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3 FÜR 7 – Pophorror-Special

Nehmen wir die Verleihung der EinsLive Krone (genau, das muss man eigentlich schon GROSS schreiben, diesen Markennamen – macht ja schon wieder richtig SPASS) zum Anlass, einmal brutal nur so etwas wie Konzerte abzufeiern hier. Es kommen ja auch genug Drogenwrackgladiatoren in die Gegend, gesäumt von einer Schar Werbestrategen und Abgesandten der Generation MedienPraktikum, um uns Büroschnecken ein wenig Pfeffer in den Eintopf zu schütten – oder einfach nur hübsche Flausen in die Arbeitsbienenwaben zu schmuggeln. Feierabendhalbstarke aufgepasst, hier kommt die Dosis garantiertes Unangepasstheitsgefühl!

Heroin (, aber nicht nur): Doherty. Redet gerne von Albion als seinem persönlichen Nirvana. Und die Babyshambles spielen dann manchmal doch nicht. Katastrophentouristen mit Vorliebe für durchgeknallte Vollrebellen-Kuscheltiere wie sie auch Kate Moss kurz mal mag schmücken sich mit den wilden Herren am Sonntag (wahrscheinlich) in der Düsseldorfer Philipshalle.

Liquid Ecstasy? Prozac? Was hat eigentlich diese Mieze zu der Frontfrau von Mia. gemacht? Und redet man bei den Ärzten eigentlich überhaupt noch von Drogen oder Rock‘ n‘ Roll (wenn schon nicht von Punk-Attitüde)? Diese und andere Exponate des deutschen Schlagers von gestern stehen neben den voll-weißen Schneefarbenen von Polarkreis 18 jedenfalls bei oben genannter Krone mal wieder in der ersten Reihe der Gerngenannten, und alle Gäste werden mal wieder nicht über die Entlassungen in der Musikbranche reden – oder gar darüber, wie Deutschland immer noch Jahrzehnte zurückhängt – sondern über vorbildliche Beispiele klugen Marketings und wohl auch über die Sinnhaftigkeit von Lokalsendern. Prima! Ab in die Bochumer Jahrhunderthalle am Donnerstag!

Alkohol. Koks? Und bestimmt auch andere Chemie und ein wenig Kiffe: Deichkind. Mit glänzenden Augen erzählen immer noch Leute davon, wie die Prollelectrorockhopper das Publikum bei einem Juicy Beats gleichzeitig geschüttelte Bierdosen öffnen ließen. Da muss man wohl dabei gewesen sein. Welch hedonistisch Verschwendung! Uiuiui! In der Dortmunder Westfalenhalle wollen wir am Samstag eine klare Steigerung sehen. Sonst hätten die Jungs ja ihre wildeste Zeit schon hinter sich und müssten Solokarrieren angehen. Schlimm genug übrigens, dass Ferris MC jetzt im Line-Up ist. Naja.

Das sind alles im Grunde keine Tipps sondern Hinweise zum weiträumigen Umfahren, deshalb auch keine Kurzfassung am Ende diesmal. Aber, ne: Machen Sie doch was Sie wollen.

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kulervo
kulervo
15 Jahre zuvor

Rotwein, wie wär s mit Rotwein?
jenseits der 40 ist mir mehr nach Rotwein und Kultur … öm … ja, wie soll ich sagen … Mist … nun … (Kultur müsste ich jetzt fairerweise definieren, aber es gelingt mir irgendwie nicht)
ja, guter Tipp: wir umschiffen das Ganze hier mal und gucken, was Herr Weber in Bochum demnächst so treibt

Jens Kobler
Jens Kobler
15 Jahre zuvor

Genau wegen Ihnen, Herr/Frau Kulervo, habe ich diesmal ebenjenen Teil eines mittelweit gefassten Kulturverständnisses ähem beleuchtet (um mal so ein Feuilleton-Praktikanten-Wort zu benutzen), der nicht mit z.B. Ihren Lieblingsdoping-Befindlichkeiten konform geht. Man schriebt ja eben nicht direkt auf Zuruf. 🙂
Aber keine Sorge, nächste Woche gibt es wieder Genießbareres, Adventhaftes und Connaisseur-Freundliches. Man muss doch auch mal dieses Feld gesondert (und besonders) beackern, sonst versteht die Mainstreampop-Fraktion doch gar nicht, warum man sonst nicht über ihre Lieblinge schreibt! 😉 (Was auch am Konsumverhalten ihrer Teilzeitvortänzer liegen könnte, sozusagen.)
Aber eine gute Frage (die ich hiermit gerne weiter gebe): Was nehmen denn Weber und Schlingensief (noch) so?

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