Mehr Tränen, weniger Taktik? – Wie emotionalisierende Berichterstattung dem Frauenfußball schadet

Foto: Robin Patzwaldt

Im modernen Fußball sind Emotionen allgegenwärtig – bei Männern wie bei Frauen. Doch ein Blick auf die mediale Berichterstattung offenbart, insbesondere auch wieder heute, am Tag nach dem Aus der DFB-Auswahl im EM-Halbfinale gegen Spanien, ein auffälliges Ungleichgewicht: Während im Männerfußball Taktik, Spielsysteme, Transfersummen und Trainerdiskussionen dominieren, konzentriert sich die Berichterstattung über Frauenfußball überdurchschnittlich häufig auf Emotionen – und insbesondere auf Tränen.

Warum weinen die Spielerinnen? Wer weint mit? Wie emotional war die Niederlage oder der Sieg? Fragen wie diese prägen zu oft die Schlagzeilen, während sportliche Analyse und strategische Tiefe in den Hintergrund rücken.

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Thema Doping: Lieber Erik Zabel!

Erik Zabel. Quelle: Wikipedia, Foto: Heidas, Lizenz: C
Erik Zabel. Quelle: Wikipedia, Foto: Heidas, Lizenz: CC

Ich wende mich heute einmal mit dieser kurzen Stellungnahme an Sie ganz persönlich, da mich Ihr (erneutes) Dopinggeständnis vom Wochenende, im Anschluss an die jüngsten Veröffentlichungen zu dem Thema, doch auch persönlich sehr getroffen hat.

Sie, Herr Zabel, haben nun offenbar gegenüber der ‚Süddeutschen Zeitung‘ ganz offiziell eingeräumt in den Jahren 1996 bis 2003 mehr oder weniger regelmäßig zu leistungssteigernden Mitteln gegriffen zu haben. Das stimmt mich, ehrlich gesagt, sehr traurig und auch (nach all den Jahren noch immer) etwas wütend.

Ich gehörte in den Jahren als Sie noch einer der Top-Stars der internationalen Radrennszene waren, nämlich zu ihren Sympathisanten, man könnte sogar sagen Fans.

In ihren großen Jahren im Radsport, speziell auch immer bei der ‚Tour de France‘, machte ihre natürliche, sympathische  Art Sie für mich zu meinem ‚Liebling‘ in den Profi-Startfeldern des Radsports. Auch die Tatsachen, dass Sie hier in der Region (nämlich in Unna) wohnen, und wir beide faktisch ein Jahrgang sind, brachten Sie mir damals rasch deutlich näher als andere Radprofis.

Ihre 12 Etappensiege auf der Frankreichrundfahrt, jedes gewonnene und /oder verteidigte ‚Grüne Trikot‘ habe ich Ihnen von Herzen gegönnt. Da konnte z.B. ein Jan Ulrich mit seinen Leistungen anstellen was er wollte, mein ‚Radsportheld‘ in diesen Jahren waren immer Sie!

Als Sie dann im Jahre 2007 erstmals unter Tränen einräumten bei der Tour 1996 einmalig mir ‚Epo‘ ‚experimentiert‘ zu haben, da war ich, im Nachhinein muss man wohl sagen naiver Weise, gewillt Ihnen das auch so zu glauben, dass es sich eben tatsächlich ‚nur‘ um einen einmaligen Ausrutscher handelte.

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