WAZ unbeeindruckt von Klage des Verteidigungsministeriums

.Bundeswehr in AfghanistanFoto:  ©Bundeswehr/Linden
.Bundeswehr in AfghanistanFoto: ©Bundeswehr/Linden

Das Bundesverteidigungsministerium geht juristisch gegen die WAZ vor. Der Grund sind auf der Internetseite des Medienhauses veröffentlichte Unterlagen zum Afghanistan-Krieg.

Mehrere hundert Seiten Akten zum Afghanistan-Krieg hat die WAZ im vergangenen Jahr online gestellt. Die Papiere stammen aus den Jahren 2005  bis 2012 und waren als „VS – nur für den Dienstgebrauch“ gekennzeichnet – der  niedrigsten von vier Geheimhaltungsstufen. Aus  den Papieren, die für den Bundestag bestimmt waren, geht der Kriegsverlauf in Afghanistan hervor und dass die Öffentlichkeit über Jahre von der Härte des Einsatzes im Unklaren gelassen wurde.

Nun, Monate nachdem die Papiere online gestellt wurden, hat das Bundesverteidigungsministerium reagiert: Es hat juristische Schritte gegen die WAZ eingeleitet. Zuvor hatte der Verlag es abgelehnt, die Papiere zu löschen. Daran hat sich auch nichts geändert – die WAZ beschreitet den Rechtsweg und gibt nicht nach.

Im Gegenteil:

Wir würden uns nun freuen, wenn möglichst viele Menschen die Dokumente runterladen und auf ihren eigenen Seiten verbreiten, damit sie der Öffentlichkeit weiter zur Verfügung stehen.

Das Perfide ist der Klagegrund des Ministeriums: Es geht nicht um die Gefährdung der Soldaten, sondern um das Urheberrecht. Kommt das Ministerium damit durch, wäre es nicht mehr möglich, legal staatliche Dokumente ohne Genehmigung von Behörden zu veröffentlichen.

 

Dortmunder Neonazis stehen in Bochum vor Gericht

Nazi-Demonstration in Dortmund
Nazi-Demonstration in Dortmund

In Bochum beginnt am Freitag ein Prozess gegen Dortmunder Neonazis. Ihnen wird vorgeworfen, im Juni 2011 eine Schlägerei im Bochumer Bermuda-Dreieck, dem Kneipenviertel der Stadt, angezettelt zu haben. 

Vor Gericht stehen die Neonazi-Brüder Sven (25) und Jan Kahlin (20) und  weitere Mitglieder der „Skinheadfront Dortmund-Dorstfeld. Ihnen wird vorgeworfen, im Juni 2011 im Rahmen eines Junggesellenabschieds Schlägereien angezettelt zu haben – sie wollten wohl Linke jagen. Sven Kahlin sitzt zur Zeit wegen eines Überfalls auf dem Weihnachtsmarkt in Dortmund und dem Erstechen  des Punkers Thomas Schultz in Haft.

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Update: Anonymous distanziert sich von für heute angekündigten Hacker-Angriffen gegen Israel

anonymousAnonymous distanziert sich von den für heute angekündigten Cyberangriffen gegen Israel.

Ausgerechnet für den heutigen Holocaust-Gedenktag hat eine Gruppe unter den Namen Anonymus Cyberangriffe gegen Israel angekündigt. Die Gruppe  erklärte, meldete es n-tv: „Am Sonntag wird Israel ausgelöscht“.

Gestern Abend hat sich Anonymous auf seinem Facebook-Account von diesen Plänen distanziert und die Medien kritisiert:

Was ist momentan eigentlich mit den Medien los? Wird in Redaktionen eigentlich noch recherchiert? Schon wieder so ein plakativer Beitrag. Dies mal von n-tv. Da postet irgendjemand ein Video auf YouTube und schon heißt es: Anonymous will Israel auslöschen. Mittlerweile hat die israelische Regierung private Internetnutzer aufgefordert, ihre Passwörter zu ändern und möglichst kompliziert zu gestalten. Um eine Lähmung des Geschäftslebens in Israel zu verhindern, haben nationale Institutionen und Banken den Zugang zu ihren Webseiten für IP-Nummern aus dem Ausland gesperrt. – Die Auslöschung von Facebook, die ebenfalls auf YouTube angekündigt wurde, hat uns doch gezeigt, dass man nicht alles so ernst nehmen sollte, was bei der Google-Tochter veröffentlicht wird. Wir sind uns ziemlich sicher, dass heute rein gar nichts passieren wird!

In einem weiteren Kommentar schrieb   Anonymous:

Aktivisten die den Sinn von Anonymous verstanden haben und gegen Israel vorgehen, würden in diesen Zusammenhang niemals Worte wie Auslöschung propagieren! Das sieht uns eher danach aus, als wären da einige radikale Araber unter dem Anonymous-Deckmantel unterwegs.

Update:  Spiegel-Online meldet, dass es mittlerweile zu Hacker-Angriffen auf Israel gekommen ist und diese von Anonymous ausgehen.

Der Ruhrpilot

TU Dortmund Foto: Tuxyso Lizenz: CC
TU Dortmund Foto: Tuxyso Lizenz: CC

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Endlich: Grass Gedicht zu Nordkorea!

Kim

 

 

Endlich: Der Nobelpreisträger  greift in die Nordkorea-Krise ein. Unser Gastautor Günter Grass versucht mit einem kleinen Gedicht, eine Brücke der Verständnis zu bauen:

 

Als Kind der Kim hatte es schwer,
Er wuchs in Korea auf, am Meer

Den ganzen Tag stanks dort nach Fisch
Nur Gräten bekam er auf den Tisch

Sein Vater triebs mit den Matrosen,
Die Mutter hatte Gürtelrosen

Und dann warn da die Imperialisten,
die wollten seine Schwester fisten

Kim baute Bomben aus Atomen,
um gute Laune sich zu holen

Nichts Böses wollt der Kim damit,
Die Leute ärgern war sein Beritt

Die Imperialisten drohten voller Grimm,
Da war er traurig, unser Kim

Bin doch nur ein kleiner Bub,
der niemand etwas Böses tut

Ich trink gern Bier und Wein,
Ich kann doch gar kein Schlimmer sein.