Jahren beauftragen Gutachten in Sachen der Baumängel am Observatorium auf der Halde Hoheward zwischen Recklinghausen und Herten veröffentlicht. Dort heißt es aus Sicht der Verantwortlichen jedenfalls recht niederschmetternd:

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Noch immer Tristesse im Ruhrgebiet? – Kaum ein Tourist will nach Herne oder Recklinghausen

Rathaus Recklinghausen Foto: Robin Patzwaldt
Rathaus Recklinghausen Foto: Robin Patzwaldt

Sightseeing im Revier? Klar, kann man machen. Und es gibt hier unzweifelhaft auch viele schöne Ziele, die sich zu besichtigen und zu erkunden lohnen. Wir Ruhrpottler wissen das.
Aber verglichen mit anderen Regionen ist das touristische Angebot im Ruhrgebiet dann doch noch immer vergleichsweise arg bescheiden und wohl eher für Insider und Liebhaber der Industriekultur von Interesse. Wirklichen Massentourismus sucht man hier jedenfalls noch immer weitestgehend vergeblich.
Daran konnten auch diverse Imagekampagnen und lokale Initiativen noch nichts Grundlegendes ändern. Touristisches Reiseziel Ruhrgebiet? Für viele, wenn überhaupt, wohl eher ein beliebtes geschäftliches Reiseziel, wenn man hier als Auswärtiger denn überhaupt mal übernachten sollte.
Und tatsächlich, Herne und Recklinghausen sind, zumindest in touristischer Hinsicht, auch offiziell so ziemlich die uninteressantesten Städte im deutschsprachigen Raum.

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Die Sonnenfinsternis am 20. März auf der ‚Halde Hoheward‘ miterleben

Die Halde 'Hoheward'. Foto: Robin Patzwaldt
Die Halde ‚Hoheward‘. Foto: Robin Patzwaldt

Am nächsten Freitag erleben wir hier im Ruhrgebiet mal wieder eine Sonnenfinsternis. Diesem relativ seltenen Ereignis wollen sich viele Zeitgenossen natürlich in aller Ausführlichkeit widmen.
Wer es zeitlich einrichten kann, für den hält das Besucherzentrum an der Halde Hoheward (die Halde ist zwischen Recklinghausen und Herten gelegen) ein attraktives Angebot bereit.
Am Freitag, den 20. März 2015, ab 9 Uhr, werden Interessierte dort zu einer dreistündigen Führung auf die Halde Hoheward eingeladen.

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Kreis Recklinghausen: Nur die ‚ärmsten Schweine‘ fahren noch mit Bus und Bahn

Ein Bus der 'Vestischen' in den 70er-Jahren. Quelle: Wikipedia, Foto: Willy R., Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ein Bus der ‚Vestischen‘ in den 70er-Jahren. Quelle: Wikipedia, Foto: Willy R., Lizenz: CC BY-SA 3.0

Wer heutzutage regelmäßig Bus und Bahn nutzen muss, der ist häufig genug gleich in doppelter Hinsicht ‚ein armes Schwein‘. Dies bestätigt aktuell auch die jüngste Entwicklung bei der ‚Vestischen Straßenbahn GmbH‘, dem öffentlichen Nahverkehrsanbieter im Kreis Recklinghausen.
Dort rechnet man in diesem Jahr, nach der jüngsten Tariferhöhung, einem aktuellen Bericht der ‚Recklinghäuser Zeitung‘ zur Folge, mit einem Verlust von ca. 500.000 Fahrgästen für das Jahr 2015.
Der Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Martin Schmidt wird dort aktuell mit den Worten zitiert „In Düsseldorf käme kein Fahrgast auf die Idee, aufs Auto umzusteigen.“, dort sei die Innenstadt verstopft, Parkplätze seien knapp und teuer. „Im Kreis Recklinghausen hingegen haben die Menschen diese Alternative.“
Angesichts solcher Formulierungen können einem, wenn man das liest, als seit Jahren schon im Kreis Recklinghausen lebender Bürger, schon einmal kurz die Nackenhaare zu Berge stehen.

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Update: Die Stadt Datteln nimmt Stellung zu „Die Stadtverwaltung Datteln hat scheinbar weitere ‚Aktenleichen im Keller‘“

Blick in Richtung Datteln. Foto: Robin Patzwaldt
Blick in Richtung Datteln. Foto: Robin Patzwaldt

In den letzten Wochen haben wir hier im Blog bereits mehrfach über Diskussionen bezüglich der exakten Abrechnung von Arbeitsstunden und Leistungen von Mitarbeitern der Stadtverwaltung in Datteln berichtet, die dem Energiekonzern ‚E.On‘ im Zusammenhang mit der Erstellung des neuen Bebauungsplans des Kraftwerksneubaus ‚Datteln 4‘ hätten berechnet werden können bzw. sollen.

Vorwürfe kamen u.a. aus dem Lager der Dattelner CDU, welche in der letzten Bauausschusssitzung diesbezüglich nachhakte, aber zuletzt auch aus der Bürgerschaft der Kanalstadt.

Heute erreichte uns erneut eine aktuelle Stellungnahme in dieser Angelegenheit. Der Dattelner Kraftwerkskritiker Karl Seeling formuliert darin weitere scharfe Vorwürfe in Richtung der örtlichen Verwaltung, fordert nun auch noch einmal mit Nachdruck entsprechende Aufklärung, sowie Erklärungen und ein Einschreiten von Landrat und Bezirksregierung:

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‚Palais Vest‘: Zukunftsweisender Konsumtempel oder doch ‚Citykiller‘?

Das 'Palais Vest' in Recklinghausen. Foto(s): Robin Patzwaldt
Das ‚Palais Vest‘ in Recklinghausen. Foto(s): Robin Patzwaldt

Vor wenigen Tagen, am 16. September 2014, eröffnete in Recklinghausen das ‚Palais Vest‘. Das nagelneue Shoppingcenter, mit dem ungewöhnlichen Namen, welches auf seinen insgesamt rund 41.000 Quadratmetern mit geplanten 120 Shops um Käufer aus der Region wirbt und nach dem Vorbild aus Nordamerika bestens bekannter Malls errichtet wurde, spaltet seit Jahren bereits die Meinungen.

Die Einen reden von einem ‚Citykiller‘, die Anderen von einem zukünftigen Umsatzmagneten für die Vest-Metropole mit ihren 120.000 Einwohnern. Zeit also, sich einmal vor Ort einen Eindruck vom aktuellen Zustand in der Recklinghäuser City zu machen.

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100(0) Feuer in der Nacht

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Gestern Abend am E.On-Kraftwerk in Datteln. Foto(s): Robin Patzwaldt

Am gestrigen Abend fand an der Stadtgrenze zwischen Datteln und Waltrop im Kreis Recklinghausen das ‘Heimleuchten 2014` statt.

Am 5. Jahrestag des OVG-Urteils in Sachen ‚Kraftwerk Datteln 4‘, vom 03. September 2009, hatten Kraftwerkskritiker aus der Region, darunter die ÌG Meistersiedlung‘ und das überparteiliche ‚Aktionsbündnis gegen Datteln 4‘ unter diesem Namen öffentlich zur Protestkundgebung an den Dortmund-Ems-Kanal aufgerufen.

Im Vergleich zur letzten Veranstaltung dieser Art vom März 2012, als noch ca. 500 Demonstranten in Erscheinung traten, fiel die Resonanz diesmal jedoch deutlich bescheidener aus. Lediglich noch rund 100 Demonstranten hatten sich, parallel zum Anpfiff des in Düsseldorf ausgetragenen Fußballländerspiels, am Treffpunkt neben dem E.On-Infopoint vor der Kraftwerksbaustelle in Datteln eingefunden.

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Unverhofft ins Bürgermeisteramt – Waltrop wählt überraschend den Wechsel

Waltrops 'Neue': Nicole Moenikes. Foto: CDU-Waltrop
Waltrops ‚Neue‘: Nicole Moenikes. Foto: CDU-Waltrop

Nicht nur in einigen großen Städten unseres Landes kam es am gestrigen Sonntag zu den entscheidenden Stichwahlen um das Bürgermeisteramt. Auch in kleineren Städten des Ruhrgebiets wurde gewählt, u.a. auch bei mir hier vor der Haustür, in Waltrop, im Kreis Recklinghausen. Und dabei ging es diesmal sogar selten emotional und am Ende dann auch völlig überraschend zu.

Waltrop ist eigentlich seit Jahren eine klassische SPD-Stadt. Seit 1975 stellten die Sozialdemokraten, mit Ausnahme der fünf Jahre nach der ‚Protestwahl‘ im Jahre 1999, als viele Ruhrgebietsstädte an die CDU gingen, die SPD für den Ärger über die Bundespolitik der Schröder-Regierung mit abgestraft wurden, permanent die größte Ratsfraktion und bekleidete auch das Bürgermeisteramt.

Das hat sich nun gestern geändert, sehr zur Überraschung der Genossen hier vor Ort, und wohl auch zu der von Amtsinhaberin Anne Heck-Guthe, welche seit 2004 als Bürgermeisterin in der ‚Stadt der Schiffshebewerke‘ fungierte.

Als Anne Heck-Guthe ihre Entscheidung bekanntgab freiwillig auf das letzte Jahr ihrer eigentlich bis 2015 laufenden Amtszeit zu verzichten, damit Bürgermeister- und Kommunalwahl zusammen würden stattfinden können, da tat sie dies offiziell um der Gemeinde die drohenden Mehrkosten zu ersparen. Insgeheim dürfte aber auch ihre scheinbar komfortable Ausgangslage dabei eine Rolle gespielt haben. Mit einem Amtsverlust dürfte sie noch im Vorjahr niemals gerechnet haben.

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