Was Cambridge Analytica (und andere) aus unseren Facebook-Daten herauslesen können: Ein Selbstversuch

Homepage von Cambridge Analytica Quelle: Screenshot


Eigentlich war schon lange bekannt, welche Rolle die Big-Data-Firma Cambridge Analytica in Donald Trumps Wahlkampf gespielt hatte. Schon im Jahr 2016 hatte Alexander Nix, der soeben gefeuerte CEO, einen Vortrag zum Thema „The Power of Big Data and Psychographics“öffentlich gemacht, in dem er anpries, mit welchen Methoden Cambridge Analytica auch extrem unsympathischen und politisch inkompetenten Kandidaten (zuerst Ted Cruz, dann Donald Trump) zu Wahlerfolgen verhelfen konnte (https://www.youtube.com/watch?v=n8Dd5aVXLCc). Unser Gastautor Volker Eichener ist Professor für Politikwissenschaft an der Hochschule Düsseldorf.

Die Methode wurde wie folgt dargestellt: Als erstes werden über jeden einzelnen Bürger so viele Daten gesammelt wie möglich, insbesondere demographische Daten (Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Religion, Einkommen, Vermögen etc.), psychographische Daten (Konsumverhalten, Lebensstil, Reaktion auf Werbung, politisches und gesellschaftliches

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Lässig in die Ferien


Verdi kündigt Chaos an! Das Gegenteil trifft ein! Die Flughäfen Düsseldorf und

Köln/Bonn bewältigen dagegen Osterreiseverkehr lässig. Woher kommen die Tartaren-
Meldungen vor jedem Ferienstart? Die zwielichtige Rolle des Verdi-Funktionärs Özay
Tarim.Von unserer Gastautorin Canan Gündem.

Wer zu Beginn der Osterferien von den NRW-Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn in
Richtung Urlaub abhob, der rieb sich fast verwundert die Augen. Fast kontemplative
Ruhe zwischen den Flugsteigen. Alle Abfertigungstrecken besetzt. Die Wartezeit
pendelte zwischen drei und acht Minuten. Dabei hatten zahlreiche Medien vorher ein
ganz anders Bild gezeichnet: Die Rheinische Post befürchtete das „Chaos“, der
Düsseldorfer Express wies auf den mit Sicherheit kommenden „Warte-Wahnsinn“ hin.
Immer zitiert in diesen Horror-Szenarien wird der Ver.di Funktionär Özay Tarim. Der
beklagt regelmäßig im Vorfeld der Reisezeit mangelnde Sicherheit wegen überlasteter
Luftsicherheitsassistenten (genannt „LuSis“), den fehlenden Ausbildungsstand oder die
hohe Krankenquote gegenüber den Medien. Und er liefert fleißig so genannte

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Moers-Festival 2018: Das Programm zu Pfingsten steht

Pressekonferenz Moers 2018

2017 war ein Jahr des Umbruchs für das traditionsreiche Festival, das seit 1972 immer wieder Tausende Musikbegeisterte aus ganz Europa an den linken Niederrhein zieht –oder je nach Sichtweise an den westlichsten Rand des Ruhrgebiets. Von unserem Gastautor Matthias Heße.

2017 löste Tim Isfort Rainer Michalke als künstlerischen Leiter des „Jazz“ (wie es bei den Eingeborenen lapidar genannt wird) ab und verordnete dem zwar hochkarätigen, aber auch etwas in die Jahre gekommenen Großereignis eine Frischzellenkur, die nicht nur für die zahlenden Festivalbesucher, sondern in der gesamten Stadt spürbar war. Der Auftritt der SWANS oder die Kollaboration der dänischen Saxophonistin Mette Rasmussen mit den

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Fahrverbote für Diesel sind hysterischer Unsinn

Dieselmotor in einem alten Indianapolis 500-Rennwagen Foto: I, The359 Lizenz: CC BY-SA 3.0


In Deutschland sind über 15 Millionen Diesel PKW zugelassen. Nun drohen Fahrverbote. Doch die waren noch nie so unnötig wie heute. Die Anti-Diesel Kampagne wird von Hysterie getragen und von opportunistischen Politikern und Journalisten befördert. Von unserem Gastautor Thilo Spahl

Als Begründung für die Fahrverbote muss die gelegentliche Überschreitung von EU-Grenzwerten bei Stickoxiden herhalten. Ein Blick in die Daten zeigt, dass die nicht der Rede wert sind. Die Luft in unseren Städten ist so gut wie nie. An sehr wenigen Punkten gibt es Überschreitungen und dort auch nur sehr selten. Zu den Hotspots zählt bekanntlich das Neckartor in Stuttgart. Die Stadt ist wegen ihrer Kessellage besonders gefährdet für erhöhte Luftschadstoffwerte. Im Jahr 2007 wurde am Neckartor der Stundenwert von 200 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft 450-mal überschritten. Erlaubt sind 18 Überschreitungen pro Jahr. Im Jahr 2017 gab es hier gerade einmal noch drei Überschreitungen. Einsamer

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Russenhack: Deutschland unfähig Trojanerland

Immer noch ein besseres Symbolbild zum Thema als ein Typ mit Skimaske vor einem Rechner (Foto: Pascal / Flickr / Public Domain Mark 1.0)

Meine Damen und Herren, werte Mitleser, es ist mal wieder der größte aller Fälle eingetreten, es wird, glaubt man den Meldungen der letzten Tage, mal wieder gecybert in Deutschland. Nein nein, wir reden nicht von solchen lapidaren Dingen wie Breitbandinternet und Lufttaxis, wir reden davon, dass mutmaßlich die Russen erneut ein gesichertes Regierungsnetz infiltrieren konnten. Unerhört! Ein Gastbeitrag von Anonymous Germany.

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Babelsberg 03: „Nazischweine raus“

Gastautor Thomas Weigle zu Gast in ’seinem‘ Waldstadion in Frankfurt. Foto: privat

Nicht zum ersten Mal sind die Fans von Energie Cottbus durch rassistische, fremdenfeindliche und antisemitische Parolen aufgefallen. Bundesweit unrühmlich bekannt wurden sie in den 90ern, als sie im Aufstiegsspiel zur 2.Liga einen farbigen Hannoveraner Spieler rassistisch beleidigten. Daran hat sich nichts geändert, obwohl der FC Energie seinerzeit der erste Bundesligist war, der elf nicht in Deutschland geborene Kicker in der Startelf auflaufen ließ.. Eher ist das Gegenteil der Fall. Die Cottbusser Fanszene gilt als rechtsradikal unterwandert bzw. beherrscht, fällt durch Naziparolen und Hitlergrüße ständig auf und verbreitet unter den „normalen“ Fans Angst. So sehr, dass eine tolerante Cottbusser Fangruppe im letzten Herbst vorläufig ihren „Support“ für ihre Kicker einstellte.

Von unserem Gastautor Thomas Weigle

So nun auch in einem Punktspiel bei Babelsberg 03, einem Verein, der und dessen Fans in Sachen Rechtsradikalismus keine Blätter vor den Mund nehmen. Beim Spiel im letzten April ließen die Cottbusser Energienazis auch im KARL-LIEBKNECHT-STADION nicht vom braunen Brauch und fielen durch rassistische und antisemitische Parolen auf. Dies stieß den Fans der Babelsberger, die als links und Kult gelten, übel auf, sie antworteten folgerichtig: „Nazischweine raus!“ So weit, so schlecht.

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Rechte, Linke, Islamkritik und „Islamkritik“

Islamkritik light
Islamkritik light
Islamkritik light (Foto: Daniel Fallenstein)

Islamkritik aus der AfD ist häufig gar keine. Die Rechtspartei hat viel mehr mit der Ideologie des politischen Islam gemeinsam, als es zunächst scheint. Einig sind sie sich schon in ihrer Ablehnung universalistischer Werte. Dagegen wäre eigentlich eine konsequente linke Position gefragt. Von unserem Gastautor Jan-Lasse Müller-Mütz.

Der AfD-Politiker Dubravko Mandic stieß vor einigen Tagen sein eigenes Umfeld mit einem Facebook-Posting vor den Kopf.

Schulterschluss (Screenshot: LLM)

Im Kern argumentierte Mandic, dass man sich als Patriot mit der Verurteilung des Islams zurückhalten solle. Der Jurist wurde durch Äußerungen in einem internen AfD-Forum bekannt, die AfD unterscheide sich inhaltlich kaum von der NPD. Nun schreibt Mandic, er unterhalte sich lieber mit Moslems als mit „verschwulten Deutschen“. Der Islam sei eine „männliche Religion“ und ein gutes Mittel „angesichts des wuchernden Feminismus, Gender- und Pädowahns“. Deswegen solle sich der Kampf gegen Einwanderung richten und nicht gegen den Islam.

Sollte uns dieser alternativ-islamische Schulterschluss überhaupt überraschen? Natürlich nicht.

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