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„Volksgruppenrechte für die indigene Minorität“

Schwerin, Indianistiktreffen 1982 Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1982-0703-021 / Wolfried Pätzold / Lizenz: CC-BY-SA 3.0

Der Österreicher Martin Sellner sorgt sich um die Zukunft der Deutschen und will eine Neuauflage der National befreiten Zonen.

Der Österreicher Martin Sellner sorgt sich um die Zukunft der Deutschen, von denen es immerhin zehn Mal mehr als Österreicher gibt. Durch den „großen Austausch“ seien die bedroht. Es gelte nun für „Volksgruppenrechte für die indigene Minorität“ zu sorgen. Der Deutsche als Indianer, bedrängt von Dönerspieße schwingenden Siedlern aus der zweiten und dritten Welt.

Die Städte will Identitären-Kopf, der seinen im Blog-Sezession veröffentlichten Text bereits im September angekündigt hat, weitgehend räumen: In ihnen sollen noch Protestaktionen stattfinden, weil dort die mediale Resonanz größer ist.

Zurückziehen sollen sich die aufrechten und rechten Deutschen in die Ostzone. Dort sollen sie ein eigenes Schulsystem aufbauen, Kulturpolitik betreiben, Wirtschaftskreisläufe etablieren und Sicherungs- und Sozialsysteme installieren. Sellner nennt das „solidarischen Patriotismus“. Übersetzt bedeutet das wohl eine Mischung aus Ziegenzucht, Blockfötenabende und Eintopfsonntag.

An dem Konzept ist nichts neu, es ist eine Wiederauflage der National befreiten Zonen dar, das dem grünbürgerlichen Zeitgeist folgt: Auch viele Hipster zieht es aufs Land. Angeblich wegen der guten Luft und den günstigen Immobilienpreisen. Schaut man genauer nach, sind die Gründe nicht ganz so anders als bei den Rechten: Man schwärmt von der bunten Republik, will aber zu viele „Bunte“ nicht in der Nachbarschaft.

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paule t.
paule t.
2 Jahre zuvor

Dass "Deutsche" eine "indigene Minorität" seien, ist natürliche einfach eine Wahnvorstellung Sellners (und zwar selbst dann, wenn man den Begriff "deutsch" so fasst, wie Nazis es halt tun). Dass besonders viele Leute dieser Idee des Auszugs aus der Gesellschaft folgen werden, darf man wohl bezweifeln – nicht einmal aus naziaffinen Gruppen dürften sich viele dafür begeistern können.

Dass "National befreite Zonen" hingegen einem "grünbürgerlichen Zeitgeist" folgten, ist halt die fixe Idee des Autoren, bei jeder sich bietenden (oder auch nicht wirklich bietenden) Gelegenheit "grün" und "rechtsextremistisch" wider alle Evidenz in einen logischen Zusammenhang zu bringen. Meiner Erinnerung nach war es kein Grüner, der sich mit AfD-Stimmen zum Kurzzeit-Ministerpräsidenten hat wählen lassen.

Albert Rech
Albert Rech
2 Jahre zuvor

Das Deutsche eine "indigene Minorität" sind scheitert schon daran das es so etwas wie ein "Deutsches Volk" mit eigener "deutschen Kultur" abseits der deutschen Staatsbürgerschaft nicht existiert.

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