Was tut die Politik gegen Jihadisten und Islamisten?

Tarik Süleymann S Foto: Internetauftritt von Tarik Süleymann S.

Islamische Terroristen, gerne auch mal als „Kämpfer“ oder „Aktivisten“ umschrieben, werden nicht nur von zu vielen idealisiert, sondern einige machen sich auch auf, es ihnen gleich zu tun. Hamas, Hizbollah und Islamischer Staat, sie alle haben reichlich Anhänger. Auch auf deutschem Boden. Doch für Jihadisten und Islamisten, die Jihadisten und Islamisten bleiben wollen, haben wir keine Rezepte. Auch in anderen Ländern sind viele Versuche schlicht gescheitert.

Die Idee von Deradikalisierung, die in den letzten Jahren erhebliche Mittel verschlungen hat, setzt auf die Gedanken von Integration und Resozialisierung. Dabei wird jedoch wenig erwähnt, dass diese Programme freiwillig sind und allenfalls zur Auflage gemacht werden können. Sitzt der Delinquent ein, sind sie noch relativ beliebt, weil sich Täter davon Vorteile erhoffen. Insofern ist oft schwer zu beurteilen, ob das Gegenüber ehrlich aussteigen möchte oder die oft wenig überzeugende Kooperation nur Richter beeindrucken soll. Manche Täter waren in solchen Programmen, als sie schon die nächste Tat planten oder gar ausführten. In Freiheit ist die Nachfrage gering, weil keine Vorteile winken und

Continue Reading

NRW: Diffamierungen wegen Enthüllungen über Kita-Imam?


Als alle lokalen Medien informiert wurden, dass der Düsseldorf „Kita-Imam“ auf seiner Facebook-Seite Inhalte von Hasspredigern und antisemitische Karikaturen geteilt hat, wurde das nur von einem konservativen Regionalportal aufgegriffen. Alle anderen Medien schwiegen dazu. Der Imam reagierte, indem er die Überbringerin der Nachricht als „AfD-Gutachterin“ diffamierte – eine nachweislich falsche Darstellung. Ein lokal bekannter Polizist markierte das trotzdem mit „Gefällt mir“. Eine kritische Betrachtung fragwürdiger Strukturen in der Landeshauptstadt.

Sigrid Herrmann-Marschall
Sigrid Herrmann-Marschall

Träger der Kindertagesstätte in der Steubenstraße in Düsseldorf-Reisholz ist die Diakonie. Dort wird nach eigenen Angaben ein religionspädagogisches Konzept umgesetzt. Am 8. März wurde medienwirksam berichtet, dass nunmehr auch ein Imam darin eingebunden werden soll. Die Diakonie schrieb dazu: „Ein evangelisch-muslimisches Kita-Projekt in Düsseldorf soll Toleranz und gutes Miteinander der Religionen fördern. In der evangelischen Kita Steubenstraße im Stadtteil Reisholz kommt neben dem zuständigen Diakoniepfarrer Thorsten Nolting in Zukunft auch ein Imam regelmäßig zu Besuch. Das religionspädagogische Modellprojekt ist eine Kooperation der Diakonie Düsseldorf mit dem Kreis der Düsseldorfer Muslime (KDDM).“

Continue Reading

Die SPD und der Islamismus: Eine Fahrt auf Sicht

Sigrid Herrmann-Marschall
Sigrid Herrmann-Marschall

Reihe zur SPD: Bericht aus dem Maschinenraum Teil 2. Islamismus ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Trotzdem hört man jenseits anlassbezogener und dann meist knapper floskelhaft wirkender Bekundungen wenig von der SPD. Zu wenig, meint das SPD-Mitglied Sigrid Herrmann-Marschall, die im Bereich Islamismus-Aufklärung tätig ist.

Continue Reading

WDR: Warum nicht eine Woche ohne Kopftuch?

Screenshot WDR-Homepage

Sich für eine Woche einmal in eine andere Person, eine andere Rolle hineinzuversetzen und neue Erfahrungen zu sammeln, ist für Jugendliche spannend. Das Spiel mit der eigenen Identität, das Ausprobieren einer anderen. Das kann man machen. Aber dann bitte für alle.

Über das Experiment einer AG an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Lünen berichtete der WDR am 16.11.2018.1 Die Freiwilligen – allesamt keine Musliminnen – sollten ausprobieren, einmal eine Woche ein Kopftuch zu tragen. So sollten sie, gemäß dem Vorschlag der Lehrerin

Continue Reading
Werbung


Nicht nur zur Weihnachtszeit

Radikale Prediger nutzen Feiertage für Groß-Events

Plätzchen backen ist nicht überall angesagt. An manchem Ort wird auch an einer anderen Gesellschaft, einer Gegengesellschaft, gearbeitet oder mindestens mentale Unterstützung für jihadistische oder extremistische Gruppen organisiert. Islamistische Events haben besonders an allgemeinen Feiertagen Hochkonjunktur. Wenn die anderen also feiern oder sich auf die Feiertage vorbereiten, kommen z.B. in Duisburg-Marxloh und Berlin-Neukölln Hassprediger und ihre Anhängerschar zusammen.

أنشروها بارك الله فيكم

Posted by Tarik Ibn Ali on Donnerstag, 10. Dezember 2015

 

Die Namen derer, die das Event gestalten, sind nicht so geläufig wie der von Pierre Vogel, der sich in Duisburg vor zwei Monaten am gleichen Ort angekündigt hatte, aber dann doch nicht kam (die ruhrbarone berichteten). Tarik Chadlioui oder Muhamed Ciftci sind allenfalls wenigen Szenekennern ein Begriff, auch die Alias-Namen Tarik ibn Ali und Abu Anas helfen wenig weiter. Die anderen sind noch weniger in der Mehrheitsgesellschaft bekannt. Beide Moscheen haben wiederholt problematische Prediger eingeladen. Insofern sind sowohl Personen wie auch Einrichtungen typisch für die salafistische Szene und das Vorgehen. Ibn Ali und Abu Anas lohnen jedoch auch persönlich der näheren Betrachtung.

Continue Reading

Dünnes Eis: Parteienbeteiligung für muslimische Mahnwache

Aiman Mazyek Bild: Jakup Szypulka Lizenz: CC BY-SA 3.0
Aiman Mazyek Bild: Jakup Szypulka Lizenz: CC BY-SA 3.0

Nach dem Anschlag auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“ wurde am 13. Januar eine große Mahnwache am Brandenburger Tor veranstaltet. Anmelder waren der Zentralrat der Muslime Deutschlands e. V. (ZMD) und die Türkische Gemeinde zu Berlin e. V. (TGB).

Die Veranstaltung war großformatig. Neben Merkel und Gauck kam weitere Politprominenz, auch die Bevölkerung nahm rege teil. Weniger Beteiligung war jedoch durch den Anteil der deutschen Bevölkerung zu verzeichnen, der – so war die Arbeitshypothese – dieses „klare Signal“ eigentlich setzen sollte. Die alleine etwa 300.000 Muslime aus dem Großraum Berlin fehlten weitgehend. Das ist in den Fernsehaufnahmen gut zu erkennen und man kann enttäuscht sein, dass so wenige sich dorthin begeben hatten. Es war mehr das Bekenntnis der Mehrheitsgesellschaft zu den Muslimen Deutschlands als umgekehrt, eine an diesem Tag unerwiderte Liebesbekundung sozusagen.

Die rasch geplante Mahnwache fand ein enormes Medienecho.

Sechs Monate danach ist Interesse jedoch weniger erwünscht, insbesondere dann, wenn Fragen zu der Finanzierung geäußert werden.

Continue Reading

Quo vadis, SPD?

Sigmar Gabriel
Sigmar Gabriel Foto: SPD/Presse

Meine SPD macht mir wirklich Sorgen. Etliche aus der Spitze und nicht wenige Funktionäre haben nicht nur wenig Bedenken, zu Fundamentalisten zu gehen, sondern auch Geschäfte mit ihnen zu machen. Aktuell ist Sigmar Gabriel – Zeit ist Geld – flott im Iran unterwegs. Sein Motto ist nach einem Zeit-Interview dabei “Kontakte statt Konflikte”. Was heißt dieser Bullshit bei einem Unrechtsregime im Klartext? Der geschmeidige Geschäftskontakt geht vor. Vor Werten, vor Menschenrechten. Nur keinen Dissens mit potentiellen Kunden austragen. Das ist – wenn es gnadenlose Diktaturen betrifft – die Maxime eines Verkäufers und nicht die eines Vorsitzenden einer ehemals großen Volkspartei. Nein, ich finde nicht, dass das Seil für die Gehenkten im Iran gerade aus deutscher Qualitäts-Produktion kommen sollte. Das mag naiv und wenig

Continue Reading

Hagen: Der Salafisten-Burger

Cheeseburger Foto: Thogru  Lizenz: CC BY 3.0
Cheeseburger Foto: Thogru Lizenz: CC BY 3.0

Die Aktiven des Wuppertaler Islamisten-Vereins Darul Arqam, in dem u.a. Sven Lau aktiv ist, versuchten letztes Jahr, Spenden für den Ankauf einer Immobilie im Raum Wuppertal zu sammeln. Das Verbot im November konterkarierte dieses Vorhaben, so dass Sven Lau, Marcel Krass und einige andere wohl über Alternativen nachdenken mussten.

Seit einiger Zeit ist man vermehrt in Hagen zugange. Hagen weist seit langem eine Szene auf, die aktivierbar erscheint. Diese Szene verkehrt aktuell in einem Lokal am Bahnhof, dessen Chef ungeniert mit den prominenten Salafisten wirbt: „Heute war unser Bruder Abu Adam mit Brüdern zu Gast bei uns zum Iftar.“

Continue Reading
Werbung


Wie kann man die islamistische Radikalisierung auf der Straße verhindern?

 

Lies!-Kampagne in Dortmund, Foto: 2015 Ulrike Märkel
Lies!-Kampagne in Dortmund, Foto: 2015 Ulrike Märkel

Salafistische Gruppierungen versuchen bundesweit, Anhänger zu gewinnen. Sie gehen dahin, wo sie Jugendliche in Flanierlaune oder Langeweile vorfinden: In die Fußgängerzonen. Diese Gruppierungen machen sozusagen eine Freiluft-Sprechstunde. Sie sind damit alleine schon örtlich näher an den Jugendlichen und ihrer Lebenswelt als manche Moschee im Gewerbegebiet.

Insbesondere die LIES!-Gruppe, zunächst als Stiftung bezeichnet und seit letztem September als die GmbH von Ibrahim Abou-Nagie eingetragen, erlangte eine bundesweite Verbreitung. Im Unterstützer-Umfeld wird nicht nur angeworben für eine menschenfeindliche Ideologie, sondern auch Kontakte geknüpft und vermittelt. Oft genug führen diese Anwerbungen nach Syrien zum sogenannten Islamischen Staat (IS). Etwa 80 % der angeworbenen Kinder und

Continue Reading

Kopftuch a´la Orwell

bezamt_neukoeln
Über das Kopftuch wird auf allen rechtlichen Ebenen vielfach gestritten. Die vergangenen Jahre sahen Verfahren bis hin zum Bundesverfassungsgericht, von dem vor einigen Wochen die rechtliche Lage  neu bewertet wurde. Von der Kita bis hin zur Universität und in der Berufstätigkeit wird das Glaubenssymbol durch die Instanzen gejagt. Aktuell fällt eine 26 jährige Jura-Studentin, Betül Ulusoy, in den Medien auf, die meint, in einem Referendariatsabschnitt am Gericht nicht auf die äußere Kenntlichmachung ihres Glaubens verzichten zu können.

Sie gibt – wie so einige andere junge Muslima, die hier geboren sind – an, das Kopftuch stehe bei ihr für Emanzipation. Da befindet sie sich in guter Gesellschaft zum Beispiel mit Khola Maryam Hübsch, die Ähnliches bekundet. Die sieht nämlich „unter dem Schleier die Freiheit“*.

Privat ist es völlig egal, wie sich jemand kleidet. Auch das Kopftuch ist da keine Ausnahme. Wer meint, das im Privaten tragen zu müssen: bitteschön. Man sollte allerdings nicht hergehen und

Continue Reading