Wann ist eine Frau ein Nazi?

Der Journalist und Satiriker Jan Böhmermann | Foto: Jens Koch / ZDF Presseportal

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Beim Schauen der letzten Folge des ZDF Magazin Royals von Jan Böhmermann musste ich mir vorstellen, wie er eine intensive Workshop Woche bei Twitter-Transaktivisten hatte – und dort brav viele Grundannahmen auswendig lernte. Die ganze Böhmermann-Sendung ist eine Überführung postmoderner Ideologie in die Praxis.

Von unserer Gastautorin Anna Schott

Die Folge vom vergangenen Freitag (2. Dezember) befasst sich mit angeblicher Transfeindlichkeit und woher sie kommen würde. Böhmermann betont immer wieder, wie einfach das Konzept Gender und Trans sei, dass man das Gefühl bekommt man sei bösartig oder „ein dummer Wichser“ (Zitat Böhmermann), wenn man Kritik oder Nachfragen äußert. Nach einer äußerst vagen Definition wird Werbung für das Selbstbestimmungsgesetz gemacht, es wird geframet, man stehe dem Gesetzentwurf kritisch gegenüber. Ganz egal ob man gegen die Würde, gegen die Freiheit oder gegen die Persönlichkeitsentfaltung von Transpersonen sei. Und wer möchte so ein Unmensch sein?

Böhmermann übernimmt die Falschinformation der Transaktivisten, dass das Transsexuellen-Gesetz verfassungswidrig sei. Das stimmt nur in Teilen, denn die zwei Gutachten, die von Transaktivisten als besonders demütigend oder entwürdigend bezeichnet werden, sind nicht verfassungswidrig. Böhmermann meint, dass Fragen, ob man auf Minderjährige oder Exhibitionismus stehen würde, niemanden was angehen würde. Also: ob jemand ein potentieller Täter ist, das geht niemanden etwas an?

Ich weiß, Gespräche, Formulare und Papierkram sind nervig. Aber wie soll Missbrauch unterbunden werden, wenn es keinerlei Kontrolle gibt? Was ist, wenn meine Persönlichkeitsentfaltung auf der Fetischisierung von Frauen basiert? Es geht weiter und wird schlimmer, Böhmermann erklärt uns, was eine Terf ist und findet es witzig, wenn man Terfs, also Frauen, mit turds, zu Deutsch: Kackehaufen verwechselt. Terf stammt aus dem englischen und steht für „Trans-Exclusionary Radical Feminism“.

Organisierter Hass und falsche Tweets

Eine ganz böse Terf ist Alice Schwarzer, die böse, organisierte Hetze betreibt, indem sie sagt „Trans sei Mode“. Heftig.Ein weiterer, laut Böhmermann, hasserfüllter „talking point“ von Terfs sei, dass sie sich um die Sicherheit auf Toiletten oder Umkleidekabinen machen. Das wird einfach mit dem allseits bekannten Mantra „Transfrauen sind Frauen“ abgewatscht. Richtig perfide und verhöhnend wird er, wenn er meint, dass Männer eh schon überall Frauen belästigen – und ein Großteil der Gewalt gegen Frauen in den eigenen vier Wänden stattfindet. Also das ist die Grundlage, dass Männer das Recht haben Frauenräume zu kolonialisieren?

Dass Detransitioniererinnen in der Emma zu Wort kommen ist organisierter Hass, dass eine Nobelpreisträgerin in der Emma gesagt hat, es gebe nur zwei Geschlechter ist organisierter Hass.

Alles, auch der Körper, ist sozial konstruiert

Zu jenem Zeitpunkt der Sendung dachte ich, dass jetzt nichts schlimmeres mehr kommen kann, aber es kam noch schlimmer. Denn Böhmermann und sein Recherche-Team haben herausgefunden, dass alle genderkritischen Stimmen nur Opfer vom Framing gut organisierter Anti-Gender Netzwerke sind, die aus russischen Oligarchen und rechtsradikalen Amerikanern bestehen würden. Und deren Ziel ist es mit dem geschürten Hass auf Transpersonen Demokratien zu destabilisieren. Aber wenn man das Wort „Translobby“ in den Mund nimmt, ist man eine antisemitische Verschwörungserzählerin.

Die Folge endet damit, dass Meldungen über Gewalt an Transpersonen eingeblendet wurden, die als Beweis dienen soll, dass diese Taten nur geschehen konnten, weil es Feministinnen gibt, die Geschlecht über Gender stellen in ihren Analysen. Die Tatsache, dass die Taten von Männern und zum Teil Jungen ausgeübt wurden, wird nicht erwähnt, denn es scheint irrelevant. Denn die wahren Verursacherinnen sind Terfs und Frauen können so wieder einmal für das Verhalten von Männern belangt werden.

Die ganze Sendung ist eine Überführung postmoderner Ideologie in die Praxis, Sprechakte sind Gewalt – alles ist subjektiv, Gefühle stehen über Fakten, Betroffenen muss geglaubt werden und alles, auch der Körper, ist sozial konstruiert.

 

 

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noch'n Flo
noch'n Flo
1 Jahr zuvor

Ein Geisterfahrer? Hunderte!!!

Anderer Max
Anderer Max
1 Jahr zuvor

Kann man das als Meinung kennzeichnen bitte?
Weil um Fakten geht es hier ja nicht, sondern nur um das, was die Autorin (absichtlich) falsch verstanden hat.
Und wer ist Anna Schott, finde keine Referenzen, sorry.

Insgesamt: Nein, natürlich nicht.

„als Beweis dienen soll, dass diese Taten nur geschehen konnten, weil es Feministinnen gibt“
Ist ausgemachter Blödsinn. Da muss man schon absichtlich nicht richtig zuhören, um das so zu interpretieren.

„Die ganze Böhmermann-Sendung ist eine Überführung postmoderner Ideologie in die Praxis.“
Was ist Ideologie? Dass Transmenschen scheiße in unserer Gesellschaft behandelt werden?

„„ein dummer Wichser“ (Zitat Böhmermann)“
Noch blöder kann man die Selbstkritik Böhmermanns an seinem eigenen Ich von vor 6 Jahren wohl nicht zusammenfassen.

“ die Falschinformation der Transaktivisten, dass das Transsexuellen-Gesetz verfassungswidrig sei. Das stimmt nur in Teilen, denn die zwei Gutachten, die von Transaktivisten als besonders demütigend oder entwürdigend bezeichnet werden, sind nicht verfassungswidrig.“
Also weil die Gutachten nicht verfassungswidrig sind, ist das, was begutachtet wurde, nicht verfassungswidrig? Hai ai ai ai ….

„Also: ob jemand ein potentieller Täter ist, das geht niemanden etwas an?“
Woher wissen Sie, wer ein potentieller Täter ist? Was hat das mit Transsexualität zu tun? Generelaverdacht much? Fußfesseln für Transen weil Sie meinen, das habe irgendwas mit Kindesmissbrauch zu tun? Und das ist nicht herabwürdigend? Lächerlich.

Jenny
Jenny
1 Jahr zuvor

Vielen Dank für dieses Statement! Ich arbeite in der frauenspezifischen Obdachlosenhilfe und kann froh sein dass meine Leitung alt-Feministinnen ist und noch weiß, warum Frauenräume geschaffen wurden und wie hart der Kampf darum war. Immer wieder lassen Kolleginnen im Nachtdienst die selbst Anfang 20 sind und absolut Pop Feministinnen Männer die sich als Frauen definieren in die Unterkunft und zwingen so unsere Frauen sich mit ihnen ein Zimmer zu teilen. Ich rede von schwulen Männern in Kleidern UND Röcken, keine Person die irgendwo als Frau durchgehen würde. Und das ohne jede gesetzliche Grundlage. Sekbst5mit Self ID Gesetz möchte ich die klare Kritik äußern dass es mir ein Rätsel ist warum gerade Frauen in der Obdachlosenhilfe die Aufgabe haben sollen als Spielfiguren von Inklusion von Transpersonen die Hauptrolle zu spielen? Sie haben meist massivste sexualisierte Gewalt durch Männer erfahren und suchen sich nicht ohne Grund eine frauenspezifische Einrichtung. Intern brodelt es zwischen den Unterkünften und nach eine Transveransstaltung mit diversen Einrichtungen haben nun viele Frauen Unterkünfte ihre Konzeptionen geändert und werden Transfrauen aufnehmen. Unser Nutzerinnen hat natürlich niemand gefragt. In England rudert man in Sachen all gender toiletten wieder zurück. Weil es wie zu erwarten war Übergriffe gibt und weil Mädchen an Schulen die Toiletten meiden, sogar schwänzen wnn sie ihre Tage haben. Die TransaktivistInnen sollten Schutzräume und Angebote für Transpersonen schaffen statt in unsere Räume einzudringen. Es geht nicht um gegen trans, es geht um für Frauen. Und Transfrauen sind Transfrauen. Keine Frauen.

Gundula Rauchen
Gundula Rauchen
1 Jahr zuvor

Das Grafik Team des Tagesspiegels hatte einen Grafikfehler verursacht. Dr. Mahr war daran in keiner Weise beteiligt. Es wurde bereits zeitnah nach der Veröffentlichung sehr transparent korrigiert. Auch der Presserat hat am besagten Artikel nichts beanstandet.

Bitte löschen Sie die entsprechende Passage und prüfen Sie die Aussagen Ihrer Gastautor*Innen in der Zukunft auf Richtigkeit.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/belastigt-verhohnt-bedroht-wie-trans-menschen-zum-hassobjekt-von-rechts-und-links-werden-535254.html

Roland Mitschke
Roland Mitschke
1 Jahr zuvor

Ich bemühe mich mit eigenem Verhalten die Einschaltquote von Böhmermann niedrig zu halten. Leider muss ich die Gebührenfinanzierung ertragen.

Laneera
Laneera
1 Jahr zuvor

Danke für diesen Artikel! Böhmermann hat keine Ahnung von der Materie und runtergelesen bzw. gebrüllt, was frauenfeindliche TRA Gruppierungen um Mahr aufgeschrieben haben, also die übliche Hetze und Lügen. Immerhin hat die Sendung bewirkt, daß doch einige Menschen, auch Transsexuelle, aufgewacht sind und von dieser Ideologie distanzieren!

Michael
Michael
1 Jahr zuvor

Böhmermann hat mal wieder erreicht, seine Trolle aufzustacheln, die TERF’S bei Twitter als „Untermenschen“ beschimpfen oder gar zur „Ausrottung“ dieser aufrufen.
Er ist ein widerlicher Hetzer, der spaltet, statt zu versöhnen. Er hetzt regelmäßig seine Trolle gegen Leute auf. Wer auf der „falschen Seite“ steht, bestimmt er, der kleine Napoleon.

noch'n Flo
noch'n Flo
1 Jahr zuvor

@ Laneera:

„Immerhin hat die Sendung bewirkt, daß doch einige Menschen, auch Transsexuelle, aufgewacht sind und von dieser Ideologie distanzieren!“

Dazu hätte ich gerne Belege.

@ Michael:

„die TERF’S bei Twitter als „Untermenschen“ beschimpfen oder gar zur „Ausrottung“ dieser aufrufen“

Dazu auch.

Evelyn Schneider
Evelyn Schneider
1 Jahr zuvor

Für Gedanke-wird-Realität-Aktivisten in Medien, Politik und im Wissenschaftsbetrieb ist jede Kritik an ihren logischen Zirkelschlüssen und widersprüchlichen Wünsch-dir-was-Definitionen Hass und Hetze. Dass der Pöbelclown Böhmermann dabei ist, ist wenig überraschend, ebenso das Niveau.

Wieso ist es eigentlich wichtig, dass es drölf nicht benennbare Geschlechter geben soll, wenn sich ein fortpflanzungsfähiger Männerkörper selbst für eine Frau hält? Und wenn Transfrauen Frauen sind, warum können/wollen/müssen sie dann transitionieren? Und wieso spricht man jemandem die Existenz ab, wenn man männliche Geschlechtsorgane für männlich und weibliche für weiblich hält?

paule t.
paule t.
1 Jahr zuvor

@ # 11 noch’n Flo:

Die Frage nach den Belegen für allerlei würde ich auch gerne stellen. Denn wie auch immer man zu Böhmermann steht: Er belegt seine Behauptungen idR oder formuliert sie zumindest so, dass man sie nachprüfen kann. Wenn er etwas zur Gesetzeslage sagt, dann sagt er auch klar, um welches Gesetz es geht (in diesem Fall das Transsexuellengesetz), sodass man es nachlesen kann, und wenn er sagt, was darin steht und was davon noch gilt, dann stimmt das auch.
Das ist schon etwas anderes als manche Artikel hier auf den Ruhrbaronen oder bei den diversen Akteur:innen der Antitransbubble, wo sehr gerne allerlei dahinbehauptet wird, was entweder überhaupt nicht nachprüfbar ist oder sich, wenn man es denn prüfen kann, als mehr oder weniger große Verzerrung der Sachlage entpuppen (bis hin zur freien Erfindung). Z.B. wurden über angebliche Inhalte des geplanten Selbstbestimmungsgesetzes ja nachweislich Dinge behauptet, die nicht nur nicht drinstehen (alles, was mit medizinischen Dingen bzgl. Transition zu tun hat), sondern bei denen in den vorgestellten Eckpunkten zum Gesetz ausdrücklich dazugesagt wurde, dass es im Gesetz darum nicht geht; und als Rechtfertigung (!) für diese klare Falschdarstellung wurde dann darauf verwiesen, dass in einem ganz anderen Dokument ja etwas stehe (was dann inhaltlich aber auch nicht mit der Behauptung übereinstimmt …).

————————————————–

Beispiele aus obigem Artikel:

Zitat: „dass man das Gefühl bekommt man sei bösartig oder „ein dummer Wichser“ (Zitat Böhmermann), wenn man Kritik oder Nachfragen äußert.“
Nun bezeichnet Böhmermann allerdings nicht irgendwen mit dieser Beleidigung, sondern primär die Person, die im dann folgenden Ausschnitt gezeigt wird (ab 9:38 im Video). Und das ist _er selbst_ vor sechs Jahren. Diese kleine Auslassung, die aus Selbstkritik eine ungezielte Beleidigung macht, ist schon eine wirklich krasse Verdrehung.

Zitat: „es wird geframet, man stehe dem Gesetzentwurf kritisch gegenüber“
Wer ist in diesem Satz (und davor) „man“? Die Zuschauer? Bestimmt nicht die Zuschauer als solche, denen wird an keiner Stelle so etwas unterstellt. Die ganz bestimmte Zuschauerin, die diesen Artikel geschrieben hat? Der wird das auch nicht unterstellt, aber vielleicht stimmt es ja trotzdem, keine Ahnung.
Oder die diversen Leute, die später gezeigt werden? Bei denen wird „es“ nicht so „geframet“, es wird ganz klar so gesagt. Und was ist daran falsch? Sind Storch, Beverfoerde, Schwarzer, Engelken etc.pp. etwa nicht gegen das Selbstbestimmungsgesetz?
Oder um wen sonst geht es? Der Vorwurf bleibt ganz unbestimmt und er wird nicht belegt.

Zitat: „Böhmermann übernimmt die Falschinformation der Transaktivisten, dass das Transsexuellen-Gesetz verfassungswidrig sei. Das stimmt nur in Teilen, denn die zwei Gutachten, die von Transaktivisten als besonders demütigend oder entwürdigend bezeichnet werden, sind nicht verfassungswidrig.“
Diese Behauptung ist eindeutig unwahr. In der Sendung werden verschiedene Aspekte des Transsexuellen-Gesetzes genannt, nämlich u.a. die Zwangsscheidung, die Zwangssterilisierung und eben die Erfordernis der zwei Gutachten. Dabei wird ganz klar gesagt, dass die beiden erstgenannten Aspekte vom Verfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wurden (ab 13:01), andere aber weiterhin gelten (ab 13:44). Für Leute, die juristisch bis zwei zählen können, ist damit klar, dass letztere eben nicht für verfassungswidrig erklärt wurden, denn dann würden sie ja nicht gelten.

Zitat: „Böhmermann meint, dass Fragen, ob man auf Minderjährige oder Exhibitionismus stehen würde, niemanden was angehen würde.“
Solche Fragen (und andere, noch abwegigere) sind dann, wenn es keinerlei Anhaltspunkte dafür gibt, dass solche DInge der Fall sein könnten und daraus verboetene Handlungen folgen könnten, einfach übergriffig und beleidigend. Und warum sollte die Aussage, dass man trans sei, ein Anhaltspunkt dafür sein, dass man Pädophile:r, Sodomist:in, Fetischist:in o.Ä. sei?
(Ach ja, und dann wundern sich dieselben Leute, die Transpersonen als solche mit solchen Paraphilien in Verbindung bringen, darüber, dass andere Leute das als Hass bezeichnen. Nee klar. Arme, verfolgende Unschuld.)

Zitat: „Denn Böhmermann und sein Recherche-Team haben herausgefunden, dass alle genderkritischen Stimmen nur Opfer vom Framing gut organisierter Anti-Gender Netzwerke sind, die aus russischen Oligarchen und rechtsradikalen Amerikanern bestehen würden.“
Dass „alle genderkritischen Stimmen“ „Opfer“ dieser Netzwerke seien, wird in der Sendung nicht gesagt. Aber ja, es wird dargestellt, dass es diese Personen und Organisationen gibt, die viel Geld in Hasskampagnen gegen Trans, Lesben und Schwule und überhaupt nicht-traditionelle Lebensformen stecken.
Ist das etwa falsch? Gibt es diese Leute nicht?

Und ansonsten ist es natürlich ganz, ganz schlimm, dass Böhmermann Kampagnen, die gegen selbstbestimmtes Leben von Transpersonen sind (bis dahin, dass die bloße Existenz von Transpersonen ausdrücklich geleugnet wird), als „Hass“ bezeichnet. Mimimi. Ja, was soll sowas denn sonst sein?

paule t.
paule t.
1 Jahr zuvor

Ach, aber noch als kleiner Nachtrag:
Danke für diesen werbend wirkenden Artikel. Sonst sehe ich Böhmermann eher nicht, aber die Folge habe ich mir dann angeschaut, als geeignetes Unterrichtsmaterial eingestuft und direkt mal eingesetzt.

Miller
Miller
1 Jahr zuvor

„Böhmermann meint, dass Fragen, ob man auf Minderjährige oder Exhibitionismus stehen würde, niemanden was angehen würde. Also: ob jemand ein potentieller Täter ist, das geht niemanden etwas an?“

Wenn es jemanden etwas angehen WÜRDE – warum werden dann nur Transpersonen mit diesem entwürdigenden Fragenkatalog konfrontiert?
Wie ist das mit Kindergarten-\Kita-Betreuer|innen? Werden die beim Job-Interview auch gefragt, ob sie auf Minderjährige stehen?
Fragt man lesbische Gynäkologinnen, ob sie die Untersuchung ihrer Patientinnen sexuell stimuliert?
Und die Reinignungskräfte in öffentlichen Toiletten, vielleicht machen die ihren Job ja auch nur, um Menschen beim Pissen zuzusehen?

noch'n Flo
noch'n Flo
1 Jahr zuvor

@ paule t.:

Es fehlen uns ja noch ganz andere Belege. Zum Beispiel für die immer wieder von Antitrans-Aktivist*innen gehörte Behauptung, als Männer geborene Personen könnten nach einer vereinfachten Angleichung des Geschlechtseintrags problemloser in geschützte Frauenräume wie Toiletten, Umkleiden oder Gefängnisse eindringen.

Ein Beleg für solche Behauptungen könnte ja auch ganz einfach erbracht werden, schliesslich gibt es schon eine Reihe von Ländern, die das Verfahren zum Geschlechterwechsel im entsprechenden Melderegistern bereits analog zum geplanten Selbstbestimmungsgesetz vereinfacht haben. Das erste Land, das dies getan hat, war übrigens Argentinien – bereits 2012! Gab es seitdem dort die gefürchteten Verletzung von Frauenräumen? Nichts entsprechendes zu finden.

Hier in der Schweiz ist ein entsprechendes Gesetz vor 11 Monaten in Kraft getreten. Irgendwelches Eindringen von „biologischen“ Männern in Frauentoiletten oder -umkleiden? Fehlanzeige.

Und zum wiederholten Male: um in eine Frauenumkleide oder -toilette einzudringen, benötigt ein Mann keinen Namenswechsel im Ausweis. Diejenigen, die dies in böswilliger Absicht tun, tun es nämlich auch ohne.

Ich finde es allerdings spannend, wie heftig die Reaktion auf Jan Böhmermanns letzte Sendung auf den Internetseiten der Neuen Rechten ausfällt. Wie sagt man so schön? Getroffene Hunde bellen.

Stefan Laurin
Admin
1 Jahr zuvor
Reply to  noch'n Flo

@noch’n Flo: Einmfach das Buch von Helen Joyce lesen. Auch bei Morris findet sich viel. Und wenn das zu anspruchsvoll ist hilft Google. Euer Framing ist putzig, wird euch allerdings in den Jahren nach Einführung des Gesetzes so wenig helfen wie Lehmann und Buschmann.

Maria Klose
Maria Klose
1 Jahr zuvor

Ich habe eine Programmbeschwerde an das ZDF initiiert, die geht morgen raus. wir haben dafür bisher ca. 250 Unterschrifte gesammelt. Schott: Hätten Sie Interesse, die Beschwerde als offenen Brief zu veröffentlichen? Auf Wunsch schicke ich die Ihnen gerne zu.

thomas weigle
thomas weigle
1 Jahr zuvor

Einmal mehr gerieren sich die Ruhrbarone als Zentralorgan der Gegenreformation. Als Antiwokeschnüffler verbellen sie jeden liberalen Ansatz. Nun.,die Zeit wird über sie hinwegsehen und v.a. gehen.

paule t.
paule t.
1 Jahr zuvor

@ #15 Maria Klose: Hoffentlich haben Sie nicht vergessen, sich in der Programmbeschwerde auch über Cancel-Culture zu beklagen.

Aber verraten Sie uns auch, womit Sie die Programmbeschwerde begründen?

Stefan Laurin
Admin
1 Jahr zuvor
Reply to  thomas weigle

@thomas0 weigle: Abwarten. Wir sind da ganz entspannt 😀

Franka
Franka
1 Jahr zuvor

Nunja. Das ganze Trans&Diversity Zeug wird ja maßgeblich und hauptsächlich von rotrotgrünen Frauen durchgepeitscht. Diese Frauen wiederum werden demokratisch ermächtigt wiederum in Wahlen, wo eben auch hauptsächlich Frauen ihre Parteien wählen.
Also muss man eben konstatieren, der weibliche Teil der Bevölkerung will genau diese Politik. Die Union und die FDP sind ja ebenfalls schon durchsetzt mit Aktivistix.

Und Frau muss dann halt auch (das ist das Schöne dran) die Konsequenzen für ihr Wahlverhalten tragen. Da fehlt mir jedes Mitleid.
Es gibt ja keine großartigen öffentlichen Gegendemos, das beschränkt sich alles auf ein bisschen twitter von Aktivistinnen.

Zudem muss man sagen, die Intersektionalen sind ja von den jetzigen Alt-Feministix großgezogen worden. Die Revolution frisst halt jetzt ihre Kinder. Selbst ein Robespierre, ein Trotzki etc. landeten auf dem Schaffott, nachdem sich eine noch revolutionärere Gruppe durchgesetzt hatte. Empfehle, den Spruch von Marx aus dem Brumaire 😂

Es spielt gar keine Rolle, wer von den Strömungen sich durchsetzt. Am Ende des Tages haben die sowieso immer das gleiche Feindbild.
Der alte weisse Mann. Europa. Europäische Indigene. Kapitalismus. Objektive Wissenschaft….

Zurücklehnen und Popkorn. Mehr kann man nicht machen. Und sich eben anpassen an die Meinung der Herrschenden, wenn man nicht selbst Opfer werden will.

Ich denke, wir beobachten gerade sehr schön, was „feministische Außenpolitik und Innenpolitik“ für Konsequenzen hat.
Ein Zurück wird es kaum geben, dafür gibt es viel zu zuviele Opportunistix in Klerus, Politik, Kultur, Vereinen etc.

Auf die nächsten Spins bin ich schon sehr! gespannt. 😂

Emscher-Lippizianer
Emscher-Lippizianer
1 Jahr zuvor

@thomas weigle
#16

Totalitärer Wahrheitsanspruch der Wokies als Zeichen des Liberalismus?

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