Weißer Weihnachtsirrsinn

Der Weihnachtsmann Foto: Jonathan Meath Lizenz: CC BY-SA 2.5

In Berlin sollte an einer evangelischen Kirche Weihnachten „dekolonialisiert“ werden – unter Beteiligung muslimischer Aktivisten. Vorläufiger Höhepunkt einer langen Entwicklung, christliche Feste und Traditionen zu entleeren und der Islamisierung der Gesellschaft Vorschub zu leisten.

An den endemischen Wahnsinn, nicht nur, aber besonders in linken Kreisen, hat man sich ja längst gewöhnt. Verfolgt man die, nun ja, geistigen Hervorbringungen von Verfechtern des Postkolonialismus oder der sogenannten Genderstudies, wird man mit ideologischen Fragmenten zugeballert, die man selbst bei größter Anstrengung kaum verstehen kann. Die jeweils „Sprechenden“ wohl meist auch nicht. Als ich nun aber las, das Berliner Forum der Religionen lade zu einer Weihnachtsführung an der Friedenskirche Charlottenburg unter dem Titel „Decolonizing Christmas“, fragte ich mich,  wie andere kritische Geister, was bitteschön an der Erinnerung an die Geburt eines jüdischen Kindes namens Jesus vor über 2000 Jahren, dem Anfang des Christentums, rassistisch, gar kolonialistisch sein soll?

Sicherlich kann man immer wieder darüber reden und nachdenken, was an dem jährlichen Weihnachtsrummel noch mit der eigentlichen Bedeutung dieses christlichen Festes zu tun hat in einer weitgehend säkularisierten, entchristlichten Gesellschaft. Das ist jedoch nichts Neues. Sprechen könnte man auch darüber, dass die Geschichte der Geburt von Jesus von Nazareth schon von den Autoren des Neuen Testaments mit viel theologischem Ballast aufgeladen und später in der volkstümlichen Überlieferung, Kunst und dem christlichen Liedgut entfremdet wurde, wo zum Beispiel aus dem jüdischen, dunkelhäutigen Baby ein „blonder Knabe mit lockigem Haar“ wurde.

Das hat in der Tat mit Rassismus zu tun, aber nicht mit dem, den die Veranstalter in Berlin offenkundig im Sinn hatten: dem Antijudaismus, der dem Christentum als ursprünglich jüdischer Sekte von Anfang an eingeschrieben ist – Ursprung des Antisemitismus, der seit dem 7. Oktober 2023 wieder in schrecklichster Weise grassiert, auch und besonders unter Linken. Und ganz besonders unter Muslimen, deren Islam in noch stärkerem Maße auf Judenhass und der Ablehnung und Bekämpfung aller anderen Religionen beruht.

Islamischer Kolonialismus

Und natürlich hat Weihnachten auch mit Kolonialismus zu tun – aber auch das wiederum in einem ganz anderen als dem gemeinten, auch vielen der verbliebenen Christen kaum mehr bewussten Sinne. Obwohl daran in der Weihnachtsgeschichte gleich zu Beginn erinnert wird: Judäa, Galiläa und Samaria, die Heimat der Juden, waren damals von den römischen Kolonialisten besetzt, wie große Teile der seinerzeit den Europäern bekannten Welt, einschließlich Germanien. Und sind heute zum Teil von arabischen Muslimen besetzt, deren Vorfahren sechs Jahrhunderte später als Eroberer und Kolonialisten kamen. So wie das jüdische Volk vorher schon von anderen Mächten versklavt und vertrieben worden war: den Babyloniern, den alten Ägyptern und weiteren.

Einladung zu der Veranstaltung des Beliner Forums der Religionen (Quelle)

Die Juden warteten deshalb auf den Messias, der sie als weltlicher und religiöser Herrscher von der Fremdherrschaft befreien sollte. Gläubige, orthodoxe Juden tun das bis heute. Diejenigen jedoch, die sich später Christen nannten, die Anhänger des Nazareners, sahen und sehen in Jesus Gottes Sohn, der die Welt befreit hat – von Sünde, Ungerechtigkeit und Unterdrückung; der Liebe bringt und Frieden. In einem, jedenfalls für aufgeklärte Christen, religiösen, nicht primär politischen Sinn.

Mit Diskriminierung von Muslimen kann das schon deshalb nichts zu tun haben, weil es den Islam vor 2000 Jahren überhaupt noch nicht gab. Und natürlich war Jesus auch kein „palästinensisches“ Kind, weil die Römer das Land der Juden und umliegende Gebiete erst später in „Palästina“ umbenannten, nachdem sie ihren Zweiten Tempel in Jerusalem zerstört hatten, um das Judentum auch kulturell und historisch auszulöschen. Was ihnen zum Glück nicht gelungen ist. Wie auch viel später den Nazis und ihren Millionen deutschen und sonstigen Helfern nicht.

Christliche Kultur beseitigen

Aus all den genannten Gründen deshalb noch einmal die Frage: Was wollten die Aktivisten in Berlin – und was wollen Gleichgesinnte auch andernorts? Weshalb geben sich eine christliche Gemeinde und Pastoren dafür her? Und noch viele weitere?

Linke „weiße“ Aktivisten möchten in einer Art von Selbsthass die eigene westliche, europäische Kultur mitsamt Demokratie, Freiheit, Aufklärung, religiöser Toleranz und Weltoffenheit abschaffen oder zumindest relativieren, als eine unter vielen. Im Zeichen eben dieser angeblichen Weltoffenheit, der Antidiskriminierung und eines großen Ablasshandels für die Verbrechen des Kolonialismus am „globalen Süden“. Und zwar nur des europäischen, „weißen“. Eine Erlösungshoffnung, die, auch wenn sie das selbstredend abstreiten würden, einer religiösen Sekte ähnelt. Dazu gehört dann natürlich auch, Weihnachten kolonialistisch zu „framen“. Also diejenigen, die es, wenn auch meist in sinnentleerter Weise, begehen, mitschuldig zu machen.

Verfechter des strenggläubigen Islam wollen, wie es ihre Religion gebietet, die westliche Welt kulturell besetzen und unterwandern. Dabei sind sie schon weit gekommen, dank der Hilfe auch von Christen, Bischöfinnen und Pastoren. Während auch von staatlichen Kommunen allerorten zum muslimischen Fastenbrechen eingeladen wird, an Schulen in Berlin, entgegen dem gesetzlichen Gebot der Religionsfreiheit, muslimische Gebetsräume eingerichtet wurden und gefordert wird, muslimischen Lehrerinnen das Tragen des Kopftuchs, eines religiösen Symbols und eines Zeichens der Unterdrückung von Frauen, im Unterricht zu erlauben, ebenso wie muslimischen Richterinnen und Beamtinnen, trauen sich viele christliche und sonstige Kindergärten kaum noch, Weihnachtssingen oder -basteln zu veranstalten – jedenfalls unter dieser Bezeichnung; islamische Essensvorschriften werden auch an Schulen und in Betriebskantinen übernommen, usw.

Religiöse Toleranz? Ach was!

Alles im vorauseilenden Gehorsam, Muslimen nicht mit „antimuslimischem Rassismus“ zu begegnen – einem von Islamisten erfolgreich durchgesetzten Kampfbegriff. Der schon deshalb sinnfrei ist, weil Muslime – anders als Juden – keine ethnische Gruppe bilden.

Während Weihnachtsmärkte und ihre Besucher mit Betonbarrieren und großem, auch finanziellem Sicherheitsaufwand gegen weitere Anschläge von Islamisten geschützt werden müssen und manche deswegen abgesagt wurden und während sich dort auch kopftuchbedeckte Muslima mit ihren Kindern und Männern an der „fremden“ Kultur vergnügen, stellen sich Christen freiwillig in den Dienst von Agitatoren, die das Christentum bekämpfen. Und deren radikale Brüder in muslimischen Ländern Kirchen überfallen und schänden, Christen verfolgen und ermorden und christliche Kinder entführen. Juden sowieso.

Da hilft es auch nicht, dass das Berliner Forum der Religionen nun nach kritischen Medienberichten einräumt, der Titel der Veranstaltung sei „rückblickend vielleicht zu provokant formuliert“, und man habe keineswegs vor, Weihnachten abzuschaffen. Das brauchen sie gar nicht. Das ist längst im Gange. Das machen „wir“ alles selbst. Wer aber nicht zu seiner in Europa nun mal christlich geprägten Kultur mit all ihren auch dunklen Abgründen steht und kulturell-religiöse Traditionen verleugnet, der kann niemanden integrieren. Das ist offensichtlich auch gar nicht gewollt. Man fragt sich nur: Warum kommen eigentlich so viele Menschen, auch und besonders Muslime, nach Deutschland, wenn alles hier angeblich so schrecklich ist? Selbst an Weihnachten?

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Robert Herr
Redakteur
2 Stunden zuvor

Der Text des Liedes geht „Holder Knabe mit lockigem Haar“.

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