Loveparade: Zurücktreten wegen Vertuschungsgefahr

Pressekonferenz auf der Medienbrücke, kurz vor der Liveschalte zum BILD-Stream: Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) nimmt in Gegenwart von Kreativitätschef Gorny und Spaßmaxe Pocher eine Prioritäts-SMS entgegen. rubapic

Sicher, heute kann niemand sagen wer persönlich die Schuld an dem Duisburger-Desaster trägt. Trotzdem gibt es einen Grund für Rücktritte: Vertuschungsgefahr. Von Stefan Laurin und Thomas Meiser

Welche Schuld trägt Duisburgs jovialer Oberbürgermeister Adolf Sauerland? Was hat Duisburgs Sicherheitsdezernent Wolfgang Rabe an Schuld auf sich genommen? Hat die Polizei versagt? Die Veranstalter? Die Ruhr2010 GmbH? Das alles werden wir erst in Wochen, wenn nicht in Monaten wissen.

Auf der Pressekonferenz vorhin haben einige der Verantwortlichen deutlich gemacht, dass sie auf Zeit spielen. Das kann gelingen.

Aber das darf nicht gelingen.

Unabhängig von jeder juristischen Schuld, deren Feststellung einer genauen Prüfung bedarf, müssen Verantwortliche wie Sauerland, Rabe oder der faktische Polizeichef Detlef von Schmeling die politischen Konsequenzen tragen.

Und mit ihrem Rücktritt vorbehaltlose Ermittlungen erst ermöglichen.

Wer das Ruhrgebiet kennt, und das darf man uns getrost unterstellen, kennt den Filz, der das Revier bedeckt.

Dieser geht über Parteigrenzen, vermischt sich mit den Behörden und zahlreichen Unternehmen.

Wer es hier schafft, nach einer Katastrophe die ersten Tage zu überstehen und das Heft in der Hand zu behalten, hat gute Chancen durchzukommen – und die Abschlussberichte und die Ermittlungen in seinem Sinne zu beeinflussen.

Bauernopfer werden nach vorne geschickt und später für ihre Treue belohnt.

Im Ruhrgebiet hat man immer noch gute Gründe gefunden, Versager nicht in die Wüste zu schicken und Verantwortlichkeiten klein zu reden.

Deshalb müssen jetzt die Konsequenzen gezogen werden. Das ist die Grundlage der Aufklärung.

Alle Folgen der historischen PK, in der sich die für die Loveparade-Katastrophe in Duisburg Verantwortlichen der Welt lächerlich machen –  hier (6 von 6).

Und dann würden wir gern noch eines wissen:

Wer war dafür verantwortlich dafür, dass im VIP-Bereich die Party weiterging?

Dass die Lauschepper weiter lustig saufen konnten nach der Katastrophe?

Die Loveparade nicht sofort zu beenden – das mag auch sicherheitstaktischen Gründen die richtige Entscheidung gewesen sein.

Den B-Promis hätte man den Spaß-Stecker ziehen können.


/Ach ja, wer uns zu dieser Sache, deren Vertuschung damit begonnen hat, daß keine Verantwortung übernommen wurde von welchen Zuständigen auch immer, was mitteilen will

– die Tür für Whistleblower ist wie immer offen.

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crusius
crusius
13 Jahre zuvor

Es wird immer doller. Laut Der Westen hat der Gutachter Schreckenberg das Sicherheitskonzept begutachtet, ohne das Gelände selbst überhaupt in Augenschein zu nehmen. Das ruft nur noch Fassungslosigkeit hervor.

TiM
TiM
13 Jahre zuvor

Ist Fremdschämen gestattet? Wer die PK im Fernsehen sah, bekam ein Bild von Entscheidungsträgern einer Stadt des Ruhrgebiets, das peinlicher nicht sein konnte! Nie wurde, zumindest aus meiner Sicht, offensichtlicher, dass man Entscheidungen von Ämtern und Kommunen nicht mehr bedingungslos trauen darf!

Ich vermisse die Fachleute, die sich tatsächlich mit derartigen Events auskennen und denen man als Bürger aufgrund ihrer fachlichen Kompetenz noch vertrauen darf! In Zukunft sollte sich wohl jeder Bürger zuvor selbst davon überzeugen, wie Rettungspläne für derartige Events aussehen! 😛

Die Riege an sogenannten „Verantwortlichen“, die da vorhin bei der PK in Duisburg zu sehen war, schien mir, als würde eine Reihe von „Inkompetenz-Hähnchen“ auf einer Stange „thronen“, hoch über dem versammelten Volk, das darauf wartet, dass ihnen gebratene Hähnchen in die weit geöffneten Mäuler fliegen! Das Silbertablett hatten die Drei selber mitgebracht!
Gerupft sind sie nach ihrem lächerlichen Auftritt auf der PK bereits. Ich stimme den Autoren hier insoweit zu, dass die Verantwortlichen (rein bildlich gesprochen!!!) jetzt auch auf den Grill gehören! RÜCKTRITT!

Ausnehmen möchte ich davon den Loveparade-Veranstalter, der wohl wirklich unter den Schock der Ereignisse stand und der bei der Beantwortung der Fragen die Hilfe seines Pressesprechers benötigte!

Der Rest ist eine Schande fürs Ruhrgebiet!!!

crusius
crusius
13 Jahre zuvor

Die Vertuschung scheint schon begonnen zu haben. Auf der PK wurde vom Polizeipräsidenten behauptet, im Umfeld des Tunnels sei seitens der Polizei nicht gefilmt worden. Ein Foto sagt anderes:comment image

Herjeh2010
Herjeh2010
13 Jahre zuvor

@Crusius, der Tunnel war nach dem Bericht, zu dem Sie den Link gelegt haben, nur für 20000 Gäste pro Stunde ausgelegt. Wenn ich das richtig rechne, dauert der Durchlaß für 200000 Gäste dann 10 Stunden, für 1 Million Gäste sogar 50 Stunden.
Also 2 Tage! Kann das so geplant gewesen sein?

Ebse
Ebse
13 Jahre zuvor

Was zu ändern ist, ist meiner Meinung nach ganz klar die Wiederherstellung

„des Primats der Politik über die Wirtschaft“.

Meines Erachtens hat sich auch hier bei der Love-Parade – wieder einmal –

die Wirtschaft (kommerzielles Interesse, möglichst wenig Kosten verursachen, damit der Ertrag in kurzer Zeit möglichst hoch ausfällt)

gegen die Politik (Vorgabe der Regeln und Rahmenbedingungen für Veranstaltungen – noch dazu einer Veranstaltung von solchen Ausmaßen)

durchgesetzt. Das liegt meiner Meinung nach an der Schwäche der Politik bzw. derer, die diese umzusetzen haben.

crusius
crusius
13 Jahre zuvor

Ein Blogger hat das modellhaft durchgerechnet und kommt anhand einschlägiger Literatur auf eine Kapazität von max. 75.000 – 115.000: https://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/fischblog/verhaltensforschung/2010-07-25/loveparade-ungl-ck-in-duisburg-war-der-eingang-gro-genug

Zitat aus dem Artikel:

At occupancies of about 7 persons per square meter the crowd becomes almost a fluid mass. Shock waves can be propagated through the mass, sufficient to … propel them distances of 3 meters or more. … People may be literally lifted out of their shoes, and have clothing torn off. Intense crowd pressures, exacerbated by anxiety, make it difficult to breathe, which may finally cause compressive asphyxia.

(J. J. Fruin, in: “Engineering for Crowd Safety”, Elsevier, Amsterdam, 1993, S. 99)

Liest man die Schilderung in dieser Reportage auf SPOL, scheint genau das geschehen zu sein. Wie man da noch behaupten kann, es habe sich um keine Massenpanik gehandelt, ist mir wirklich schleierhaft.

Arnold Voß
Arnold Voß
13 Jahre zuvor

Ich bin gegen zu frühe Schuldzuweisungen. Ich frage mich allerdings schon länger, wieso es im Ruhrgebiet nicht von vorne herein möglich war, dieses Riesenevent, wenn man es denn schon hier haben will, mit mehreren Städten zusammen zu stämmen. Vor allem was die Logistik, die Problematik der zu kleinen Flächen und der zu kleinen Bahnhöfe betrifft.

Ansonsten ist das Ganze einfach nur grauenvoll. Ich mag mir gar nicht vorstellen, dass meine Tochter in dem Tunnel gewesen wäre. Zum Glück mag sie Techno und solche Massenveranstaltungen nicht.

trackback

[…] Loveparade: Zurücktreten wegen Vertuschungsgefahr (Ruhrbarone) – Die Ruhrbarone fordern Rücktritte, um Vertuschungen im Amt zu vermeiden. Rücktritt klingt hart – aber eine Suspendierung des Duisburger Oberbürgermeisters Adolf Sauerland (CDU) durch beispielsweise die Bezirksregierung als Kommunalaufsicht oder aber eine Entlassung des Sicherheitsdezernenten Wolfgang Rabe gibt die nordrhein-westfälische Gemeindeordnung nicht her. […]

jay
jay
13 Jahre zuvor

wieso wurde der Tunnel am ende mit massiver polizei-aufgebot blockiert und am anderen end ließ man die massen reindrängen? der gesunde menschenverstand sagt einem, das das so nicht geht!

Wedauer
Wedauer
13 Jahre zuvor

Die in der heutigen PK von den Verantwortlichen einstündig dokumentierte Ahnungs- und Hilflosigkeit wird sich genauso im kollektiven Gedächtnis dieser Stadt einprägen wie die schockierenden Bilder des gestern Geschehenen.

Public Private Partnership, so sieht es aus, wenn Profitgier und Prestigestreben den gesunden Menschenverstand gefressen haben. Ein Oberbürgermeister, der in den tragischsten Stunden seiner Stadt, die Ursachen für Tod, hundertfache Verletzung und Traumatisierungen in individuellen Schwächen der Besucher sieht, während die jungen Opfer in den Kliniken um ihr Überleben kämpfen und auf diese Weise noch verhöhnt werden.

Dieses Auftreten ist nicht mehr zu beschreiben ekelhaft und es ist dringend notwendig, dass diese Menschen rechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Ihren Rücktritt zu fordern ist doch völlig nebensächlich.

jay
jay
13 Jahre zuvor

WELT ONLINE: Sagen Sie es mir.

Dr. Motte: Wegen dem Profit. Nur deshalb. Um jedem Besucher noch einen zusätzlichen Euro für Getränke aus der Tasche zu ziehen. Diese Gerede, Absperrungen würden für mehr Sicherheit sorgen – ist doch Quatsch. Wegen diesen Absperrungen mussten sich dort Menschenmassen durch einen engen Tunnel zwängen. Ist doch klar, dass der verstopft. Hier sind Menschen gestorben. Das ist das Ergebnis von deren sogenannten Sicherheitskonzept.

Torti
Torti
13 Jahre zuvor

Völlig unabhängig ob die Planer eine strafrechtliche schuld trifft. Herr Sauerland trägt die politische Verantwortung für eine Planung, right or wrong, die die grösste Katastrophe seit dem Oktoberfestanschlag produziert hat und deshalb ist sein Rücktritt unvermeidlich.

Wie er sich verhält lässt jeden Anstand und Verantwortungsgefühl vermissen.

Herjeh2010
Herjeh2010
13 Jahre zuvor

@Crusius,
Der Tunneleingang ist etwa so breit wie 20 Personen, die nebeneinander gehen.
Das kann man aus den Fotos in einigen Artikeln abschätzen. Wenn die 20 im Gleichschritt marschieren, mögen die 100000 Leute in einer Stunde
den Tunnel passieren, wie das dieser Blogger errechnet hat, aber diese realen jungen Menschen gehen nicht im Gleichschritt. Da bleibt mal einer stehen, einer geht langsamer usw. Da kommt es immer wieder zu Stockungen. Das ist, wie auf der Autobahn. Manchmal geht es nicht mehr vorwärts. Wenn ich das berücksichtige, komme ich darauf, daß alle 5 sekunden die nächsten 20 Personen das Ende des Tunnels erreichen. Das bedeutet daß pro Stunde etwa 18000 Personen den tunnel passieren können.
Das liegt dicht an den im Artikel von „der Westen“ angegebenen 2oooo Personen.
Bei einer Million Gästen sind das also 2 Tage. Und so sehen die Bilder, die vom Fernsehen gezeigt werden auch aus.

Odysseus Odysseus8
Odysseus Odysseus8
13 Jahre zuvor

Ende der Loveparade wegn Filz und Inkompetenz?

Die Ursachen der Tragödie sind unklar und werden ermittelt.

Offensichtlich für jeden ist zumindest, dass ein Zugang durch einen einzelnen Tunnel zu wenig war.

Was auch immer die Ermittlungen ergeben, die Tatsache, dass 1,4 Millionen Menschen zu einer Veranstaltung fahren, um friedlich zu Feiern, legt nahe, dass es sich hierbei um ein allgemein anerkanntes Kulturphänomen handelt, welches von öffentlichen Interesse ist und öffentliche Verpflichtungen nach sich zieht. Man kann hier nicht einfach herausziehen. Zumal Hundertschaften von Polizisten ihre Wochenendzuschläge mit kostenlosen Eintrittskarten für DFB-Veranstaltungen vergolden lassen oder ein riesiger Personalaufwand beim Karneval geordert wird, ohne dass sich auch nur ein Politiker traut, diese Ausgabe von Steuergeldern zu stoppen.

Ein Aus für die „Loveparade“ würde zudem bedeuten, dass man in Deutschland nicht in der Lage ist, aus Fehlern zu lernen und eine international bekannte Großveranstaltung durchzuführen.

Die Städte im Ruhrgebiet & Rheinland müssen gemeinsam ein Konzept erarbeiten und eine sorgfältige Organisation und sichere Durchführung für eine jährlich wechselnde Veranstaltung geährleisten und die Verantwortung dafür übernehemen.

Uwe
Uwe
13 Jahre zuvor

Eigentlich wäre für Pleitgen, Sauerland und Co heute der Tag gewesen, an dem sie sich wegen der gelungenen Loveparade feiern lassen wollten – die Reden können sie jetzt wegschmeißen – Nun kam alles anders und nun haben sie damit nichts zu tun – waren nicht mal in die Planung involviert!!??
Wem hier im Ruhrgebiet nutzt diese Kulturhauptstadtkiste wirklich??? Den Toten auf keinen Fall.

crusius
crusius
13 Jahre zuvor

Hab‘ noch ein wenig weiterrecherchiert: Schneckenberger selbst ging von einer Kapazität des Platzes von 250.000 Besuchern und einer Kapazität des Tunnels von 20.000 Menschen/h aus (Quelle: https://nachrichten.t-online.de/veranstalter-es-wird-keine-loveparade-mehr-geben/id_42361526/index). Dies entsprach der Genehmigung durch die Stadt Duisburg. Der für diese Baugenehmigung zuständige Planungsdezernent wollte im übrigen deswegen nicht an der PK nach der Katastrophe teilnehmen, weil er die Genehmigung nur in der vorliegenden Form erteilt hat (Quelle: https://www.derwesten.de/staedte/duisburg/Wir-wussten-dass-so-etwas-passieren-wuerde-id3281741.html).

Wenn wir annehmen, daß zu Beginn des Events kaum jemand das Gelände verlassen wollte, hätte es auf diesem Wege immer noch zwölf Stunden gedauert, bis die maximale Kapazität des Geländes erreicht worden wäre. So ist vermutlich die Einlassung der Verantwortlichen zu verstehen, daß das Gelände selbst ausreichend groß war – einfach deswegen, weil nur 20.000 Menschen / h das Gelände betreten konnten, und zwar unter der Voraussetzung, daß niemand es wieder verlassen will. Die Deutsche Bahn soll zwischen 9 und 14 Uhr 105.000 Besucher nach Duisburg transportiert haben. Das macht 21.000 pro Stunde – und damit etwas mehr Besucher, als in den Tunnel passen.

So weit die Fakten, nun die Spekulation: Das Nadelöhr Tunnel scheint beabsichtigt worden zu sein, um den Zufluß zum Gelände zu regulieren. Wenn Menschenmassen sich in einem derart eingeschränkten Raum begegnen, sinkt die Aufnahmekapazität des Raums erheblich. Gleichzeitig ist davon auszugehen, daß zum Nachmittag hin mehr Besucher zum Gelände wollten, als in den Tunnel passen (wer geht schon morgens um 9 zum Rave?). Gleichzeitig dürften die Ordner angehalten worden sein, niemanden beim Verlassen des Geländes aufzuhalten, denn es mußte ja Raum für Neuankömmlinge her (um die Auflage der Stadt, nur 250.000 Besucher simultan auf dem Gelände zu haben möglichst zu erfüllen).

Wenn man annimmt, daß bis 17 Uhr überwiegend Neuankömmlinge auf das Feld gekommen sind, mögen sich am Ende ca. 120.000 bis 150.000 Besucher dort aufgehalten haben. Wenn nur 5 % der Besucher wieder nach Hause wollen, sind das 6.000 – 7.000 Menschen pro Stunde, die am Tunnel auf 20.000 + x Besucher treffen, die darauf fiebern, endlich anzukommen. Paradoxes Ergebnis: Je mehr Besucher das Gelände verlassen wollen, desto länger wird die Schlange derjenigen, die warten müssen.

Daß das explosiv enden mußte, ist spätestens klar, wenn man sich vor Augen führt, daß der Veranstalter doppelt so viele Leute auf das Gelände lassen wollte wie genehmigt (Quelle: https://www.derwesten.de/kultur/musik-und-konzerte/loveparade/Loveparade-wird-zum-Tanz-auf-dem-Drahtseil-id3265037.html) und daß Herr Schneckenberger seinem Gutachten die offiziell genehmigte, nicht die tatsächlich angestrebte Zahl zugrunde gelegt hat. Selbst die veröffentlichten Fakten lassen also nichts anderes als die Diagnose zu, daß es sich hierbei um eine Katastrophe mit Ansage gehandelt hat und daß die Vorbereitungen tatsächlich mit krimineller Fahrlässigkeit erfolgt sind. Ob da noch was zu vertuschen ist, wage ich zu bezweifeln.

TiM
TiM
13 Jahre zuvor

@15 Danke, ich sehe das mit dem Event Loveparade oder wie immer man das nun nennen mag, genauso!
Die Loveparade war jahrelang erfolgreich und ein Magnet nicht nur für die jüngere Generation, ausserdem der Beweis für die Möglichkeit des friedlichen Feiern von über einer Million Menschen!
Sicher, jetzt ist nicht der Zeitpunkt, über eine Fortsetzung zu entscheiden, aber wenn Konzepte stimmig sind, dann kann es im sichereren Rahmen weitergehen. Und das sollte es auch!

Oma Schmitz
Oma Schmitz
13 Jahre zuvor

Ups, eine Pressekonferenz ohne Gorny und Pleitgen? Was ist denn da passiert? Waren die Ersthelfer und gerade im Einsatz oder abgetaucht, weil man da mit Laberei mal nichts reißen konnte?
Wäre die LP eine rein private Veranstaltung gewesen, wäre sie nie genehmigt und finanziert worden. Schaller und Gorny haben auf allen Ebenen mit dem Killerargument „Kulturhauptstadt“ Druck aufgebaut, um das durchzudrücken und alle sachlichen Warnungen als „schädlich für die Kulturhauptstadt“ abgekanzelt. Frau Kraft hat sich dafür eingesetzt, Rüttgers und Krautscheid haben Geld lockergemacht. So hat das eine politische Eigendynamik bekommen, die niemand mehr stoppen konnte. von der Stadt Duisburg wurde das wohl wie ein etwas größeres Stadtfest gemanaget.
So ist das, wenn Politiker Sachfragen instumentalisieren. Schuld ist hinterher immer eine kleine Wurst, die das falsche Gitter geöffnet haben soll, das falsche Wort gesagt haben soll. Leute wie Gorny und Pleitgen lassen sich zur nächsten Konferenz der Ahnungslosen fahren.

Herjeh2010
Herjeh2010
13 Jahre zuvor

@crusius,
denke ich auch.

crusius
crusius
13 Jahre zuvor

Wenn ich das Geschehen noch einmal durchdenke, ist sicherlich auch nach der Rolle der Polizei zu fragen, die ja, wie in der PK eingeräumt, sogenannte „Vereinzelungssperren“ eingerichtet hat. Interessant wäre die Frage, wie weit diese Sperren vom Tunnel entfernt waren, denn dies definiert die Fläche, auf der es wegen des beschriebenen Zusammentreffens von an- und abreisenden Besuchern zum Stau kommen konnte. Weiter wäre zu klären, ob die Polizisten an den Sperren vor dem Tunnel über die Zahl der gerade abreisenden Besucher informiert war, um die Zahl derjenigen, die in den Tunnel gelassen werden können, entsprechend zu steuern.

Herjeh2010
Herjeh2010
13 Jahre zuvor

@crusius,
Damit ist Schreckenberger wohl raus aus der Verantwortung.
Oder, wie ist das zu interpretieren?
Was denken Sie?

Angelika
Angelika
13 Jahre zuvor

Ein m.E. interessanter Kommentar zu dieser PK in Duisburg bei WDRII:

https://www.wdr.de/radio/wdr2/dertag/566920.phtml

crusius
crusius
13 Jahre zuvor

Was die Rolle des Gutachters betrifft, würde ich annehmen wollen (alles folgende ist Spekulation aufgrund gesunden Menschenverstands!) , daß es sicherlich falsch war, sich allein auf seine Expertise zu verlassen. Der Mann ist schließlich Physiker und kein Sozialpsychologe. Wenn ihn eine Mitschuld trifft, dann wohl deswegen, weil er sich selbst bzw. die Tragfähigkeit seiner Modelle überschätzt hat – und das nicht nur, weil er die dritte Dimension außer acht gelassen hat, sondern auch, weil er die Besonderheiten der Situation nicht einkalkuliert hat. Hierfür hätte er meines Erachtens sich erstens die Örtlichkeit ansehen müssen, denn kein Plan kann die subjektive Wahrnehmung eines Ortes vermitteln, die wiederum das Verhalten von Menschen wesentlich bestimmt. So war die Menge bereits vor dem Tunnel in einem von meterhohen Mauern eingefaßten Gang. Zweitens hätte er in irgendeiner Form die Expertise von Praktikern, die die Loveparade im Revier bereits erlebt haben, erheben und in sein Gutachten einarbeiten müssen bzw. sich einen Kollegen suchen müssen, der dies leisten kann. Drittens kann man von einem Physiker nicht erwarten, daß er die Prozesse, die für die Gewährleistung von Sicherheit implementiert werden müssen, evaluiert. Auch hierfür hätte man gesondert Experten heranziehen müssen. Wenn, wie ich vermute, es keine Kommunikation zwischen den Ordnern auf dem Gelände, die den Abfluß regeln (Sache des Veranstalters) und den Polizisten, die den Zufluß regeln, gegeben hat, war der Plan das Papier nicht wert, auf dem er stand.

Herjeh2010
Herjeh2010
13 Jahre zuvor

crusius,
Ach so, ich hatte vergessen, daß er das Gelände nicht kennt.
Dabei ist das nur 2-3km von seinem Büro entfernt.
Aber das hat mit seinen Vorgaben nichts zu tun. Ich kenne das Gelände auch nicht und hab ja auch was gerechnet.
Aber es ist Von vorneherein angestrebt worden, daß die Genehmigungsdaten um das zehnfache überschritten werden. Das liegt in der Verantwortung der Politik.

Herjeh2010
Herjeh2010
13 Jahre zuvor

crusius,
in diesen physikalischen Modellen werden Menschen, oder Autos so betrachtet, wie Erbsen, die durch ein Rohr rollen. Also rein statistisch, weltfremd.
Wenn der Querschnitt des Rohres zu eng ist, bleiben die Erbsen stecken. Sonst ist alles ok. Auf der Autobahn gibt es keine 3. Dimension. Im Tunnel auch nicht.
Wenn aber So viele junge Menschen im Spiel sind, finden die einen Weg, der nicht vorgesehen ist. Das Event hat ja nicht im Altersheim stattgefunden. Politiker können und müssen sich beraten lassen. Aber richtig. Das haben sie vielleicht getan, vielleicht aber auch nicht. Beides ist gleich schlecht. Wir werden es ja erfahren, weil diese Geschichte nie vergessen wird.

Stefan Laurin
Admin
13 Jahre zuvor

Noch eine gruselige Pressekonferenz! Habe sie mir jetzt nochmal ausführlich zu Gemüte geführt. Abgelesene Bestürzungen am laufenden Band. Die in Abetracht der bisherigen Kenntnisse zum Vorgang geradezu groteske Aussage: Nur wegen unseres guten Sicherheitskonzeptes ist nicht noch mehr passiert.

Dazu eine genau abgesprochene einheitliche Wortwahl zur Bezeichung dieser absehbaren Katastrophe: Tragödie, Unglück, tragisches Unglück. Schicksalhaft eben. Fürchterlich aber absolut unvorhersehbar. Unschuldserheischender gehts nicht.

Ich bin gespannt, was die Staatsanwälte dazu sagen werden.

Torti
Torti
13 Jahre zuvor

Die Loveparade ist tot und das ist gut so. Herr Schaller hat auf der PK nur eine kluge Aussage gemacht und das Ende der LP verkündet.
Wer glaubt man könne die LP weiterführen ist reichlich naiv. Eine LP muss irgendwo stattfinden und braucht zwingend Sponsorengelder.

Beides wird sich nach dieser Katastrophe nicht mehr finden.

Frank
Frank
13 Jahre zuvor

@ crusius #24: das sehe ich auch so. man kann hier nicht nur einen physiker beauftragen sondern es braucht zusätzlich einen psychologen.

außerdem war da keine 1,4 mio leute auf dem platz. so eine menge sieht anders aus. einer hat diese zahl in die welt gesetzt und alle plappern sie nach.

abstoßend finde ich den oberbürgermeister und den oberstadtdirektor, die seit gestern abend nichts anderen betreiben, als ihre köpfe aus der schlinge zu halten.

dieses „argument“, das konzept sei nicht gescheitert, weil die unfälle durch individualverhalten ausgelöst würden, grenzen entweder an volksverdummung oder beweisen die inkompetenz und überforderung.

auch die zynische entscheidung, die musik weiterlaufen zu lassen, wird im kollektiven gedächtnis bleiben. die begründung hierfür „man habe eine weitere massenpanik am tunnel vermeiden wollen“, ist doch das eingeständnis, dass eben das gesamtkonzept grundlegende mängel hatte.

Oliver Kelch
13 Jahre zuvor

Ich als Recklinghäuser schäme mich für dieses Desaster im Ruhrgebiet! Profitgier, Überheblichkeit und Veranstalter sowie Stadtspitze, die nur an sich denken und die Hinweise von Experten, die Wochen vorher schon bekannt waren, einfach ignorieren! SPÄTESTENS DIENSTAG SIND DIE HOFFENTLICH ALLE ZURÜCKGETRETEN! IHR MÖGET EUCH ALLE VOR GERICHT VERANTWORTEN UND DIE GERECHTE STRAFE BEKOMMEN!

trackback

[…] Ruhrbarone geben unter dem Titel “Zurücktreten wegen Vertuschungsgefahr” einen weiteren Einblick hinter die politischen Kulissen und schreiben zur möglicherweisen […]

jay
jay
13 Jahre zuvor

@#21

„Wenn ich das Geschehen noch einmal durchdenke, ist sicherlich auch nach der Rolle der Polizei zu fragen, die ja, wie in der PK eingeräumt, sogenannte “Vereinzelungssperren” eingerichtet hat. Interessant wäre die Frage, wie weit diese Sperren vom Tunnel entfernt waren“

Nun, eine dieser „Vereinzelungssperren“ war eben direkt am Ende des Tunnels (!)
Es gibt, oder gab bei Youtube ein Video, wo dieses in aller deutlichkeit zu sehen ist, werd nocoh mal schauen. Für die die das Video nicht kennen und falls es schon bei YT weg ist, man sieht eben den Ausgang des Tunnels, innen bis zum Rand proppevoll mit Menschenmassen, die von einer Polizistenkette fein säuberlich an genau der Tunnelgrenze zurückgehalten wird! Auf der anderen Seite dieser Kette, also in Freiheit ist es relativ menschenfrei. Interessant dann natürlich auch, wie man eigentlich so komplett wahnsinnig und gesiteskrank sein kann und die eine Seite des Tunnels, sozuagen den Ausgang blockiert, wärend man die andere Seite, den Eingang eben, offen läßt und in diesen auch tatsächlich weiter ahnungslose MAssen reinströmen, die nicht wissen, das das andere Tunnelende blockiert ist. Es wäre interessant, wer hier den Befehl gegeben hat, den Tunnel an der einen seite zu schließen, solche leute hätten m.m. in öffentlichen Positionen, wo Verantwortung gefragt ist, nichts mehr verloren!

jay
jay
13 Jahre zuvor

https://www.youtube.com/watch?v=HzJ7yjVl52M

hier der Link. ich weiß nicht genau, inwiefern diese Absperrung nun tatsächlich mit den Todesfällen in Verbindung steht. möglicherweise eben auch nicht. M.m. ist es aber doch sehr fraglich, wie man mit Verweis auf den geringen Platz auf dem Güterbahnhof, dann eben die Leute in einem noch kleineren tunnel zusammenpfercht. zusammenpfercht eben, weil auf der anderen seite ja die leute weitzer rein geströmt sind. Man hätte wenn überhaupt die Absperrung an der anderen Tunnelseite machen müssen!

Christoph
Christoph
13 Jahre zuvor

Prof Schneckenberger ist offensichtlich nicht in der Lage einfachste Rechnungen zu überschlagen. Peinlich für die Uni Duisburg-Essen so einen zu beschäftigen.

250.000 X 2 / 20.000 h = 25h

Veranstaltungsdauer < 1 Tag

Passt offensichtlich nicht. Mir als Ing. Hätte man sowas um die Ohren gehauen.

Man kann nur hoffen, dass dieser Widerspruch nur ein Typo von derWesten ist…
Wenn man bedenkt, dass in Wirklichkeit bis zu 1 Million erwartet wurden, die dann hin und zurück müssten, macht es das nur noch gruseliger…

Wo war die Trennung der Besucherströme?

Ex-Linker
Ex-Linker
13 Jahre zuvor

Ein oberbürgermeister, der am Rat vorbei sich von Ruhr 2010-Kulturdirektor Gorny angeblich überreden läßt, die Love-Parade doch zu realisieren.

Und der Geschäftsführer der „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“, Pleitgen stellt in einem interview fest: „“Sicherheit war vorher nicht das viel diskutierte Thema. Es ging immer nur um Geld. Ich frage mich, was ich gesagt hätte, wenn ich vorher von der Existenz des Tunnels gehört hätte.“ –

Ja – was hätte er denn ? Nicht einmal jetzt, wo 19 Menschen einen so sinnlosen Tod starben, ist dieser selbstgefällige Ex-TV-Journalist konsequent und tritt zurück.

Die Love-Parade ist tot. Das Programm der „Kulturhauptstadt“ geht weiter. Auch das müßte gestoppt werden, es ist mit Blut besudelt. Denn diese Love.parade fand nur statt, weil Pleitgen, Sauerland und die Landesregierung „starke Bilder aus dem
Revier“ weltweit sehen wollten. Filz, Gier, Profit, übertriebene Imagepflege waren dieMotive, trotz massiver Sicherheitsb3edenken diese Veranstaltung durchzuziehen. Koste es was es wolle.

Die Bilder, die nun um die Welt gehen, sind erschreckend: Tote unter Leichentüchern, junge Menschen, die in Panik flüchten und vier Herren an einem Tisch, die wie Hühner auf der Grillstange sitzen und ernsthaft die Chuzpe zu besitzen, jämmerlich sich selbst zu beklagen, aber zur Sache nichts sagen wollen.

Charakterlos, Stillos. Und die Menschen in der Welt erfahren so, dass die (Un-)Verantwortlichen keinen Arsch in der Hose haben, um wenigstens zurückzutreten. Die Frage muß zudem erlaubt sein: Wo ist der Polizeipräsident gewesen ? Wo war der Pleitgen – oder wollte er sich distanzieren, damit er weiter Geschäftsführer einer „Kulzturhauptstadt“ sein kann ? Dann hat er nicht begriffen, dieses von ihm gewollte und nun mit Toten so jäh geendete Event hat den Leuten auch die Lust auf Kulturhauptstadt genommen. Denn aus diesem bisherigen Millionengrab wurde nun ein Massengrab mit 19 Toten.

Jonas Ohlms
13 Jahre zuvor

Stand direkt mit den armen Leuten, die von der Treppe fielen zusammen. Haben uns vorher verdückt weil ich merkte dass es eskalieren würde.
Hätte merh zum Thema sagen können als die Herren bei der PK.

Meine Sicht der dinge inkl Videos unter:
https://www.humphrey-blogart.de/?p=134

Manfred Michael Schwirske
Manfred Michael Schwirske
13 Jahre zuvor

Verantwortliche die auf Zeit spielen? Was soll die Feststellung. Wenn man verantwortlich und klug handeln will, wird man ohnehin Zeit für eine Untersuchung brauchen. Die – das ist richtig – kann an Inkompetenz scheitern oder im Filz ersticken.

Jemand schrieb, es käme an, aus Fehlern zu lernen. Richtig. Verantwortliche im strafrechtlichen Sinne wird es für ein solches Unglück nicht geben, Schuldige zu suchen ist müßig. Viel wichtiger ist es, die ursächlichen Fehler zu finden und daraus zu lernen.

Jens
Jens
13 Jahre zuvor

Zu den Grundpflichten von (Ober-)Bürgermeistern und ihrer Dezernenten gehört die Gewährleistung öffentlicher Sicherheit und Ordnung. Bisher 19 Tote und geschätzte 340 Verletzte sind Anlaß genug, um festzustellen, daß die Verwaltungsspitze der Stadt Duisburg am 24.07.2010 nicht fähig oder nicht willens war, den Schutz des Lebens und der körperlichen Unversehrtheit einer großen Anzahl von Menschen sicherzustellen, nachdem die Vergangenheit gezeigt hatte, daß dies in anderen Städten teilweise mehrfach möglich war. Es handelte sich also nicht um eine unbekannte und nicht um eine unlösbare Aufgabe. Ich frage mich, wie die politisch verantwortlichen Akteure die Frechheit besitzen können, jetzt immer noch zu tun, als hätten sie alles richtig gemacht. Für Sicherheitskonzepte gibt es ein ganz einfaches Qualitätskriterium: Nix passiert = gutes Sicherheitskonzept, Tote und Verletzte = schlechtes Sicherheitskonzept. Bei der Anzahl von Toten und Verletzen dürfte es sich um das blutigste Ereignis in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg handeln, daß seinen Anfang ohne äußeren, gewaltsamen Anlaß (Zugunglück, Flugzeugabsturz, Anschlag, …) nahm. Wie man in einem Land, in dem – mit Verlaub – jede Pommesbude einen zweiten Notausgang haben muß, auf die Idee kommen kann, innerhalb zu erwartender 18 Stunden (12 bis 0 Uhr) zu erwartende 1 Million Menschen bei zu erwartenden sommerlichen Temperaturen durch einen 20 m breiten Tunnel zweimal (Hin- und Rückweg) durchzupeitschen kann nur durch komplette Unkenntnis von Grundrechenarten (mit herzlichem Gruß an die „Panikexperten“) und/oder Realitätsverlust erklärt werden. A propos Realitätsverlust: Der Herr Oberbürgermeister und der Herr Dezernent wirkten auf ihrer höchstpeinlichen Anti-Pressekonferenz am Sonntag vermutlich bereits so irreal und deplaziert, weil sie auf den Stühlen, auf denen sie saßen, außer zur Erklärung ihres Rücktritts eigentlich nichts mehr zu suchen hatten. Jeder nichtverbeamtete Bürger, der für 19 Tote und dreistellige Verletztenzahlen verantwortlich wäre, hätte zu dem Zeitpunkt schon im Knast gesessen. Zu Recht.

ruelfig
13 Jahre zuvor

@Jens: Bravo. Wir sehen uns vor dem Rathaus wann? Wie wäre es mit einem Besuch des Duisburger Rathausvorplatzes, täglich, 17:00? Muss ja keine Demo sein, kann jede/r einzeln kommen. Ich komm gucken, ob diese Bande immer noch regiert.

Arnold Voss
13 Jahre zuvor

Lieber Michael Schwirske, natürlich gibt es hier auch sehr wahrscheinlich Verantwortliche im strafrechtlichen Sinne.

Schauen sie sich einfach nochmal das grauenvolle Dokumentationsvideo von YouTube an. Diese Situation war absehbar, vor ihr ist vorher gewarnt worden und sie ist eindeutig Folge des ausgewählten Ortes und der räumlichen Konzeption der Veranstaltung.

Der zweite Grund ist die schlichte Anzahl der Raver. Auch diese war in ihrer Höhe nicht un- sondern sehr wahrscheinlich. Ja sie war sogar Motiv und Erfolgskriterium der Veranstaltung, also von den Veranstaltern und Promotoren gewünscht.

Schuldige zu suchen ist in diesem Fall also nicht müßig sondern unbedingte Pflicht. Nicht nur im Interesse der Opfer und ihrer Angehörigen.

Frank
Frank
13 Jahre zuvor

Herr Schwirske, soll das heißen: „Schwamm drüber“?!

trackback

[…] Untersuchung überhaupt möglich??? Die “ruhrbarone” befürchten in ihrem Blog HIER, dass die Verantwortlichen hoffen könnten, ihren Kopf noch aus der Schlinge zu halten und […]

Klaus Wüstkamp
Klaus Wüstkamp
13 Jahre zuvor

OB Sauerland und die anderen Verantwortlichen sollten Charakter zeigen und sofort zurücktreten. Alle Duisburger Bürger deren Kinder auf der Loveparade waren sollten Strafanzeige stellen. Es darf nicht sein, dass die Verantwortlichen Bauernopfer suchen und davon kommen.
Ansonsten Herr OB Sauerland die nächste Wahl kommt bestimmt.
Und ich hoffe dass sich die Duisburg Bürger dann an dieses schreckliche Unglück, was nicht hätte sein durfte und verhindert werden konnte, erinnern.

Klaus Wüstkamp
Klaus Wüstkamp
13 Jahre zuvor

OB Sauerland und die anderen Verantwortlichen sollten Charakter zeigen und sofort zurücktreten. Alle Duisburger Bürger deren Kinder auf der Loveparade waren sollten Strafanzeige stellen. Es darf nicht sein, dass die Verantwortlichen Bauernopfer suchen und davon kommen.
Ansonsten Herr OB Sauerland die nächste Wahl kommt bestimmt.
Und ich hoffe dass sich die Duisburg Bürger dann an dieses schreckliche Unglück, was nicht hätte sein durfte und verhindert werden konnte, erinnern.

Bud Steiner
Bud Steiner
13 Jahre zuvor

Ihr solltet solltest unbedingt einen Anwalt aufsuchen, im Telefonbuch raussuchen oder so, irgendeinen es wird viele geben die sich in dem Fall kostenlos zur Verfügung stellen.
Auf jedenfall mit Anwalt !! zu eurer Örtlichen Polizei , Anzeige machen und alles was Du hast ganze als Beweismittel protokollieren lassen.
Es ist nämlich leider mittlerweile so das alles was es nur an Beweisen gibt von “gewissen Stellen” vernichtet wird.
Auch bei Youtube werden bestimmte Videos gelöscht, besonders die mit persönlichen Kommentaren zu der jeweiligen Situationen.
Das Ziel soll sein, mögliche Rechtliche Schadensersatz von Opfern die vielleicht auch auf Privaten Videos sind von vorneherrein zu verhindern.
Die Versicherer stecken da auch mit drin.
Also alles an Bildmaterial aufheben und warten bis die einzelnen Fälle in den Medien auftauchen und dann den Angehörigen oder Opfern zukommen lassen.
Versicherungen Zahlen nur wenn man Beweisen kann das man bei der Loveparade war. DU (IHR versteht !!!)
Sammelt alle Beweise und bewahrt Sie gut auf, für Euch oder die Opfer.
Passt auf Euch auf !!!

Um zu sehen wieviele Leute wirklich dabei waren, hilft evtl dieser Link weiter:
https://www.loveparaderavercount.de

trackback

[…] Auf den Ruhrbaronen wird der Rücktritt des Duisburger Oberbürgermeisters Adolf Sauerland, des Sicherheitsdezernenten Wolfgang Rabe und des faktischen Polizeichefs Detlef von Schmeling gefordert. Sie sollen die politischen Konsequenzen tragen und mit ihrem Rücktritt vorbehaltlose Ermittlungen ermöglichen. Weiterlesen… […]

Manfred Michael Schwirske
Manfred Michael Schwirske
13 Jahre zuvor

@Frank42. Hatte ich gefordert: Schwamm drüber? Im Gegenteil. Mir ist es wichtig, dass strukturell und institutionell gelernt wird. Was heißt das?

Im Baurecht gibt es eindeutige Regeln, so auch im Straßenverkehr usw., im Bereich der Technik gibt es Normen. Wie sieht es mit Massenveranstaltungen aus? Fehlanzeige.

Kurzum, was ich fordere ist eine Regulierung. Weil nämlich Politik, Behörden, natürlich auch Unternehmen mit der Planung einzelner Veranstaltungen (und nicht nur damit) ganz offensichtlich überfordert sind.

Halten wir auch noch dies fest: Ursache war nicht einfach eine Fehlplanung (Fehlplanungen gibt es jeden Tag). Diese Fehlplanung hier verursachte „nur“ eine erhebliche Risikolage. Ursache war dann eine (nicht unwahrscheinliche) Massenpanik. Das produzieren von Risiken ist aber nicht ohne weiteres verwerflich. Weswegen das Strafrecht am Ziel vorbei geht.

Louis
Louis
13 Jahre zuvor

Ein furchtbares Ereignis, das geht mir an die Nieren. Das war nicht tragisch, sondern fahrlässig.

Der Druck auf die Stadt scheint aber enorm gewesen zu sein, sich durch eine erneute kurzfristige Absage wie in Bochum nicht zu blamieren. Diese wurde zum Beispiel so kommentiert:

„Besonders lächerlich machte sich Bochum im vergangenem Jahr als die Loveparade scheiterte. Scholz und Jäger stellten sich damals vor die Presse und erklärten, die Loveparade sei behandelt worden wie jede andere Veranstaltung auch. Und es habe nun einmal nicht gepasst. Provinz? Wer im Beisein von Scholz das “böse Wort” (Scholz) in den Mund nahm erntete böse Blicke. Dabei hat das Loveparade-Aus nichts anderes gezeigt als das: Die Bochumer Stadtverwaltung kann solche Veranstaltungen nicht durchführen. Bocholt übrigens auch nicht. Provinz eben.“

Quelle: https://www.ruhrbarone.de/bochumer-spasbremsen/

(wobei ich mich frage, wie sich der Autor vorstellt, dass die Loveparade anders als andere Veranstaltungen zu handhaben sind. Vielleicht ein weniger engstirniges, mehr flexibles Sicherheitskonzept, das Nadelöhre wie den Bochumer Hbf per Beschluss großzügiger auslegt? — Für ihn wie für mich gilt aber: hinterher ist man immer schlauer)

robby
robby
13 Jahre zuvor

Ganz Deutschland und die restliche Welt ist erschüttet und wütend darüber, daß es trotz derzeit 20 Toten und über 500 Verletzten bis dato immernoch niemand die Fehler eingestanden hat, sondern Jeder schiebt die Schuld auf den jeweils anderen.Medien und Bürger auf der ganzen Welt warten minütlich auf Antworten.
Jedoch stellt man sich stattdessen stur. Immermehr Menschen in Duisburg aber auch in ganz NRW und dem Rest, wollen das der Oberbürgermeister Adolf Sauerland endlich zurücktritt.Dies ist schon überfällig. Der Ruf und das Ansehen von Duisburg und der Stadt Duisburg hat durch das schreckliche Geschehen einen riesigen Imageschaden bekommen.Die Menschen weinen,stehen am Tunnel am Unglücksort und legen Blumen und Kerzen nieder und tragen sich dort in das Kondolenzbuch ein.Die Wut der Duisburger Bürger steigt von Tag zu Tag.

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