New York – Menschen und Architektur in Bildern verbunden

Foto: F.C. Gundlach –  Broadwax, 1957

Was macht New York so besonders, so einzigartig? Ist es die Lage an der Mündung des Hudson River, an einem Fluss, dennoch unweit des Atlantik? Sind es die historischen Spuren aus der Zeit der niederländischen Stadtgründung, die heute noch sichtbar sind? Oder ist es dieser Vibe, diese spezielle Atmosphäre, die den Besucher umfängt?

Klischees gibt es viele, strapazierte Worthülsen wie „Schmelztiegel der Nationalitäten“ oder „die Stadt, die niemals schläft“, sind Floskeln, die beim Gedanken an die Metropole an der Ostküste der USA unweigerlich auftauchen. Was also könnte noch Neues zu New York präsentiert werden, jenseits des Bekannten oder der immer gleichen Superlative?

Die aktuelle Fotoausstellung „New York – Metropole der Bilder“ mit ausgewählten Bildern der Fotografen F.C. Gundlach, Monika Baumgartl, Walter Schels, Horst Wackerbarth (genau, der mit dem roten Sofa), Hans Lux und Barbara Wolff eröffnen neue Perspektiven auf Bekanntes.

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Liberal – was ist das eigentlich?

Foto: C. Jochum

Der Liberalismus in seinen diversen Facetten wird entweder deutlich bejaht oder entschieden abgelehnt. Kalt lässt das Wort „liberal“ fast niemanden. Nur, was ist eigentlich genau gemeint? Wenig überraschend steckt das lateinische Wort „liber“ darin, also „frei“. Das heißt, liberal sein ohne Freiheit geht nicht. „Frei“ im Denken, Handeln, in der politischen Struktur eines Landes? Untrennbar verknüpft mit der Demokratie? 

Betrachtet man das Wort „liberal“ als Solitär, erscheint es den meisten Menschen positiv. Anderen ohne Vorurteile begegnen, andere Lebensentwürfe als den eigenen nicht nur schulterzuckend zur Kenntnis nehmen, sondern freundlich existieren lassen. Das ist der Schmierstoff gesellschaftlichen Miteinanders, der eine funktionierende Gemeinschaft erst ermöglicht.

Sobald jedoch „liberal“ mit Adjektiven verbunden wird, ändert sich die Sichtweise: „links-“, „rechts-“, „wirtschafts-“, „markt-“ oder „neo-liberal“ sind tendenziell negativ besetzt, am ehesten geht noch „sozial-liberal“ als einigermaßen positives Adjektiv durch. Warum ist das so? In Gesprächsrunden mit ganz unterschiedlichen Menschen habe ich im Lauf vieler Jahre festgestellt, dass es sehr kontroverse Meinungen zu den einzelnen Begriffen gibt, die einen konstruktiven Austausch erschweren.

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„Historia magistra vitae“ – Die Geschichte als Lehrmeisterin des Lebens (*Cicero)

© Kohlhammer Buchcover

„Hat man denn gar nichts aus der Geschichte gelernt?“ So oder ähnlich lautet oft die Forderung, wenn es um die Diskussion gesellschaftspolitischen Handelns geht. Der Historiker Peter Geiss greift in seinem aktuellen Buch diese Frage auf und erläutert mögliche Antworten anhand von 14 historischen Fallskizzen.

Mehr als zweitausend Jahre umspannt der Bogen, den Peter Geiss in seinem Buch „Geschichte in Zeiten der Unsicherheit“ mit 14 thematisch geschlossenen Kapiteln schlägt. Von den machtpolitischen Strategien des Kaisers Augustus im vorchristlichen Rom bis zum ersten Kriegseinsatz der Bundeswehr im Balkankonflikt 1999 erläutert er das jeweilige Thema, eingebettet in den historischen Kontext, so dass der Leser gut nachvollziehen kann, wie und auf welcher Grundlage Entscheidungen getroffen worden sind und welche Konsequenzen sie hatten.

Wie kam es zur Auswahl genau dieser Fallbeispiele? Welche Schwerpunkte wollte der Autor setzen, gab es Gründe für den Fokus auf historische Ereignisse der jüngeren Geschichte?

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Starkes Statement für die Gleichberechtigung – die Ausstellung „Künstlerinnen! Von Monjé bis Münter“ im Düsseldorfer Kunstpalast

Kunstpalast Ausstellung Künstlerinnen, Foto: Anne Orthen
Kunstpalast Ausstellung Künstlerinnen, Foto: Anne Orthen

Als „Malweiber“ belächelt und nicht ernst genommen – so erging es vielen Frauen, die künstlerisch tätig waren, deren Werke aber übersehen oder vergessen wurden. Mit der Ausstellung „Künstlerinnen! Von Monjé bis Münter“ möchte der Kunstpalast Düsseldorf dies ändern und geht dabei durchaus selbstkritisch mit diesem Perspektivwechsel um.

Von der Gleichberechtigung wie wir sie im heutigen Verständnis kennen, waren die Malerinnen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts weit entfernt. Falls sie nicht das Glück hatten, innerhalb ihrer Familie künstlerisch lernen zu können, blieb ihnen nur der Privatunterricht als Ausbildungsmöglichkeit, denn die meisten Kunstakademien waren ihnen verschlossen. Zwar konnten Frauen bereits in den 1860er und 1870er Jahren an einzelnen Kunstgewerbeschulen studieren, die Ausbildung war jedoch auf die „angewandte“ Kunst beschränkt.

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Ist das Kunst oder kann das weg?

Hans-Peter Feldmann, Zwei weiße Telefone, ca. 2010, zwei Telefone, 20 x 60 x 30 cm, Ursula Feldmann – Hans-Peter-Feldmann Estate, © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Mit diesem bekannten Bonmot fasst Felicity Korn, die Kuratorin der aktuellen Ausstellung „Hans-Peter Feldmann. Kunstausstellung“ die vielen Fragen zu einer herausfordernden Ausstellung zusammen.

Es beginnt bereits vor dem Kunstpalast. Drei säuberlich geparkte Autos, stehend auf ihren Reifen, und das vierte in der Reihe – liegt auf dem Dach!

Wozu? Welches Konzept steht dahinter? Ist das überhaupt Kunst?

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