Ausgerechnet Leipzig!

Pierre-Emerick Aubameyang - Sein Treffer machte die Leipziger zum Tabellenführer. Foto: Robin Patzwaldt
Pierre-Emerick Aubameyang – Sein Treffer machte die Leipziger zum Tabellenführer. Foto: Robin Patzwaldt

Solche Tage sind selten. Zum ersten Mal seit über vier Jahren konnte der BVB gestern den FC Bayern München mal wieder in einem Bundesliga-Heimspiel bezwingen. Das hart umkämpfte 1:0 war am Ende glücklich, aber sicher nicht unverdient.

Damit konnte der Vizemeister den Rückstand in der Tabelle auf den Rekordmeister auf nun drei Zähler verkürzen. Im Falle einer Niederlage wäre er bereits auf neun Punkte angewachsen. Eminent wichtig also im Sinne der Spannung in der Liga, und auch im Eigeninteresse des BVB, will man die Hinrunde doch möglichst auf einem Rang beenden, welcher für die Champions League-Qualifikation im nächsten Jahr ausreichen würde.

Hätte man das Spiel gestern verloren, der Absturz in das Mittelfeld hätte den Dortmundern gedroht. Dank dem frühen Treffer von Pierre-Emerick Aubameyang kam es dann aber doch anders. Die Tabellenspitze ist nun recht eng zusammengerückt.

Angeführt wird die Liga aber, und das ist in den Augen vieler Fußballfreunde, gerade auch der Traditionalisten, eben dann doch ein erheblicher Makel, ausgerechnet vom künstlich und mit Macht emporgewirtschafteten ‚Brause-Club‘ RB Leipzig.

Sportlich sicher eine anerkennenswerte Leistung von Trainer Ralph Hasenhüttl und seinem Team, jedoch mit den Maßstäben eines normalen Aufsteigers nicht zu messen. Und auch, trotz der jüngsten ‚Hype‘-Versuche in einigen Medien, noch immer ohne die ganz große Begeisterung bei den Fußballfans im Lande. Zumindest außerhalb Leipzigs.

Einige der niedrigsten Einschaltquoten der Saison stammen von Spielen mit Beteiligung der Leipziger. Das sagt ja auch schon etwas aus. Die Leute sehen im Regelfall eben deutlich lieber Spiele wie Dortmund gegen Bayern, oder ein Revierderby als Spiele mit dem Emporkömmling aus dem Osten. Ist einfach so. Ganz wertfrei formuliert.

Und die Ablehnung des neuen Spitzenteams ist noch immer ungebrochen groß. Sitzblockade der Fans in Köln kürzlich, nun eine verwerfliche Farbattacke beim Gastspiel der Leipziger in Leverkusen auf den Mannschaftsbus. Gerade die Ultras in vielen Bundesliga-Städten tun sich mit einer Akzeptanz des neuen Konkurrenten schwer.

Ob sich das ändern würde, wenn RB im Frühsommer tatsächlich Deutscher Meister würde? Zunächst wohl sicherlich nicht.

Auf Dauer lässt die Empörung insgesamt aber garantiert nach, tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Sieht man ja auch am Beispiel Hoffenheim. Die TSG betrat bekanntlich vor acht Jahren die Bundesligabühne. Auch damals unter großen Fanprotesten. Erinnert sei da zum Beispiel an die geschmacklosen Fadenkreuz-Plakate einiger BVB-Anhänger, welche dem Mäzen von 1899 Hoffenheim, Dietmar Hopp, galten und seinerzeit für viel Empörung sorgten.

Inzwischen regt das Thema Hoffenheim jedoch schon deutlich weniger Leute auf.

Eines hat sich aber auch in den acht Jahren nicht geändert. Der Club aus dem Kraichgau geht auch heute noch den allermeisten im Lande sportlich am Allerwertesten vorbei. Die Fanunterstützung der TSG ist vergleichsweise gering geblieben, auch die TV-Einschaltquoten bei den Spielen.

Wie wird das wohl im Falle von RB Leipzig sein, wenn erst einmal ein paar Jahre vergangen sind?

Auch Hoffenheim stürmte in seiner ersten Bundesligasaison im Jahre 2008 direkt an die Tabellenspitze des Fußballoberhauses, wurde seinerzeit sogar Herbstmeister vor den großen Bayern. Das Kunststück könnte in diesem Jahr auch Leipzig gelingen. Wer nach 11 Ligaspielen noch immer ungeschlagen ist, damit einen neuen Bundesligarekord für einen Aufsteiger aufgestellt hat, der muss sportlich ernst genommen werden.

Bis das aber auch in den Köpfen und vor allem auch in den Herzen vieler Fußballfreunde so angekommen ist wird es dauern. Im Falle von Leipzig vielleicht sogar noch länger als bei Hoffenheim. Die Feindbilder in den Köpfen der Fans sind deutlich größer.

Größer ist allerdings hier wohl auch die Entschlossenheit in den Köpfen von Red Bull und den Verantwortlichen im Club. Man wird sich so schnell nicht sportlich und wirtschaftlich auf Mittelmaß zurechtstutzen lassen wie es die TSG Hoffenheim damals tat, als sich deren Gönner Hopp ein Stück weit aus dem Club zurückzog, dafür eintrat, dass die TSG zukünftig finanziell von seinen Zuschüssen unabhängig arbeiten solle.

Im Falle von Leipzig wird das so sicherlich nicht passieren. Schließlich wurde das Projekt, im Gegensatz zu Hoffenheim damals, ja extra deshalb ins Leben gerufen um damit einen Angriff auf die Ligaspitze zu starten damit die Dosen im Blickfeld von Millionen platziert werden können. Und dieser Unterschied wird es dem Club auch so schwerer machen von den Fans im Lande als gleichberechtigt akzeptiert zu werden.

RB Leipzig ist eben tatsächlich ein Marketinginstrument. Die TSG Hoffenheim nicht in diesem extremen Maße. Das ist bzw. war mehr ein Liebhaberprojekt eines Milliardärs der seinem Heimatort etwas ‚Gutes‘ tun wollte. Red Bull hingegen will mit dem Leipziger ‚Projekt‘ wohl in erster Linie sich selbst etwas Gutes tun. Und das ist eben schon ein gewaltiger Unterschied…

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
51 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
trackback

[…] Ausgerechnet Leipzig! […]

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

Ich rätsele immer noch, ob wir gestern wirklich so gut oder die Bauern einfach nur grottenschlecht waren. Falls Letzteres, hat BvB-Pressesprecher Sascha Fligge ja die notwendige Handlungsoption, die der FCB nach Ulis Wiederwahl am nächsten Freitag wohl ziehen wird, in der gestrigen PK gegenüber Ancelotti schon vorweggenommen: „Sie sind hiermit offiziell entlassen.“ 😉

http://web.de/magazine/sport/fussball/bundesliga/dortmunds-pressesprecher-entlaesst-carlo-ancelotti-32020258

thomasweigle
thomasweigle
7 Jahre zuvor

Den Leipzigern wird`s weitgehend egal sein, was der Rest der (Fußball)Republik von ihren zukünftigen Meisterkickern(?) hält. Und vielleicht wachsen ihnen auch Sympathien zu, sollten sie tatsächlich Meister werden und so v.a. die Bayern alt aussehen lassen. Was zuletzt ja nur dem BVB gelang und das ist ja auch schon was her.

kE
kE
7 Jahre zuvor

Ein Spitzenspiel, das ich überwiegend langweilig fand, hat endlich wieder zu einem Sieg über die Bayern in der BL geführt. Das ist klasse. Verdient, unverdient etc. ist egal. Das Ergebnis zählt.

Man sollte Leipzig endlich als Fußballclub betrachten, der an der Tabellenspitze steht. Wie sie es geschafft haben, ist egal.

Es gibt viele Sportarten, die ich direkt mit dem Getränk verbinde. Fußball würde nicht dazugehören, wenn nicht ständig in der Presse oder von den Fans darauf hingewiesen würde. Mal sehen, wie lange das Engagement hält.

Wenn ich mir die Sponsoren europäischer Spitzenclubs betrachte, gibt es genug Sponsoren, bei denen die Öffentlichkeit eher genauer hinschauen sollte.

Robert Müser
Robert Müser
7 Jahre zuvor

An diesem Wochenende kann ich mich so recht entscheiden, was ich nun als schlimmer erachten soll:

Rote Brause an der Spitze der Bundesliga oder der Versuch eine mögliche vierte Kanzlerschaft über ganze Amtszeit zu überstehen …

Beides scheint mir nicht von dauerhaften Erfolg zu sein.

😉

Lukas N.
Lukas N.
7 Jahre zuvor

Dieser Sieg des BVB gegen die Bayern war wirklich enorm wichtig, denn der BVB stand zuvor an einer Weggabelung. Die Frage war, ob der BVB mit bei einer Niederlage schon 9 Punkten Rückstand zu so einem frühen Zeitpunkt von den Bayern (und von RB) abgehängt wird oder im Falle eines Sieges oben dranbleibt und sich eine gute Ausgangsposition für die CL-Plätze schafft. Zum Glück ist letzteres der Fall und der Sieg ist nicht unverdient, zumal Aubameyang eine fast 100 %ige Chance zum 2 : 0 hatte.

Die Bayern haben noch mit der Umstellung auf den neuen Trainer zu tun, hatten zuletzt auch Verletzungsprobleme und scheinen nach vier Jahren ständiger Titelgewinne und drei Jahren Pep-Extremcoaching auch mal etwas durchschnaufen zu müssen. Dennoch haben sie natürlich nach wie vor die bestbesetzte Mannschaft und bleiben der Favorit auf die Meisterschaft.

Der BVB hatte im Oktober einen Durchhänger, weil er zusätzlich zum größten personellen Umbruch seit vielen Jahren auch noch mit zu großen Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte (bis zu 10 Ausfälle gleichzeitig), wobei u. a. die Jungtalente mehr ran mussten als sie das schon jetzt schultern können.
Mittlerweile stehen aber wieder fast alle Spieler zur Verfügung und Tuchel kann wieder besser an der Abstimmung, Balance und Integration der neuen Spieler arbeiten. Vor allem machte Tuchel gegen die Bayern das beste aus den aktuellen Möglichkeiten, überaschte die Bayern sogar mit seiner gelungenen Taktik. Er wählte eine eher offensive Aufstellung mit zwei Sturmspitzen und hatte durch Umstellung auf Dreierkette auch einen Mann mehr im Mittelfeld. Bei Angriffen der Bayern wurde aus der Dreierkette eine Fünferkette, die erfreulich sicher agierte, mit Sokratis als zentralem Turm in der Schlacht. Die Bayern schafften es kaum, sich Chancen herauszuspielen, obwohl sie vor allem in der 2. Halbzeit immer mehr das Heft in die Hand nehmen konnten. Die Verteidigung des BVB begann schon vorne bei Aubameyang und Ramos, die die Kreise von Hummels und Boateng im Aufbauspiel stark einschränkten.

Tuchel forderte vor dem Spiel die "dritte Ebene" ein, nämlich zusätzlich zur Umsetzung der taktischen Vorgaben auch Emotion, Zweikampfstärke und generell Kampf bis zum Schluss und das lieferte das Team auch ab, zeigte so auch einen nächsten Entwicklungsschritt in Tuchels auf größtmögliche Flexibilität ausgerichteter Spielidee.

Trotz dieses sehr wichtigen Sieges sollten die Erwartungen jetzt nicht zu hoch fliegen. Das neuformierte Team ist immer noch in einem Entwicklungsprozess. Das Hauptziel bleibt unverändert die erneute Qualifikation für die CL. Wichtig wäre aber jetzt, dass der BVB oben dranbleiben kann, also möglichst auch die nächsten Spiele gewinnt, was nicht gerade einfach ist. Bisher sieht es so aus, dass schon der Kampf um die CL-PLätze härter und enger wird als letzte Saison. Bleibt der BVB von erneut größeren Verletzungsproblemen verschont (leider fällt jetzt Bürki wochenlang aus), hat er trotz des großen Umbruches die Qualität, erneut einen CL-Platz zu belegen. An mehr ist derzeit noch nicht zu denken.

Was Leipzig betrifft, kann ich den Ausführungen im Artikel größtenteils zustimmen. Dieses Projekt hat zwei Seiten.
Auf der einen Seite ist es eindeutig der erste Fall in Deutschland, bei dem sich ein Konzern über beauftragte Leute als Teil einer international angelegten Marketingstrategie seinen eigenen Club gründete (Kauf der Lizenz des Clubs Markranstädt, Gründung von RB Leipzig als e. V. über Red Bull-Leute). Der Grund für die Clubgründung war also nicht, wie bei anderen Vereinen, der Fußball, sondern der Fußball ist nur Mittel zum Zweck. Für traditionell orientierte Fans war es immer eine Horrorvorstellung, dass sich Konzerne Clubs gründen und den Fußball als reines Marketinginstrument einsetzen. Dass Vereine für den Fußball gegründet wurden und sich dann Unternehmen zu einem gewissen Prozentsatz beteiligen, ist dagegen für die meisten Fans akzeptabel bis völlig in Ordnung und der Profifußball braucht auch Geldgeber. Problematisch ist bezüglich RB Leipzig auch der Austausch von Spielern mit dem österreichischen Club Red Bull Salzburg, was in Österreich zu massiven Protesten geführt hat.

Auf der anderen Seite wird dieses künstlich aus der Taufe gehobene Marketing-Projekt, wird dieser Verein, der gar keine Mitglieder haben will, in Leipzig akzeptiert. Red Bull hat sich den idealen Standort ausgesucht, die Leute sehnten sich nach wieder tollem Fußball, möglichst in der 1. Liga. Das zumindest muss man respektieren. Auch die Spieler und der Trainer sehen sich nicht als Vermarkter der Brause, auch wenn ihnen diese Rolle von Red Bull zugedacht ist. Marketingprojekt ist nun einmal der Club an sich. Man wird sehen, ob sich eine auf Dauer stabile Fanbasis berausbildet, die hält, wenn es auch mal nicht so gut laufen sollte.

Was man dem Projekt RB Leipzig aber auf jeden Fall zugestehen muss, ist, dass dieser Profi-Fußballclub professionell organisiert und geführt wird, die Gelder sehr gezielt und wirkungsvoll eingesetzt werden. Daran mangelt es einigen Traditionsclubs wie z. B. dem HSV.

RB Leipzig hat die Lizenz, sie haben professionelle Strukturen geschaffen und sind sportlich erfolgreich, werden in Leipzig auch akzeptiert. Ob man RB mag oder nicht, man muss mit diesem Club in der 1. Liga leben und er sorgt bisher für Spannung.
In die Herzen der Fanmassen in Deutschland wird es dieser Club – wenn überhaupt – aber aus den genannten Gründen so schnell nicht schaffen, selbst wenn er bis zum Ende der Saison oben dranbleiben sollte, was man derzeit noch nicht einschätzen kann. Mit Red Bull im Rücken und einem attraktiven Standort wie Leipzig muss man damit rechnen, dass sich RB in den nächsten Jahren im Bereich der Spitze der Liga etablieren kann. Und das Marketingkonzept des Brausekonzerns geht auch nur auf, wenn der Sprung ins internationale Geschäft gelingt, was diese Saison bereits möglich ist. Denn RB hat nicht die Dreifachbelastung anderer Clubs, spielt nicht international und ist im Pokal ausgeschieden.
Für die Bundesliga ist es wichtig, dass sich die Anzahl der sogenannten Plastik- und Retortenclubs in Grenzen hält. Und einige Traditionsclubs sind aufgerufen, einen besseren Job zu machen. Einige sind schon abgestiegen (zuletzt Stuttgart), Hamburg wackelt, Bremen auch. Der BVB hat gezeigt, wie man durch kontinuierlich gute Arbeit nach oben kommt und sich oben hält. Auch Clubs wie u. a. Mönchengladbach und Köln haben ein gutes Management, gute Sportdirektoren usw.

Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

Robin,
schön, `mal wieder von Dir zu hören, konkret zu "unserem BVB".

Ich habe ein tolles, ein spannendes, ein spielerisch, kämpferisch, taktisch hochklassiges Spiel gesehen -anders als z.B. kE -4-. Das war Fußball wie ich ihn mir wünsche.
"Unterm Strich" ein durchaus verdienter Sieg des BVB. Der FCB hatte zwar über rd. 6o Minuten deutlich mehr Spielanteile. Er dominiert bis ca. 2o m vor dem Tor und dann? Wenn ich die "dicksten Torchancen" vergleiche und aufrechne, bleibt für mich ein kleines Plus für den BVB. Aber es wäre ist in der Tat müßig, darüber im nachhinein zu streiten, ob der Sieg verdient, unverdient, unglücklich oder wie auch immer zu bezeichnen ist. Jedenfalls haben die Leistung des BVB und der Sieg gegen des FCB wesentlich dazu beigetragen, dass ich ein schönes Wochenende genießen konnte.
Danke dafür an die Mannschaft und an Trainer Tuchel.
(Ich war zunächst erstaunt, gelinde gesagt, über die Aufstellung -mit Ramos und…- und über die Taktik. Aber Tuchel und die Mannschaft haben mich eines Besseren belehrt.)

Derzeit gibt es meinerseits in Sachen BVB nichts zu meckern; ich bin sehr zufrieden -Platz 3 in der Liga; Weiterkommen in der Champ.lig ist schon gesichert und weiterhin im DFB-Pokal dabei; was will man mehr?

Wegen des neuen Spitzenreiters Leipzig und wegen der momentan überdurchschnittlichen Leistungen Hoffenheimes liegt es nahe, daß die Diskussion über "milliardenschwere Sponsoren" und/oder "dem Milliardär als einzigem Vereinseigentümer" wieder an Fahrt gewinnt.

Da geht es zum einen um die Frage des emotionalen Bezugs der Fans zu ihrem Verein, aber auch zu den anderen Vereinen. Und die sind nun 'mal wesentlich größer wenn es um den FCB, den BVB, So4, Köln oder Mönchengladbach, Hamburg oder Werder geht als um Leipzig oder Hoffenheim. Das mag sich in 1o (?)Jahren ändern.
Da geht es aber auch um wirtschaftlich-finanzielle Fragen und Probleme.
Zum Letzteren finde ich heute bei SPIEGELonline einen Beitrag von Daniel Raecke : "Warum Tradition keine Zukunft hat."
Zur Lektüre nachdrücklich empfohlen.
Es gibt in diesem Beitrag zum Sachverhalt für mich(!) bedenkenswert Neues
-u.a. zur sog. 5o + 1 Regelung des DFB und in einem auch darauf bezogenen Vergleich von Bestand und Erfolg der Traditionsvereine in England mit denen in der Bundesliag, der eindeutig Vorteile für die Traditionsvereine in England sieht, weil es dort die 5o + 1 Restriktion nicht gibt!!)
Auch die abschließende Fragestellung in dem Beitrag stimmt nachdenklich -sinngemäßg-;
Was erwartet die Inhaber der Fernsehrechte mit Blick auf die zu erwartenden Quoten , wenn sie -oftmals weltweit- statt FCB gegen Real, statt BVB gegen Barca, statt….demnächst Leipzig gegen Arsenal oder Hoffenheim gegen ManCity übertragen müssen?

Besorgt bin ich deswegen allerdings mittel- und langfristig nicht, zumindest nicht wenn es um die Traditionsvereine FCB und BVB geht. Deren Managment ist so gut aufgestellt, daß dort nicht nur kurzfristig mit Blick auf Einjahresbilanz gewirtschaftet wird, sondern mittel- und langfristig, und das heißt, daß man sich dort -selbstverständlich- Gedanken über alternative Modelle zur jetzigen Struktur des Unternehmens macht, auch mit Blick auf alle denkbaren Möglichkeiten zur wesentlichen Steigerung der "Fernsehübertragungs-erlöse", die bekanntlich für die Vereine in der ersten englischen Liga weit über denen der Bundesligisten liegen.
Es sieht so aus, daß bezüglich des Finanz- Managments von den Traditionalisten auch Köln und Mönchen-Gladbach auf gutem Wege sieht -plus Hertha, plus…Frankfurt?)

thomasweigle
thomasweigle
7 Jahre zuvor

Leipzig hat eine lange Fußballtradition, da war man schon Meister, als noch niemand auch nur vom BVB träumte. Der Kapitalismus hat in der Wendezeit dem Fußball im Osten ziemlich zugesetzt. Jetzt hat der K. mittels roter Brause, die ich übrigens noch nie getrunken habe, in Leipzig dies korrigiert. Na und? Als ob der K. und seine Gesetzmäßigkeiten ( ich sage nur Börse) nicht auch bei den "Traditionsvereinen" eine Rolle spielt, eine sehr gewichtige Rolle.

Lukas N.
Lukas N.
7 Jahre zuvor

@thomasweigle
Da legen Sie aber schon eine sehr pauschale Sicht der Dinge an den Tag, die einiges ausblendet und auch Dinge miteinander vermengt, die nicht zusammengehören. Letzteres ist auch das, was BVB-Boss Watzke stinkt und deshalb legte er zuletzt zu Recht Wert darauf, dass der BVB nicht in einen Topf mit der Konstruktion RB Leipzig geworfen wird, so nach dem Motto, bei anderen Clubs gibt es doch auch Investoren und/oder – wie Sie das darstellen – die sind an der Börse notiert.

Dass bei RB Leipzig professionell gearbeitet und das Geld gut eingesetzt wird, lässt sich nicht bestreiten. Leipzig an sich hat auch eine lange Fußballtradition und die meisten Menschen in ganz Deutschland gönnen es den neuen Ländern grundsätzlich, dass wieder ein Club aus diesem Teil Deutschlands 1. Liga spielt. Richtig ist auch, dass nach der Einheit zahlreiche Spieler von Clubs der neuen Länder abgeworben wurden und anderswo mehr verdienen konnten. Trotzdem kann das nicht bedeuten, dass man jetzt im Zusammenhang mit RB über alles den Mantel des Schweigens legt und nichts mehr kritisch sehen darf. Red Bull hat sich auch nicht an einem bestehenden Leipziger Traditionsclub beteiligt, sondern hat selbst einen neuen Club aus dem Boden gestampft.

Folgendes muss man doch sehen:

1. Der BVB z. B. wurde 1909 ausschließlich zum Zwecke des Fußballs gegründet. In den letzten 15 Jahren wurde eine Gesellschaft für den Profibereich gegründet (14 von 18 Erstligisten haben mittlerweile Gesellschaften gegründet), es erfolgte der Börsengang und vor Jahren haben sich drei Unternehmen als strategische Partner beteiligt, also zusätzlich Anteile gekauft. Aber selbst der größte Partner, Evonik, hat nur einen Anteil von 14 %. Wegen der Börsennotierung hat der BVB eine Geschäftsführungs-GmbH (Geschäftsführer Watzke) gegründet, die zu 100 % dem eingetragenen Verein BVB e. V. gehört. Das Präsidium des e. V. (Präsident Dr. Rauball) wird von den Mitgliedern des BVB e. V. gewählt. Der Aufsichtsrat der AG hat keinerlei EInfluss auf die Geschäftsführung, hat auch keine Personalhoheit, kann die Geschäftsführung weder einsetzen noch entlassen. Das Sagen im operativen Geschäft hat alleine der BVB e. V. über seine Geschäftsführungs-GmbH.
Bei RB Leipzig dagegen haben wir den ersten Fall in Deutschland, dass ein Konzern (Red Bull) eine Lücke im Regelwerk nutzte und sich einfach selbst einen Club gründete. Dazu wurde die Lizenz des Vereines Markranstädt gekauft und von Red Bull beauftragte Leute haben dann den Verein RB Leipzig gegründet. Mittlerweile hat der Fußballverband diese Regelungslücke geschlossen, denn mit einem solchen Vorgehen rechnete niemand.

2. Der BVB hat 145.000 Mitglieder (viertgrößter Verein der Welt), die alle stimmberechtigt sind und das Recht haben, an Mitgliederversammlungen und Wahlen teilzunehmen.
RB Leipzig will gar keine Mitglieder haben, hat nur eine Fördermitgliedschaft ermöglicht, die in der Regel nicht mit einem Stimmrecht verbunden ist. Insgesamt hat RB Leipzig nur rund 200 Fördermitglieder und nur ca.15 !!! stimmberechtigte Mitglieder, die alle mit Red Bull in Verbindung stehen. Der Aufsichtsrat von RB Leipzig ist so besetzt, dass dort entweder Red Bull-Leute oder von Red Bull beauftragte Leute (z. B. Rechtsanwälte, die für Red Bull tätig sein) sitzen und Red Bull alles steuern kann.

3. Red Bull gibt einen hohen Anteil des Umsatzes für weltweites Marketing für die Getränkedosen aus. Dazu gehören Sportevents, ein Formel 1-Team und mehrere Fußballclubs weltweit. RB Leipzig wurde auf der Grundlage dieses Marketingkonzeptes als Marketinginstrument gegründet, so dass der Fußball nicht Zweck der Vereinsgründung ist, sondern Mittel zum Zweck. Ziel der Marketingstrategie ist es, RB ins internationale Geschäft zu bringen.
In Österreich hat es Red Bull abgelehnt, den in finanziellen Schwierigkeiten befindlichen Traditionsclub Austria Salzburg zu retten, sondern hat diesen Club untgergehen lassen und durch die Neugründung Red Bull Salzburg ersetzt, auch die Vereinsfarben an die Red Bull-Farben angepasst. Das hat zu großen Protesten der Austria-Fans und Gründung eines unterklassigen Alternativclubs geführt.
Sehr problematisch und umstritten ist es, dass die Spieler zwischen den einzelnen Red Bull-Clubs transferiert werden. So ist Red Bull Salzburg zu einem reinen Zulierferclub für RB Leipzig verkommen, was natürlich auch Wettbewerbsverzerrung bedeutet, wie es Gladbach-Sportdirektor Eberl anprangerte. In Österreich gibt es aus diesen Grund erneut große Proteste.

4. Den Standort Leipzig hat Red Bull perfekt ausgesucht. In dieser großen Sportstadt sehnte
man sich nach wieder großem Fußball und die Leute dort stehen hinter dieser künstlich als Marketinginstrument geschaffenen Konstruktiuon RB Leipzig, finden sich auch damit ab, dass RB gar keine Mitgliederstruktur aufbauen möchte. Das kann man den Menschen dort natürlich nicht vorwerfen, sondern muss das akzeptieren.
Die Spieler und der Trainer sehen ihren Job sicherlich auch nicht als Dosen-Marketing, sondern wollen erfolgreich Fußball spielen.
Das alles ändert aber nun einmal nichts daran, dass RB Leipzig für den Konzern Red Bull ein reines Marketinginstrument zur Vermarktung der Brause ist und je erfolgreicher RB ist, vor allem wenn der Einzug ins internationale Geschäft gelingt, desto mehr geht die Marketingstrategie für das Produkt des Konzerns auf.

5. Man kann RB Leipzig also nicht mit anderen Clubs in einen Topf werfen so nach dem Motto, dort und dort haben sich doch auch Sponsoren und Investoren beteiligt. Denn bei RB Leipzig haben wir es mit dem ersten Fall zu tun, bei dem sich ein Konzern unter Ausnutzung von Regelungslücken einfach seinen eigenen Fußballclub auf der Grundlage einer Marketingstrategie aus dem Boden stampfte. Und deshalb ist es doch klar, dass alle traditionell denkenen Fußballfans mit solch einer Konstruktion fremdeln und sich dafür nicht begeistern können.
Unabhängig davon hat RB die Lizenz, spielt berechtigt in der 1. Liga. RB verfügt über professionelle Strukturen und wird professionell geführt, das Geld wird gut eingesetzt, etwas was man von einigen Traditionsclubs wie z. B. dem HSV nicht behaupten kann. Dieses professionelle Management und die Fußballkompetenz, die man sich holte (Rangnick) führten zu sportlichem Erfolg.
Das alles muss man einerseits anerkennen, führt aber aus den genannten Gründen nicht dazu, dass Massen an Fußballfans in ganz Deutschland RB Leipzig in ihr Herz schließen werden. Vielmehr werden viele Fußballfans außerhalb Leipzigs vermutlich noch lange Zeit mit dieser Konstruktion fremdeln, werden sich trotz des sportlichen Erfolges nicht so richtig für diesen Club begeistern können.
Aus den genannten Gründen und Fakten sollte man die Thematik schon differenziert und auch nicht unkritisch sehen, sollte einige Dingen nicht einfach ausblenden, die problematisch sind und sollte die Konstruktion und das Modell RB Leipzig auch nicht mit anderen Clubs in einen Topf werfen. Man kann und muss sich trotz des sportlichen Erfolges auch kritisch mit Leipzig auseinandersetzen, wobei Aktionen abzulehnen sind, die Grenzen überschreiten. Den RB-Bus mit Farbbeuteln zu bewerfen und ähnliche Dinge, wie zuletzt in Leverkusen geschehen, geht zu weit.

Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

Wir sprechen hier ganz konkret von RB, also von Red Bull Leipzig, eines der jüngeren Objekte in der Marketingstrategie eines Milliardärs. Ich kann ganz und gar nicht erkennen, wie man dieser Neugründung irgend eine Fußballtradition zuzurechnen versuchen könnte.

Dass es in Leipzig eine Fußballtradition gibt ist a.) etwas ganz Anderes, b.) – und darauf kommt es an- im Bewußtsein der Fußball-Fans in Deutschland nicht -nicht mehr- existent ,geschweige denn in Europa oder weltweit , und wird c.) soweit dem einen oder anderen älteren Fan doch noch bekannt-
nicht 'mal ansatzweise assoziiert mit Rede Bull Leipzig; im Gegenteil.

Ob RB Leipzig kurzfristig, mittelfristig, langfristig im deutschen, im europäischen, im weltweiten Spitzenfußball zu einer Fußballgröße werden wird -zur Freude des Investors und als Erfolgsfaktor für dessen Marketingstrategie-, bleibt abzuwarten. Das kann durchaus gelingen -Tradition hin oder her.
Derzeit dürfte RB Leipzig in Deutschland bei den Fußball-Fans allerdings nicht -noch nicht- dazu beitragen, daß diese mehr als bisher die "rote Brause" schlucken werden; im Gegenteil. Dass RB Leipzig zudem wenig Sympathien unter den Fans außerhalb der Stadt und der Region genießt, ist Fakt. Ob sich das "alsbald" ändern wird, wage ich zu bezweifeln.

Dass Alles ändert selbstverständlich nichts daran , daß die Mannschaft von Red Bull derzeit auf Platz 1 der Tabelle steht -und "die Tabelle lügt nicht"- , zudem nach meiner Wahrnehmung das Potential zu besitzen scheint, auch am Ende der Spielzeit auf den Plätzen 1 bis 5 rangieren zu können. Ob das außerhalb Leipzigs, außerhalb der Region den Fans, z.B. den in München, in Dortmund, in….. gefällt oder nicht, ist dafür nicht von Belang.

Täuscht mich mein Eindruck, daß die Existenz von RB Leipzig, der aktuelle Tabellenplatz von RB und die durchweg sehr positiven Befunde über die Zukunftschancen von RB als Fußballgröße im internationalen Fußballgeschäft beim FCB und beim BVB dazu geführt haben, mehr nach Gemeinsamkeiten zu suchen als sich weiterhin einer aggressiven Gegnerschaft hinzugeben? Wenn das so sein sollte, hätte RB doch schon Bemerkenswertes, bis vor kurzem Undenkbares zustande gebracht.

thomasweigle
thomasweigle
7 Jahre zuvor

Nochmal: ich sehe keinen großen Unterschied zwischen "Traditionsvereinen" wie BVB oder Bayern und den Leipzigern Getränkedosen, egal wie die juristischen Konstruktionen der einzelnen Vereine auch sind. Einfluss werden die Millionenzahler schon nehmen. Wenn`s nämlich nicht so läuft, wie die Chefetagen sich das so denken, dann werden auch ganz schnell Verbindungen und Zahlungen gekappt. Solches hat nicht nur die SGE mehrfach erlebt, auch der BVB hat solches schmerzhaft erfahren. Da wurden die Fans 72/73/74 bspw in die Pflicht genommen und als sie nicht mehr gebraucht wurden, war es vorbei mit der Solidarität zwischen Verein und Fans, die Geldgeber und Dortmunder SPD-Granden bestimmten wieder den Kurs des BVB. Dies und vieles andere zu Finanzen des BVB schön nachzulesen in DIE GESCHICHTE VON BORUSSIA DORTMUND, Göttingen 2002
Wir haben diese Diskussion hier ja schon öfter geführt und haben in der Frage Leipzig u.a. nicht zueinander gefunden.

Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

Thomas Weigle
ja, so ist das wohl -sh.letzter Satz.
Ich denke, mit diesem Dissens läßt sich jedoch gut leben.

Ich meine, daß z.B. das Vorhandensein einer großen Zahl an Vereinsmitgliedern -wie z.B. beim FCB, beim BVB und….- zumindest ein wenig dazu beiträgt, ganz unabhängig davon, ob der Verein finanziell getragen wird von den Aktionären einer AG oder sich im Eigentum eines "alleinigen Milliardärs " befindet, daß noch ein Rest klassischer Fußball- Vereinstradition gewahrt wird. Auch daran fehlt es bei RB Leipzig, was -unbestritten-nicht erfolgsmindernd sein muß; im Gegenteil.
Also:
Als alter Fußball-Fan, der sich der Erkenntnis nicht entzieht, daß die Fußball-Profi-Vereine große Wirtschaftsunternehmen sind, die nach den Regeln des "freien Marktes" um den größten Erfolg -wirschaftlich-sportlich-im Wettbewerb stehen und die sich dementsprechend -auch unterschiedlich- organisieren/finanzieren-, wünsche ich mir zugleich, daß, soweit eben möglich , Traditionen in unserem Sport nicht gänzlich verschwinden. Insofern gibt es bei mir diese Distanz zu RB Leipzig.
(Oder hat meine Distanz gegenüber RB Leipzig auch damit zu tun, , daß mir aus politischen Gründen derzeit "die" Sachsen im allgemeinen suspekt sind?)
ThomasWeigle,
ich denke, wir sollten es bei diesem erneuten Meinungsaustausch in Sachen RB Leipzig im Moment belassen, Es gibt gewichtiger Gründe für gewichtiger Diskussionen.

Lukas N.
Lukas N.
7 Jahre zuvor

@thomasweigle
Also das ist schon etwas abenteuerlich, wie Sie die Dinge miteinander vermengen und was Sie da alles versuchen in einen Topf zu werfen. Sogar die Situation des BVB in 1972 und Folgejahre muss für Vergleiche herhalten.
Das kann man ohne Widerspruch so nicht stehen lassen und ich habe die deutlichen Unterschiede ja schon unter #10 erläutert.

Der BVB ist ein großer Traditionsclub der 1909 ausschließlich zum Zwecke des Fußballs gegründet wurde und der eine wechselvolle Geschichte erlebte, der 1963 zu den Bundesliga-Gründungsmitgliedern gehörte, 1972 in die Zweitklassigkeit abgestiegen ist und finanzielle Probleme bewältigen musste, 1976 wieder den Aufstieg schaffte, 2004/2005 erneut große finanzielle Probleme bewältigen musste und seit dem in jeder Hinsicht bestens geführt wird, finanziell top dasteht, schuldenfrei ist und sportlich mittlerweile laut UEFA-Rangliste zu den Top-10-Clubs in Europa zählt.

Es ist ein großer Unterschied, ob ein Fußballverein wie der BVB ausschließlich für Zwecke des Fußballs schon 1909 gegründet wurde und strategische Partner hat, die sich zu einem gewissen Prozentsatz beteiligten oder ob ein Club wie RB Leipzig erst vor 7 Jahren unter Ausnutzung einer Regelungslücke direkt von einem Konzern auf der Grundlage einer international angelegten Marketingstrategie für das eigene Produkt als Marketinginstrument aus dem Boden gestampft wurde.

Es ist ein großer Unterschied, wenn ein Verein wie der BVB 145.000 Mitglieder hat, die alle stimmberechtigt und wahlberechtigt sind oder ein Verein wie RB Leipzig gar keine Mitglieder haben will, nur rund 200 Fördermitglieder hat, davon nur ca. 15 Mitglieder stimmberechtigt, die alle irgendwie mit Red Bull zusammenhängen.

Es ist ein großer Unterschied, wenn die Geschäftsführung des BVB und das operative Geschäft ausschließlich in den Händen des eingetragenen Vereines BVB e. V. (ehrenamtlicher Präsident Dr. Rauball plus ehrenamtliches Präsidium, welches von den Mitgliedern gewählt wird) und der ihm zu 100 % gehörenden Geschäftsführungs-GmbH liegt (Aufsichtsrat der AG hat keine Personalhoheit, kann die Geschäftsführung weder einsetzen noch entlassen und hat auch mit den Verträgen nichts zu tun) oder wenn wie bei RB Leipzig der Konzern Red Bull alles steuert und eigene und von ihm beauftgragte Leute auch den Aufsichtsrat RB Leipzigs dominieren.

Die Unterschiede zwischen z. B. dem BVB und RB Leipzig sind also offensichtlich und gravierend und es ist ein Unding, unter anderem diese beiden Clubs mit einer doch sehr konstruierten Argumentation in einen Topf werfen zu wollen.

Davbub
Davbub
7 Jahre zuvor

Die Diskussion erinnert ein wenig an die Gespräche über "Neureiche" in den siebziger, Aussiedler in den achtziger und Ostdeutschen in den neunziger Jahren. Die Alteingessenen werten die Neuen- bzw. Emporkömmlinge mit Hinweis auf ihre Traditionen und Herkunft ab; unterstellen ihnen, den neuen Wohlstand ja nicht so zu verdienen und überhaupt hier eigentlich nichts zu suchen zu haben. Die eigenen Unzulänglichkeiten werden ausgeblendet (Borrussenfront, Schmiergeld, Doping…), der vermeintlich unrechtmäßige Erfolg der anderen jedoch mythisch überhöht (Gazprom gut-Red Bull böse). Bei manchen habe ich das Gefühl, daß der emotional als traumatisch empfundene Verlust des Weihnachtsmannes und des Osterhasen durch die Projektion auf den jeweiligen Verein kompensiert wird.

thomasweigle
thomasweigle
7 Jahre zuvor

Ja, Walter Stach, mit dem Dissens lässt sich gut leben. Eines wundert mich allerdings an den Fanprotesten gegenüber den Brausesachsen. Der Kommerz hat uns mittlerweile bis zu vier Spieltage für einen Spieltag beschert, Anstoßzeiten um 20.30 an Wochentagen usw. Wir gehen nicht mehr in Stadien mit Traditionsnamen, sondern in den Idunasignalpark, in die Commerzbankarena, dubiose Geldkarten, usw. Ich denke, es gibt genügend Baustellen für den traditionsbewussten Fan in Dortmund, FFM usw. Erst mal da agieren und wenn man da erfolgreich war, kann man sich den sächsischen Brausidos zu wenden.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

"Wir gehen nicht mehr in Stadien mit Traditionsnamen, sondern in den Idunasignalpark" – Mit Verlaub, ich und meine Mitstreiter gehen immer noch ins Westfalenstadion. Dieser komische "Park" ist woanders;-)

Arnold Voss
7 Jahre zuvor

Halten wir doch mal fest: Sieger wird auch beim Fussball in der Regel der, der die besten Spieler und Trainer hat, wo bei die Ausnahmen von der Regel die Spannung erzeugen. Spieler und Trainer und alles was dazu gehört kosten heute jedoch viel, viel,viel mehr als zu Beginn dieser Sportart. Gewinner sind deswegen heute die Clubs, die sich die besten Spieler und Trainer kaufen können weil sie schon die besten Spieler und Trainer (gekauft) haben. Die Idee, gleich mit den besten Spielern und Trainern und ohne Vereinsbalast in diesen Sport einzusteigen, liegt da doch auf der Hand. RB – Ich kann fliegen – Leipzig ist nichts anderes als Profi-Fussball der unternehmerische als Win-Win-Strategie zu ende gedacht und gebracht worden ist.

b
b
7 Jahre zuvor

#14
Naja. Auch das Konstrukt aus KGaA, GmbH und e.V. lässt da schon einiges zu. Investoren können mit dem Vorstand verhandeln, dieser kann zumindest den Beirat aufstellen, der wiederum ist an der Geschäftsführung der GmbH beteiligt. Im Zuge der Affäre Niebaum/Meier/Homm ging es neben dem Rücktritt auch explizit um solche Beiratssitze (http://www.spiegel.de/sport/fussball/borussia-dortmund-niebaum-gibt-ruecktrittsverpflichtung-zu-a-323067.html), man muss also gar nicht bis in die Siebziger zurück.
Wenn man sich den aktuellen Beirat so anschaut, sitzen da übrigens neben den Repräsentierhampeln wie Sierau ganz zufällig tatsächlich auch recht viele Menschen aus den an der KG teilhabenden Unternehmen. An dieser Stelle ist das natürlich breiter gestreut als bei RaBa, und auch der Beirat muss glaube ich bei der MV zumindest bestätigt werden. Sollte bekannt werden, dass da ein einzelner Grossaktionär ähnliches vorhat wie bei RaBa Leipzig, so kann man als Vereinsmitglied zumindest einschreiten, zumindest solange Intention und Strukturen bekannt sind.

Bester Beweis für "die Liebe zum Fussball" in einem Verein ist in meinen Augen übrigens das Vorhandensein einer Frauenmannschaft, und nicht das Gründungsjahr.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

@Arnold Voss #18: Ich bin trotz aller spielerischen Leistungen und der Tabellenführung immer noch nicht davon überzeugt, dass Mateschitz irgendetwas anderes vor hat, als seine ureigenste Marke mit altbekannten Marketingstrategien immer noch mehr Menschen bekannt zu machen – koste es, was es wolle. Und dazu gehört nun mal auch, mit Leipzisch und dem Ausbildungsverein Salzburg jeweils den "bad guy" der Ligen zu spielen – koste es, was es wolle (für einen Milliardär, der mal eben 70 Mios für die Querschnittslähmungs-Forschung spendet, allerdings auch nicht die Welt).

Mit Fußball hat das deshalb nur am Rande zu tun, weil eben soviele Menschen weltweit daran teilhaben wollen.

Lukas N.
Lukas N.
7 Jahre zuvor

@Davbub
Da haben Sie jetzt aber, um mal in der Fußballersprache zu bleiben, einige Gegenspieler umdribbelt, aber den Ball dann gleich mehrere Meter über das Tor geschossen 🙂

Und um mal Ihren Hinweis auf den Weihnachtsmann und den Osterhasen aufzugreifen: Genauso wenig, wie der Weihnachtsmann ein Osterhase ist, kann man Clubs wie z. B. den BVB in einen Topf mit RB Leipzig werfen.

Ich bin immer dafür, nicht alles entweder nur schwarz oder nur weiß zu sehen, sondern das differenziert zu betrachten. Deshalb nehme ich Ihren Kommentar zum Anlass, nochmals für eine differenzierte Sicht zu werben und folgendes erneut deutlich zu machen:

Niemand kann bestreiten, dass RB Leipzig professionelle Strukturen geschaffen hat und professionell geführt wird, das Geld auch gut einsetzt, besser als einige Traditionsclubs wie z. B. der HSV. Das und den sportlichen Erfolg erkennen ja selbst die Bosse der etablierten Traditionsclubs an. Und da Leipzig die Lizenz hat, spielen sie auch berechtigt im Profifußball, jetzt sogar in der 1. Liga.
Die Clubgründung fiel in Leipzig auf fruchtbaren Boden und die Leute dort stehen überwiegend zu RB, nehmen diese Konstruktion so an. Das muss man auch respektieren. RB hat in Leipzig eine Basis gefunden.

Dennoch ist es nicht korrekt, die RB Leipzig-Konstruktion in einen Topf mit z. B. dem BVB oder auch anderen Traditionsclubs zu werfen. Denn alle diese Clubs wurden ausschließlich zum Zwecke des Fußballs gegründet. RB Leipzig ist der erste Club, der von einem Konzern über beauftragte Leute auf der Grundlage einer international angelegten Marketingstrategie gegründet worden ist. Der Fußball war nicht der Zweck der Vereinsgründung, sondern er ist Mittel zum Zweck, nämlich ein Baustein in der Vermarktungsstrategie für die Brause. Red Bull-Chef Mateschitz hat mit Fußball auch gar nichs am Hut und kennt sich im Fußball überhaupt nicht aus. Aber weil der Fußball eine tolle Werbeplattform für die Brause ist, wurden weltweit mehrere Red Bull-Clubs gegründet.

Des Weiteren ist es nicht korrekt, so zu tun als wäre das mit Sponsoren und Investoren bei anderen Clubs genau das gleiche wie bei RB Leipzig. Es ist ein großer Unterschied, ob Sponsoren einen seit vielen Jahrzehnten bestehenden Traditionsclub unterstützen oder strategische Partner sich zu einem gewissen Prozentsatz daran beteiligen oder ob sich – wie bei RB Leipzig geschehen – ein Konzern ausschließlich aus Marketinggründen seinen eigenen Club gründet und alles steuert. Dass traditionell denkende Fans mit einer solchen Entstehungsgeschichte und Konstruktion fremdeln und dieser Club dann die Herzen vieler Fußballfans nicht erreicht, ist doch klar.
Sollte RB das internationale Geschäft erreichen, was ja das eigentlich Red Bull-Marketingziel ist, muss man die Strukturen etwas anpassen, um die UEFA-financial-fairplay-Regeln einhalten zu können.

Für viele Fußballfans in Deutschland ist es auch befremdlich, dass RB Leipzig gar keine Mitglieder haben und keine Mitgliederstruktur aufbauen will. Man hat lediglich eine Fördermitliedschaft ermöglicht und diese haben rund 200 Leute wahrgenommen, wobei nur ca. 15 Mitglieder, die alle mit Red Bull in Verbindung stehen, Stimmrecht haben. Auch der Aufsichtsrat wird von Red Bull dominiert und gesteuert.
Andere Clubs haben tausende, zehntausende oder sogar – wie die Bayern, der BVB und Herne-West -, mehr als 100.000 Mitglieder, die alle stimm- und wahlberechtigt sind. Bei diesen Clubs gibt es nicht nur ein paar von einem Konzern handverlesene und ausgesuchte Mitglieder. Beim BVB gibt es in der Geschäftsstelle sogar noch eine mit Fans besetzte Fanabteilung.

Es ist auch nicht wegzudiskutieren, dass Red Bull den österreichischen Traditionsclub Austria Salzburg hat untergehen lassen, um dann unter massiven Protesten der Austria-Fans den eigenen Club Red Bull Salzburg zu gründen, der mittlerweile zu einem Zulieferverein für RB Leipzig verkommen ist, was – wie es Gladbach-Manager Eberl kritisierte – Wettbewerbsverzerrung bedeutet und in Österreich erneut Proteste hervorruft.

Die profesionelle Arbeit und den sportlichen Erfolg Red Bulls muss man anerkennen, aber ich finde, das darf nicht dazu führen, dass kritische und problematische Punkte einfach unter den Teppich gekehrt werden. Es muss auch weiter erlaubt sein und ich finde es auch notwendig, sich kritisch mit RB Leipzig auseinanderzusetzen. Dabei dürfen aber keine Grenzen überschritten werden wie z. B. zuletzt in Leverkusen als der RB-Bus mit Farbbeuteln beworfen wurde.

Des Weiteren sollte man RB Leipzig aus den genannten Gründen nicht mit anderen Clubs in einen Topf werfen oder so tun als wäre das bei anderen Clubs identisch so wie bei RB Leipzig.
Schließlich ist es ja klar, dass jetzt Clubs wie der BVB oder auch Bayern München mal austesten, wie stressresistent RB Leipzig ist, dass RB Leipzig also jetzt als Wettbewerber um die vorderen Plätze angesehen und somit auch ernstgenommen wird, dass man sich mit RB auseinandersetzt. Und das muss man auch, denn nichts wäre fahrlässiger als RB zu unterschätzen oder auf die leichte Schulter zu nehmen.

Lukas N.
Lukas N.
7 Jahre zuvor

@b
Das, was Sie unter #14 schreiben, ist so nicht korrekt und das kann man so nicht stehen lassen, weil ein völlig falscher Eindruck entsteht. Dann noch als Beispiel auf die damalige Posse zu Zeiten des Duos Niebaum/Meier zu verweisen als es um die Abwendung des von diesem Duo verursachten Pleiterisikos ging, ist schon fragwürdig.

Die Strukturen des BVB sind doch ganz klar, transparent und sorgen auch dafür, dass der Ballspielverein Borussia 09 e. V. Dortmund das Sagen im operativen Geschäft hat. Für das operative Geschäft alleine zuständig ist die Borussia Dortmund Geschäftsführungs-GmbH mit den Geschäftsführern Watzke und Treß an der Spitze. Diese GmbH gehört zu 100 % dem eingetragenen Verein, an dessen Spitze ein von den Mitgliedern gewähltes ehrenamtliches Präsidium steht (Präsident Dr. Rauball).
Es ist richtig, dass es dann noch einen Beirat der Geschäftsführungs-GmbH gibt, der sich aber vor allem aus Mitgliedern des Vorstandes und Wirtschaftsrates des eingetragenen Vereines BVB e. V. zusammensetzt. An der Spitze dieses Beirates stehen der Präsident des BVB e. V., Dr. Rauball, sein Stellvertreter, Gerd Pieper (Geschäftsmann aus Herne, der den Verein auch im Aufsichtsrat vertritt) und Dr. Reinhold Lunow, Schatzmeister des BVB e. V. und Arzt von Beruf.

Der Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft dagegen kann die Geschäftsführer weder bestellen, noch abberufen, noch ist er für die Verträge der Geschäftsführung zuständig.

Die Aktien der GmbH & Co. KGaA wiederum sind ja zu mehr als 60 % in Streubesitz (darunter viele BVB-Fans) und den Rest halten insbesondere die drei strategischen Partner des BVB und der BVB e. V. Selbst der größte Partner des BVB, Evonik, hält lediglich 14 % der Anteile.

Das alles ist ja nicht mit der Konstruktion bei RB Leipzig verlgeichbar und von den Strukturen her darf man RB Leipzig und z. B. den BVB nicht in einen Topf werfen.

Der BVB wurde 1909 ausschließlich für Zwecke des Fußballs gegründet und sowohl die Geschäftsführung / das operative Geschäft liegen alleine in der Hand der Geschäftsführungs-GmbH, die zu 100 % dem eingetragenen Verein BVB e. V. gehört. Drei Großunternehmen haben sich lediglich als strategische Partner beteiligt, wobei diese Beteiligungen lediglich bei zweimal 5 % und einmal 14 % (Evonik) liegen.

RB Leipzig dagegen wurde auf der Grundlage eines international ausgerichteten Marketingkonzeptes für die Brause von dem österreichischen Großkonzern Red Bull über beauftragte Leute gegründet und Red Bull hat dort das Sagen, steuert alles. Auch der Aufsichtsrat wird von Red Bull-Leuten komplett dominiert. Und Mitglieder will RB Leipzig gar nicht haben. Es gibt nur ca. 200 sogenannte Fördermitlieder und lediglich ca. 15 von Red Bull ausgewählte Mitglieder des Vereines haben Stimmrecht.
Beim BVB haben 145.000 Mitglieder Stimmrecht, bei RB Leipzig 15, die zudem von Red Bull ausgesucht wurden !!!

Sehr umstritten ist auch die Tatsache, dass der österreichische Club Red Bull Salzburg mittlerweile als Zulieferer für RB Leipzig genutzt wird, was z. B. der Glabacher Sportdirektor Eberl zu Recht für Wettbewerbsverzerrung hält und was in Österreich zu Protesten geführt hat.

Auch wenn RB Leipzig durch Red Bull nicht zum Zwecke des Fußballs gegründet wurde, sondern als Teil einer Marketingstrategie für das eigene Produkt, hat RB Leipzig die Lizenz, hat professionelle Strukturen, wird professionell gemanagt und die Leipziger Bevölkerung akzeptiert diesen Club weitgehend, zeigt sich auch begeistert von dessen sportlichen Erfolgen.

Das gilt es zu respektieren, aber das sollte nicht dazu führen, dass man das, was kritisch anzumerken ist, nicht mehr thematisiert und auf derutliche Unterschiede zu anderen Clubs hinweist. Und dass die traditionell denkenden Fußballfans in ganz Deutschland mit dieser RB Leipzig-Konstruktion fremdeln und die meisten diesen Club so schnell nicht in ihr Herz schließen werden, überrascht ja nicht.

thomas weigle
thomas weigle
7 Jahre zuvor

@Lukas N.Von allen rechtlichen und sonstigen Unterschieden zwischen den Brausidos und anderen sehr viel feineren Clubs: warum sollte ein BVB-Fan die Leipziger ins Herz schließen? Das tut er ja auch nicht bei Bayern, S.04, SGE, etc. Ist da nicht eher das Gegenteil der Fall? Und wenn ich da an so manche Mitgliederversammlung bei diversen Clubs denke: peinlicher geht es kaum- bis hin zu körperlichen Auseinandersetzungen, bei der SGE bspw. Ist ja schön, dass die Bayernfans die Resozialisierung eines Millionenbetrügers betreiben, so muss diese doch nicht gleich im Präsidentenamt stattfinden. Ich wiederhole deshalb noch mal: die Fans, wo auch immer, finden genug vor der eigenen Tür und der DFL(Anstoßzeiten z.B.), um erst einmal da ordentlich zu kehren.
@ Klaus Lohmann Gespaltene Persönlichkeit? Der Körper ist im "Park", der Geist im Westfalenstadion. Naja….

b
b
7 Jahre zuvor

(Zu) #22:
Kommentar #14 ist von Ihnen, nicht von mir.

So wie Sie es darstellen, besteht eine 100% Trennung zwischen einem Verein mit rein ehrenamtlich Tätigen, die die Geschäftsführung innehalten, und der AG als Investitionsobjekt. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass in der Geschäftsführungs-GmbH Personen aus dem Kreis der Investoren (und übrigens auch der Sponsoren) tätig sind (als Beiratsmitglieder), und dass es zumindest in der Vergangenheit Investoren gab, die das explizit eingefordert haben. Ich habe auch dazu geschrieben, dass die eingebauten Sicherheitsmechanismen, insbesondere die Bestätigung des Beirats auf der MV, wahrscheinlich ausreichend sind, um zu verhindern, dass der Verein direkt bzw. mehrheitlich durch Investoren gesteuert wird. Nichts daran ist inkorrekt, ich stelle auch den BVB mit RaBa Leipzig nicht auf eine Stufe. Ich setze nur Ihrer Idealisierung etwas Realität entgegen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

@#23 thomas weigle: Die mittlerweile durch die Tribünen-Überbauungen fast alptraumhafte Betonwüstenarchitektur des Westfalenstadions mit einem "Park" zu vergleichen, kann wohl nur ein Frankfurter…;-)

thomasweigle
thomasweigle
7 Jahre zuvor

@ Klaus Lohmann. Im Unterbewusstsein ahnen sie sicher, dass weder ich noch irgendein anderer Frankfurter für die Namensgebung der Dortmunder "Betonwüstenarchitektur" zuständig war. Übrigens war hier vor nicht allzu langer Zeit die Rede vom "schönsten Stadion Deutschlands" oder sogar der Welt die Red, gemeint war der Sigurd….ähhh Signalidunapark. Von Betonwüste war weder im Artikel noch in den Kommentaren die Rede, ein Kommentator behauptete gar in diesem Zusammenhang, dort gäbe es die beste Stadionwurst in D. Sie erinnern sich?

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

@thomasweigle: Über Wurstgeschmack streite ich nicht (schon gar nicht, wenn es um Aramark-Lebensmittelsimulationschemieprodukte und nicht um die gute, alte, aber leider nicht mehr gewollte Harry-Schäfer-Bratwurst geht;-)).

thomasweigle
thomasweigle
7 Jahre zuvor

Dann wäre das geklärt, @Klaus Lohmann. Und zur Erheiterung aller Fans ein Zitat aus der heutigen NW: "Zu beginn der Veranstaltung sprach Manni Breuckmann eine Warnung aus.: "Wer sein Mobiltelefon klingeln lässt, wird streng bestraft: er bekommt eine Jahreskarte des HSV."

Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

Was gibt es Schöneres als einen Disput von Fans verschiedener (Fußball-) Vereine -hier pro und contra RB Leipzig-?

Bei allem Bemühen, gänzlich ablegen kann ich dabei selbstverständlich nie meine BVB-Fan-Brille.
Ich denke, daß zeigt auch der Inhalt meiner Beiträge -7- und -13.

Und da zudem die Erkenntnis nicht neu, daß es müßig wäre, zu versuchen, gegen die Radikalen unter den Gläubigen in den Fußball-Fan Gemeinschaften ( und in allen religiösen Gemeinschaften, aber auch unter den Atheisten und Agnostikern, unter den Mitglieder politischer Parteien )mittels einer rationalen Argumentation das Nachdenken über die jeweils andere Meinung befördern zu wollen. läßt sich doch insofern jeder einschlägige Austausch von Meinungen problemlos und endlos führen und ebenso, wenn gewollt, problemlos beenden.
Konkret heißt das für mich als BVB-Fan, daß die o.a.Diskussion mich "im Prinzip" nicht von meinen (Vor-)Urteilen gegenüber Red Bull Leipzig hat abbringen oder gar dazu hätte veranlassen können, Red Bull Leipzig sympathisch zu finden. Es gibt bei mir sogar erste emotionale "Annäherungen "an den FCB als Folge einer wachsenden und sich darauf konzentrierend "Ablehnung" von Red Bull Leipzig -sh.in diesem Sinne bereits meine Schlußbemerkung unter-11- .

" Typisches" Fan-Verhalten meinerseits, nicht mehr, nicht weniger.

Dem "auf den Grund zu gehen" überlasse ich Fachkundigen -Psychologen pp. Ich bemühe mich jedenfalls möglichst unreflektiert darum, dass mein letztendlich emotional bestimmtes Fan-Dasein -hier konkret das eines BVB-Fans in Sachen RB Leipzig- nicht gänzlich zerstört wird durch all die gut oder schlecht gemeinten und durch die oftmals durchaus begründetet erscheinenden sachbezogenen Ein- und Widerreden.

Nach dem 1:O gegen den FCB und dem 8: 4 ( !!??) )gestern gegen Warschau und mit Blick z.B auf den Champ.lig Sieg gegen Turin oder auf das Champ.lig-Endspiel gegen (den Sieger) FCB oder auf… erscheint mir die BVB-Fan Bemerkung vertretbar, daß Red Bull noch weit, sehr weit davon entfernt ist , Vergleichbares den Fußball-Fans weltweit (!!) anbieten zu können. Und da der FCB und der BVB sehr wohl die "Signale" des neuen Wettbewerbers aus Leipzig gehört haben, bin ich mir sicher, dass sie sich auf ihn gebührend einstellen werden.

Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

Milliarden-Deal -nicht Millionen-
Barca schließt neuen Vertrag mit Nike ab!

Selbst für den FCB -aber auch für den BVB- noch – einer Nummer zu groß? Da müssen Beide auf jeden Fall noch mehr tun als bisher, wenn sie in Europa dauerhaft unter den ersten 1o Spitzenvereinen bleiben wollen.

Ich denke, Red Bull Leipzig kennen die bei Nike gar nicht und wenn…….
Red Bull und Nike , das würde nicht passen.

thomasweigle
thomasweigle
7 Jahre zuvor

Apropos Barca, habe ich da heute nicht gelesen, dass da Herr Neymar für länger in Knast soll? Steuerhinterziehung? Das wird Nike nicht gefallen. Firmen können da schnell äbsch werden.

Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

ThomasWeigle,
ja, aber….
Ich bin mir relativ sicher, daß Neymar , wenn überhaupt, mit einer für ihn belanglosen "Geldstrafe" davon kommen wird. Das würde jedenfalls den Gepflogenheiten der spanischen Justiz-Behörden entsprechen, wenn es um Ermittlungen gegen Weltstars von Real oder Barca geht.

thomasweigle
thomasweigle
7 Jahre zuvor

Walter Stach, da liegst du wahrscheinlich nicht falsch, aber Firmen sind in solchen Dingen doch manchmal etwas feinfühliger als die zuständige Justiz. Wäre doch schön.
Ich möchte aber auch noch mal daran erinnern, welche Befürchtungen hinsichtlich einer langweiligen BL-Saison nach den ersten 2,3 Spieltagen angesichts der Bayern-Dominanz geäußert wurden, auch hier bei Ruhrbarons. seien wir also doch den Brausidos dankbar, dass sie die Bayern vom Verfolgten zum Verfolger gemacht haben, Stand heute.

Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

ThomasWeigle,
Quantität und Qualität unsere Diskussion sind doch auch ein Beweis dafür, daß wir den Red Bulls r dankbar sein können, denn sie liefern uns ja den Stoff dafür.

Mit "ironisierender Nachdenklichkeit " die Feststellung meinerseits:
RB Leipzig und Barca (Neymar) mit- und nebeneinander in unserer Diskussion; da haben es die Leipziger doch schon weit gebracht. Ich beziehe mich damit "ausdrücklich" nicht auf strafrechtliche relevante Steuerbetrügereien -Neymar /Barca-..

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

Da macht sich die spanische Justiz grad wohl zur eigenen Aufgabe, kommenden Superstars den Job beim FC Barca gründlich zu vermiesen – nach Neymars Anklage jetzt Samuel Eto'o: http://www.spiegel.de/sport/fussball/staatsanwaltschaft-fordert-haft-fuer-samuel-eto-o-a-1122964.html

thomasweigle
thomasweigle
7 Jahre zuvor

Ja, Walter Stach, Klaus Lohmann, es ist doch so, dass diese Steuerbetrügereien auch für die Ungleichheit im europäischen Spitzenfußball beitragen. Es geht da ja um Summen, die nicht unbedingt aus der Portokasse beglichen werden können. Da ist der Ehrliche der Dumme, zumindest so lange, bis das Gegenteil (Hoeneß?) ans Tageslicht kommt.

Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

Umsatz 626, 8 Mio €
Gewinn -nach (!) Steuern-: 33 Mio €
Das sind die Zahlen aus dem Geschäftsbericht der FC Bayern AG -für die Zeit vom 1.7. 15 bis 3o.6. 16

Wenn ein Milliardär einen Fußball-Verein auswählt, um mit ihm für sein Produkt werben zu können -ursprünglich hatte er ja dafür den FC St.Pauli auserkoren- und ihm das nur gelingen kann, wenn er sich alsbald "auf Augenhöhe" mit dem FCB bewegt, dann dürften ihn die o.a. Daten aus dem aktuellen Geschäftsbericht des FCB zumindest nachdenklich stimmen, es sei denn, er ist bereit, weiterhin mittelfristig aus "der eigenen Kasse" den Verein so massiv zu subventionieren , daß dieser sich irgend wann in jeder Beziehung auf Augenhöhe mit dem FCB bewegt.

Der FCB hat lt. Geschäftsbereicht 284.041 Mitglieder und ist damit der mitgliedstärkste Sportverein der Welt. Und Red Bull……..??????

Selbstverständlich stimmen die o.a. Zahlen auch mich als BVB-Fan nachdenklich, z.B. mit Blick auf den Umsatz 2o15/2o16 des BVB in Höhe von "nur" 376 Mio €.

In Sachen Umsatz spielen Barca – 679-, Real -62o- und der FCB -626,8- in einer anderen Liga als der BVB. Umso höher zu bewerten ist der sportliche Erfolg des BVB u.a. in der Champ.lig und dort u.a. im direkten Vergleich mit Real und in der Liga mit dem FCB, wenn man z.B. dann und wann auch 'mal gegen den gewinnt. Ob und wie der BVB in die Lage kommen könnte, sich irgend wann in Sachen Umsatz und Gewinn auf Augenhöhe mit dem FCB -mit Barca, mit Real- zu bewegen,nn, weiß ich nicht. Wenn er sich der BVB darum bemühen sollte, halte ich das für wünschenswert, solange der BVB dafür keine finanziell unkalkulierbaren Risiken eingeht wie in der Niebaum/Meyer Ära.
Ansonsten kann man auf etwas " niedrigerem" Niveau als BVB durchaus weiterhin in Europa zu den Besten gehören, auch wenn man sich nach Umsatz und Gewinn und nach der Zahl der Meisterschaften, der Zahl der Champ.lig Gewinne nicht auf Augenhöhe mit dem FCB, mit Barca, mit Real befindet. Dieserhalb erscheint mir RB Leipzig als Marketingprojekt eines österreichischen Milliardärs in der Liga europäischer Spitzenclubs bis auf Weiteres ehe eine zu vernachlässigenden Größe zu sein; warten wir 'mal ab, ob wie lange RB Leipzig als Marketingsprojekt den diesbezüglichen Ansprüchen des Milliardärs aus Österreich gerecht werden kann.

PS
Wie mehrfach angemerkt, sind meine kritisch-distanzierten Anmerkungen zu RB Leipzig nicht der Versuch, als BVBer den aktuellen sportlichen Erfolg der Mannschaft und des Trainers (!!) von Red Bull in Frage zu stellen; im Gegenteil. Es ist fußballerisch toll, was Mannschaft u. Trainer von RB Leipzig derzeit in der Bundesliga leisten..

Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

Robin,
Du kannst für Dich in Anspruch nehmen, mit Deinem kritischen Beitrag zu Red Bull Leipzig schneller gewesen zu sein als DER SPIEGEL , in dem heute -sh. DER SPIEGEL48/26.11.2016, S.10- auf der Seite "Meinung" Markus Feldenkirchen sich sehr, sehr kritisch -zynisch/ironisch.- mit dem Marketingprojekt Red Bull Leipzig befaßt unter der Überschrift : RB Leipzig: Dummdreist siegt.
Ich kann dem Inhalt eines jeden Satzes im Beitrag von M.Feldenkirchen zustimmen -lesenswert-.

PS
1.
Niederlage "unseres BVB" in Frankfurt. Ich habe das Spiel nicht gesehen. Ich kann mich also dazu nicht äußern.
An meiner meiner Prognose und an meinem Wunsch, daß der BVB am Ende der Spielzeit 2o15/2o16 auf de 2. oder dem 3, oder dem 4. Tabellenplatz stehen wird, ändert sich nichts.

2.
Glückwunsch an den Frankfurt-Fan Thomas Weigle.
Die Eintracht steht nach 12 Spielen auf Platz 3. Wann gab es das zuletzt? Woran liegt es? Guter Trainer, der zur Eintracht paßt?

thomasweigle
thomasweigle
7 Jahre zuvor

Walter Stach Danke!! In der Saison 12/13 hatte die Eintracht als Aufsteiger 4 Startsiege, the best start ever, reichte zu Platz zwei, am 5.Spieltag gab es dann den ersten Punktverlust, ein rassiges 3:3, nach 0:2 und 2:3 gegen den BVB!! Am Ende reichte es dann ganz knapp für Europa- im Fernduell mit dem HSV!!
Woran es liegt? Wenn man das so genau wüsste. Der "Fehleinkauf" im Jänner aus Mexiko läuft unter Kovac zu Höchstform auf, gute und preiswerte Einkäufe und ein wohl besserer Trainer als Veh. Wobei ich anfangs zweifelte, ob die Kovacbrüder zur SGE passen. Sie passen!!Es läuft rund am Riederwald.
Robin, also wirklich1 Leichter als die polnische Gurkentruppe, die 14 Tore von "Deinen" Schwarzgelben kassiert hat?

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

"Sie passen!!"
Naja, wer bei uns im Trainingslager hospitiert hat, passt immer;-)) Aber Niko hat sich anscheinend die besseren Taktikelemente abgeguckt und Tuchel hat sie wieder vergessen…

thomas weigle
thomas weigle
7 Jahre zuvor

Dann stimmt was in den Köpfen der Spieler nicht, Robin. Immerhin hat die SGE ja Euren Lieblingsfeind aus GE, sowie Bayer und Köln geschlagen, haben noch gegen kein Spitzenteam heuer verloren.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

Man kann aber nicht behaupten, dass Tuchel in Kenntnis der Stärken eines diesjährigen Mitbewerbers um die gleichen Fleischtöpfe – zumindest Stand Ende Hinrunde – ein Team in seine Startelf gebastelt hat, welches dieser Aufgabe *nominell* gewachsen gewesen wäre. Somit muss er sich auch über sich selbst und seine permanente Zwangsrotation aufregen.

thomasweigle
thomasweigle
7 Jahre zuvor

@ Klaus Lohmann "Sie passen" Und haben schon 2x den BVB geschlagen!! Vielleicht muss der BVB seine Hospitationspraxis überdenken.
Als ich gestern die Suada von Tuchel gehört habe, fragte ich mich schon, wieso er das so offensichtlich passiv hingenommen hat. Schwächeln wg. der "englischen Woche? Wie auch immer, drei Siege in Folge sind bei der Eintracht noch immer was besonderes, obwohl die Kovacbrüder ja auch schon am Ende der letzten Saison eine solche Serie hingelegt haben und damit die Relegation ermöglichten.

Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

Im Bemühen um Gelassenheit, und die wächst bekanntlich mit jedem Tag, der nach einem ärgerlichen Ereignis vergeht, meine ich mit Blick auf die Tabelle, daß für den BVB mit 9 bzw. mit 6 bzw. mit 3 Punkten Abstand zu den besser platzierten Mannschaft in der sog. Rückrunde "nach Oben" noch alles möglich ist; zumindest das Erreichen des 4.Platz -Qualifikation für die Champ.lig.
Ob die auf unterschiedlichem Niveau als Überraschungsmannschaften geltenden Leipziger, Frankfurter, Kölner, Hoffenheimer, Berliner in der Rückrunde ihre überdurchschnittlich guten Leistungen konstant durchhalten können? Mir scheint das zumindest fraglich. Ob "mein " BVB in der Rückrunde, wenn die junge Mannschaft "eingespielter" ist als zu Beginn, konstant sein Bestmögliches bringen kann, was für Platz 2 reichen müßte, ist allerdings auch sehr fraglich.

thomasweigle
thomasweigle
7 Jahre zuvor

Es mag so sein, Walter, Robin, dass der BVB wieder nach vorn kommt. Nach der Frankfurter Saison des Missvergnügens und des Relegationselends ist es jedenfalls im Moment ein schönes Gefühl nach unten zu schauen und den BVB , Bayer und S.04 zu sehen.

Werbung