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Wissenschaftskommunikation durch die Skeptics in the Pub Wien: Ein Interview mit dem Organisator

Gegen die Lawine von Fake News, Verschwörungstheorien und pseudowissenschaftlichem Unsinn, die nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie losgetreten wurde, ist Aufklärung durch Wissenschaftskommunikation nötiger denn je. Die Gesellschaft für kritisches Denken (GkD), die Wiener Regionalgruppe der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP), leistet solche Aufklärung u.a. mit ihrer skeptisch-wissenschaftlichen Vortragsreihe Skeptics in the Pub Wien. Diese Reihe ist nun schon seit über fünf Jahren am Laufen, ihre Bekanntheit steigt unaufhaltsam. Ich konnte den Organisator, Dr. Stefan Uttenthaler, für ein Interview gewinnen.

MJ: Stefan, was sind die Skeptics in the Pub, was darf man sich darunter vorstellen?
Stefan: Die Initiative der Skeptics in the Pub (SitP) wurde in England erfunden, lokale Ausgaben gibt es mittlerweile in vielen Städten. Es ist eine Initiative, um die wissenschaftliche Methode, wissenschaftliche Erkenntnisse oder ganz allgemein skeptisch-wissenschaftliches Denken in der Bevölkerung zu verbreiten. Dabei handelt es sich um Vorträge und Diskussionen, die in lockerer Atmosphäre, eben in einem Pub, abgehalten werden. Damit das Ganze nicht so trocken wie auf einer Uni vonstattengeht, ist bei allen Beteiligten durchaus ein Bier in der Hand erlaubt oder sogar erwünscht, und die Vorträge werden gerne mit einer guten Prise Humor serviert. Die SitP nutzen also die Tatsache, dass man Neues am besten lernt, wenn es Spaß macht. Ein für uns zentraler Bestandteil der Vortragsabende ist, dass es eine rege Diskussion zwischen Referent*in und Publikum gibt. Jeder soll mitreden dürfen, wenn es bei einem kühlen Bier um die „heißen Eisen” aus Wissenschaft, Gesellschaft und Technologie geht. Wir halten die Vorträge im Pub aber auch per Video fest und machen Sie über unseren YouTube-Kanal für jede und jeden zeitautonom zugänglich.

Wie ist die GkD auf die Idee gekommen, SitP in Wien zu etablieren?
Im deutschsprachigen Raum waren die Kölner Skeptiker die ersten, die ins Pub gingen. Zu diesem Zeitpunkt hat sich die Wiener Regionalgruppe regelmäßig in einem Seminarraum an der TU Wien getroffen, der uns zur Verfügung gestellt wurde. Wir haben bei diesen monatlichen Vereinstreffen meist auch Vorträge von Mitgliedern gehört, allerdings wurde der Seminarraum bei gut besuchten Vorträgen bald zu eng. Darüber hinaus ist uns aufgefallen, dass der (gut versteckte) Seminarraum an der Uni für viele Interessierte eine gewisse Einstiegshürde darstellt, um sich mit skeptisch-wissenschaftlichen Themen auseinanderzusetzen. Eine Uni hat halt für Nicht-Akademiker*innen oft noch eine Aura des Elitären, dabei sind unsere Themen längst nicht nur für Akademiker*innen relevant, ganz im Gegenteil. Wir haben also überlegt, wie wir uns öffnen können, um mehr Menschen mit den Vorträgen und Themen ansprechen und erreichen zu können. Da es das Vorbild der SitP Köln schon gab, war der Schritt nicht mehr weit, es zu kopieren. Das Ganze läuft also unter dem Motto „Besser gut kopiert als schlecht selbst erfunden”. Dass SitP Wien nun schon im sechsten Jahr läuft, zeigt, dass es wahrscheinlich gut kopiert wurde. Geholfen hat sicherlich auch, dass wir von den Kölner Kollegen jede Menge guter Tipps bekommen haben. An dieser Stelle noch mal ganz herzlichen Dank nach Köln!

Was sind die Ziele mit den „Skeptics in the Pub”?
Das generelle Ziel der Skeptiker ist es, Schaden von der Gesellschaft abzuhalten. Dabei kann es um gesundheitlichen, finanziellen, psychischen oder gesellschaftlichen Schaden gehen. Einige Beispiele: Einen gesundheitlichen Schaden riskiert man, wenn man schwerwiegende Erkrankungen wie etwa Krebs oder gravierende Verletzungen mit wirkstofffreien Zuckerkügelchen, besser bekannt als Homöopathie, „behandeln” will. Homöopathie wirkt schlicht nicht über den Placeboeffekt hinaus. Finanzieller Schaden entsteht, wenn man sich um viel Geld nutz- und wirkungslose Dinge wie eine Granderwasser-Anlage anschafft – ein aus dem Esoterikmilieu stammender, parawissenschaftlicher Unfug. Psychischen Schaden richtet man an, wenn man als Elternteil seine Kinder in eine Persönlichkeits-Schublade steckt, weil man dem kulturellen Massenwahn anhängt, dass die scheinbare Position der Sonne, relativ zu willkürlich definierten Sternkonstellationen zum Zeitpunkt der Geburt der Kinder, irgendwie ihre Persönlichkeit beeinflussen würde. Gesellschaftlicher Schaden wiederum entsteht, wenn zu viele Menschen Verschwörungstheorien anhängen, wie etwa der Vorstellung, dass der Klimawandel ein Scherz chinesischer Wissenschaftler sei, dass das aktuell zirkulierende Corona-Virus nur ein erfundener Vorwand wäre, um in Deutschland, Österreich und anderen Ländern eine Diktatur zu installieren, dass Bill Gates Impfungen propagiert, weil er damit allen Menschen einen Chip implantieren möchte um sie zu kontrollieren, oder dass die Regierung 5G-Strahlung einsetzt, um unsere Gehirne zu brutzeln. Wenn zu viele Menschen einen solchen ausgemachten Unfug glauben, wird es sehr schwierig, große Herausforderungen wie etwa eine Pandemie oder den Klimawandel zu meistern, für die eine breite gesellschaftliche Kooperation nötig ist.

Mit der Vortragsreihe “Skeptics in the Pub Wien” verfolgen wir im Allgemeinen auch das Ziel, Schaden abzuwenden. Konkret geht es uns darum, die Neugier auf Wissenschaft und skeptisch-wissenschaftliches Denken bei möglichst vielen Menschen zu wecken, dabei die Einstiegshürde möglichst niedrig zu halten und mit unseren Vorträgen bzw. den Videos eine breite Wissensressource zu schaffen. Mich persönlich treibt ein Spruch von Erich Kästner an, der einmal gesagt hat: „An all dem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.”

Skeptikern wird gerne vorgeworfen, dass sie von der Pharmalobby, der Mobilfunk- und Gentechnikindustrie und was-weiß-ich-noch-von-wem gekauft sind. Wie finanziert die GkD ihre Aktivitäten wirklich?
Diesen Vorwurf hören wir tatsächlich hin und wieder, aber er ist nicht nur unwahr, sondern auch billig, weil er impliziert, dass Menschen, insbesondere wir Skeptiker, Dinge nur gegen Geld tun oder sagen. Das ist hanebüchen. Für Anhänger von Scheinmedizin o.ä. ist es offenbar so schwer zu glauben, dass eine Gruppe von Wissenschaftsenthusiasten das alles rein aus intrinsischer Motivation heraus macht, um aufzuklären. Wir arbeiten extrem low budget und machen das in unserer Freizeit. An unseren Vortragsabenden lassen wir immer Spendenboxen durch die Besucherreihen gehen und bitten um freiwillige Spenden. Durch die Corona-Pandemie können wir das jetzt nicht machen, deshalb haben wir auf unserer Vereinshomepage unsere Kontodaten hinterlegt, falls Interessierte unsere Arbeit unterstützen möchten. Unsere Vereinskassierin kennt die genauen Zahlen, aber ich vermute, dass unsere jährlichen Gesamtumsätze wohl weniger als 2000 Euro ausmachen. Ein Luxusleben ist da leider nicht drin.

Apropos Corona: Wie hat sich die Pandemie auf SitP Wien ausgewirkt?
Zuerst mussten wir Vorträge absagen oder verschieben. Im Sommer 2020 konnten wir Vorträge mit nur ganz wenig Publikum vor Ort abhalten, sodass wir wenigstens Videos anfertigen und auf YouTube veröffentlichen konnten. Seit November 2020 schließlich machen wir bis auf weiteres nur mehr Webinare. Von den Themen her hat sich nicht viel geändert, zuerst hatten wir ja schon Programm, das wir natürlich abwickeln wollten. Mit dem Vortrag von Nikil Mukerji („Philosophie, Wissenschaft und Risiko – zum Umgang mit Unsicherheit in der Pandemie”) hatten wir erst einen Vortrag, der sich wirklich konkret mit dem Thema Corona beschäftigte. Leider sind viele andere hochkarätige Vortragende zu diesem Thema derzeit so sehr mit Arbeit eingedeckt, dass es schwierig ist, an sie heran zu kommen. Letztlich hat uns Corona wohl aber auch vor einem Fehlgriff bei einem Referenten bewahrt: Einer der Referenten, der schon für einen Vortrag eingeplant war, hat sich mit Ausbruch der Pandemie sehr schnell vom rationalen Diskurs verabschiedet und ist ins Lager der Corona-Verharmloser gewechselt. Seine Universität hat sich mittlerweile mehrfach von seinen Äußerungen distanziert und prüft dienstrechtliche Schritte. Ich frage mich ja ehrlich, wie so jemand überhaupt Mediziner werden konnte, wenn ihm das Wohl von Patienten so überhaupt nicht am Herzen liegt?!

Was waren die bisherigen Highlights bei den SitP Wien?
Da gibt es so einige. Den größten Besucherandrang haben wir bei der bekannten deutschen Psychologin Lydia Benecke und ihrem Vortrag „Die Psychologie des Bösen” erlebt; bei ca. 110 Besucher*innen war der Saal zum Bersten voll. Auch hatten wir schon Science Buster Martin Moder („Giftige Gene? Wie sinnvoll ist die Grüne Gentechnik?”) und Science Buster & Ig-Nobelpreisträgerin Elisabeth Oberzaucher („Sex und Gender: Zwischen Biologie und Gesellschaft”) auf der Bühne. Auch unser Mitglied Florian Aigner („Der Zufall, das Universum und du”) ist schon weithin bekannt. Mein persönliches Highlight war der Vortrag des Autors und Journalisten Mark Lynas mit seinem Vortrag „Anti-science and post-truth – climate change, GMOs and nuclear power”, den wir extra aus England einfliegen haben lassen. Ihn finde ich deshalb so interessant, weil er aufgrund des Studiums von wissenschaftlicher Literatur seine Einstellung zu gewissen Themen, die ursprünglich von seinem sozialen Umfeld in der Umweltbewegung geprägt war, geändert hat. Er ist dadurch zur Einsicht gekommen, dass einige in der Bevölkerung weit verbreitete Ansichten wissenschaftlich schlicht nicht haltbar sind. In den bald sechs Jahren haben wir aber mittlerweile so viele gute Vorträge gehört, dass es echt schwer ist, Favoriten herauszupicken.

Wie sehen die Pläne für die Zukunft aus?
Die Webinare haben uns mehr geographische Reichweite gebracht. Bei der letzten Ausgabe hatten wir Zuhörer*innen von der Südsteiermark bis nach Berlin. Das ist schön, weckt für die Zukunft aber auch Begehrlichkeiten. Das bedeutet wohl, dass wir in Zukunft, wenn wir wieder Vorträge vor Ort im Aera abhalten dürfen, gleichzeitig einen Livestream aus unserem Stammlokal einrichten werden müssen. Bei Vortragenden, die von weiter weg anreisen müssten, werden wir aber mit online Webinaren in Zukunft flexibler sein können. Auf jeden Fall planen wir, weiterhin hochkarätige Referent*innen für unsere Reihe zu gewinnen!

Wie kann man mit den Veranstaltungen der GkD auf dem Laufenden bleiben?
Da gibt es zum einen unsere Homepage, über die wir die Veranstaltungen ankündigen. Wir betreiben auch eine Facebook-Seite, auf der wir jede SitP-Ausgabe als Event anlegen. Und schließlich kann man uns auch auf Twitter folgen, wo wir ebenfalls Ankündigen ausschicken.

Vielen Dank!

Der Autor ist ebenfalls Mitglied der GkD und der GWUP.

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Philipp
Philipp
2 Jahre zuvor

Die GWUP hat 2021 den Ehrentitel "Sektierertum" bekommen, von der angesehenen Österreichischen Zeitung "Der Standard":

"»Goldenes Brett vorm Kopf« – Wenn Wissenschaft zu Sektierertum mutiert

Die selbsternannten Verteidiger der Wissenschaft schaden ihr oft mehr, als dass sie ihr nützen. Und der Gesellschaft auch …"

https://www.derstandard.at/story/2000123166768/goldenes-brett-vorm-kopf-wenn-wissenschaft-zu-sektierertum-mutiert

Stefan Uttenthaler
Stefan Uttenthaler
2 Jahre zuvor

Diese Auszeichnung "Sektierertum" wurde nicht vom Standard verliehen, sondern nur vom Gastautor, der diesen Kommentar im Standard veröffentlicht hat.

Peter
Peter
2 Jahre zuvor

Was für ein Quatsch, der Beitrag im "Standard" ist ein Blog-Artikel, der lediglich die persönliche Meinung des Autors widerspiegelt.
Ist "verstehendes Lesen" so schwer?

Philipp
Philipp
2 Jahre zuvor

@ Stefan Uttenthaler, Peter, Michael Jachan

Da habt ihr aber wirklich gekonnt die Bezeichnung "Sektierertum" für die GWUP mit euren Kommentaren gestützt! Der Artikel des Standard über die GWUP ist da gleich noch überzeugender:

"»Goldenes Brett vorm Kopf« – Wenn Wissenschaft zu Sektierertum mutiert"

https://www.derstandard.at/story/2000123166768/goldenes-brett-vorm-kopf-wenn-wissenschaft-zu-sektierertum-mutiert

Stefan Uttenthaler
Stefan Uttenthaler
2 Jahre zuvor

@Philipp: Wurden Sie zwischen Ihrem ersten und zweiten Kommentar ge-blitz-dingst??

Philipp
Philipp
2 Jahre zuvor

@ Stefan Uttenthaler

schaffen Sie es eventuell einen sachlichen Kommentar zu schreiben, der eine Spur von Substanz enthält?

Ich nehme mal Ihren Kommentar #2, Zitat Stefan Uttenthaler: "Diese Auszeichnung "Sektierertum" [für die GWUP] wurde nicht vom Standard verliehen, sondern nur vom Gastautor, der diesen Kommentar im Standard veröffentlicht hat."

Sie spielen die Bedeutung des Artikels "»Goldenes Brett vorm Kopf« – Wenn Wissenschaft zu Sektierertum mutiert" herunter:

es gab dazu "1.077 Postings" (Kommentare), und, auch im Standard, eine schlechte Replik von Florian Aigner, GWUP …

Stefan Uttenthaler
Stefan Uttenthaler
2 Jahre zuvor

Bei dieser Gelegenheit gleich der Hinweis auf unsere nächste Ausgabe, diesmal über Corona-Impfstoffe, schon am Mittwoch 5.5.! Zugangsdaten hier:
https://www.skeptiker.at/veranstaltungen/skeptics-in-the-pub-sind-kuehe-gut-gegen-corona/

Kees Jaratz
2 Jahre zuvor

Wenn ich die diesen Kommentarverlauf lese, scheint er mir bezeichnend für diese gegenwärtige Zeit. Muss das schwarz-weiß sein? Auch hier?
Springt doch nicht über das Stöckchen Sektierertum. Das berechtigte Anliegen in Wien hat ja vielleicht trotz der auch in meinen Augen richtigen Stoßrichtung Schwächen?

@philipp Der Verweis auf irgendeinen anderen Text mit einem Schlagwort ist natürlich billig. Irgendeine tatsächliche oder vermeintliche Autorität heranziehen, soll was sagen? Irgendwie begründen müssten Sie das schon.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie den Text wirklich gelesen haben, weil Sie dann zugeben müssten, dass der Autor das Anliegen der Aufklärung auf Seiten der Skeptiker begrüßt, nur die Methode und ein laxes Nachdenken über Erkenntnistheorie dahinter lehnt er ab.
Und wie ist das mit @Stefan und @Peter? Habt ihr den Text gelesen? Ist er weniger wert, weil er ein Blogbeitrag ist? Das kann doch nicht sein, oder? Ihr tappt in die Falle des "Autoritätsverweises". Wie nennt ihr die Beiträge bei den Ruhrbaronen?

In meinen Augen argumentiert der Autor im Standard sehr differenziert, warum er die Begründung der Preisverleihung für einen Fehler hält. Aus dieser Begründung schließt er auf eine Haltung und Denkweisen der Verantwortlichen. Bewerten kann ich das nicht, dazu müsste ich mir genauer ansehen, mit welchen Worten die Verantwortlichen sonst an die Öffentlichkeit gehen.
Ich begrüße das Anliegen der Preisverleiher, ich begrüße die Arbeit mit den Vortragen und kann dennoch die Argumentation der Kritik an ihnen gut nachvollziehen.

Philipp
Philipp
2 Jahre zuvor

@ Kees Jaratz

natürlich habe ich den Artikel "‘Goldenes Brett vorm Kopf’ – Wenn Wissenschaft zu Sektierertum mutiert" von Ortwin Rosner gelesen.

Richtig, Rosner hat kein Problem mit "Aufklärung", sondern damit, wie die "Skeptiker" (= GWUP) sie betreiben, Zitat Kees Jaratz: "nur die Methode und ein laxes Nachdenken über Erkenntnistheorie dahinter lehnt er ab."

Wenn Sie das "nur" streichen, und die Verniedlichung "laxes Nachdenken" schärfer ausdrücken wie Rosner es im Artikel des "Standard" tut, könnte ich Ihnen zustimmen.

"In meinen Augen argumentiert der Autor im Standard sehr differenziert", und deshalb sollte man den Artikel auch im Original lesen, und nicht in verkürzenden Zitaten, die ich hier natürlich bringen könnte …: https://www.derstandard.at/story/2000123166768/goldenes-brett-vorm-kopf-wenn-wissenschaft-zu-sektierertum-mutiert

Stefan Uttenthaler
Stefan Uttenthaler
2 Jahre zuvor

@Kees Jaratz, danke für den konstruktiven Beitrag!
Den Text im Standard kenne ich natürlich, habe ihn schon unmittelbar nach seinem Erscheinen gelesen. Selbstverständlich kann man über die Art und Weise, wie die Preisverleihung an Bhakdi gemacht wurde, diskutieren. Ich selber war nicht darin involviert. Was ich dem Autor des Standard-Artikels vorhalten würde ist, dass er aufgrund eines einzelnen Texts, nämlich der Presseaussendung zur Preisverleihung, die (Wiener) Skeptiker als ganzes kritisiert und uns "Sektierertum" vorwirft. Da muss man einfach sagen, dass er sich von uns nur ein äußerst oberflächliches Bild gemacht hat. Ich kann nur jeden einladen, sich z.B. aufgrund der im Text oben verlinkten Inhalte ein Bild von unserer Arbeit zu machen und dann zu urteilen.
Ad "übers Stöckchen springen": Ich gebe Ihnen völlig recht … Immer kann man halt nicht widerstehen.

Kees Jaratz
2 Jahre zuvor

@philipp
der Autor gibt im Text außer der kritisierten Begründung der Preisverleihung keinen weiteren Aufschluss über die Arbeit der Skeptiker. Da muss dann für mich mehr kommen, um Ihre so grundsätzliche Ablehnung verstehen zu können.

Der Einladung von @stefan war ich zuvorgekommen. Mein erster Blick auf die Vorträge ließ mich erst mal Vielfalt vermuten.
Ich werde jedenfalls mal genauer schauen.

Dazu Ihnen beiden ebenfalls gedankt für den möglichen Austausch in dieser Form.

Philipp
Philipp
2 Jahre zuvor

@ Kees Jaratz

Vielleicht schauen Sie sich auch noch an, wie die GWUP mit der Kritik des „Standard“ umgeht:

"Die ‘Bretter vorm Kopf’ bei den Kritikern der Skeptiker“

von Bernd Harder, https://blog.gwup.net/2021/01/29/die-bretter-vorm-kopf-bei-den-kritikern-der-skeptiker/

Zur Einschätzung auch wichtig ein Kommentar von Bernd Harder, Administrator des GWUP-Blog:

https://blog.gwup.net/2021/01/29/die-bretter-vorm-kopf-bei-den-kritikern-der-skeptiker/#comment-144115188075940221

"Bernd Harder 29. Januar 2021 um 20:47
(…) Hier schlagen seit einer Stunde Leute auf, die Kommentare mit Predigen verwechseln und „den Speptikern“ ihre verquaste Weltsicht beibringen wollen, inklusive homöopathischer Wunderbehandlungen natürlich. (…)“

Sehen Sie davon irgendwas in den Kommentaren? Nein, weil Bernd Harder alles zensiert hat, das nicht auf GWUP-Linie war:

Ist das noch „Sektierertum“, oder mehr? Wenn ja, was? „Wissenschaft“ ist es sicher nicht.

thomas weigle
thomas weigle
2 Jahre zuvor

@ Michael Jachan "Chemtrailverseuchtes Gebiet nahe Bielefeld"- Nööö. Bielefeld gibt es nicht, wie jeder vernünftige Mensch weiß. Außerdem verseuchen Chemtrails nix, sie verhindern verqueres Leerdenken.
Grüße aus OstWestFalen-Lippe.

Kees Jaratz
2 Jahre zuvor

@philipp bedankt, ich bin Ihrem Hinweis noch gefolgt. Auf mich macht das einen ermüdenden Eindruck. Da gibt es zwei Lager, die kein Interesse an einem konstruktiven Austausch haben. Das ist ja eher das Normale in dieser Welt.
Es wäre schön gewesen, die in der Kritik vorhandenen Argumente wären beantwortet worden und man hätte sich nicht mit dem Nebenschauplatz Gründungsdaten aufgehalten. Vielleicht wird das ja in der angeführten Replik gemacht. Ich werde das mir aber nicht auch noch ansehen.

Das andere ist ihr Zensurvorwurf, der m. E. nun überhaupt nicht zutrifft. Ich selbst schreibe auch mehrere Blogs und befürworte konstruktive Diskussionen. Für meine Blogs nehme ich eine Art Hausrecht in Anspruch. Auch ich möchte dort nicht eine Plattform bieten für Meinungen und Überzeugungen, die meinen erkenntnistheoretischen Prinzipien zuwider laufen. Insofern habe ich da Verständnis. Wie oben gesagt, scheint mir das Ganze ein ermüdendes Spiel immer gleicher Bereitschaft des mutwilligen Gegeneinanderredens. Da muss man dann auch mal aufhören zu sprechen bzw. zu schreiben.

Philipp
Philipp
2 Jahre zuvor

@ Michael Jachan

Michael Jachan, Zitat: "wir Skeptiker werden auch weiterhin die Chemtrails der Aufklärung versprühen, immerhin werden wir gut bezahlt dafür."

Von wem bezahlt? Vielleicht von der Kernenergie-Lobby? Der Vorstand der GWUP, Amardeo Sarma – https://www.gwup.org/who-is-who/760-amardeo-sarma – lässt keine Gelegenheit aus, Werbung für Kernenergie zu machen, dabei entstehen dann so komplett wissenschaftsfreie Artikel wie dieser:

"Im neuen SKEPTIKER 1/2021: Fukushima-Mythen"

https://blog.gwup.net/2021/03/11/im-neuen-skeptiker-1-2021-fukushima-mythen/

Kees Jaratz
2 Jahre zuvor

@michael jetzt beschäftige ich mich doch noch einmal als Außenstehender auch mit Ihrer Antwort. Vielleicht bin ich in meinem Alter noch naiv im Glauben an Verständigung, aber für mich ist Gesellschaft immer der Versuch, das disparat scheinende in ein gemeinsames Gespräch zu verwandeln. Die Naivität liegt vielleicht darin, dass Sie mit Ihrem Anliegen der Aufklärung auch ständig mit Menschen zu tun haben, die nicht zum Gespräch bereit sind und Sie deshalb Signale schon deuten können, die ich nicht deuten kann.

Für mich wäre Ihre pauschale Zusammenfassung des Textanliegens nur dann stimmig, wenn Sie die vorhandenen Argumente aufgreifen würden und sie entkräften. Vielleicht ist die Pressemitteilung tatsächlich nur schludrig formuliert. Oder steht dahinter tatsächlich ein Selbstverständnis, das sich unangreifbar wähnt und für einen Außendstehenden deshalb schwächer wirken lässt? Das kann ich alles nicht beurteilen. Ich sehe nur auf kommunikative Oberflächen. Und die lassen mich stutzen.

Für mich hat dieses letzte Jahr gezeigt, wie schwierig es ist, Gemeinsamkeit herzustellen in dieser komplexen Welt, in der es zwar wissenschaftliche Mehrheitsmeinungen gibt, aber die Minderheitenmeinung noch immer so viel Unterstützung außerhalb der Wissenschaftswelt erhält, dass sie destruktiv wirksam wird. Für mich bedeutet das, wir brauchen eine andere Form der Kommunikation über Wissenschaft und ihr Verhältnis zu Politik. Daran arbeiten Sie in gewisser Weise auch. Und wenn ich die Themen der Vorträge mir ansehe, so begrüße ich die Inhalte. In meiner Naivität hoffe ich aber auf eine Kommunikationsform, die konstruktiver ist. Vielleicht gibt es sie nicht. Vielleicht braucht die zu viel Zeit. Das sind für mich offene Fragen.

Das Thema der Kritik liegt jedenfalls für mich auf der Hand. Der Autor kritisiert die Begründung für den Preis, indem er darauf hinweist, dass diese Begründung vorgibt, es gäbe innherhalb der wissenschaftlichen Community eine ewige Wahrheit über Tatbestände dieser Welt. Wie gesagt, ich sehe nur die kommunikative Oberfläche. Für mich wäre es ergiebig, Sie hätten darauf Bezug genommen. Ansonsten bleibt es ein ermüdendes Hin und Her, das für Außenstehende sinnlos ist. Nichts für ungut, und viel Erfolg mit der Arbeit rund um die Vorträge.

Philipp
Philipp
2 Jahre zuvor

"Glyphosat: Substanzlose Kritik und ‘gekaufte’ Befürworter"

von Amardeo Sarma, https://blog.gwup.net/2016/06/11/glyphosat-substanzlose-kritik-und-gekaufte-befurworter/

Ein weiterer Artikel von Amardeo Sarma, Vorstand der GWUP, der vorgibt, Wissenschaft zu sein, und Propaganda für Industrieinteressen ist. Wo hat die GWUP noch mal empfohlen, Glyphosat zu trinken, weil das so gesund ist? Selber suchen, ich habe gerade nicht die Zeit, all die Werbeartikel der GWUP für Glyphosat zu lesen: https://blog.gwup.net/tag/glyphosat/page/2/

Stefan Uttenthaler
Stefan Uttenthaler
2 Jahre zuvor

@Philipp, wo hat die Spülmittelindustrie noch mal empfohlen, Spülmittel zu trinken, weil sie so gesund sind?
Wenn Sie beim Thema Pflanzenschutzmittel gut informiert sein möchten, dann hören Sie doch lieber einer Wissenschafterin anstatt der GWUP zu, z.B. hier:
https://youtu.be/IqJf8Dttb2w

Philipp
Philipp
2 Jahre zuvor

@ Stefan Uttenthaler

Stefan Uttenthaler, Zitat: "Wenn Sie beim Thema Pflanzenschutzmittel gut informiert sein möchten, dann hören Sie doch lieber einer Wissenschafterin anstatt der GWUP zu …"

Wenn ich Sie richtig verstehe – korrigieren Sie mich bitte! – dann halten Sie den Vorstand der GWUP, Amardeo Sarma, NICHT für einen Wissenschaftler? Sondern für was? Vielleicht für jemanden, der von der Industrie finanziert wird, um Werbung zu machen, beispielsweise für "Glyphosat“? Nur ein Beispiel von Amardeo Sarmas Tätigkeit für die Industrie:

"Glyphosat: Substanzlose Kritik und ‘gekaufte’ Befürworter"

von Amardeo Sarma, https://blog.gwup.net/2016/06/11/glyphosat-substanzlose-kritik-und-gekaufte-befurworter/

thomas weigle
thomas weigle
2 Jahre zuvor

Wie aus von mir bestens unterrichteten Kreisen zu hören ist, soll es in einem der nächsten Münsteraner Tatorte um einen Intensivmediziner gehen, der die Wahrheit über die in Wirklichkeit leeren Intensivstationen verbreiten wollte und deshalb im Auftrage der NWO, der Pharmaindustrei und weiß Gott von wem noch, ermordet wurde.

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