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„Wer legt fest, ab wann was sexistisch ist?“

Susanne Schneider Foto: Homepage
Susanne Schneider Foto: Homepage

Bundesjustizminister Heiko Maas will sexistische Werbung verbieten. Unsere Gastautorin Susanne Schneider, Landtagsabgeordnete der FDP in NRW hält nichts von der Idee.

Zu den großen Aufgaben unseres Staates gehört es, die Bürger und Bürgerinnen zu schützen. Dies sollte etwa durch eine angemessene Polizeipräsenz oder die strikte Anwendung unserer bestehenden Gesetze gewährleistet werden.

Im Fall der Silvesternacht 2016 in Köln hat der Staat ohne Zweifel grundlegend versagt. Dutzende Männer – nach aktuellen Erkenntnissen der Polizei überwiegend nordafrikanischer und arabischer Herkunft – haben Frauen sexuell belästigt, gedemütigt und beklaut. Und die anwesende Polizei konnte keinen angemessenen Schutz bieten. Unfassbar! So etwas darf nie wieder vorkommen. Das Vertrauen in den Rechtsstaat muss wieder hergestellt werden, damit daraus keine dauerhafte Vertrauenskrise wächst.

Der Bundesjustizminister will nun als Reaktion auf die sexuellen Übergriffe in Köln Werbung verbieten, bei der Männer oder Frauen in sexy Posen zu sehen sind. So soll ein modernes Geschlechterbild in Deutschland etabliert werden. Wie bitte? Ja, richtig gelesen! Das ist der verquere Ansatz von Heiko Maas. Frauen sollen also künftig auf Plakaten verhüllt werden, damit Männer nicht übergriffig werden. Denn letztlich unterstellt Heiko Maas mit seinem Vorstoß Männern genau das: allein durch nackte Haut auf einem Werbeplakat, die Kontrolle über sich zu verlieren. Dieser Logik will und werde ich nicht folgen.

Als Frau und Freidemokratin lehne ich jede Form der Diskriminierung mit absolutem Nachdruck ab. Aber dass der Staat uns Bürgerinnen und Bürgern nun per Werbe-Verbot zwangserziehen will, geht mir entschieden zu weit. Das ist der nächste Schritt auf dem Weg der Entmündigung. Denn ganz offensichtlich hat der Staat Null Zutrauen in die Verbraucherinnen und Verbrauchern. Dass sie selbst entscheiden können, ob sie sich für oder gegen ein Produkt entscheiden – auch wegen Werbung für ein Produkt, die sie schlecht oder sexistisch finden, scheint sämtliche Vorstellungskraft zu sprengen. Das ist bitter. Wir Freien Demokraten trauen den Menschen in unserem Land Eigenverantwortung zu. Die Bürgerinnen und Bürger können frei entscheiden – etwa ein beworbenes Produkt ganz einfach nicht zu kaufen. Und bei manchen Produkten wird das Marketing dann künftig eingestellt, denn für BHs oder Bademoden müsste ein Verbot ja per se gelten. Da gibt’s definitiv viel nackte Haut zu sehen.

Und was ist künftig mit dem Pferdepfleger der für einen Sekt wirbt, dem Fensterputzer, der uns zum Konsum eines koffeinhaltigen Kalt-Getränkes animieren möchte oder mit dem durchtrainierten Herrn, der beim Sprung in kaltes Wasser davon überzeugen soll, dass nichts besser duftet als diese frische Brise? Würde das alles der Maas‘schen Zensur zum Opfer fallen?

Wer legt fest, ab wann was sexistisch ist? Ein durchgegenderter Arbeitskreis? Und nach welchen Kriterien erfolgt die Verhüllung? Was ist sexistisch, was künstlerische Freiheit und was Satire? Wird dann auch für die Aktfiguren aus der Antike in den Museen oder die nackten Barock-Engel in Kirchen eine Kommission gebildet, die zum Ortstermin ausrückt und Figuren bekleidet oder übermalt?

Was soll als nächstes auf die Verbotsliste gesetzt werden? Sollen sich Frauen künftig nur noch als „Tunika-Oasen“ in der Öffentlichkeit zeigen? Brauchen wir einen Erlass, wie tief man bei einem Dekolleté blicken darf, eine Art „Dirndl-DIN-Ausschnitts Norm“? Dann wird es sicher nicht lange dauern, bis ich künftig per Body-„Maas“-Index auch meine persönliche Rocklänge vorgeschrieben bekomme. Ich persönlich finde es wunderschön, wenn die Rocklänge nicht umgekehrt proportional zum Oberschenkelumfang ist, Peter Paul Rubens oder Fernando Botero sahen dies bekanntermaßen ganz anders. Was zeigt: Guter Geschmack lässt sich nicht gesetzlich verordnen.

Daran sollte sich der Justizminister erinnern, bevor er sich zum Moralapostel der Nation stilisiert. Statt als Spießer der Großen Koalition zu fungieren, sollte er lieber für die Stärkung unserer freiheitlichen Werteordnung kämpfen.

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Helmut Junge
Helmut Junge
8 Jahre zuvor

Bei Bundesjustizminister Heiko Maas weiß man ja nie genau, ob er nur in die Kamera lächelt weil er sich um jeden Preis zeigen will, oder ob er ernsthaft etwas vermitteln möchte. Wenn er in ein Mikrofon spricht, istes nicht anders.
Insofern weiß ich tatsächlich nicht genau, ob ich wirklich auf jeden Quatsch, den er von sich gibt, reagieren sollte.
Aber, ich will diesmal deshalb auf seine "Idee", die ja gar nicht seine eigene Idee ist, eingehen.
Im Prinzip geht es darum, daß sich Vergewaltiger, sexistische Straftäter damit herauszureden versuchen, daß die Frauen wegen ihrer luftigen Kleidung selbst Schuld seien, wenn Männer sie angrabschen. Deshalb gibt es auch von seiten des Sympathieumfeldes solcher Straftäter die Forderung, daß Frauen sich nicht so offen zeigen sollten und sich verhüllen mögen. In etlichen Ländern dieses Planeten gibt es traditionell eine Kleiderordnung ausschließlich für Frauen, die Frauen eine mehr oder weniger strenge Verhüllung ihres Körpers vorschreibt.
Ob die Frauen in diesen Ländern deshalb vor sexistischen Übergriffen durch Männer geschützt sind, wage ich zu bezweifeln.
Herr Heiko Maas würde sicher entrüstet protestieren, wollte ihm jemand unterstellen, daß er eine Kleideroerdnung für Frauen einführen möchte, aber sein Vorschlag der Reklamefrauen betrifft, ist ein notwendiger erster Schritt, um später einen zaghaften zweiten Schritt in eine Kleiderordnung für Frauen in der Öffentlichkeit in die Diskussion zu bringen. Letzteres geht erst, wenn das Bild unbekleideter Frauen aus der öffentlichen Werbung und der damit verbundenen Wahrnehmung verschwunden ist. Was Maas sich wirklich selber dabei denkt, ist mir unklar, aber er bedient als taktierender Politiker damit ein zunehmendes Klientel, daß sich sexistische Prüderie wünscht.
Im Unterschied zu den prüderistischen Fundamentalisten aller Couleur, in vorderster Front Muslimen, aber auch fundamentalistische Christen, nennt Maas andere Gründe für sein Vorhaben als diese. Er möchte die Frauen "schützen" indem er Plakate verbietet. Und wenn die betreffende Männergruppe dann zwar keine Plakate mit leicht bekleideten Frauen mehr sehen, aber lebendige leicht bekleidete Frauen auf der Straße, dann muß Maas mit der ihm eigenen Logik diese Frauen durch eine Kleiderordnung schützen. Die Idee, daß der Staat mit ganzer Autorität gegen sexistische Gewalttäter vorgehen muß, kommt in diesem Konzept überhaupt nicht vor. Und dafür gibt es bereits Gesetze, weswegen er als Justizminister da überhaupt nicht mehr gefragt ist. Und dieses "nicht gefragt sein" ist nach meiner Einschätzung für Heiko Maas persönlich unerträglich.

Kritarion
Kritarion
8 Jahre zuvor

Sehr guter Kommentar gegen diesen blinden (oder verblendeten?) Aktionismus.
Gerade der Body-"Maaß"-Index ließ mich fast meinen Tee auf die Tastatur spucken.

Mango
Mango
8 Jahre zuvor

Den Neusprech von Politikern, die ständig von "Verbraucherinnen und Verbrauchern" & " Bürgerinnen und Bürger" faseln, nehme ich so oder so nicht ernst.

Zum Thema.

Der bessere Ansatz: Werbung im öffentlich Raum verbieten.

Thorsten Stumm
8 Jahre zuvor

Herr Maas ist halt Sozialdemokrat….damit ist über seinen geistigen Horizont schon alles gesagt….

der, der auszog
der, der auszog
8 Jahre zuvor

SPD… oder das Klimakterium einer Volkspartei.

Wäre die alte Tante SPD eine Frau (bei einer Tante liegt der Verdacht nahe, dass sie es ist), dann ließe sich ihr derzeitiger Zustand bei +/-20% als Übergang der reproduktiven in die postmenopausale Phase beschreiben. Anders ausgedrückt: wir erleben gerade die Metamorphose einer einst attraktiven Volkspartei hin zu einer in die Jahre gekommene Folkloregruppe.

Egal was die alte Tante anpackt, ob nun den Mindestlohn oder die Absenkung des Rentenalters, nichts will beim Wähler wirklich fruchten. Die sozialdemokratischen Eierstöcke haben quasi ihre Produktion eingestellt. Bis vor wenigen Jahren war die SPD noch sexy, zumindest für schwule Bürgermeister. Mittlerweile hat die Sozialdemokratie in Deutschland jeden Reiz verloren.

Das weiß auch Heiko Maas und vielleicht hilft dem Minister und seiner SPD das Verbot von nackter Haut im öffentlichen Raum, mit dem Rückgang der Libido des Wählers , den Hitzewallungen des Vorsitzenden und den Schmerzen im Vaginalbereich, den die Ehe mit der CDU auf Bundesebene hinterlässt, klar zu kommen.

Wer will schon gerne – und das gilt sicherlich auch für die alte Tante SPD – permanent daran erinnert werden, dass aus ihr eine alte Schachtel geworden ist?

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

Thorsten Stumm,
nee, nee, aber Ihr Beitrag läßt mich zwangsläufig fragen, ob mit ihm schon über Ihren geistigen Horizont alles gesagt ist.
Maas hat doch kein Thema erfunden, weil er nichts Anderes zu tun hat oder um sich über eine vermeintlcihe Nebensächlichkeit profilieren zu wollen. Es gibt nun einmal in unserer Gesellschaft sehr, sehr viele Menschen, sehr, sehr viele Organisationen, die sich seit Jahren und in letzter Zeit auffällig häufig vehement kritisch über den "Sexismus in der Werbung" äußern.
Dass sich Minister Mass jetzt offiziell dieser Besorgnis in der Gesellschaft, diesem großen Ärgernis für viele Menschen in unserer Gesellschaft zuwendet ,über das Ob und das Wie von Problemlösungen nachdenkt und dazu Vorschläge macht, ist nicht nur legitim, ich halte das sogar für selbstverständlich. Ihn deshalb einen Moralapostel und Spießer zu nennen, ist albern.

Die jetzt diskutierte Problemlösung halte ich persönlich in ihrer Zielsetzung für durchaus bedenkenswert, nicht für abwegig und schon gar nicht für unvereinbar mit dem Grundprinzipien unserer Verfassung, aber angesichts der sich stellenden Umsetzungsprobleme und mangelnder Zielerreichungschancen für zumindest fragwürdig.
Andere Lösungen…..??
Ich schließe nicht aus, daß es in der Tat staatlicherseits keine praktikable Lösung geben kann.
D.h.. alle diejenigen, und das sind ja nicht wenige Menschen und nicht wenige gesellschaftlich relevante Gruppen -ich erinnere an die Kirchen und Religionsgemeinschaften-, für die "Sexismus in der Werbung" ein großes Ärgernis ist, haben sich mit diesem alltäglichen Ärgernis abzufinden und mit ihm zu leben; es sei denn, die Gesellschaft selbst, z.B. die Werbeindustrie, findet eine Möglichkeit, diesem Ärgernis abzuhelfen oder es zu minimieren.

PS
Dass über eine "sexistische Gesellschaft", über "Sexismus im öffentlichen Raum" nachgedacht und gestritten wird, ist weder neu noch ein spezfisches sozialdemokratisches Anliegen.

Ich erinnere daran, daß zum Beispiel in den USA, im Land der großen Freiheit, es seit altersher in einigen Bundestaaten verboten ist, daß sich Frauen ohne BH im durchsichtigen Kleid in der Öffentlichkeit bewegen.
Ich erinnere an die Diskussion über Kleiderordnungen an öffentlchen Schulen.
Ich erinnere an die einschlägigen Forderungen Evangelikaler in den USA (keine Sozialdemokraten).

Warum diese Erinnerungen?
Wenn "man" hier versucht, den Eindruck zu erwecken, es ginge hier um etwas, was in unserer Gesellschaft ganz und gar nicht als Problematik existiere, was sich gesellschaftspolitisch aussitzen ließe, was "typisch sozialdemokratisch sei", was als nichts Anderes zu gelten habe als ein Ausdruck von Prüderie, dann halte ich das für absolut verfehlt und teilweise für polemisch.

Das mich sog. Sexismus in der Werbung, wie immer man den auch zu definieren versucht, persönlich dann und wann mißfällt, mich aber nicht nach "dem Staat rufen läßt", steht nicht im Widerspruch zu dem vorher Gesagten.

PS
Letztendlich passiert doch in Sachen "Sexismus im öffentlichen Raum" bzw. konkret in Sachen "Sexismus in der öffentlichen Werbung" nichts anderes als das was in vielen anderen Lebensberreichen geschehen ist, geschieht und weiterhin geschehen wird. Der Gebrauch der Freiheit kann zu Grenzüberschreitungen führen, wenn er rücksichtlos ist gegenüber den den Interessen, den Gefühlen, den Wünschen anderer Menschen, wenn er intolerant daher kommt. Es muß primär Sache der Gesellschaft sein, solchen Grenzüberschreitungen Einhalt zu gebieten, z.B. aufgrund hrer von allen akzeptierten Moralvorstellungen. Wenn das nicht funktioniert, und m.E. funktioniert das angesichts des Verlustes allgemein anerkannter moralischer Prinzipien in unserer Gesellschaft immer weniger, dann, erst dann und nur dann und immer dann, ist der Staat gefordert.

Davbub
Davbub
8 Jahre zuvor

Wie kommt es eigentlich, daß sich niemand über die Pinkstinks aufregt, die hier scheint's dem JM die Gesetzgebung in die Tastatur diktiert haben.
Wenn so etwas von Arbeitgebern(böse) , Industrieverbänden (noch böser) oder "den großen Konzernen" (das Böse schlechthin) gemacht wird, tobt ein Sturm der Entrüstung durch die Republik. Das nennt man dann Lobbyismus -moralisch ganz schlimm. Wenn Umwelt "schutz" verbände, Gewerkschaften oder andere Verteidiger des Guten & Schönen so unverhohlen das Gleiche tun: abgehalfterte Gewerkschafter , die ihr Direktmandat vergeigt haben, plötzlich Arbeitsminister werden:
Völlig normal.
Von Pinkstinks haben in der Vergangenheit wahrscheinlich nur die wenigsten Kenntnis gehabt, dennoch sitzen sie an prominenter Stelle im JM und formen maßgeblich eine Gestzesvorlage mit. gibt es da personelle Verflechtungenoder persönliche Beziehungen, die dies ermöglichen? Das heraus zu finden, wäre doch einmal eine schöne journalistische Aufgabe.

trackback

[…] Ruhrbarone: „Wer legt fest, ab wann was sexistisch ist?“ […]

Frau Mahlzahn
Frau Mahlzahn
8 Jahre zuvor

Es geht auch anders :

Wäre Onkelchen SPD ein Mann (bei Onkelchen liegt der Verdacht nahe), dann ließe sich sein derzeitiger Zustand bei +/-20% als Übergang der reproduktiven in die impotente Phase beschreiben.
Die sozialdemokratischen Eier haben quasi ihre Produktion eingestellt.
Vielleicht hilft es der SPD mit den Prostatabeschwerden des Vorsitzenden und den Schmerzen im Sackbereich, den die Ehe mit der CDU auf Bundesebene hinterlässt, klar zu kommen.

Wer will schon gerne – und das gilt sicherlich auch für Onkelchen SPD – permanent daran erinnert werden, dass aus ihm ein alter Sack geworden ist?

Thorsten Stumm
8 Jahre zuvor

@Walter Stach
Kann man so sehen, hier wird nur ein Problem gebaut, dass so nicht extistert…und wie Sie über den Gebrauch der Freiheit reden, naja…da kommen wir nie zusammen.
Zudem verschweigen Sie gnädig, dass Ihr Genosse einen Zusammenhang für die Notwendigkeit mit den Silvesterübergriffen hergestellt hat. Was geschmacklos ist….und perfekter kann man für die AFD nicht werben… keine Sorge….die SPD schafft schon den Einzug in den Zehnerturm….

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

DER, DER……
ja, mit einer Lebenszeit von mehr als 15o Jahren auf dem Buckel und mit vielen Höhen und vielen Tiefs hinter sich, mit großartigen Männern und Frauen an ihrer Spitze, oftmals, aber nicht immer, mit großen politischen Erfolgen -für die Gesellschaft, für den Staat, für Europa- kann man "meine" SPD eine alte Tante nennen. "Alte Schachtel"? Na ja; ich würde jedenfalls nie eine ältere Dame so titulieren.

Ich habe ja wieder einmal -zum Xten Male-Anlaß zu fragen, warum "man" so tut, als mache man sich ernsthaft Sorgen um das Überleben der SPD. Nach alldem, was ich hier im Blog contra SPD zu lesen bekomme, muß es doch tagtäglich sehr Viele mit Freude erfüllen, wenn sie die neuesten Umfrageergebnisse zu den Parteien erfahren. Warum dann noch die Häme in Richtung SPD? Kann das mit dem "Massenphänomen" zu tun haben? Wenn alle auf einen Einschlagen, der am Boden liegt oder dort zu liegen scheint, dann wollen möglichst alle dabei sein?

Wer über die Zukunft unserer Gesellschaft und unseres Staates als Teil Europas und Teil einer "globalisierten Welt" dann und wann nachdenkt, dem stellt sich zwangsläufig die Frage, ob und wie gesellschaftliche Prozesse in Deutschland und ob und wie staatliches Tun oder Unterlassen
nennenswert anders verlaufen bzw. substantiell andere sein würden, wenn es die SPD nicht (mehr)geben würde. Und wenn ich mir als SPDler diese Frage stellt, impliziert sie foglich ein Nachdenken darüber, ob und wie ich als SPDler glaubwürdig und überzeugend Mitbürgern darlegen kann, daß die SPD auch nach mehr als 15o Jahren für Gesellschaft und Staat in Deutschland, in Europa noch ihre Daseinsberechtigung hat -als "alte Dame" mit viel Lebenserfahrung, lebenslustig und voller Tatendrang -nicht mehr so sexy wie in jungen Jahren. Wir werden sehen, ob die SPD selbst sich als eine solch lebenserfahrene, lebenslustige, voller Tatendrang steckende "alte Dame" versteht, die noch dringend gebrauch wird, und nicht als "überflüssige, stets nörgelnde alte Schachtel"und ob und wie die Gesellschaft mit ihr dauerhaft umgehen wird. Wenn die demokratische Gesellschaft eines Tages diese "alte Schachtel" nicht mehr will, dann ist das so,und ob "man" sich dann darüber freut oder "man" das dann bedauern wird, ist relativ uninteressant.

DER,DER……….

Sexy…Reiz…und SPD
Wenn es daran mangelt, stellt sich mir die Frage, was die nach wie vor hohen Umfragewerte -aktuell sogar noch ansteigend- von Frau Merkel zu tun haben könnten mit "Sexy…und Reiz….".

DER,DER………..
Im übrigen hat der schwule SPDBürgermeister Berlins nicht von einer "sexy SPD" gesprochen, das wäre selbst ihm nicht eingefallen, sondern von Berlin: "Arm, aber sexy".
DER.DER…..
mit Deinem indirekten Hinweis auf Wowereit rennst Du bei mir insofern offenen Türen ein, weil ich der Auffassung bin, daß die SPD darüber nachdenken sollte, ob sie nicht bei der Auswahl ihres
Spitzenpersonals -im Bund, in NRW- ganz bewußt und ganz gezielt auf ungewöhnliche, auf außergewöhnliche Persönlichkeiten setzen müße -in ihrem politischen Werdegang, in ihrer beruflichen Profession, in ihrer Persönlichkeitsstruktur, in ihrem gesamten Erscheinungsbild, in der Art und Weise ihrer Kommunikation. Wenn nicht jetzt wann dann? Und eine solches Personal-Prozedere würde zeigen, daß die SPD zwar eine alte Dame ist, aber keine alte Schachtel , eine alte Dame, die offen ist für alles Neue, für alles Fremde, für alles Ungewohnte.

DER,DER….
nachdem ich Dir jetzt relativ "lang und breit" geantwortet habe, korrigiere ich mich selbst mit der Feststellung, daß zumindest das zuletzt Gesagte nicht an Dich hätte adressiert werden sollen, sondern an meine "Parteifreunde in der SPD".

Davbub
Davbub
8 Jahre zuvor

#9: "… warum "man" so tut, als mache man sich ernsthaft Sorgen um das Überleben der SPD."
Weil ich z.B. sozial-demokratisch sozialisiert wurde. Weil ich auch dank der durch die SPD gestaltete Öffnung des Schulwesens für die "unteren Schichten" ebenso wie meine Geschwister und im Gegensatz zu meinen Eltern eine gute Grundschule und ein gutes Gymnasium besuchen konnte.
Weil meine Schwestern -auch wg. der SPD- statt des damals (60er &70er) üblichen Weges (Schule, Verkäuferin/ Erzieherin/ Frauenberuf halt, dann heiraten Kinder + Hausfrau) Abitur und Studium vollenden und Zeit Ihres Lebens finanziell unabhängig waren.
Weil die Ostpolitik -wenn auch vielleicht ungewollt- den Weg zur Wiedervereinigung ebneten.
Und weil ich jetzt sehen muß, wie aus dieser Partei ein Ansammlung von Karrieristen, Dummschwätzern, Besserwissern à la Stegner, Sozialromantikern wie Nahles, Pseudo-Feministinen wie Schwesig (die stolz auf eine Quote für ca. 300 Besserverdienende ist, statt sich um die Probleme alleinerziehender Mütter zu kümmern), und bestdressern wie Maas geworden ist, deren Mantra immer lautet: bevormunden, verbieten, besteuern.
Weil ich sehen muß, wie immer mehr umverteilt wird, ohne den Menschen aus Ihrer evtl. schwierigen Situation zu helfen.
Weil in NRW bald in weiten Teilen der Landschaft bald die Lichter ausgehen, und Hanni & Nanni immer nur nach dem Bund rufen; das regionale Mantra lautet: Die anderen sind schuld.
Weil die Alltagskriminalität (Einbruchdiebstahl, Ladendiebstahl, Fahrradklau etc.) solche Ausmaße angenommen hat, daß sie die beste Wahlempfehlung für die Afd sind, und unser IM den Blitzermarathon als zuvördest zu veranstaltende Aufgabe ansieht.
Weil in NRW ….
Deshalb leide ich ein wenig an und mit der SPD.
Aber ich würde auch weinen, wenn ich mein altes Pferd einschläfern müßte.

Alreech
Alreech
8 Jahre zuvor

Nun ja, nachvollziehbar ist das schon.
Jeder der in Rassenkunde aufgepasst hat – und seinen Steiner gelesen hat – weis das die Afrikaner durch die Sonneneinstrahlung ja etwas emotionaler sind.
Die haben ja praktisch keine Chance sich gegen Sexistische Werbung zu wehren und werden dadurch automatisch zu Räubern, Dieben und Grabschern.
Pinkstinks und die SPD haben das richtig erkannt, auch wenn sie dafür jetzt Beifall aus der falschen Ecke (Rassisten und Anthroposophen) bekommen.
Langfristig wir uns vermutlich nichts übrig belieben als auch Sexistische Kleidung unter Strafe zu stellen. Ich persönlich fühle mich z.B. auf's stärkste von Frauen in kurzen Röcken und enthüllenden Ausschnitten belästigt (ausser sie reden mit mir und lächeln mich an).
Ich sehe auch kein Problem damit jemand zu finden der entscheidet was sexistisch ist oder nicht.
Viele besorgte Bürger werden mit Begeisterung sexistische Werbung melden, und am Enden entscheiden die Gerichte über den kleinsten gemeinsamen Nenner.
Und mal ehrlich gesagt, was wäre die Alternative zum Verbot sexistischer Werbung ?
Der Staat kann gegen kriminelle Ausländer die sich illegal in Deutschland aufhalten und schon mehrmals straffällig geworden sind ja nichts machen !

Gerd
Gerd
8 Jahre zuvor

Das Versagen des Staates bei seinen wichtigsten Aufgaben wird durch Aktionismus an anderer Stelle kaschiert. Minister "Streichen-sie-Vergewaltigung-aus-dem-Polizeibericht" Jäger plant deswegen im Einbruchsland Nr.1 einen … Blitzmarathon.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

Davbub, Alreech, Gerd,

Sie übertreffen sich gegenseitig, wenn es gegen den Staat geht, wenn es gegen die SPD geht, wenn es gegen…….geht. Ja, gegen was eigentlich -noch-nicht?

"Ett iss wie ett iss -da kannze nix machen!"

Ich denke, Sie könnten doch im Kreise politisch Gleichgesinnter glücklich und zufrieden sein mit Pegida o.ä, und mit der AFD . Das dürfte Sie doch auch beflügeln, der Zukunft zugewandt auf die "neue Gesellschaft, auf den neuen Staat" mit rundherum beglückten Menschen voller Optimisums zu bauen.. Sie hätten also eigentlich gar keinen Anlaß , politisch unglücklich zu sein, z.B. mit der SPD "ein wenig mitzuleiden" oder eben "alles Scheiße" -sorry -zu finden und das permanent und offendkundig mit viel Wut im Bauch zu artikulieren.

davbub
der Versuch der "sozialdemokratischen Sozialisierung" ist aber bei Ihnen mißglückt oder?

abraxasrgb
abraxasrgb
8 Jahre zuvor

Gerd … das ist bei den Men-in-Black abgeschaut. Wer "geblitzt" wird, vergisst 😉
Bitte recht freundlich … und außerdem heisst der Typ "Jäger". Nomen est omen.

Davbub
Davbub
8 Jahre zuvor

#15:
der Versuch der "sozialdemokratischen Sozialisierung" ist aber bei Ihnen mißglückt oder?
Ganz im Gegenteil: Ich stehe nach wie vor zu "Aufstieg durch Bildung" ) oder "Wandel durch Annäherung" (statt Neu-Interpretation des "am deutschen Wesen soll die Welt genesen" durch Menschen wie Martin Schulz)und anderen sozial-liberalen Positionen.
Was ich nicht teile ist "Wohlstand für alle durch Umverteilung" (damit es allen gleich schlecht geht) und "Bevormundung statt Eigenverantwortung" (Papa Staat weiß schon, was gut für Dich ist, Du dummer kleiner Bürger.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

1.
Es geht "meiner" SPD nicht um Wohlstand für Alle, sondern um ein Mindestmaß an Gerechtigkeit, nicht nur, aber eben auch um ein Mindestmaß an sozialer Gerechtigkeit

In diesem Sinne ist die Bundesrepublik ein sozialer und kein liberalistisch-kapitalistischer Staat. Das permanent jedermann bewußt zu machen, sich für die Realisierung sozialstaatlicher Ideen stark zu machen, daß ist und das bleibt ein zentrales Anliegen der SPD.

Und jeder, der diesem Sozialstaat vorsätzlich und rechtswidrig nicht die Steuern zahlt, die er zu zahlen hat, ist -auch im Sinne des Strafrechtes ein Verbrechen, aber vor allem dokumentiert der Steuerhinterzieher damit nachdrücklich seinen Willen, sich seines Beitrages zu "ein wenig mehr sozialer Gerechtigkeit" zu verweigern und nicht etwa seines Beitrage zur "sozialdemokratisch" gewollten und realisierten Bevormundund des Menschen.
Daß "meine" SPD diese simplen Grundsätze/Prinzipien/Auffassungen nach meiner Wahrnehmung und nach meiner Bewertung regelmäßig ehe zurückhaltend formuliert und sie nicht ohne Wenn und Aber öffentlich und gegenüber jedermann postuliert, also auch Steuerhinterzieher wie…..ihres Vergehen an der Gesellschaft politisch an den Pranger stellt, , ist ein Punkt auf einer relativ langen Liste von Unzufriedenheiten mit "meiner Partei". Wer reale (!!)Freiheit für möglichst alle Menschen will, jedenfalls ein Mindestmaß, der muß dieses auch mittels ener entsrechenden staatlichen Steuerpolitik zu erreichen versuchen. Mit Bevormundung hat das ncihts zu tun.

2.
Niemand in der SPD hat in ihrer mehr als 15o jährigen Geschichte wider die persönliche Freiheit und wider die persönlcihe Verantwortung eines jeden für sein Leben gestritten; ganz im Gegenteil.

Nur setzt ein eigenverantwortlich gestaltbares Leben voraus, daß dazu jedem die gleichen Chancen eingeräumt werden, was bis heute in Deutschland -sh.Bildung-nicht der Fall ist; und wer z.B. trotz täglicher Arbeit nicht genug verdient, um für sich ein Minimum an eigenverantwortlicher Lebensgestaltung realisieren zu können, dem muß der Sozialstaat finanziell helfen, damit auch diesem Menschen ein "klein wenig" an eigenständiger Lebensgestaltung möglich ist (Gleiches gilt für Arbeitslose, für Kleinstrentner).
Wenn die SPD sich in diesem Sinne Ziele gesetzt hat und weiterhin setzt, dann hat das nichts, aber auch gar nichts mit Bevormundung zu tun, sondern das ist der sozialen Pflicht einer jeder menschenwürdigen Gesellschaft geschuldet, jedem die Chance zu geben, eigenverantwortlich -zumindest ein wenig-sein Leben gestalten zu können.
Es geht nicht um Bevormundung, sondern um reale Freiheit für möglichst Viele.

3.
Dass man sich sehr kritisch -innerparteilich und von Außen-mit der SPD, mit ihren programmatischen Zielen, mit ihrer aktuellern Politik, mit ihrem Personal befaßt -erfreulicherweise-, ist das Eine. Etwas Anderes ist es, wenn man sachwidrig, wenn man polemisch, wenn man hämisch, wenn man wider jede politische Vernunft die SPD als Verursacherin für alles das an den Pranger zu stellen versucht, was man derzeit pauschal mit "alles Scheiße" -sorry- zu bennen pflegt, vornehmlich durch Pegida und AFD nebst Gefolgeschaften.

4.
Alle diese Anmerkungen sind nur die Replik auf die betr.Feststellungen unter 17 und kein Versuch,, werbend für die SPD hier bei den Ruhrbaronen tätig werden zu wollen, denn das wäre…………

Im übrigen wiese ich auf meine Anmerkungen unter 11 und 16 hin mit dem Zusatz:

Wer seine alltägliche Befriedigung darin findet, gegen die SPD zu polemisieren, dem sei das weiterhin vergönnt. Und wenn ich als Person, wie einige Male ua. hier bei den Ruhrbaronen praktiziert, in diese Polemik einbezogen werde, da ich bekanntermaßen ein an Lebens- und Mitgliedesjahren alter Sozialdemokrat bin, dann nehme ich das zur Kenntnis -nicht immer mit der nach der praktischen Vernunft gebotenen Gleichgültigkeit.

Im übrigen habe ich den Eindruck, daß bei jüngeren Menschen in Europa -und in den USA, sh.die hohen Zustimmungswerte für den (sozialen)Demokraten Sanders- das Nachdenken über "Gerechtigkeit für alle Menschen", die soziale einbezogen, eine bemerkenswerte quantitative und qualitative "Wiederaufstehung" erlebt und sich aus diesem Nachdenken erste politische Bewegungen entwickeln -weltweit! Das freut mich! "Meine" SPD muß allerdings aufpassen, daß sie nicht von dieser Bewegung "Gerechtigkeit für alle, die soziale eingeschlossen" irgend wann überrollt wird.

Wenn eine FDP-Landtagsabgeordnete und diverse Begleitkommentatoren meinen, mittels einer Diskussion über mögliche staatliche Einschränkungen von Sexismus in der Werbung sich an der SPD im allgemeinen, an SPD-Justizminister Maas im besonderen -wieder einmal-abarbeiten zu müssen, dann frage ich -wieder einmal-, warum und inwieweit unserer Gesellschaft mehr und mehr das abhanden zu kommen scheint, was einen politischen Diskurs ausmacht.

thomas weigle
thomas weigle
8 Jahre zuvor

@Walter Stach Die SPD kann zu RECHT auf ihre Vergangenheit als Anwalt der kleinen Leute stolz sein. Die Sprüche a la "wer hat uns verraten" oder die Sozialfaschismustheorie waren ausgesprochen dummes Zeug. So weit, so gut. Tja. und dann kam Schröder, nachdem Schmidt "vorgearbeitet hatte, und zusammen mit dem unseligen Tony Blair wurde die sozialdemokratische Agenda derartig heftig auf neoliberal umgedeutet, dass man sich fragt, was ist an dieser Partei noch sozialdemokratisch?
Ich habe hier vor einiger Zeit schon mal den 74/75 heftig diskutierten Orientierungsrahmen 85 erwähnt, der 75 im Mannheimer Rosengarten gleich 2x verabschiedet wurde, einmal vom Parteitag als Programm und anschließend aus dem Parteileben. Er spielte in der SPD einfach keine Rolle mehr, obwohl er schon eine sozialdemokratische Handschrift hatte, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt.. Und dann kam die Schmidt/ Schrödergeneration und hat eine Partei, deren Mitgliederzahl in Richtung 1 Million ging,, schlicht und ergreifend geschreddert.
Und deshalb begibt sich auf Nebenkriegsschauplätze, weil sie in der HAUPTSACHE nichts mehr mitzuteilen hat. Es ist ein Elend für mich als Ex-Mitglied, dies mit ansehen zu müssen. je älter ich werde, desto klarer wird mein Blick auf das, was die SPD zu leisten im Stande war, denn ich bin in einer sozialdemokratischen Musterkommune im einst roten Hessen groß geworden. Aber das erwähnte ich hier schon mal.

Alreech
Alreech
8 Jahre zuvor

@Walter Stach
Sie können uns ja mal erklären wie das Verbot von Sexistischer Werbung verhindert das kriminelle Ausländer die schon mehrmals straffällig geworden sind Frauen belästigen und berauben.
Es war Heiko Maas, der das Verbot Sexistischer Werbung mit den Vorfällen in Köln in Verbindung gebracht hat, nicht die FDP.

Aber keine Angst, ich habe auch kein Problem damit andere Parteien (inklusive AfD) aufs Korn zu nehmen, wenn sie es verdienen.

Arnold Voss
Arnold Voss
8 Jahre zuvor

Sozialdemokraten gibt es noch viele, aber es gibt keine Sozialdemokratie mehr.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

"Sexismus in der Werbung"
Was Andere dazu meinen:

Vor allem für all diejenigen, die vorgeblich der Freiheit wegen in Sachen "Sexismus in der Werbung" gegen die SPD im allgemeinen und gegen Justizminister Maas im besonderen Agierenden der Hinweis auf:
Kolumne von M.Stokowski bei SPIEGEL online:
"Sexismus in der Werbung -Geil, Brüste-."
U.a. wirf die Kolumnistin die Frage auf, warum ein mögliches Verbot eines nackten Frauenkörpers in der Werbung in unserer Gesellschaft ganz selbstverständlich gleichgesetzt wird mit "Verbot von Sexismus" und warum diese automatische Gleichsetzung dazu zwingt, über die Verfaßheit unserer Gesellschaft in ihrem Selbstverständnis von Frauen, von Nacktheit, von Sexismus selbstkritisch nachzudenken.

Thomas Weigle -19-
Es gibt sehr unterschiedliche und sehr gegensätzliche Auffassung darüber, warum die SPD in den bundesweiten Umfragen neuerdings bei 2o % landet -plus/minus (!)X. Darüber wird in der SPD diskutiert, m.E. aber in Quantität und Qualität unzureichend und ohne den Versuch, hinreichend die Mitglieder "vor Ort" in die Diskussion einzubinden. Ich hoffe, daß die aktuellen Umfragewerte Anlaß sein werden, darüber selbstkritischer nachzudenken als bisher.. Ob das seitens "der Funktionsträger" gewollt sein könnte, erscheint mir jedoch zweifelhaft. Ob "das einfache Parteimitglied" das will, ebenso.

Ich will hier nicht zu möglichen Inhalten einer solchen Diskussion Anmerkungen machen, auch nicht zu den Bemerkungen -19- über die diesbezüglichen Verantwortlichkeiten von Schmidt und Schröder. Ich will lediglich darauf hinweisen, daß SPD plus Linke derzeit (immer noch) einen Umfragewert erreichen, der regelmäßig über 3o % liegt. Das wiederum würde u.a. zu Schröder zurückführen und zu der Frage, ob und wie seine Politik einerseits die LINKE befördert und anderseits der SPD geschadet haben könnte.

Was ich allerdings für notwendig halte, ist, wie in meinem Beitrag 18 angedeutet, daß " meine" SPD in diesen Zeiten gravierender gesellschaftspolitischer Verwerfungen, gravierender gesellschaftspolitischer Umbrüche -weltweit, europaweit, deutschlandweit- sich darum bemühen muß,, sich ihrer selbst wieder gewiss zu werden , z.B. anhand von sich selbst provoierenden Fragen wie:

" Hätte es irgend eine gesellschaftspolitische Auswirkung -in Deutschland, in Europa. weltweit-, wenn es generell keine sozialdemokratischen Bewegungen mehr geben würde, wenn es konkret die SPD nicht mehr geben würde? "

Oder:
-um jedes einzelene Parteimitglied – zur Nachdenklichkeit anzuregen-

"Warum bin ich -noch- in der SPD"?

So oder so ähnlich ließe sich erreichen, daß die SPD für sich(!!), und zwar zunächst nur für sich (nicht für den Wähler), zu einem (neuen?)Selbstverständnis findet, zur Selbstachtung und zu Selbstbewußtsein, die sie in politisch katastrophalen Zeiten in Deutschland ausgezeichnet und überleben lassen hat.

Ich würde in die Diskussion einbringen, daß für soziale Demokraten, für demokratische Sozialisten
das erste Gebot zu lauten hat: "Gerechtigkeit". Wer diese politische Gebot akzeptiert -als Einzelner, als Mitglied einer Partei, letztlich "als Partei" hat für beinahe jede konkreten politischen Frage eine Handlungsanleitung, eine Orientierung, die Beliebigkeit aussschließt und die zwingend dazu führt, die Notwendigkeit des Abweichens von diesem Gebot, von dieser Handlungsanleitung stets sehr selbstkritisch, sehr gründlich zu hinterfragen und vor allem öffentlich zu bekennen, zu begründen und zu erklären.
Zudem haben alle Menschen, zumindest die allermeisten, völlig unabhängig von ihrer Bildung, von ihrem sozialen Status ein Gerechtigkeitsempfinden -mehr oder weniger ausgeprägt.
Darauf zu bauen, könnte mittelfristig der SPD wieder (mehr) Zustimmung, Anerkennung in der Bevölkerung bringen.

Arnold -21-
im Sinne Deiner nachdenkenswerten Feststellung:

So oder so ähnlich könnte es m.E. möglich, aber keineswegs sicher sein, daß es mittelfristig nicht nur weiterhin viele Sozialdemokraten gibt, sondern auch eine Sozialdemokratie (oder einen demokratischen Sozialsimus?), in Deutschland, in Europa, weltweit.
In scheinbarem Widerspruch zu den Ergebnissen der alltäglichen Wählerbefragungen in Deutschland sehe ich dafür derzeit beste Chancen -sh. dazu schon meine Bemerkung unter -18, Ziffer 4, im vorletzten Absatz.

Vom "Sexismus in der Werbung" zu grundsätzlichen Betrachtungen über "Sein und Sollen" der SPD. Man sieht, daß eine in ihrer Dimension für mich völlig irre Diskussion -"Sexismus in der Werbung" zu einer naheliegenden und sinnvollen Diskussionen führen kann, wenn "man"an einer solchen interessiert ist.

Alreech -20
Der erste Satz sprich wieder einmal so sehr für sich -und für Sie-, daß seine Kommentierung unnötig ist.

Alreech
Alreech
8 Jahre zuvor

@Walter Stach:
Den Medienberichten über die polizeilichen Ermittlungen zu den Kölner Vorfälle nach handelt es sich bei vielen mutmaßlichen Tätern angeblich um Marokkaner und Algerier die keine Chance auf Asyl haben, zum Teil mehrmals in Deutschland und Frankreich straffällig geworden sind und von denen zumindest einer nach seiner Abschiebung wieder illegal nach Deutschland eingewandert ist.
Wie soll man diese Personengruppe den bezeichnen, das man sich darüber unterhalten kann ?

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